• Etappe 12: Jeica - Gledin

    August 8 in Romania ⋅ ☀️ 22 °C

    Nachdem ich gestern in Jeica neben einer evangelischen Kirche übernachtet habe, schlafe ich heute in Gledin im Gästehaus der orthodoxen Kirche. Leider ist hier alles dreckig und schmuddelig, so dass ich eigentlich lieber wieder in meinem Zelt übernachten würde. Das Gebäude erinnert mich zudem an das gruselige Krankenhaus aus dem Videospiel „Silent Hill“. Ich hoffe sehr, dass heute Nacht keine deformierten Krankenschwestern auftauchen und mich umbringen wollen… 😉 Da ich trotz dieser Umstände froh um die warme Dusche und vor allem um die Elektrizität bin, bleibe ich hier. Ausserdem konnte ich auch alle meine dreckigen Kleider waschen, so dass ich ab morgen wieder bereit für weitere Nächte unter den Sternen bin.

    Während ich heute neben meiner Unterkunft mein Abendessen vorbereitet habe, hörte ich von der Rückseite des Nachbarhauses ein leises Winseln. Es kam von einem grossen und zu dünnen Hund, der mit hoffnungsvollen Augen in meine Richtung blickte. Weil er mir so leid tat, habe ich ihm das halbe Brot gefüttert, das ich heute im Supermarkt gekauft habe. Etwas anderes hatte ich leider nicht für ihn… In Rumänien hat es sehr viele Hunde. Neben den in meinen Beiträgen bereits erwähnten Hirtenhunden gibt es bei fast jedem Haus mindestens einen grossen Wachhund. Oft sind es sogar mehrere Tiere. Leider sind diese Hunde fast immer den ganzen Tag lang angekettet oder sie sind in einem Käfig eingesperrt. Das macht das Wandern durch die Dörfer sehr angenehm, weil sich eigentlich fast nie ein Hund auf der Strasse aufhält. Für die meisten Hunde ist diese Art der Haltung jedoch eine Qual, da bin ich mir sicher… Was das mit dem Fleischkonsum in Westeuropa zu tun hat? Gute Frage…

    Ich war übrigens in den letzten Tagen auf meinen Wanderungen immer ganz alleine unterwegs und auch in den Dörfern habe ich bis jetzt keine ausländischen Touristen angetroffen. So wie es aussieht, scheint die „Via Transilvanica“ tatsächlich noch ein Geheimtipp zu sein.
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