• Damian Koch
Jul – Aug 2025

Rumänien - Via Transilvanica

Der Weitwanderweg „Via Transilvanica“ ist 1’400 km lang und steht für kulturelle und ökologische Vielfalt. Er führt von den wilden und oft noch unberührten rumänischen Bergen im Norden bis hinunter zur Donau im Süden des Landes. Read more
  • Trip start
    July 25, 2025

    Die Reise beginnt… Gate A72

    July 25 in Switzerland ⋅ ☁️ 18 °C

    Ich freue mich sehr, dass es heute endlich wieder losgeht. Meine Reise führt mich nach Rumänien, wo ich während 20 Tagen auf einem Teilstück vom Fernwanderweg „Via Transilvanica“ durch wunderschöne Landschaften, verträumte Dörfer und mittelalterlich anmutende Städte wandern werde. Der gesamte Weg ist über 1‘400 Kilometer lang und führt vom Nordosten Rumäniens an der ukrainischen Grenze bis hinunter zur Donau. Vor meiner Rückreise in die Schweiz werde ich dann noch ein paar Tage in der Hauptstadt Bukarest verbringen

    Weil ich mich ehrlich gesagt nicht sehr intensiv auf die bevorstehende Reise vorbereitet habe, bin ich im Moment etwas nervös. Gleichzeitig weiss ich aber auch, dass alles gut kommen wird. So war es bis jetzt immer! Spätestens wenn ich losgewandert bin, ist die Welt wieder in Ordnung. Ausserdem habe ich mich schon lange nicht mehr so auf ein Land gefreut wie auf Rumänien. Ich bin jedoch froh, dass ich hier im Flughafen noch etwas durchatmen kann, bevor es losgeht. Die vergangenen Tage waren sehr anstrengend und herausfordernd. Um so schöner ist es, dass mir gestern im Büro eine Person gesagt hat, dass ich ein absoluter Glücksgriff bin. 😇

    Im Zug von Luzern nach Zürich habe ich übrigens in Dauerschleife mein Lieblingslied von Glashaus gehört. Obwohl ich aus tiefster Überzeugung Atheist bin, mag ich die religiöse Musik dieser Formation sehr gerne, da sich oft alles wie in einem Märchen anfühlt. Meine Lieblingsstelle aus „Schöner Sein“:

    Er sagt: Was ich dir wünsche, Herz, ist Heilung.

    Heilung heisst nicht, dass der Schaden nie existiert hat.

    Heilung heisst, dass der Schaden mit der Zeit und

    etwas Herz und Verstand dein Leben nicht mehr kontrolliert.
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  • Ankunft in Bukarest

    July 25 in Romania ⋅ 🌙 31 °C

    Nach einem sehr angenehmen Flug bin ich am Nachmittag gut in Bukarest angekommen. Im ersten Moment hatte ich zwar etwas Mühe mit den hohen Temperaturen von über 36 Grad, aber inzwischen fühlt es sich so an, als ob ich mich bereits etwas daran gewöhnt habe.

    Wie ich am Vormittag in meinem Blog angekündigt hatte, verlief heute alles wie am Schnürchen. 😉 Nachdem ich am Flughafen an einem ATM lokales Geld in der Währung Leu bzw. Lei bezogen hatte, bin ich mit dem total überhitzten Zug ins Zentrum von Bukarest zum Bahnhof „București Nord“ gefahren. Auf dem Weg zu meinem Hotel bin ich danach unerwartet an einem grossen Baumarkt vorbeigekommen, in welchem tatsächlich Gaskartuschen verkauft wurden. Der mit Abstand wichtigste Punkt auf meiner To-Do-Liste für heute konnte ich deshalb bereits streichen, bevor ich in meinem Hotel angekommen bin. Was für eine schöne Überraschung. Auch das Ticket für die bevorstehende Reise nach Putna im Norden von Rumänien habe ich schon organisiert. 👏🏻

    Den Abend habe ich anschliessend in einer nahegelegene Shoppingmall ausklingen lassen, wo ich mir eine rumänische SIM-Karte sowie ein paar leckere Lebensmittel gekauft habe.
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  • Reise nach Putna

    July 26 in Romania ⋅ ⛅ 21 °C

    Als ich heute aufgewacht bin, habe ich mich gefühlt, als ob ich von einem Lastwagen überfahren wurde. Mein Körper war noch immer müde und mental konnte ich mir in diesem Moment die Weiterreise nach Putna noch nicht vorstellen. Da der Zug erst um 11.10 Uhr losfuhr, konnte ich mich zum Glück wieder umdrehen und weiterdösen.

    Als ich mich überwinden konnte aufzustehen, habe ich zuerst gefrühstückt und danach gepackt. Naiv, wie ich bin, habe ich auch Sachen mit nach Rumänien genommen, die ich erst am Ende meiner Reise benötige, wenn ich wieder in Bukarest bin. In der Hoffnung, dass ich diese Dinge bis zu meiner Rückkehr in drei Wochen im Hotel zwischenlagern kann, habe ich alles separat in meinen kleinen Tagesrucksack verstaut. Leider hat mir die Rezeptionistin dann einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich stand mit noch mehr Gepäck da. 🙈 Da ich wusste, dass ich mir diesen Schlamassel selbst eingebrockt habe, wurde ich in diesem Moment richtig wütend auf mich selbst. Mir blieb jedoch nichts anderes übrig, als mich so schnell wie möglich wieder zu fokussieren und den Ärger hinter mir zu lassen. Das Gewicht meiner Sachen war jedoch in Kombination mit der Hitze auf dem anschliessenden Weg zum Bahnhof tatsächlich bereits eine kleine Herausforderung…. Ich bin froh, dass es in den Bergen zumindest etwas kühler sein.

    Die Fahrt von Bukarest nach Suceava war entspannt, obwohl es im Zug viel zu warm wurde. Bereits nach etwa einer Stunde habe mich gefühlt wie in einer Sauna auf Schienen. Auf den Weg sind wir an unzähligen Sonnenblumen- 🌻 , Weizen- 🌾 & Maisfelder 🌽 vorbeigekommen. Mir ist ausserdem aufgefallen, dass es entlang der Bahnschienen viele verlassene Industriegebäude gibt. Erst gegen Ende wurde die Landschaft im Norden des Landes etwas hügeliger und grüner.

    Obwohl wir in Bukarest fast pünktlich losfuhren, sind wir mit einer Verspätung von 2 Stunden nach über 8 Stunden in Suceava angekommen. Mein Anschlusszug nach Putna war zu diesem Zeitpunkt längst weg. Da ich bereits für ein Hotel in Putna bezahlt hatte, habe ich mich dazu entschieden, dass ich die restlichen 68 Kilometer mit einem Taxi zurücklegen werde. Alle anderen Optionen waren zu kompliziert und auch nicht unbedingt billiger. Obwohl mich die zusätzlichen Fr. 60.- schon etwas wurmten, erhöhte die Fahrt in Richtung Berge meine Vorfreude auf die kommenden Tage. Trotzdem denke ich, dass ich noch eine weitere Nacht in Putna bleiben werde, bevor es losgeht. Ich bin mental erledigt und brauche eine Pause. Ich war bereits in der Schweiz am Anschlag und die 8 Stunden in der Zug-Sauna haben meinem Hirn heute den Rest gegeben…
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  • Putna

    July 27 in Romania ⋅ ☁️ 23 °C

    Um endlich auch mit dem Kopf in Rumänien anzukommen, habe ich heute in Putna einen Ruhetag eingelegt. Das war definitiv die richtige Entscheidung und ab morgen bin ich bereit für mein Wanderabenteuer. Der Ort Putna selbst ist so klein, dass er in meinem dicken Reiseführer von Dumont nicht einmal erwähnt wird. Trotzdem gibt es hier mit dem Kloster Putna und dem Eremitenhaus von Daniil Sihastrul zwei bekannte Sehenswürdigkeiten, die ich heute besucht habe.

    Zuerst habe ich mich auf den Weg zum Kloster Putna gemacht. Es ist ein rumänisch-orthodoxes Kloster, das im 15. Jahrhundert von Stephan dem Grossen erbaut und eingeweiht wurde. Heute ist es ein bekannter Wallfahrtsort und im Klostermuseum werden viele kostbare Manuskripte, alte Gemälde und andere kirchliche Gegenstände aufbewahrt. Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, bin ich mitten in einer Prozessionen mit hunderten von Menschen gelandet, als ich dort angekommen bin. Die Gesänge der Mönche haben mich dann tatsächlich kurz zu Tränen gerührt. Ich habe mir die Klosterkirche auch von innen angeschaut und anschliessend drei goldene Kerzen angezündet.

    Nach einem Abstecher zu einem schönen Aussichtspunkt habe ich das Eremitenhaus des Heiligen Daniil Sihastruls besucht. Er war ein Berater von Stephan dem Grossen und man erzählt sich, dass er bereits vor dem Bau des Klosters in diesem ausgehöhlten Stein gewohnt hat. Obwohl ich mir sehr gut vorstellen kann, in Zukunft in einem Tiny House zu leben, wäre mir diese Steinvariante jedoch etwas zu extrem. 😉

    Im Verlauf vom Nachmittag habe ich mich dann wieder in mein bequemes Bett zurückgezogen und zwei Stunden geschlafen. 😍
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  • Etappe 1: Putna - Sucevița

    July 28 in Romania ⋅ 🌩️ 23 °C

    Heute stand die erste Tagesetappe der „Via Transilvanica“ auf dem Programm. Der Weg führte mich auf meist gut begehbaren Pfaden durch ein schönes Waldgebiet von Putna bis nach Sucevița.

    Ich war etwas erstaunt, dass ich bereits kurz nach dem Start von mehreren Warnschildern begrüsst wurde, die mich auf die Braunbären 🐻 in dieser Region hingewiesen haben. Bis jetzt sind mir jedoch noch keine Tiere begegnet und ich gehe davon aus, dass das auch weiterhin so bleiben wird. Mein schnuckeliges Bärenglöckchen vertreibt sie alle!

    Mein Rucksack ist jedoch definitiv zu schwer. Um das zu ändern, habe ich mir die folgenden zwei Dinge überlegt. Ich werde einerseits so bald wie möglich einen Teil von meinem Gepäck per Post nach Bukarest senden. (Ich habe jedoch keine Ahnung, wann das effektiv möglich sein wird.) Andererseits werde ich in den nächsten Tagen hauptsächlich Lebensmittel essen, die ich aus der Schweiz mitgebracht habe. Der Sack mit Esswaren macht nämlich einen grossen Teil vom Gewicht aus.

    Ich schlafe heute übrigens noch nicht im Zelt, da ich mich nicht dazu überwinden konnte, auf ein gemütliches Bett zu verzichten. Ausserdem hat es am Nachmittag wieder angefangen zu regnen, was nicht unbedingt förderlich für die Motivation für eine Nacht im Freien war.
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  • Etappe 2: Sucevița - Vatra Moldoviței

    July 29 in Romania ⋅ ☁️ 17 °C

    Der Weg von Sucevița nach Vatra Moldoviței führte fast ohne Unterbruch durch wunderschöne Wälder. Das ist auch der Grund dafür, wieso ihr auf den Fotos von heute wahrscheinlich vor lauter Bäume den Wald nicht mehr sehen könnt. 😜

    Die Strecke war jedoch nicht nur schön, sondern auch anstrengend. Es gab viele steile Anstiege, bei denen ich echt froh um meine neuen Wanderschuhe und um meine Wanderstöcke war. Der Weg war zudem oft matschig und sehr rutschig, was die Sache nicht einfacher machte. Davon können vor allem die beiden jungen Fahrradfahrer aus Grossbritannien ein Lied singen, die ich während dem Abstieg nach Vatra Moldoviței überholt habe. Für meine heutige Etappe benötigten die beiden insgesamt zwei Tage, weil sie ihre Fahrräder eigentlich immer schieben mussten. So demotivierte Gesichter habe ich schon lange nicht mehr gesehen, nicht einmal bei uns im Büro. 😉

    Da das Wetter erst ab übermorgen besser wird, habe ich mir in Vatra Moldoviței für die Nacht wieder ein kleines Zimmer gesucht. Für weniger als Fr. 25.- habe ich sogar einen richtigen Glückstreffer gelandet. Leider hatte ich dann am späteren Nachmittag keine Zeit mehr, um eines der weltweit grössten Eiermuseen mit über 16’000 Eiern aus 82 Länder zu besuchen, da es bereits um 17 Uhr schloss. Dafür stand wieder einmal ein Klosterbesuch auf dem Programm.
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  • Etappe 3: Vatra Moldoviței - Sadova

    July 30 in Romania ⋅ ⛅ 16 °C

    Gestern habe ich mir im warmen Bett noch eine Folge von der Serie „Stranger Things“ angeschaut. Mein Ziel ist es, dass ich in den Ferien noch einmal alle Folgen kucke, damit ich für die letze Staffel bestens vorbereitet bin. Nach dem Rewatch der ersten vier Folgen könnte mein Urteil nicht positiver ausfallen und es erstaunt mich überhaupt nicht, dass „Stranger Things“ ein so grosser Welthit wurde.

    Als ich heute um 7 Uhr aufgestanden bin, hat es geregnet. Im Unterschied zu gestern war der Regen jedoch noch nicht vorbei, als ich um 8.30 Uhr aufbrechen wollte. Ich habe mich deshalb entschieden, noch etwas abzuwarten und später mit meiner Wanderung nach Sadova zu starten. Um 9 Uhr war meine Geduld jedoch bereits ausgeschöpft und ich lief mitsamt Regenschirm los. Nach etwa 1 1/2 Stunden war der Regen vorbei und ich konnte den Knirps endlich wegpacken.

    Wie bereits am Vortag musste ich auf der heutigen Tagesetappe wieder viele Höhenmeter überwinden. Auf dem Weg bin ich Josefine aus Holland und Ovi aus Rumänien begegnet, die ich bereits am ersten Wandertag kennengelernt hatte. Die beiden sind ein Paar und wohnen in Turin. Abgesehen von ein paar Hirten und den beiden Engländern mit ihren Fahrrädern waren das bist jetzt alle menschlichen Begegnungen auf dem Weg. Hinzu gesellen sich jedoch auch noch grosse Hasen, scheue Rehen und wie zu erwarten aggressive Hirtenhunde, die riesengross sind und oft in Rudel auftauchen.
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  • Etappe 4: Sadova - Pasul Mestecăniș

    July 31 in Romania ⋅ ⛅ 19 °C

    Es war schön, dass ich heute endlich mal bei Sonnenschein loslaufen konnte. Mit ca. 12 Grad war es am Morgen jedoch noch immer nicht besonders warm.

    Im Vergleich zu den letzten beiden Tagen waren die anschliessenden Auf- und Abstiege zum Glück viel angenehmer, da sie nicht mehr so extrem steil waren. Eine kleine Ausnahme gab es beim Abstieg ins Dorf Fundu Moldovei, wo der Weg teilweise 1:1 dem Bachverlauf entsprach.

    Nachdem ich inzwischen seit vier Tagen auf dem „Via Transilvanica“ unterwegs bin, kann ich bereits sagen, dass ich noch nie auf einem so gut markierten Fernwanderweg unterwegs war. Zusätzlich zu den schönen Kilometersteinen gibt es überall so viele Markierungen, dass man sich meiner Meinung nach eigentlich nicht verlaufen kann. Falls das vom Organisationsteam tatsächlich auf den gesamten 1‘400 Kilometern überall konsequent umgesetzt wurde, handelt es sich definitiv um eine Meisterleistung. 👏🏻
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  • Etappe 5: P. Mestecăniș - Vatra Dornei

    August 1 in Romania ⋅ ☀️ 17 °C

    Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, war die heutige Wanderung nach Vatra Dornei landschaftlich wunderschön. ☀️ Daran konnten auch die umgestürzten Bäume nichts ändern, die in der Mitte der Strecke immer mal wieder den Wanderweg versperrt haben. Teilweise musste ich richtiggehend über die Stämme klettern, was mit dem schweren Rucksack eine Herausforderung war.

    Als ich in Vatra Dornei angekommen bin, habe ich mich zuerst schnurstracks auf den Weg zum Postschalter gemacht. Endlich konnte ich die für die Wanderung nicht benötigten Sachen zurück nach Bukarest senden. Dadurch werde ich ab morgen mit 4.2 Kilogramm weniger unterwegs sein. 🙏🏻 Ich bin gespannt, ob sich diese Gewichtsreduktion tatsächlich spürbar auf meine Leistung auswirken wird.

    Am späteren Nachmittag stand dann Sightseeing auf dem Programm. Vatra Dornei war früher nämlich ein über die Landesgrenzen hinaus bekannter Kurort. Der Ort scheint jedoch in die Jahre gekommen zu sein und vom ehemaligen Glanz ist inzwischen nicht mehr viel übrig. Beim grossen Park im Zentrum habe ich trotzdem ein kleines Schlösschen gefunden, in das ich sofort einziehen würde.
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  • Etappe 6: Vatra Dornei - Poiana Negrii

    August 2 in Romania ⋅ ☀️ 22 °C

    Ich bin froh, dass ich auf meiner Wanderung nicht gefilmt werde. Obwohl ich inzwischen auf der ganzen Welt alleine unterwegs gewesen bin, verhalte ich mich nämlich manchmal wie ein unsicheres kleines Kind.

    So war es auch heute, als es darum ging, einen passenden Zeltplatz für die Nacht zu finden. In solchen Momenten frage ich mich, was ich hier eigentlich genau mache. Sobald ich den Platz jedoch gefunden habe und das Zelt aufgebaut ist, sind alle diese Unsicherheiten und Zweifel sofort wieder verflogen. In diesem Moment weiss ich dann ganz genau, wieso ich diese Strapazen immer wieder aufs Neue auf mich nehme.

    Für mich haben solche Herausforderungen etwas mit meinem persönlichen Sinn des Lebens zu tun. Ich hoffe, dass ich im Verlauf dieser Wanderung Zeit und Lust haben werde, etwas vertiefter auf dieses Thema einzugehen. Für den Moment lasse ich diese Aussage jedoch so stehen.
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  • Etappe 7: Poiana Negrii - Lunca Ilvei

    August 3 in Romania ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach einer erholsamen ersten Nacht im Zelt bin ich heute bei Sonnenschein in Richtung Poiana Stampei losmarschiert. Als ich dort um 11 Uhr angekommen bin, war noch immer wunderschönes Sommerwetter angesagt. Hinter mir hatten sich zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits dunkle Wolkenfelder gebildet, die mich langsam aber sicher einholten. Ich wusste, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis ich zum ersten Mal nass werde.

    Tatsächlich war es um die Mittagszeit bereits soweit. Während es in der Ferne bedrohlich donnerte, hat es angefangen zu regnen. Um mich vor dem kühlen Nass zu schützen, bin ich über einen Zaun auf ein verlassenes Privatgelände geklettert. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, dass mir der richtig starke Regen erst noch während dem Abstieg nach Lunca Ilvei bevorstand. Jedoch auch das war nicht wirklich schlimm, denn als ich in dem Dorf angekommen bin, schien bereits wieder die Sonne. ☀️
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  • Etappe 8: Lunca Ilvei - Tășuleasa Social

    August 4 in Romania ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute war ein Tag, an dem ich nicht so viel Energie hatte. Ich habe keine Ahnung, an was das liegt. Ich schlafe jede Nacht mindestens 8 Stunden und die tägliche Wanderzeit beträgt in der Regel nur so um die 6 Stunden. So erholsame Wanderferien hatte ich noch nie. 😉

    Heute habe ich mein Zelt beim offiziellen Sitz vom Verein „Tășuleasa Social“ aufgestellt, der
    sich in Rumänien für die Entwicklung des ländlichen Raums und die Förderung von nachhaltigem Tourismus einsetzt. Vor über 20 Jahren ist hier ein Ort entstanden, in dem Kindern und Erwachsenen ermöglicht wird, mehr über die Natur und den bewussten Umgang mit ihr zu lernen. Neben vielen anderen grossartigen Projekten wurde hier auch die Idee vom Fernwanderweg „Via Transilvanica“ geboren und umgesetzt. Die Idee entstand aus dem Wunsch heraus, die touristischen Ressourcen Rumäniens besser zu nutzen und eine alternative Möglichkeit zu schaffen, das Land zu entdecken. Die „Via Transilvanica“ ist für den Verein deshalb nicht nur ein Wanderweg, sondern auch ein soziales Projekt, das Arbeitsplätze schafft und die lokale Wirtschaft unterstützt. Tolle Sache!
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  • Etappe 9: T. S. - Bistrița Bârgăului

    August 5 in Romania ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute halte ich mich kurz und lasse die Bilder für sich sprechen. Erwähnenswert ist jedoch, dass ich etwas ausserhalb der Zivilisation bei Rachila & Radu und ihren vier Hunden übernachte, wo ich mit offenen Armen empfangen wurde. Die beiden leben genau so, wie ich mir das für meine Zukunft auch vorstellen könnte. 😍Read more

  • Etappe 10: Bistrița Bârgăului - Petriș

    August 6 in Romania ⋅ ☁️ 22 °C

    Während dem Frühstück habe ich mich heute lange mit Rachila über soziale Normen und gesellschaftliche Erwartungen unterhalten. Wie ich erfahren habe, wird einem auch in Rumänien das Leben oft unnötig schwer gemacht, wenn man nicht so funktioniert, wie der Durchschnitt sich das vorstellt. Ich frage mich schon, wieso es überall auf dieser Welt diese Menschen gibt, die nichts besseres zu tun haben, als andere für das zu kritisieren, was sie selber nicht sind?

    Nachdem ich mich schweren Herzens von Rachila verabschiedet hatte, habe ich die heutige Wanderung nach Petris in Angriff genommen. Dort bin ich um ca. 15 Uhr auch angekommen. In einem kleinen Lebensmittelladen hat mich etwas später ein Mädchen gefragt, ob ich auf meinem Weg bereits Bären begegnet bin. Nachdem ich die Frage verneint hatte, hat sie gesagt, dass es in dieser Region besonders viele Bären gibt. Ich habe sie dann gefragt, wann sie selbst zum letzten Mal einen Bären gesehen hat. Ohne mit der Schulter zu zucken hat sie geantwortet, dass bei ihr zuhause vor ein paar Tagen ein Bär im Garten stand und denn Müll durchwühlt hat.
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  • Etappe 11: Petriș - Jeica

    August 7 in Romania ⋅ ☀️ 23 °C

    Gemäss dem aktuellen Wetterbericht erwartet mich in den kommenden Tagen sonniges und warmes Hochsommerwetter. Die Höchsttemperaturen steigen schon bald auf über 30 Grad und ich bin gespannt, wie ich mit der Hitze klarkommen werde. Grundsätzlich freue ich mich aber auf die bevorstehenden heissen Tage und ihr werdet staunen, wie braungebrannt ich in die Schweiz zurückkommen werde.

    Inzwischen habe ich übrigens fast alle meine Vorräte aufgebraucht, da ich in den letzten 1 1/2 Wochen mit wenigen Ausnahmen immer meine eigenen Sachen gegessen habe. In einen Restaurant war ich noch nie. Um so wichtiger ist es, dass ich morgen in Gledin einen grösseren Supermarkt finde, in dem ich mich für die letzten 7 Wandertage noch einmal mit den wichtigsten Lebensmitteln eindecken kann.
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  • Etappe 12: Jeica - Gledin

    August 8 in Romania ⋅ ☀️ 22 °C

    Nachdem ich gestern in Jeica neben einer evangelischen Kirche übernachtet habe, schlafe ich heute in Gledin im Gästehaus der orthodoxen Kirche. Leider ist hier alles dreckig und schmuddelig, so dass ich eigentlich lieber wieder in meinem Zelt übernachten würde. Das Gebäude erinnert mich zudem an das gruselige Krankenhaus aus dem Videospiel „Silent Hill“. Ich hoffe sehr, dass heute Nacht keine deformierten Krankenschwestern auftauchen und mich umbringen wollen… 😉 Da ich trotz dieser Umstände froh um die warme Dusche und vor allem um die Elektrizität bin, bleibe ich hier. Ausserdem konnte ich auch alle meine dreckigen Kleider waschen, so dass ich ab morgen wieder bereit für weitere Nächte unter den Sternen bin.

    Während ich heute neben meiner Unterkunft mein Abendessen vorbereitet habe, hörte ich von der Rückseite des Nachbarhauses ein leises Winseln. Es kam von einem grossen und zu dünnen Hund, der mit hoffnungsvollen Augen in meine Richtung blickte. Weil er mir so leid tat, habe ich ihm das halbe Brot gefüttert, das ich heute im Supermarkt gekauft habe. Etwas anderes hatte ich leider nicht für ihn… In Rumänien hat es sehr viele Hunde. Neben den in meinen Beiträgen bereits erwähnten Hirtenhunden gibt es bei fast jedem Haus mindestens einen grossen Wachhund. Oft sind es sogar mehrere Tiere. Leider sind diese Hunde fast immer den ganzen Tag lang angekettet oder sie sind in einem Käfig eingesperrt. Das macht das Wandern durch die Dörfer sehr angenehm, weil sich eigentlich fast nie ein Hund auf der Strasse aufhält. Für die meisten Hunde ist diese Art der Haltung jedoch eine Qual, da bin ich mir sicher… Was das mit dem Fleischkonsum in Westeuropa zu tun hat? Gute Frage…

    Ich war übrigens in den letzten Tagen auf meinen Wanderungen immer ganz alleine unterwegs und auch in den Dörfern habe ich bis jetzt keine ausländischen Touristen angetroffen. So wie es aussieht, scheint die „Via Transilvanica“ tatsächlich noch ein Geheimtipp zu sein.
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  • Etappe 13: Gledin - Casva

    August 9 in Romania ⋅ 🌙 22 °C

    Heute war ein langer und wunderschöner Wandertag. Ich bin insgesamt zwei Etappen gewandert und habe dabei über 50’000 Schritten zurückgelegt. Inzwischen liege ich satt in meinem Zelt und geniesse die ländliche Geräuschkulisse. Internetempfang habe ich hier ausnahmsweise nicht.

    Ich weiss bis jetzt übrigens noch immer nicht, ob ich hier in Casva in einer Pension gelandet bin oder ob mich die nette Hausbesitzerin aus purer Freundlichkeit aufgenommen hat. Da sie kein Wort Englisch spricht, werde ich das wahrscheinlich auch nicht mehr herausfinden.

    Hier habe ich heute nach über fünf Jahren zum ersten Mal wieder Fleisch und Fisch gegessen. Obwohl ich meiner Gastmutter versucht habe zu erklären, dass ich mein Essen dabei habe, stand plötzlich ein grosser Salat, ein Teller Penne mit Thunfisch und panierte Hühnchenstreifen vor mir auf dem Tisch. Da ich nicht unhöflich sein wollte, habe ich alles brav aufgegessen. Für mich ist das völlig in Ordnung so, auch wenn ich mich ansonsten im Ausland eigentlich immer vegetarisch ernähre. Das passt schon.

    Falls ich in Zukunft noch einmal länger (als drei Wochen) auf Reisen gehen werde, werde ich sowieso gelegentlich wieder Fleisch essen. Diese Entscheidung habe ich längst gefällt. Kulinarische Erfahrungen gehören für mich zum interkulturellen Austausch mit dazu. Das ist mir wichtig. Ausserdem bin ich der Meinung, dass es in bestimmten Situationen etwas mit Respekt gegenüber der Gastgeberin oder dem Gastgeber zu tun hat.

    Das bedeutet jedoch nicht, dass ich ab jetzt den Konsum von Fleisch nicht mehr kritisch hinterfragen werde. Zudem werde ich mich zuhause weiterhin vegetarisch beziehungsweise vegan ernähren.
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  • Etappe 14: Casva - Brădețelu

    August 10 in Romania ⋅ ☀️ 26 °C

    Da ich immer noch müde von der langen Wanderung von gestern bin, halte ich mich heute kurz. Gerne teile ich euch mit, dass ich gesund und munter im schönen Dorf Brădețelu angekommen bin. 😉

  • Etappe 15: Brădețelu - Câmpu Cetății

    August 11 in Romania ⋅ 🌙 19 °C

    Mein Plan für heute Abend war, dass ich eine Rangliste von den Ländern erstelle, die ich in meinem Leben noch besuchen will. Daraus wurde jedoch nichts, obwohl ich eigentlich mehr als genug Zeit dafür gehabt habe.

    Dieses Phänomen kenne ich bereits von meinen anderen Wanderferien. Je länger ich unterwegs bin, umso weniger kann ich über andere Sachen in meinem Leben nachdenken. Es scheint fast so, als ob mein Kopf seine Aktivitäten auf ein absolutes Minimum herunterfährt, so dass ich mit den alltäglichen Aufgaben (Verpflegung organisieren, Unterkunft/Zeltplatz auswählen, Wäsche waschen, Essen zubereiten, Blog schreiben) bereits voll ausgelastet bin. Ich bin nicht nur voll ausgelastet, sonder auch absolut zufrieden damit.

    Ich frage mich, ob das etwas mit meinem Job zu tun hat, in dem ich tagtäglich ohne Unterbruch über Probleme von anderen Menschen nachdenken muss...
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  • Etappe 16: Câmpu Cetății - Praid

    August 12 in Romania ⋅ ☀️ 24 °C

    Die letzte Nacht im bequemen Bett in Câmpu Cetății war so erholsam, dass ich mir in Praid erneut ein eigenes Zimmer gegönnt habe. Das habe ich mir verdient, denn heute habe ich wieder mal zwei Etappen an einem Tag absolviert. Die vorgeschlagenen Abschnitte waren mit 13.5 km und 16.5 km jedoch auch nicht besonders lang.

    Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, habe ich hier in Praid ein riesiges Kürtöskalács (Baumstriezel) mit Zimt & Zucker gegessen. 😋 Es war so gross, dass wahrscheinlich mein gesamter Unterarm darin Platz gehabt hätte. Ich kann mir nichts Besseres vorstellen, auch wenn diese süsse Spezialität fast noch besser in die kalte Jahreszeit passt. 🎄
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  • Etappe 17: Praid - Inlăceni

    August 13 in Romania

    Da meine Wanderferien in Rumänien bald vorbei sind, denke ich bereits wieder viel zu oft über meine Rückkehr in die Schweiz nach. Das ist nicht gut. Deshalb versuche ich mich ab sofort auf die letzten beiden Wandertage und das verlängerte Wochenende in Bukarest zu fokussieren. Es stehen schliesslich noch sechs spannende Tage bevor.

    Heute hatte ich übrigens zweimal richtig Glück. Sowohl in Atia wie auch hier in Inlăceni hatten die beiden Dorfläden eigentlich zu, als ich an ihnen vorbeigekommen bin. Zweimal wollte es der Zufall, dass in exakt diesem Moment die beiden Verkäuferinnen aufgetaucht sind um im Laden kurz etwas zu erledigen. Dadurch bin ich zweimal unerwartet in den Genuss von einem eiskalten alkoholfreien Bier gekommen. Es gibt für mich bei diesem warmen und schönen Wetter keine bessere Erfrischung.
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  • Etappe 18: Inlăceni - Dealu

    August 14 in Romania ⋅ ☀️ 28 °C

    Here I go out to sea again
    The sunshine fills my hair
    And dreams hang in the air
    Gulls in the sky and in my brown eye
    You know it feels unfair
    There's magic everywhere
    Look at me standing
    Here on my own again
    Up straight in the sunshine

    No need to run and hide
    It's a wonderful, wonderful life
    No need to laugh and cry
    It's a wonderful, wonderful life

    The sun's in your eyes
    the heat is in your hair
    They seem to hate you
    because you're there
    And I need a friend
    oh I need a friend
    to make me happy
    Not stand here on my own
    Look at me standing
    Here on my own again
    Up straight in the sunshine

    No need to run and hide
    It's a wonderful, wonderful life
    No need to laugh and cry
    It's a wonderful, wonderful life

    I need a friend, oh I need a friend
    To make me happy, not so alone
    Look at me here
    Here on my own again
    Up straight in the sunshine

    No need to run and hide
    It's a wonderful, wonderful life
    No need to laugh and cry
    It's a wonderful, wonderful life

    No need to run and hide
    It's a wonderful, wonderful life
    No need to laugh and cry
    It's a wonderful, wonderful life

    Wonderful life

    Wonderful life
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  • Etappe 19: Dealu - Odorheiu Secuiesc

    August 15 in Romania ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute bin ich die letzte Etappe bis nach Odorheiu Secuiesc gewandert. Weil die Strecke nur noch 15 Kilometer lang war, bin ich dort bereits um kurz nach 12 Uhr angekommen.

    Da ich mich im Moment auf der Weiterreise nach Brașov befinde, folgt das Feedback zum ersten Teil der Via Transilvanica zu einem späteren Zeitpunkt. Ich bin ja noch ein paar Tage unterwegs. 😉Read more

  • Reise nach Brașov (Kronstadt)

    August 15 in Romania ⋅ 🌙 24 °C

    Ich war mir sicher, dass ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos in einem halben Tag von Odorheiu Secuiesc nach Brașov reisen kann. Ganz so einfach war es dann jedoch doch nicht. Ohne die Hilfe von zwei freundlichen rumänischen Frauen, die mich am Mittag im Park auf meinen grossen Rucksack angesprochen und danach zum Busbahnhof begleitet haben, hätte ich das niemals geschafft. Zu meiner Stärkung haben sie mir bereits auf dem Weg dorthin verschiedene Süssigkeiten in die Hände gedrückt.

    Da ich dank den beiden tatsächlich hier angekommen bin, liege ich inzwischen total erledigt in meinem Bett mitten in der wunderschönen Altstadt von Brașov. Es sind unglaublich viele Touristen in den Gassen unterwegs und ich frage mich, ob ich bei diesem Geräuschpegel trotz meiner Müdigkeit überhaupt schlafen kann. Wir werden sehen. Die vielen Menschen erstaunen mich jedoch nicht, denn Brașov ist eine wirklich schöne Stadt, die ganz viel Charme und Geschichte ausstrahlt. Sie wurde im 13. Jahrhundert von den Rittern des Deutschen Ordens gegründet und liegt inmitten der Karpaten.

    Hier noch ein paar spannende Informationen zur Schwarze Kirche (Biserica Neagră), die ich im Internet gefunden habe: Im Jahre 1689 brannte fast ganz Kronstadt lichterloh. Auch die „Schwarze Kirche“ wurde in Mitleidenschaft gezogen und erhielt so ihren heutigen Namen. Nur die russgeschwärzten Mauern blieben damals stehen. Die gotische Hallenkirche zählt heute als Wahrzeichen von Brasov und gilt als grösste gotische Kirche Rumäniens.
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  • Reise nach Bukarest (Tag 1)

    August 16 in Romania ⋅ ☀️ 31 °C

    Die heutige Reise nach Bukarest war mit viel mehr Aufregung verbunden, als ich es mir gewünscht hatte. Als ich nämlich um kurz nach 12 Uhr in den Zug einsteigen wollte, hat mir der Zugführer immer wieder gesagt, dass es sich nicht um den Zug handelt, der auf meinem Ticket steht. Ich habe ihm das jedoch nicht geglaubt, weil es nur einen Zug gab, der um 12.17 Uhr losfuhr, so wie es auf meinem Ticket stand. Das Problem konnte erst mit der Hilfe vom englischsprachigen Zugbegleiter geklärt werden, der etwas später eintraf. Tatsächlich war das nicht mein Zug. 😳 Weil ich mein Ticket online bei den Österreichischen Bundesbahnen gekauft hatte, war auf dem Ticket die Zeitverschiebung zwischen Österreich und Rumänien nicht berücksichtig. Die Abfahrtszeit entsprach deshalb der Zeit in Österreich und nicht der Zeit vor Ort. Wer kommt denn auf so etwas? 🙈 Da ich nicht noch eine weitere Stunde im Bahnhof warten wollte, habe ich mir dann beim Zugbegleiter ein Ticket den Zug um 12.17 Uhr gekauft und bin eingestiegen.

    Kommen wir nun zum Feedback zu meiner Wanderung entlang vom Fernwanderweg „Via Transilvanica“. In den vergangenen 19 Tagen bin ich von Putna bis nach Odorheiu Secuiesc gewandert und habe dabei 478 Kilometer hinter mich gebracht. Zudem liegen über 13‘000 Höhenmeter sowohl im Aufstieg wie auch im Abstieg hinter mir. Pro Tag war ich folglich im Durchschnitt 25 Kilometer unterwegs. Unter Berücksichtigung der effektiven Leistungskilometer erhöht sich diese Zahl sogar auf 35 Kilometer pro Tag. Nicht schlecht, oder?

    Der Weg an sich war eine wunderbare Erfahrung und er ist wahrscheinlich der am besten markierte Fernwanderweg der Welt. Neben der schönen Landschaft werden mir vor allem die herzlichen und hilfsbereiten Menschen in Erinnerung bleiben. Ich habe zudem viele wilde Tiere gesehen, auch wenn sich die Braunbären leider bis am Schluss erfolgreich vor mir versteckt haben. Natürlich bin ich mir bewusst, dass Vorsicht besser ist als Nachsicht. Wenn es um die Gefahr durch Bären geht, wird jedoch meiner Meinung nach ein viel zu grosser Wirbel gemacht. Oft erzählen sich die Leute irgendwelche alten Gruselgeschichten, die nicht viel mit der Realität zu tun haben. Wenn schon, dann sollte man sich meiner Meinung nach im Voraus mit der Bedrohung auseinandersetzen, die von den vielen Hirten- und Hofhunden ausgeht. Jedoch auch bei diesem Thema gilt, dass man eigentlich nichts zu befürchten hat, wenn man sich an die wichtigsten Grundregeln im Umgang mit Hunden hält.

    Toll an der „Via Transilvanica“ ist, dass man regelmässig in unterschiedlich grossen Dörfern mit kleinen Lebensmittelläden vorbeikommt, in welchen man bei Bedarf oft auch übernachten kann. Um die Wasservorräte muss man sich deshalb eigentlich nie Sorgen machen. Etwas erstaunt hat mich jedoch, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Ländern (wie zum Beispiel der Türkei) fast keine Brunnen mit frischem Quellwasser gibt. Noch eine ergänzende Information für Personen, die wie ich mit dem Zelt unterwegs sind: Ich bin an keinem einzigen Fluss oder Bach vorbeigekommen, aus dem ich ohne bedenken Wasser getrunken hätte. Ich weiss nicht, ob ich mir das eingebildet habe, aber das Wasser sah nie gut aus.

    Da es mir hier wirklich sehr gut gefallen hat, ist für mich bereits jetzt klar, dass ich eines Tages nach Rumänien zurückkehren werde, um die restlichen Etappen der „Via Transilvanica“ zu absolvieren. Da bin ich mir ganz sicher und ich freue mich bereits jetzt darauf.

    Übrigens bin ich inzwischen in meinem Apartment in Bukarest angekommen und es übertrifft alle meine Erwartungen. 😍 Die Wohnung, das Bad, der Balkon und die Aussicht sind einfach nur wunderbar.
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