• ALTE FESTEN AN ALLEN KÜSTEN

    Nov 3–4 in Italy ⋅ ⛅ 22 °C

    Wuff, was war ich am Montagabend müde, da hab ich fast mein Abendfutter verschlafen, geschweige denn, dass ich in der Lage gewesen wäre noch hier etwas „ zu Papier“  zu bringen …  aber der Reihe nach:

    Nach einer ersten Krauleinheit  bin ich mit Mom zu unserem Montagmorgenwochenstartspaziergang noch einmal eine Runde über die  Altstadt von Tropea marschiert … alle 200 Treppen rauf und wieder runter – als Frühsport ganz akzeptabel, ich hatte anschließend ordentlich Appetit -Mom war noch immer von ihrer Rießenpizza satt…

    Die erste Tagestappe war diesmal nur ca. 30 km entfernt und in einer guten halben Stunde auch fix erreicht, so dass mein Morgenschläfchen schon mal ausfiel.

    Statt dessen, ging es erneut auf Entdeckungstour – diesmal im geschichtsträchtigen alten Handelsörtchen Pizzo.

    Bei unserem Eintreffen, war - obwohl  früh am Morgen – schon ziemlicher Trubel, Polizei und italienische Aufregung rund um den Marktplatz.

    Eine der alten Laternenmasten war offensichtlich einfach so umgefallen und hatte auf dem ebenfalls an dieser Stelle stattfindenden Töpfermarkt, ziemlichen Schaden angerichtet. Nun hatte man weiträumig erst einmal alles abgesperrt, so dass auch angrenzende Bars betroffen waren und die Inhaber um ihren Morgenumsatz bangten bzw. mit der Polizei, um die Verkleinerung der Absperrzone feilschten.

    Meine Beiden hatten eine nicht betroffene Gelanterie erspäht, von wo aus wir das Treiben gut beobachten konnten und Mom  sich die kulinarische Spezialität des Ortes, Tartufo di Pizzo – ein Eis ,gefüllt mit flüssiger Schokolade und Nüssen schmecken ließ.

    Anschließend ging es natürlich kreuz und quer durch die auch hier wieder verwinkelten, hübsch gestalteten Gassen, in beeindruckende Kirchen und als Hauptattraktion  in die Festung Castello Murat –  ich, natürlich als Ritter Wuff , ganz verwegen immer vorneweg und mit dabei – denn hier war immerhin Napoleons Schwager inhaftiert und hingerichtet worden. Diese historische Episode ist sehr ausführlich und gut gestaltet, im Museum sogar deutschsprachig wiedergegeben.

    Noch ganz beeindruckt von diesem Festungsabenteuer ging es zum Womo und dann hieß es Abschied nehmen vom tyrrthenischen Meer – wir nutzten für den Wechsel auf „ die andere Seite „ nicht den Cammino kalabria cost to cost – einen 3 tägigen Wanderweg, sondern unsere Schnecke, die uns nun an die ionische Küste  und Stiefelsohle brachte .

    Speziell auf einen Campingplatz in La Castella – wuff, was war das denn für ein Campingplatz, das war ja wie Urlaub auf dem Bauernhof, zwischen den Womos liefen Hühner, Ziegen, Gänse und sogar mehrere Pfaue einfach so hin und her – da hatte ich von meiner Kommandobrücke aus aber sowas von zu beobachten …

    Der Grund, warum wir diesen kleinen Küstenort angesteuert hatten, war jedoch nicht das ländliche Flair des Stellplatzes, sondern eine weitere Festung : Castello Aragonese das auf einer kleinen Insel gelegen und durch eine Landzunge mit dem Festland verbunden ist und ab 15.Jh. genauso  Verteidigungszwecken diente.

    Hier durfte ich ebenfalls mit hinein, sollte allerdings einen Maulkorb tragen, aber kein Problem ,Ritter tragen nun mal eine Rüstung  und  selbst ganz komische Gitterrosttreppen haben mich nicht von meiner Erkundungstour durch das alte Gemäuer abhalten können.

    Hier konnten wir erneut einen Sonnenuntergang erleben, diesmal die romantische Variante: nur wir drei  umgeben von hohen, steinalten Mauern, auf einer von Wellen und Meer umspülten kleinen Insel …

    Erst im dunklen waren wir zurück in unserer Schnecke, ganz fix  habe ich mich auf meine Kommandobrücke gekuschelt und hätte fast mein Abendbrot verschlafen …
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