• Nur ein kleiner Fehler

    Katutura

    October 25, 2024 in Namibia ⋅ ☀️ 20 °C

    Bei unseren Recherchen lernen wir Carsten kennen, der ein Unikum und wandelndes Afrika-Lexikon ist. Wir sind mit Carsten zu einer außergewöhnlichen Stadtrundfahrt in  Windhoek verabredet. Schon unser Fahrzeug, ein offener Landrover-Oldtimer, Jahrgang 1964, ist ein echtes Highlight. Da fühlen wir uns wie bei einem Taylor Swift Konzert in der ersten Reihe.
    Heute hat Windhoek etwa 450.000 Einwohner, wobei das Zentrum der Hauptstadt fast etwas steril wirkt. Die Architektur ist zweckmäßig, ein paar Kolonialbauten und das neue Nationalmuseum – von Nordkorea finanziert, lockern das ganze zwar auf, aber Charme kommt keiner auf.
    Katutura, das riesengroße Township, ist da eher der interessantere und lebendigere Stadtteil von Windhoek. Hier leben 320.000 Menschen, der Großteil der ganzen Stadt. Entstanden ist Katutura 1959 durch die südafrikanische Apartheidspolitik. Katutura heißt in der Hererosprache „der Ort, an dem wir nicht leben wollen“. Unsere Tour führte genau dort hin. Es gibt relativ geordnete und saubere Verhältnisse, dazu zählen Stromversorgung und Kanalisation aber auch Schulen, Kitas, Friseure, Autowäschen…. Am Rande des Vorortes dehnt sich dann eine riesige Wellblechhüttenmasse über die Hügel aus, die von oben wie Diamanten in der Sonne glitzern. Pure Ironie.
    Katutura wächst dynamisch immer weiter und die Neuankömmlinge erhalten zur Begrüßung zwei große Wellblechstreifen.

    Auch ein Besuch in Joe’s Bierhaus darf natürlich nicht fehlen, denn das ist dann ein wirkliches „Echtheitszertifikat“ für einen Besuch in Windhoek.
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