Armenien und Georgien

June - July 2019
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  • Day 5

    Vom Sewan See nach Dilijan

    June 23, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute habe ich ein bisschen den Glauben an Fahrradurlaub wiedergewonnen. Nachdem die letzten zwei Tage einfach mur megaanstrengend waren und die Fahrradwege fast unbefahrbar, hatten wir heute eine wunderschöne Strecke vom Sewan See auf einer alternativen Parallelstraße zur Hauptstraße.
    Am Morgen ging es eigentlich ganz gut los (abgesehen davon, dass unser Zelt von außen beim Aufwachen voller Fliegen war, aus dem Zelt raus war der See auf einmal gar nicht mehr so idyllisch wie am Vorabend, sondern ein reiner Fliegenmoloch!). Aber ein russischer LKW Fahrer hat meinen Lowrider repariert und in seinem Werkzeugkasten die passende Schraube rausgesucht, so fing der Tag schon sehr gut an. Das Wetter perfekt, nicht zu heiß und angenehm zu fahren. Zwar gibt es hier fast nie gerade Strecken und wir mussten auch heute wieder viel bergauf, aber auf Asphalt (ich liebe mittlerweile Asphalt!!!)und man hatte einen schönen Blick auf den See. Die Straße war auch kaum befahren, es war richtig idyllisch und von der Landschaft sehr abwechslungsreich: Vom See hoch über die Baumgrenze mit vielen Blumenwiesen, wieder runter in Wälder, Panoramaausblicke wie in den Alpen und runter nach Dilijan, die Schweiz Armeniens. Da angekommen sind wir nochmal ein Stück hoch mit dem Rad, da war es schon wieder richtig heiß, aber wie von der Touristeninformation empfohlen haben wir da einen idealen Picknick- und Zeltspot gefunden, von wo aus wir eine kleine Wanderung, den Medieval Monastery Trail, gelaufen sind. Vorher kam am Picknickspot noch eine armenische Großfamilie, von der ein Teil mittlerweile in LA lebt, so dass wir uns sogar mal richtig auf Englisch unterhalten konnten. Am Ende haben sie uns auch Essen (Brot und Gemüse) und einen armenischen Rotwein geschenkt. Unser Zeltplatz ist direkt am Fluss mit Trinkwasserstelle, manchmal laufen Kühe aus dem Wald vorbei, besser kann es gar nicht sein!
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  • Day 6

    Wandern in der armenischen Schweiz

    June 24, 2019 in Armenia ⋅ ⛅ 23 °C

    Am Sewan See war das böse Erwachen mit Fliegeninvasion, der idyllische Picknickspot am Fluss war dann auch nicht so idyllisch wie am Abend gedacht. Wir sind beide völlig gerädert aufgewacht, weil nachts, mal um 1 Uhr oder auch um 4 Uhr plötzlich Leute da waren oder Autos direkt neben unserem Zelt stand. Die Nacht war unruhig und wir haben dann entschieden, einen entspannten Wandertag einzulegen und die armenische Schweiz Dilijan zu erkunden. Wir sind, wie wir dachten, den Sky Mirror Trail zum Parz Lake gewandert, zwischendurch haben wir uns irgendwie verfranst und sind vom Weg abgekommen, so dass wir irgendwann durch hüfthohe Pflanzen durchgestiefelt sind und unsere Beine am Ende zerkratzt und total angeschwollen waren. Oh mann! Irgendwann sind wir dann doch mithilfe von maps.me auf den Hauptweg zurückgekehrt. Am Parz Lake haben wir erstmal unsere Beine gekühlt und sind dann zur Hauptstraße hochgetramt. Von da aus haben wir dann ein Taxi zum Kloster Haghartsin genommen. Die Dichte an mittelalterlichen Klostern ist enorm, und immer liegen sie oben auf dem Berg.
    Nach der geräderten Nacht haben wir dann beschlossen, die 6 Euro pro Person für ein Hostel in die Hand zu nehmen. Bei der Hitze ist eine Dusche so wohltuend, es gibt nichts Besseres!!!
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  • Day 7

    Dilijan - Vanadzor - Alaverdi

    June 25, 2019 in Armenia ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute war ein richtig schöner Fahrradtag. Wir sind gegen 7.30 Uhr losgekommen und natürlich ging es erstmal bergauf (wie immer), aber mit einer wunderschönen waldigen Berglandschaft und überraschend wenig Autos auf der Hauptstraße. Dazu gute Straßenverhältnisse, Asphalt! Ein Traum. Nach ca. 2 Stunden bergauf ging es dann endlich bis nach Vargadzor bergab. In Vargadzor haben wir vor einem kleinen Laden zwei Fahrröder mit Gepäck stehen sehen und haben direkt angehalten, unsere erste Begegnung mit anderen Radreisenden, ein französisches Ehepaar über 50, mit denen wir uns ausgetauscht haben. Wenn ich mit Ü50 noch solche Touren machen kann mit Wildcampen und allem wie die...Respekt!
    In Vanadzor haben wir an der Kirche einen Pausenstop gemacht, danach ging es dann weiter, hauptsächlich bergab (juhuuuu) bis nach Alaverdi, wo wieder ganz oben auf dem Berg das Kloster Sanahin ist. Der Anstieg ist megaanstrengend und um 16 Uhr mit Sonne und Hitze echt heftig. Aber wir haben es geschafft!!! Obwohl es heute der "bergab" Tag sein sollte, waren es trotzdem wieder knapp über 1000 Höhenmeter Anstieg.
    In Alaverdi sind wir beim Mini House Hostel eingecheckt, wo ein anderer Radfahrer (Argentinier/Spanier) war, der gerade aus Georgien kam. Er reist seit über 4 Jahren mit dem Rad und Südamerika, Afrika und bestimmt noch anderen Kontinenten, über die wir schon gar nicht mehr reden konnten, geht es jetzt für ihn von der Türkei über Georgien, Armenien und Iran bestimmt nach Fernostasien.
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  • Day 8

    Cola Zero und 3 Mettendchen...

    June 26, 2019 in Armenia ⋅ ☀️ 23 °C

    ...so haben wir uns heute mit unseren letzten 1000 Dram (ca. 2 Euro) von Armenien verabschiedet und und das Restgeld im letzten Supermarkt an der Grenze ausgegeben. Vorher ging es tatsächlich nur bergab, und morgens war es noch richtig schön angenehm kühl, so dass die 50 km zur Grenze richtig schnell vorbeigingen. Nach unserer Hostelbegegnung mit dem Argentinier/Spanier Fabio haben wir kurz vor der Grenze ein chinesisches Paar getroffen, die seit 3 Jahren unterwegs sind und von China nach Frankreich wollen. Beim Unterhalten auf Chinesisch hatte ich auf einmal das Gefühl, nahezu fließend zu sprechen nach einer Woche Zeichensprache in Armenien und einzelnen Wörtern Russisch wie Germani, Hispani, Spasiva, Barev (Armenisch für Hallo).

    Ein kurzes Fazit zu Armenien: Was werden wir uns in Erinnerung bleiben?
    1. Wasser: Die Armenier sind stolz auf ihr Wasser, und das ganz zurecht! Überall, in jedem Dorf und alle paar km gibt es Trinkwasserstellen, an denen man sein Wasser auffüllen kann. Das macht auch jeder. Wir haben oft mal an Trinkwasserstellen Pause gemacht, Wasser aufgefüllt, gekocht, uns gewaschen,... . Und immer kommen Leute vorbei, um ihre Wasserflaschen aufzufüllen und kurz zu quatschen. Uns wurde auch gesagt, wir sollen bloß kein Wasser kaufen, da die Wasserqualität so gut sei. Es schmeckt auf jeden Fall sehr gut und ist immer kühl! Die Wasserdichte fehlt uns jetzt schon, gerade bei der Hitze.
    2. Die Armenier: Viele Leute sagen immer, die Armenier seien so offen und herzlich. Das stimmt zum Teil auch. Auf jeden Fall haben sie nicht unbedingt Berührungsängste und quatschen einen gerne auch weiter auf Armenisch zu, selbst wenn man offensichtlich nichts versteht. Die meisten können kein Englisch und wir leider auch kein Russisch, das wäre tatsächlich sehr hilfreich gewesen. Wir haben sehr offene und hilfsbereite Armenier getroffen, die uns Essen geschenkt oder zum Essen einladen wollten, aber gleichzeitig auch einige, denen es immer ums Geld geht und die in Touristen die Dollarmaschine sehen. Warum sie immer von Dollar sprechen, ist mir sowieso nicht klar geworden, da wir bisher eigentlich eher Europäer getroffen haben.
    3. Natur, Kultur und Fahrradfahren: Armenien ist vielfältig, wir hatten Stadt (Yerevan, Vagadzor), Berge und viiiiiiele Höhenmeter, den wunderschönen Debed Canyon am Ende, unzählige mittelalterliche Kloster, Wälder, alpine Kulissen, Serpentinenabfahrten. Flach war es fast nie, also wer Höhenmeter nicht scheut und gerne bergauf fährt, sollte vom Norden in den Süden reisen, dann wird es noch anstrengender als wir es hatten.
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  • Day 8

    Erste Eindrücke in Georgien

    June 26, 2019 in Georgia ⋅ ☀️ 35 °C

    Das Essen ist geil!!!! Und billig. Als Erstes sind wir nach dem Einchecken im Hostel Essen gegangen und haben Khinkali (Teigtaschen), Imeretian Khachapuri (Brot mit zerlaufenem Käse drin) und andere Gerichte, meistens auf Brot und Käsebasis probiert. Richtig lecker.
    Wir hatten direkt nach der Grenze bei gefühlten 50 Grad, schmalen Straßen und LKWs, die ca. 10 cm entfernt von Dir vorbeifahren, keine Lust, uns noch weiterzuquälen und haben auch unsere erste Fahrt in einer Marshrutka mit Fahrrädern hinter uns. Die letzten 30 km vor Tiflis konnten wir gemütlich im Minibus ausruhen.
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