• Kalamitsi - Diasporos South

    20 czerwca, Grecja ⋅ ⛅ 30 °C

    20.5 sm / 3 h
    Wir nehmen Abschied von der Kalamitsi Beach – ein letzter Blick zurück, ein wehmütiges Winken… und natürlich ein kurzer Abstecher zu unseren französischen Freunden auf ihrem Motorboot, die uns mit lässigem Champagnergrinsen und viel „Oh là là“ verabschieden.
    Kaum waren wir wieder auf offenem Wasser, hieß es: Genua raus – der achterliche Wind tat, was er konnte, also… sagen wir, er bemühte sich redlich. Ganz traute ich ihm aber nicht über die Welle, deshalb lief sicherheitshalber einer der beiden Motoren mit. Quasi wie ein elektrischer Notnagel.
    Unser Ziel war klar: die Inselwelt rund um Diaporos, bevor der angekündigte Ostwind sich in ein wildes Tänzchen verwandelte. Nach etwa drei Stunden – begleitet von Genua, Motor und einem gelegentlichen Schluck Kaffee – erreichten wir die idyllische Ankerbucht, wo schon sechs andere Yachten ein Plätzchen gefunden hatten. Wir reihten uns ein wie beim Sommerschlussverkauf: „Nur noch wenige Plätze frei – jetzt sichern!“
    Am Abend machte der Wind dann ernst – kein laues Lüftchen mehr, sondern eher so ein „Hold my beer, ich zeig euch mal, was Böen sind!“ Ein Segelboot neben uns ankerte hektisch um – vermutlich auf der Suche nach einem Upgrade. Ein anderes Boot wurde sogar sanft aber bestimmt umplatziert… der Anker hatte beschlossen, sich doch lieber auf Weltreise zu begeben.
    Unser Anker hingegen – ein echtes Vorzeigemodell – hielt wie ein Fels in der Brandung. Vielleicht auch, weil wir ihn beim Einfahren behandelten wie ein rohes Ei mit Prüfungsangst.
    Trotz der tanzenden Masten und pfeifenden Winde ließen wir uns nicht beirren. Nach einem köstlichen Abendessen aus der Bordküche – sagen wir nur so viel: Gordon Ramsay hätte applaudiert – lehnten wir uns zurück, hoben die Gläser und genossen einen Sonnenuntergang, wie ihn nur Poseidon persönlich pinseln kann.

    Samstag: 21.06.25
    Heute stand mal wieder ein Landausflug der besonderen Art auf dem Programm: Mission Supermarkt!
    Mit Karacho düsten wir im Dinghy über die Bucht – elegant wie ein Jet-Ski, aber mit der Grazie eines überladenen Einkaufswagens. Ziel: der gegenüberliegende Strand, an dem ein einladender Holzsteg winkte.
    Was wir nicht wussten: Wir hatten soeben eine Privatanlage geentert – quasi die maritime Version von „durch den Hintereingang ins Fünf-Sterne-Hotel“.
    An der Rezeption erwartete uns ein freundlicher älterer Herr, der so stolz war, mit uns Deutsch zu sprechen, dass wir ihm glatt einen Sprachpreis verleihen wollten. Er nickte gnädig und erlaubte uns, unser schwimmendes Gefährt am Steg zu vertäuen – offenbar hatte er Mitleid mit uns seefahrenden Supermarkt-Piraten.
    Nach dem Einkauf belohnten wir uns in der Strandbar – Eiskaffee für die coolen, Doppel-Cappuccino für die Müden. Mit einem Auge schielten wir dabei verstohlen auf die stylischen Sitzsäcke am Sandstrand. Schnell war der Plan geschmiedet: Einer lenkt das Dinghy ab, der andere greift zu!
    Aber wie das halt so ist mit genialen Plänen – spätestens beim „wie schnallen wir das Teil aufs Beiboot“ scheiterte das Vorhaben an der Logistik. Also tuckerten wir mit vollen Einkaufstaschen, aber ohne Sitzsack, zurück zur AMBIRAMUS.
    Langsam wird das Ganze zur eingespielten Routine – Einkauf, Rückfahrt, Verstauen, und schon standen die Mädels motiviert auf dem SUP. Erste Versuche: wacklig, nass, aber unterhaltsam. Der Hafen hatte wieder einmal sein kostenloses Kino – Liveübertragung mit Wasserkontakt.

    Währenddessen wollte ich entspannt den Watermaker laufen lassen. Doch dieser dachte sich: „Heute ist Theater angesagt!“ – Viermaliges Blinken, sprich: Filter wechseln, Skipper!
    Aber Moment! Nach nur 36 Stunden? Da ist doch normalerweise noch Saft drauf! Offenbar hält sich das Wasser in dieser Region nicht ganz an die Hygienestandards der Sporaden.

    Fazit: Einkauf erledigt, SUP läuft, Sitzsäcke verloren, aber Story gewonnen. Und der Watermaker? Der kriegt gleich eine Filter-Kur deluxe.
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