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  • Day 14

    Trampen für Anfänger

    September 24, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute morgen fanden wir schließlich auch zwei Wanzen auf unserer Matratze, dann hatte es mich heute Nacht wohl doch nicht ohne Grund gejuckt.😂 Nunja. Das war kurz bevor wir los wollten. Wir haben das Laken abgezogen und die Matratze noch mit so einem Anti-Bettwanzen-Spray eingesprüht. Mehr konnten wir leider nicht mehr tun. Dann haben wir den Schlüssel zu Sam in den Laden gebracht und uns nochmal ganz ganz doll bedankt bei ihm für alles. Er hat uns ganz herzlich verabschiedet. Ich hoffe, dass man sich irgendwann mal wieder sieht...vielleicht schon Freitag?!😅
    Am Samstag geht nämlich unser Flug von Montreal nach Edmonton und wir wollen am Freitag von Quebec zurücktrampen. Somit brauchen wir noch einen Schlafplatz für eine Nacht...

    Gestern haben wir schon fleißig ein Schild vorbereitet für's Trampen. Es ist wirklich schön geworden, vielleicht ein bisschen überladen. Wahrscheinlich ist es gut, dass wir uns in dem Tedi-ähnlichen Laden nicht haben so sehr gehen lassen. Glitzerbuchstaben und Co standen natürlich zur Auswahl. Aber wir blieben bei einem schwarzen Edding. Ein Klassiker!
    Nachdem wir uns von Sam verabschiedet hatten, sind wir los zur nächsten Metro-Station.
    Wir sind an Victoria's Secret vorbeigekommen und uns überkam ein kranker Lachflash. Ich habe mir die Frage gestellt, ob Bella sich jemals die Frage gestellt hätte, was eigentlich das Geheimnis von Victoria ist. Ich konnte die Frage allerdings nicht mal ganz aussprechen, da fand ich es plötzlich übertrieben lustig, Bella dann auch, obwohl sie noch gar nicht wusste, worum es eigentlich ging. (Ich weiß, wenn man das liest, ist es gar nicht lustig, aber an diesen Moment möchte ich mich gerne auch später nochmal zurückerinnern 😅)
    Überspringen wir die recht ereignislose Metrofahrt. Wir kamen an dem Ort an, von wo aus wir hofften eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Ein eher ungünstiger Platz. Es war noch sehr städtisch und die Autos hatten kaum die Möglichkeit anzuhalten. Vorübergehende Passanten freuten sich über unseren Anblick, einer machte sogar ein Foto mit einer Kamera. Hahaha. Schließlich waren vielleicht gerademal 10 Minuten vergangen und ein Auto hielt an. Es war ein recht großes Auto. Darin sah es ziemlich unordentlich aus, der Mann am Steuer wirkte allerdings sehr sympatisch und er erwähnte sofort, das wir uns einen ziemlich ungünstige Platz herausgesucht hatten und er nicht nach Quebec fuhr, uns aber ein Stück in die Richtung mitnehmen könnte. Da sagen wir doch nicht nein!😁
    Stephan (so sein Name) ist Busfahrer in Montreal, hatte gerade Feierabend und wollte nach hause. Er hat sich sehr bemüht, einen guten und sicheren Platz für uns zu finden, damit wir die besten Chancen hätten, nach Quebec mitgenommen zu werden. Dafür nahm er sogar einen Umweg in Kauf. Schließlich entließ er uns auf einer Sperrfläche mitten auf der Autobahn. Er musste die Abfahrt nehmen, für uns sollte es auf der Autobahn weitergehen. Es war schon ein recht ungemütliches Plätzchen - laut, windig, kalt. Wir fühlten uns trotzdem irgendwie toll. Ich hoffte allerdings wirklich, hier nicht allzu lange stehen zu müssen. Und was soll ich sagen?
    Es hat nicht mal 5 Minuten gedauert. Etwa 100 Meter hinter uns hat ein Transporter angehalten. Wir bemerkten ihn erst recht spät und ich fragte Bella, ob er wohl unseretwegen angehalten hätte. Dann stand der Fahrer aus und winkte uns zu. Wir nahmen unseren Kram und machten uns auf den Weg. Von hinten sah das Ding irgendwie zwielichtig aus, ich stellte mich innerlich schon ein bisschen darauf ein, die Fahrt dankend abzulehnen. Dann schaute uns aus der Seitentür allerdings ein nett grinsendes junges Paar entgegen. Im Auto stand seitlich eine Couch drin. Hinten war ne Matratze zum schlafen drin. Cool! Das beste war: Enrico und Lydia waren auf dem direkten Weg nach Quebec und konnten uns die ganze restliche Strecke mitnehmen! Glücksfang!🤩
    Einziges Manko (und die Mamis sollten kurz beide Augen zusammenkneifen): keine Sicherheitsgurte...
    Die Couch war allerdings superbequem und wir konnten aus dem Seitenfenster schön die immer rötlicher werdenden Bäume betrachten.
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