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  • Day 20

    Tag 20 - Donji Vidovec

    August 3, 2019 in Croatia ⋅ ⛅ 22 °C

    80 km / 1180 km - 8 / 104 Stunden

    Ausgaben:

    0 € / 19 € Transport (Fähre, etc.)
    13,5 € / 217,5 € Lebensmittel
    0 € / 121 € Unterkunft
    0 € / 34 € Eintrittspreise
    0 € / 5 € Anschaffungen

    13,5 € / 396,5 € Gesamt

    So schön und gesellig der Abend mit den #vanshenanigans auch war, so leer ist die Wiese heute Morgen.
    Seit zwei Wochen hat sich bei mir eine gewisse Fitness eingestellt, welche mich lange wach hält und dann für einen guten Schlaf sorgt und gleichzeitig früh aufstehen lässt.

    "early to bed, early to rise, makes a man healthy, wealthy and wise"

    Lassen wir uns mal überraschen.
    Die #vanshenanigans scheinen schon darüber zu verfügen. Ich lasse sie schlafen und frühstücke alleine.
    Nach einer Stunde bin ich startklar und fahre los.

    Heute begegne ich den ersten Langzeit-Radlern. Einem Paar aus Stuttgart auf dem Weg wieder nach Hause. Wir fahren nicht zusammen, unterhalten uns aber kurz. Jeder fährt sein Tempo. Noch viele Male begegnen wir uns wieder. Erst an der Grenze zu Kroatien verlieren wir uns.
    Denn es regnete wieder. Während ich die Zeit in einer Pizzeria verbrachte habe, sind die beiden wohl im Sprint in das Landesinnere gefahren.
    Sie meinten, dass es so kurz hinter der Grenze ja nichts gäbe unterzukommen.
    Ich habe da eine andere Philosophie. Irgendetwas ergibt sich immer.

    So fahre ich über die Grenze und stehe auf einmal auf dem Zubringer zur Autobahn. Eine andere ausgebaute Straße gibt es nicht wirklich. Also durch die Unterführung auf die andere Seite der Bahnlinie und die Taschen am Vorderrad auf Tauchstation geschickt. Tiefer als ich dachte.
    Aber nach dem Motto „Geschwindigkeit bringt Sicherheit“ geht es hindurch.

    Drüben angekommen stolpere ich über ein Motorradrennen. Die Straße, welche ich nehmen wollte ist der Schauplatz der Viertel-Meile hier.
    Ein Kroate spricht erst mich an und versucht dann den Veranstalter davon zu überzeugen, mich durch zu lassen. Gut, das ist zwar nicht das, was ich wollte, aber eine nette Geste. Natürlich komme ich dort nicht durch. Nur hinein. Und das war gut so. Denn so fügt sich alles zusammen.

    Das Rennen hätte schon gegen drei Uhr starten sollen. Aber der Regen machte dem einen Strich durch die Rechnung. Einerseits mir, weil ich nicht weiter gefahren bin, andererseits dem Rennen. Das führte dazu, dass Alex, Antonio und Christina gegen fünf Uhr noch da waren. Es ist ja gerade Urlaubszeit und die drei Kroaten haben sich von Ihren Arbeitsstellen Deutschland beurlaubt.
    Der erste Kroate hat mir meinen deutschen Akzent entlockt und das hörte Alex, der mich auf Deutsch fragte, wo ich her komme.
    Der Rest ist Geschichte.
    Wir trinken ein paar Bier und breche ich in ihr Heimatdorf auf.

    Noch bevor das Rennen vorüber ist, werden die drei aufbrechen und ich radel kurze Zeit später hinterher. Neben mir türmt sich ein schönes Unwetter auf.
    Ich muss zugeben, ich habe in diesem Moment keinen Gedanken daran verschwendet, nass zu werden. Ich machte Fotos.
    Und just in dem Moment, als der Regen fiel, stand ich bei Alex unter dem Vordach.

    Ich nutze diese ruhige Stunde und richte mein Zimmer ein.
    Beim duschen geschah es. Eine Spinne krabbelte die Wand lang hoch. Ich wollte sie retten, aber sie fällt hinab und den Abfluss. Ich bin traurig. Das erste Lebewesen auf der Reise, das ich durch meine Unfähigkeit das Leben koste.
    Ich hoffe, der Kosmos vergibt mir.

    Der Abend vergeht in der dorfeigenen Bar.
    Ja, wir reden hier von einem Dorf mit unter tausend Einwohnern. Und die Bar ist gut gefüllt. „Nicht mal ansatzweise voll!“ meint Alex. Ich kenne Bars in der Stadt, die nicht so viele Besucher haben.
    Aber die Kroaten haben eine andere soziale Art, wie ich noch feststellen sollte.

    Song des Tages:
    Track Through The Desert - Roggmaasters (playing HaMi)
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