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  • Day 26

    Durch Wasser und Rauch

    July 30, 2019 in Iceland ⋅ ☁️ 10 °C

    Nach einem gewaltigen Gewitter heute Nacht, dass zum Glück an uns vorbei und nicht über uns hinweg gezogen ist, aber nichts desto trotz gewaltigen Radau gemacht hat, sind wir heute alle drei nur wenig ausgeschlafen aufgewacht. Trotzdem machten wir uns an die, mittlerweile schon gewohnte und eingespielte, und daher immer schneller absolvierte Morgenroutine, bei der wir die Aufgaben immer wieder abwechselnd übernehmen; noch ein bisschen im Bett kuscheln, Theresa benützt uns dabei als Klettergerüst und Kuscheltier, was dazu führt, dass Kopf gegen Nase, Fuß im Gesicht, Hüpfen auf der vollen Blase,... keine Seltenheit sind. Dann Kind wickeln, anziehen, Kaffee kochen, Frühstück fürs Kind und für uns, abwechselnd auf die Toilette, Zähneputzen, einer von uns mit Theresa, Geschirr abwaschen, Wasserflaschen auffüllen, Mittagsbrei für Theresa vorbereiten, Swami zusammenräumen, zusammenkehren, alles rüttelfest verstauen, Zeltbalg einklappen, Abwasserkanister ausleeren, nochmal auf die Toilette, weil seit dem Kaffee schon wieder soviel Zeit vergangen ist, Theresa bei Laune halten und so gegen 9 Uhr Aufbruch.
    Weiter gings durch die Wüste nach Norden. Zwei tolle Furten wurden von Roman bravourös gemeistert, Swami bekam gerade mal nasse Füße.
    Nach und nach besserte sich die Straße, ging von Lavafeldern wieder über in Wellblechpisten (nähere Erklärung beim Foto!), die Umgebung wurde wieder grüner und schließlich erreichten wir unweit von Myvatn wieder die Ringstraße. Da Theresa bereits wach und es Zeit für eine längere Pause war, nützten wir die Nähe zum Naturbad Myvatn und gönnten uns ein entspanntes Plantschen im schwefelhaltigen Thermalwasser. Da haben wir heute alle 3 nach altem Rauch gestunken, was wir aber zum Glück in den Duschen vor Ort wieder loswurden. Da es Zeit fürs Mittagessen war, bekam Theresa in der Kantine ihren Brei und für uns gab es "leckere" Brötchen... wir haben ja von unserer Erfahrung mit den isländischen Süßigkeiten berichtet, und dass sich unser Geschmack so gar nicht, mit dem der Isländer deckt. Das optisch sehr ansprechende Brötchen mit geräuchertem Lachs entpuppte sich als weitere Geschmacksfalle der Isländer. Geräuchert war er eindeutig, ob es Lachs war, war nicht zu erschmecken, den das "Raucharoma" überdeckte jeden weiteren Geschmack. Und was bei uns eine leichte rauchige Note ist, ist bei den Isländern eine volle Ladung Aschenbecher. Im Ernst, das Brötchen schmeckte, als würde man gerade eben einen Löffel voll aus dem überquellenden Aschenbecher vom Vortag nehmen. Nein Danke, liebe Isländer, das ist nichts für uns!
    Müde vom Baden, ist Theresa im Auto sofort eingeschlafen und für uns gings weiter nach Akureyri. Bei unserem vorherigen Aufenthalt war Wochenende und wir hatten uns nichts von der "Hauptstadt des Nordens" angeschaut. Dies holten wir heute nach und gingen anschließend isländisch essen. (Ja, ihr ahnt es wohl schon...) Nach einem leckeren Steinbutt auf Wildpilzrisotto für mich und einem Pulled Lamb Burger für Roman wagten wir uns an den "Taste of Akureyri"-Teller, mit lauter kleinen Kostproben lokaler Spezialitäten. Tja, einmal dürft ihr raten, wonach die letzte Spezialität - geräuchertes Lammmfleisch - schmeckte! Ja genau, ein Löffel Aschenbecher deluxe! Also ich für meinen Teil werde in Zukunft vorsichtiger sein, was ich an isländischem Essen kosten werde! 🤦‍♀️
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