Satellite
Show on map
  • Day 12

    Alltag und kleinere Katastrophen

    January 18 in Bolivia ⋅ ☁️ 19 °C

    Mittlerweile haben wir uns in unserem Alltag sehr gut eingelebt. Die Schule hat begonnen und ich verbringe viel Zeit dort. Das Unterrichten macht Spaß, Schüler und Kollegen sind nett und auch den ersten Elternabend habe ich bereits (zu 95% auf Spanisch!) bestritten.

    Yvan kümmert sich in der Zwischenzeit um die kleinen und großen Alltagsherausforderungen, die z.T. tatsächliche Hürden darstellen:

    Seit Wochen gibt es politisch motivierte Straßenbarrikaden (sog. bloqueos) im Tiefland, die den Versorgungsweg nach La Paz abschneiden:

    Katastrophe Nr. 1: Weit und breit gibt es kein Sprudelwasser mehr (byebye, Apfelschorle!).
    Katastrophe 2: Leider gibt es auch kein Benzin mehr. Die Menschen übernachten teilweise sogar in ihren Autos an den Tankstellen, um die nächste Tankladung abzupassen. Zum Glück verkehrt weiterhin Uber, sodass ich trotzdem jeden Tag zur Schule komme.

    Leider reißen damit die Unglücksmomente noch nicht ab:

    Bei unserer ersten Tour mit der Seilbahn (Teleferico) mit wunderschönem Ausblick auf La Paz machen wir einen kurzen Zwischenhalt auf der Fería in El Alto, dem wohl größten Markt in Lateinamerika, auf dem es vom Llama über Autoteile bis zu Unterwäsche einfach ALLES zu kaufen gibt. Hier folgt Katastrophe 3: Yvans Handy wird geklaut. Nicht nur ist das wegen des materiellen Verlustes ärgerlich, auch sind 2 SIM-Karten weg und gefühlt 100 Apps und Bankdaten müssen neu installiert werden. Da auch keine Autentifizierungs-SMS hier ankommen, ist das sehr mühsam.

    Und weil das nicht genügt, folgt sogleich Katastrophe 4: Nachdem Yvan 3 Tage später ca. 2h an der Tankstelle angestanden hat, ist die Autobatterie leer, just in dem Moment, als er mit dem Tanken drangewesen wäre. Ein Taxi, das ihm Starthilfe geben will, verschlimmert die Situation ungewollt: Die falsche Spannung gibt dem Auto den Rest und es muss von der viel befahrenen Kreuzung abgeschleppt werden. Und wie das in Werkstätten so ist, fallen dort noch einige mehr Mängel auf, sodass die Reparaturkosten sich nochmal in die Höhe schrauben.

    Zumindest steht das Auto am Freitag (hoffentlich) fahrtüchtig bereit für unseren Ausflug an Karnevalswochenende zum Sajama Nationalpark: Narri und Helau!
    Read more