• Día de Muertos

    November 1, 2024 in Bolivia ⋅ ☁️ 19 °C

    Am 1. und 2. November zieht es die Paseños wie vielerorts weltweit auf den Friedhof, um ihrer Toten zu gedenken. Mit unseren Spanischlehrern Franck und Vivi begeben wir uns auch dorthin, um Zeuge dieser Tradition zu werden:

    Der Tag, an dem die Seelen zur Erde herabsteigen, ist alles andere als morbide und traurig: Es wird geneinsam gefeiert, denn die Verstorbenen besuchen ihre Angehörigen auf Erden.

    Familien dekorieren die Gräber ihrer Liebsten mit Blumen und Miniaturausgaben ihrer Leibspeisen, z.B. Süßigkeiten, Salteñas oder auch Alkohol, um sie für den Weg ins Jenseits zu stärken. Auch sehen wir Fußballmerchandize und andere persönliche Gegenstände. Oft braucht es dazu Leitern, um die letzten Ruhestätten ganz oben in den Mauern zu erreichen.

    Vor den Gräbern wird ein üppiges Picknick auf dem Boden angerichtet, und jeder, der ein Gebet für die Verstorbenen spricht, bekommt etwas ab: Brot wird in Form von T'anta Wawa (Repräsentanten der verstorbenen Seelen) und Himmelsleitern gereicht. Fremde und Freunde sind dabei willkommen, und ärmere Familien haben so schnell ihre Monatsration an Lebensmitteln zusammengebetet. Auch werden die Seelen mit Musik der zahlreichen Bandas begrüßt, die durch die Friedhöfe ziehen.

    So wird der Tod nicht als endgültig angesehen - Jenseits und Diesseits werden Eins.
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