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- Day 2
- Monday, June 9, 2025 at 3:07 PM
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 57 m
GermanyMirow53°12’27” N 12°51’41” E
Biberhof im Abendlicht

Nachdem wir unser Kajak wieder heil an Land und über die Straße gebracht hatten, verspürten wir eine Mischung aus Stolz – und Hunger. Kein Wunder: 16 Kilometer auf dem Wasser, Wind von vorn, Applaus von der Brücke – das schreit geradezu nach einer Belohnung.
Wir kehrten also noch einmal zur Diemitzer Schleuse zurück, diesmal nicht im Boot, sondern zu Fuß. Auf der kleinen Brücke, wo vorhin noch unser spontanes Schleusenpublikum stand, blickten wir hinab und betrachteten das Schauspiel nun aus der Vogelperspektive. Es war still geworden – kein Boot, keine Berliner Dialekte, keine pinkfarbenen Crocs. Nur wir und das leise Rauschen des Wassers.
Direkt nebenan liegt der Biberhof, ein Dreiseitenhof wie aus dem Bilderbuch, mit Schäferwagenburg, Campingplatz, Floßverleih, Biohof und einem Restaurant, das schlicht „Scheune“ heißt, aber kulinarisch alles andere als schlicht ist.
Da es Pfingstmontag war, trugen draußen alle Tische selbstbewusst ein kleines „Reserviert“-Schildchen. Ich fragte trotzdem freundlich, ob wir bis 18 Uhr etwas essen und trinken dürften – und siehe da, das Personal war nicht nur aufmerksam, sondern auch erstaunlich entspannt:
„Na klar – kommt, setzt euch. Essen kriegt ihr allemal.“
Margriet bestellte sich einen wohlverdienten Flammkuchen mit hausgemachtem Bio-Mozzarella und frischen Kirschtomaten, dazu eine Bio Himbeer-Cassis-Limonade, deren Farbe so leuchtete, dass sie fast mit dem Sonnenuntergang konkurrierte.
Ich wurde neugierig auf die etwas andere Variante von Bruschetta: mit Zucchini und einer Prise Zimt – eine Kombi, die unter „ungewöhnlich, aber überraschend lecker“ verbucht werden darf.
Die Sonne stand tief, der Tag klang warm aus, die Gespräche wurden langsamer. Wir ließen unsere Kajaktour Revue passieren, sprachen über Seerosen, Schleusenszenen und Margriets Kapitänsmütze, die sie gedanklich trug, mit Stolz.
Mit vollem Bauch, müden Armen und einem leichten Lächeln fuhren wir am Abend zurück nach Monte Gristow – und schliefen dort seelig ein. Margriet träumte vermutlich von Wasserlilien. Ich von Macheten in Schleusen ;0)...Read more