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- День 6
- пятница, 13 июня 2025 г., 17:17
- ⛅ 19 °C
- Высота: 26 м
ГерманияUsedom53°53’17” N 13°57’6” E
Von Kuchenfeen und Brauerzauber...

Es war einmal ein später Nachmittag, als zwei tapfere Wanderinnen – Miss Daisy von der Nordsee und ich, ihre treue Chauffeurin – aufbrachen, um ein verborgenes Schloss mitten im grünen Herzen von Usedom zu finden. Der Weg war lang, die Sonne neigte sich golden über die Felder, und der Wind trug den Duft von Hopfen und alten Geschichten.
Unser Ziel: Schloss Mellenthin. Ein Schloss, das eigentlich gar keins ist – doch das störte niemanden. Denn was nach Schloss aussieht, Bier braut, Kuchen serviert und einen Wassergraben hat, darf sich mit Fug und Recht märchenhaft nennen.
Schon am Eingang staunten wir: Ein Parkplatzschild kündete von der Kuchenfee, die hier offenbar hochoffiziell hofiert wird. „Endlich mal die wahren Heldinnen der Geschichte!“, sagte ich zu Margriet. Sie nickte andächtig. Wir waren auf heiligem Gebäckboden.
Doch bevor wir über die steinerne Schlossbrücke durften, stand da ein Brückenzoll-Hüter, ein Mann mit verschmitztem Lächeln und ehrbarem Amt. Für eine kleine Silbermünze (nun ja, 2-Euro-Stück), gewährte er uns Durchlass – aber nicht ohne einen Hinweis: „Wisst ihr auch, dass es sich bei diesem Schloss eigentlich um ein Gutshaus handelt?“ Margriet und ich sahen uns an. „Märchenschloss klingt aber eindeutig besser“, sagte ich. Der Wächter lächelte – und ließ uns passieren.
Wir schritten über die Brücke, wie zwei Hofdamen im Sommerurlaub, und betraten den Innenhof – wo Holztafeln und Sitzgelegenheiten ein mittelalterliches Festmahl versprachen. Im Sudhaus, der Halle der Biere, brodelte es vor Vorfreude – und auch ein wenig Unmut. Ein Koch mit Schürze und dramatischer Augenbraue murmelte nur: „Jaja… alle wollen immer nur gucken.“ Wir nahmen’s mit Humor, nickten verständnisvoll und machten unsere Runde extra leise – fast auf Zehenspitzen - versprachen aber feierlich, auch bald etwas zu essen, und zogen uns diskret wieder zurück.
Dann: das Schlossinnere. Und dort – o Wunder! – die sagenumwobene Kuchentheke. Sie funkelte wie ein Schatz in Vanille, Sahne und Baiser. Schwarzwälder Kirschtorte, Stachelbeerkuchen mit Wolkenschleier, ein Eierschecken-Monument, würdig, in die große Chronik der Königskuchen aufgenommen zu werden. „Wenn ich hier verschwinde“, flüsterte ich zu Margriet, „dann such mich bei der Kuchenfee.“ ;0)...
Wir setzten uns im Gastraum direkt hinter die Bar – ein Logenplatz, wie gemacht für Königinnen. Zwei Biere aus dem Schlossbrunnen – hell und dunkel, streng nach dem Gesetz der Bierbalance – wurden serviert. Wir kosteten, nickten anerkennend. Märchenhaft gut. Und dazu ein herzhaftes Mahl, das selbst in einer Ritterküche Ehre gemacht hätte.
Doch der Abend wäre nicht komplett ohne ein großes Stück Kuchen – „aus wissenschaftlichen Gründen“, wie ich betonte. Margriet lachte, als sie ihren eigenen Gabelstich von meinem Stück wagte. „Man kann nie zu alt für Dessert sein“, sagte sie weise.
Die Sonne malte noch letzte Lichtstreifen auf das Kopfsteinpflaster, als wir den Schlosspark betraten. Zwischen Blüten und Kräutern summten Hummeln, und Margriet – die stille Beobachterin – wurde zur Naturfilmerin. Mit ruhiger Hand fing sie zwei Hummeln im gleichen Bild ein. „Doppelhummel!“, rief sie stolz und zeigte mir ihr Werk. Ich war ernsthaft beeindruckt.
So endete unser Tag im nicht-ganz-Schloss, aber ganz-großem Erlebnis. Wir fuhren zurück nach Monte Gristow – satt, zufrieden und leicht verzaubert.
Und wenn wir nicht eingeschlafen sind… dann träumen wir jetzt noch vom Kuchen...Читать далее