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- Day 5
- Thursday, June 12, 2025 at 3:00 PM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 11 m
GermanyRambin54°21’17” N 13°12’19” E
Margriet wird Biersommelière

Da ich zuvor angerufen hatte, wurden wir in der Insel-Brauerei in Rambin schon erwartet – charmant wie alte Freunde, leicht verspätet. Die Tafel: ein echter Hingucker, liebevoll eingedeckt. Kaum saßen wir, stand auch schon das erste Glas Pils vor uns – das „Hiddenseer“. Wir prosteten der Runde zu, entschuldigten uns höflich für unsere modisch-unpünktliche Ankunft und als wir erzählten, dass wir direkt von der autofreien Insel Hiddensee herübergeschwommen… äh, gefahren kamen, war das Eis schnell gebrochen.
Markus Berberich, Gründer, Bierliebhaber und Braumeister mit Leib, Seele und bayerischer Brau-Studienvergangenheit, führte mit viel Charme durch den Abend. Seine Vision: seltene Biere, keine Massenware – sondern echte Charakterköpfe in der Flasche. 7 dieser flüssigen Typen durften wir nun kennenlernen. Tapas gab’s auch. Der Abend war gerettet.
Erster Gang: Gose (6,5%) – ein Sauerbier mit Meersalz, Quitte und „maritimer Mineralik“. Wir so: „Oha, das schmeckt nach Ostsee im Glas.“ – nicht ganz unser Ding, aber mit gebratenen Chilis immerhin kulinarisch interessant.
Baltic Ale (7,5%): Goldgelb, pfeffrig-nussig, und mit Gambas serviert. Margriet war hin und weg – das wanderte direkt auf ihre imaginäre Bier-Einkaufsliste.
Dann kam das East Coast IPA (5,6%). Markus fragt: „Weiß jemand, wofür IPA steht?“ Margriet – zack! – aus der Hüfte: „Indian Pale Ale!“ Markus nickt anerkennend, wir zwinkern uns verschwörerisch zu. Das war Margriets Moment. Die Geschichte vom Indian Pale Ale folgte prompt von Markus. Das Bier - fruchtig, weich, leicht herb – ihr neues Lieblingsbier.
Beim Baltic Dubbel (8,5%) mit Ziegenkäse und Manchego war dann mein Gaumen an der Reihe: Dattel, Pflaume, Rumrosine – Schluss mit lustig, das war flüssiges Weihnachtsgebäck für Erwachsene. Auch dieses Bier: direkt auf meine Liste.
Zwischendurch immer wieder angeregte Gespräche mit anderen Teilnehmenden – eine Mischung aus Hopfen-Hipstern, Bierpoeten und kulinarischen Neugiernasen.
Dann das Baltic Stout (7,5%). Schwarz wie die Nacht, duftet wie Mokka und umarmt dich wie ein Kaminfeuer. Dazu ein Stück Quarkkuchen und eine Praline – was sollen wir sagen? Liebe auf den ersten Schluckbei mir - Margriet fand es interessant - was immer das heißt ;0)...
Und als ob das alles nicht schon genug gewesen wäre, kam das Grande Finale: Quadriga (10,5%) – golden, edel, mit Mirabelle und Holzfassnote. Ein echtes Feierabendbier für Staatsbankette oder ein ganz gewöhnliches Donnerstagabendgefühl, wenn man sich mal was gönnen will.
Wir verabschiedeten uns dankbar, leicht beschwipst und voll innerem Glanz. Im Shop deckten wir uns mit unseren neugewonnenen Lieblingen ein, stapelten sie stilecht in den Bollerwagen und kutschierten sie wie edle Schätze zum Auto.
Was für ein Tag – Hiddensee, Bierhorizonte und Geschichten, die hopfengetränkt weiterziehen. Morgen wartet schon Usedom… aber jetzt erstmal: Guts Nächtle.Read more