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  • Day 32

    Asien - Malaysia Tag 3

    October 10, 2022 in Malaysia ⋅ ☁️ 24 °C

    Hallo Kuala Lumpur,

    nachdem ich gestern Abend doch noch mal unterwegs war, wollte ich eigentlich im Bett noch eine Doku schauen. Ich weiß gar nicht, ob ich nach 2 oder nach 5 Minuten eingeschlafen bin 😴 ich war zumindest ziemlich ko. Die hohe Luftfeuchtigkeit macht einem echt zu schaffen. Diesmal habe ich auch gar nicht so viel Krach wahrgenommen. Beim einchecken wurde mir gesagt, dass alle Zimmer ausgebucht seien. Zum Glück nicht! Denn in meinem sind im Durchschnitt max. 5/6 von 14 Betten belegt. Aber an meinen kleinen Schuhkarton habe ich mich tatsächlich schon richtig gewöhnt. Ist halt nur unwesentlich kleiner als meine Wohnung 🤣 Viel mehr braucht man eigentlich gar nicht.

    Da es hier leider keinen Föhn gibt, bin ich bereits um 7 Uhr Duschen gegangen mit der Hoffnung, dass meine Haare noch Vormittags trocken sind, damit ich sie danach glätten kann. Um 10 Uhr war es dann soweit.. Also habe den Tag relativ entspannt gestartet. Ich habe mich mal über eine e-sim Karte schlau gemacht, da hier z. B. WiFi Spots so gut wie gar nicht vorhanden sind und man dann die A-Karte hat, wenn man unterwegs mal schnell was gucken will. Mir in jedem Land eine Simkarte zu kaufen, ist mir zu aufwendig, vorallem, wenn ich nur ein paar Tage dort bin. Ich habe dann eine Sim gefunden, die für ganz Asien gültig ist, also u. A. Kuala Lumpur, Kambodscha, Thailand und Vietnam etc. Da ich noch ein bisschen durch Asien reisen werde - für mich optimal. Ein Stress weniger. Hab für 3 GB/Gültigkeit 30 T 13 Dollar bezahlt und kann sie immer wieder neu aufladen.

    Hier an der Lounge des Hostels grenzt die riesige Küche. Dort steht ein Automat und man kann man sich gratis wahlweise einen Kaffee oder Tee machen. Also saß ich mit meinem Tee hier und habe überlegt, was ich heute an meinem letzten Tag (🤗) noch machen möchte.

    Habe verschiedene Bloggs und Empfehlungen gelesen und bin dann auf eine Moschee gestoßen, die ca. 25 km von Kuala Lumpur entfernt ist, aber mit der Bahn sehr gut zu erreichen. Nach dem Tempelschock von gestern schien mir dies genau das Richtige zu sein.

    Also machte ich mich ready, holte mir auf dem Weg zur Bahn wieder mein Marzipancrossaint und stieg an der Sentral Station in die KLIA Bahn Richtung Putrajaya. Die Fahrt von dort aus dauerte etwa 20 Minuten (2 Haltestellen). Dort angekommen war ich erst mal ein bisschen verwirrt. Ich stand irgendwo im nirgendwo. Also... Da hat sich die e sim direkt bezahlbar gemacht. Erst mal geschaut, wohin ich muss. Die Moschee war noch 4 km entfernt. Gefühlt unerreichbar zu Fuß, also bestellte ich mir ein Grab, dass mich dort hin fuhr. Von weitem habe ich die Putra-Moschee (Masjid Putra) bereits gesehen. Sie erstrahlt in wunderschönem rosa 🥰

    Die Putra-Moschee ist die Hauptmoschee von Putrajaya, Malaysia. Der Bau der Moschee begann 1997 und wurde zwei Jahre später abgeschlossen. Es befindet sich neben Perdana Putra, in dem sich das Büro des malaysischen Premierministers und der künstlich angelegte Putrajaya-See befinden. Sie hat eine Kapazität von 15.000 Menschen (Wikipedia)

    Die Sonne brannte heute sehr! Schon auf dem großen Vorplatz der Moschee lief mir schon der Schweiß runter 🥵. Ich lief geradewegs auf die Moschee zu, wo mich dann auch schon ein Mitarbeiter nett empfangen hat. Er wieß mich drauf hin, dass ich mich mittels QR Code registrieren müsse und hat nebenbei interessiert gefragt, woher ich komme. Diejenigen, die bisher gefragt haben, waren immer total erfreut, wenn ich sagte, dass ich aus Deutschland komme 😊 ich habe eine kleine Einweisung bekommen mit dem Hinweis, dass ich mir rechts ein Gewand holen könne, welches ich bitte tragen soll. Gesagt - getan, warf ich mir dieses Gewand, welches viel zu groß und aus schwerem Stoff war, um. Ob mir warm war?! Immerhin saugte jetzt die Kapuze des Gewandes meinen Schweiß auf 🤣🙈

    Als ich die Moschee betreten habe, die von innen ebenfalls in einem rosa erstrahlt, war wieder dieses Gefühl.. Ich kann es gar nicht genau beschreiben. Dieser Respekt, das Gefühl eines heiligen Ortes und das Gefühl, auch als Tourist willkommen zu sein. Man wird von den Mitarbeitern freundlich angelächelt und behandelt. So als würden diese sich freuen, dass man Interesse an dessen Kultur hat. Keiner schreit rum, es ist sauber und irgendwie magisch!

    Ich habe mir die Moschee auf verschiedenen Ebenen sowie den Außenbereich angeschaut. Dies kann man vollkommen eigenständig machen. Die Moschee war zwar verhältnismäßig klein, hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen.

    Nach ca einer Stunde habe ich die Moschee wieder verlassen. Spontan habe ich mir noch einen zweiten Spot rausgesucht, den ich mir anschauen wollte. Bin eher durch Zufall darauf gestoßen da er in der Nähe war und relativ viele Bewertungen hatte. Dieser war ca. 2 km von der Moschee entfernt. Kein Problem dachte ich mir... Machste locker... Jeder Meter war zu viel. Es war einfach viel zu warm und den letzten Schluck aus der Wasserflasche war bereits verbraucht 🥵 Es ist übrigens irre, dass es riesige Straßen gibt, ich aber kaum ein Auto und keinen einzigen Mensch gesehen habe, der mir begegnet ist. Deshalb ist Putrajaya für mich Ghosttown 😁 👻

    Angekommen am Dataran Putrajaya stellte ich mir die Frage, ok - was ist das jetzt genau für eine Sehenswürdigkeit? Scheinbar fand dort am Wochenende ein Fest statt. Pavillons die dort standen, wurden gerade abgebaut. Irgendwie erschloss sich mir der Sinn "dieser" Sehenswürdigkeit nicht oder ich habe sie einfach nicht gesehen 🤔

    Ein bisschen geschaut, habe ich eine zweite Moschee entdeckt (Masjid Tuanku Mizan Zainal Abidin) Die Gunst der Stunde wollte ich dann noch nutzen, bevor ich wieder zurück fuhr.

    Im Eingangsbereich kam ein netter älterer Herr zu mir und fragte mich, ob ich mir die Moschee anschauen möchte. Als ich dies bejahte, freute er sich und bot mir an, mir diese zu zeigen und mir ein paar Informationen darüber mitzuteilen. Hier musste ich mich ebenfalls mittels QR Code registrieren und habe diesmal ein lilanes Gewand am Eingang bekommen. Puh! Schon wieder schwitzen... 😌

    Der ältere Mann (arbeitet für die Moschee) war wirklich sehr süß. Er hat mir während des Erzählens auch immer angeboten, Bilder von mir zu machen (mit meinem Handy) 😊 er war sichtlich stolz auf diese Moschee. Diese war vom Stil her komplett anders, als die, die ich bisher gesehen habe. Es gab sehr viele Stahlelemente und dieses Stahl kommt tatsächlich aus Deutschland 😃. Diese hatte auch nicht wie viele andere Moscheen einen Teppich, sondern einen Marmorboden. Ich empfand sie ein wenig kühl. In dem Prayerroom angekommen waren auf der hinteren rechten Seite ein Teppich ausgelegt und eine Menschenmenge versammelt. Der ältere Mann sagte, dass dort gerade eine Hochzeit stattfindet und ob ich mir das anschauen möchte. Er holte sich das Einverständnis des Vaters des Bräutigams ein und ich habe mich unauffällig (mit dem knall lilanen Gewand 🤣) an den Rand gestellt (während alle anderen auf dem Boden saßen). Ich war mir aber nicht sicher, ob es respektlos gewesen wäre, mich ebenfalls auf den Boden zu setzen. Also habe ich mir das ganze aus sicherer Entfernung angeschaut. Ich durfte auch Bilder und Videos machen.

    Ich fand es sehr spannend, dies ein stückweit mitzuverfolgen. Derjenige, der die Zeremonie abhielt hat dem Bräutigam mindestens 6/7 Seiten vorgelesen. Der Mann erklärte mir, dass es alles Sachen seien, die er in der Ehe befolgen soll. Ich hab zwar nichts verstanden aber es war verdammt vieeeeeel!! Der Bräutigam sagte keinen Mucks und nickte nur die ganze Zeit in sich gekehrt. Die Braut, die ein Stück weit nach hinten versetzt saß, wurde hierbei nicht angesprochen. Für sie war es aber sichtlich emotional. Auch wenn sie "bedeckt" war, sah sie wirklich wunderschön aus!

    Leider war der ganze Akt so zeitintensiv, dass ich ihn nicht vollständig miterleben konnte. Mich hätte interessiert, wie man den Bund der Ehe dann in diesem Sinne "schließt". Aber ich bin trotzdem dankbar für den Einblick, den ich bekommen habe.

    Der Mann erklärte mir dass in Spitzenzeiten 7 Ehen gleichzeitig in diesem Bereich geschlossen werden.

    Er erklärte mir ebenfalls was die einzelnen Positionen beim beten bedeuten. Die Hände halten, sich auf den Boden knien, den Kopf und die Hände nach vorne Strecken und in welcher Reihenfolge und Wiederholung.

    Es war sehr interessant ein paar persönliche Einblicke zu erhalten. Als Dankeschön habe ich eine kleine Spende dagelassen, welche nach der Führung freiwillig erfolgen konnte.

    Von dort aus habe ich mir wieder ein Grab bestellt und bin wieder zum Hostel. Da wir bereits 15:30 Uhr hatten, wollte ich mal kurz durchschnaufen und dann am Abend noch mal los, wenn es nicht mehr so warm ist.

    Ich wollte nach China Town. Ich hatte gelesen, dass es dort ganz viele Streetfoodstände geben soll und die Stimmung echt toll sein soll.

    Irgendwie bin ich dann aber wieder bis 19 Uhr in der Lounge mit dem Gedanken versackt, wie es nach Kambodscha weiter gehen soll. Ich würde super gerne nach Vietnam, aber die Bilder der überfluteten Städte wegen des Starkregens nehmen einfach nicht ab. Ich denke nicht, dass es im Moment eine gute Idee sei. Was gibt es für Alternativen?! Mir ist eingefallen, dass ein paar Bekannte, die ich Mittwochs zu Hause in der Stadt treffe, zufällig ab dem 15. in Bangkok sind. Wäre doch eine tolle Gelegenheit dies zu verbinden und bis dahin zu hoffen, dass sich die Lage in Vietnam wieder verbessert. Die Einreise nach Thailand ich super easy. Man braucht nicht zuvor ein Visum zu beantragen. Man bekommt es völlig unkompliziert bei Einreise. Ich komme von Kambodscha super schnell nach Bangkok und könnte noch ein paar Tage bis Vietnam verstreichen lassen. Bangkok stand eh auf meiner to do Liste und dann könnte man entscheiden, ob man erst mal Thailand macht, oder doch mit Vietnam weiter macht, denn dort wollte ich mich mit Britta treffen und wieder gemeinsam losziehen.

    Das Wetter spielt uns leider gerade nicht so gut in die Karten. Gegen Regen kann man ja nichts sagen, ist zwar auch doof, aber während der Regenzeit ist leider damit zu rechnen, aber wenn die Straßen so überflutet sind, dass man sich eher ein Boot anstatt ein Taxi bestellen soll, ist das nicht optimal 😔

    Gegen 19 Uhr wollte ich dann mal schauen, wie weit China Town von mir entfernt ist und direkt ploppte die dazugehörige Information auf, dass der Streetmarket bereits um 20 Uhr schließt 😳 ich bin davon ausgegangen, dass der bis spät abends ist. Ich schnell hoch ins Zimmer, mir eine Jeans angezogen und schnell los, denn bis dahin brauchte ich zu Fuß 25 Minuten. Total angehetzt angekommen folgte direkt die Enttäuschung. Der Markt ist eine Aneinanderreihung von Stränden, die gefälschten Markenkram verkaufen. Wirklich jeder Stand und alle hatten das selbe. Ja... Danke für nix! Bin trotzdem drübergelaufen aber nach 2 Minuten des lästigen Anquatschens hatte ich keine Lust mehr und bin direkt die nächste Straße rein und wollte mich wieder auf den Weg zur Unterkunft machen. Hab mich dann aber doch ein wenig treiben lassen und stand auf ein Mal in Mitten einer Straße von tausenden Menschen, überfüllten Restaurants und vielen Lichtern, Musik und Bling Bling. Huch.. Wo bin ich denn hier auf ein Mal? Laut Googlemaps in der Jalan Alor Food Street. Dort ist ein riesiger Nachtmarkt aufgebaut der bis 3 Uhr nachts geöffnet hat. Auf einmal war die Stadt wieder zum Leben erweckt worden 🥰

    Zwischen den Ständen saß ein Mann im Rollstuhl an einem kleinen Stand und bog mit buntem Draht einen Schriftzug, den man sich aussuchen konnte und machte daraus einen Schlüsselanhänger. Ich liebe Handarbeit und habe mir kurzerhand einen Schlüsselanhänger formen lassen, bzw. nehme diesen als Geschenk mit 😍

    Auf dem Weg zum Hostel bin ich wieder an der Bintang Street vorbei gekommen. Echt cooles Viertel! So ganz anders als der Rest der Stadt, sehr touristisch aber irgendwie gefällt mir das wilde Treiben und die bunten Lichter.

    Im Supermarkt am Hostel habe ich mir noch eine kleine Tüte Chips geholt und in der Lounge bei künstlichem Lagerfeuer und drehendem Ventilator mein Tagebucheintrag geschrieben.

    Mein Fazit zu Kuala Lumpur ist wahrscheinlich nicht schwer heraus zu lesen gewesen: eine absolute Enttäuschung und Zeit/ und Geldverschwendung. Die Kultur gefällt mir nicht. Die hohe Anzahl der Inder macht da gaaaanz viel aus. Als Frau wird man hier nicht respektiert. Wenn man an Männern vorbei geht, wird einem auch kein Platz gemacht. Ne, die verlangen eher von dir, dass du auf die Straße springst, obwohl gerade ein Auto kommt.

    Ich kann die Blicke nicht mehr spüren! Selten habe ich mich in einem Land so unwohl gefühlt und selten hatte eine Stadt (für mich) so wenig zu bieten. Ich bin froh, dass mein Flieger endlich morgen Mittag geht. Krone richten und auf ins neue Abenteuer! Brauche jetzt nach den Tagen wieder mal ein paar positive Vibes 🙏

    Witziger Weise habe ich nun mit ein paar Bekannten geschrieben, die ebenfalls total enttäuscht von Kuala Lumpur waren. Entweder haben wir nie über Kuala Lumpur gesprochen oder die Warnsignale waren nicht laut genug gewesen 🙈 Egal - Haken dran und weiter geht's... Freue mich schon sehr auf Angkor Wat!
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