Streetart am Kanal

Als wir heute Morgen um circa 9:30 Uhr im Yachthafen Recke die Leinen losmachen, wissen wir noch nicht, dass es heute ein langer Fahrtag wird. Die letzten 13 km auf dem Mittellandkanal können wir mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h „zügig“ zurücklegen und erreichen den Dortmund- Ems-Kanal mit einer Geschwindigkeitbegrenzung auf 12 km/h für Sportboote. Der Dortmund–Ems-Kanal wurde zwischen 1891 bis 1899 mit einem Kostenaufwand von circa 79 Millionen Reichsmark erbaut, um das östliche Ruhrgebiet mit den preußischen Häfen zu verbinden und die kaiserliche Flotte in Emden und Wilhelmshaven über den Ems-Jade Kanal mit Kohle, Munition und Ersatzteilen aus dem Ruhrgebiet zu versorgen. Der ca.225 km lange Kanal führt mit einem Gefälle von ca. 70 m von Dortmund bis nach Papenburg. Die 108 km lange „Südstrecke“ des Kanals, die wir befahren, beginnen an der der Einmündung des Mittelland-Kanals und wird jährlich von mehr als 19.000 Schiffen befahren, die circa 12 Millionen Tonnen Ladung befördern. Kein Wunder, dass uns immer wieder Berufsschiffer entgegenkommen oder wir sie einholen. Schwierig ist es nur mit dem Überholen, da die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den Lastkähnen und Sportbooten nur 2 km/h beträgt. Und dann stehen wir plötzlich vor einer roten Ampel. Das daneben stehende Schild erklärt uns dann, dass es im Bereich des Auqaduktes über die Ems wegen Bauarbeuten eine Engstelle gibt, die nur zu bestimmten Zeiten in einer Richtuzng passiert werden darf und dass die erlaubte Fahrtrichtung stündlich wechselt. Also heißt es festmachen und eine Dreiviertelstunde warten, bis unsere Stunde gekommen ist. Bevor wir den von uns auserkorenen Zielhafen ca. 20 km vor Datteln erreichen, müssen wir noch eine Schleuse passieren. Auch hier haben wir ca. 45 Minuten Wartezeit, bis wir ganz alleine in einer 190 m langen Schleuse 6,5 m angehoben werden. Schließlich erreichen wir kurz vor 19:00 Uhr unseren Zielhafen, wo wir von dem freundlichen Hafenmeister sogar Hilfe beim Anlegen erhalten.Read more