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  • Day 102

    Der Elefant und sein Geschäft

    January 10, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute morgen hatten wir um viertel nach 5! Morgens eine Buschwanderung. Dazu sind wir erst mit dem Auto ein wenig in den afrikanischen Busch hinein gefahren und haben uns dann auf Erkundungstour gemacht. Wir haben uns sämtliche Spüren angeschaut und mussten dann Vermutungen abgeben welches Tier es war. Dies war gar nicht immer so einfach, zumal mir auch ganz oft die englischen Wörter für die Tiere nicht mehr eingefallen sind. An einem Punkt der Wanderung hob unser Guide etwas von dem Boden auf und drückte jedem von uns eines davon in die Hand. Es war braun und ungefähr kirschgroß. Wenn wir ehrlich waren, wussten wir alle, dass wir da gerade trockene Scheiße in der Hand hielten. Aber es ging noch weiter, wir sollten nun sagen was es ist bzw. Was es produziert hat und dies sollten wir durch riechen und schmecken heraus finden. Zuerst dachte ich es sei ein Scherz, dann überlegte ich kurz ob es vielleicht doch keine Kacke ist, aber das in meiner Hand war definitiv zu groß geratene Kaninchen Kacke, da war ich mir sicher. Die ersten waren so mutig und leckten es kurz an. Unser Guide nahm es ganz in den Mund wie ein Bonbon. Alle mussten sagen nach was es schmeckt oder riecht und die Antwort war bei jedem nach nix. Als ich an der Reihe war versuchte ich, durch gekonntes Antworten à la "Es schmeckt nach nix", mich vor dem Anlecken von scheiße zu drücken. Aber dann sahen mich alle Erwartungsvoll an und ich konnte dies nicht auf mir sitzen lassen, dass eine komplette Schulklasse dieses etwas im Mund hatte nur ich nicht. Also leckte ich an der Kacke und unser Guide war sehr erfreut darüber, dass wir das wirklich alle gemacht haben und verkündete dann auch stolz das dies Giraffenpuuh war. Juhu...Nicht. Aber ich kann mit Stolz sagen, dass ich diese Safari mit allen Sinnen erlebt habe. Wir haben dann noch viel über die Termitenbauten erfahren, die spirituellen Bäume, für was man früher welche Pflanzen benutzt hat, z.b. Pflanzliches Toilettenpapier oder Insektenschutz und dann ging es auch schon wieder um Scheiße. Diesmal etwas größer und von unserem Freund dem Elefanten. Auch er ist wie die Giraffe ein reiner Pflanzenfresser, sodass das trockene Geschäft nicht stinkt, da es keine Bakterien gibt die sich davon ernähren. Es sieht ein bisschen aus wie ein kleiner Heuballen, was es ja auch fast ist. Wir lernten das dieser Elefantendung oft in der Medizin der Ureinwohner eingesetzt Wird um eine Nasennebenhöhlenentzündung oder auch Magenkrämpfe zu heilen. Aber gut soviel zu dem Thema Ausscheidungen. An dem Fluss angekommen haben wir darauf gehofft ein paar Hippos zu sehen, hätten aber leider kein Glück. Und so ging auch dieser Buschwalk zu Ende und es gab erst mal Frühstück. Am Nachmittag hatte ich dann noch einen Afternoon Drive. Da die Schulklasse zu einem Rehabilitationscenter für Tiere fuhr, war ich meine Gruppe. Das hieß Private Safari Tour. Und ich kann nur sagen, dass dies eine der besten Erfahrungen war die ich gemacht habe. Mein Guide Nico war dazu noch sehr unterhaltsam und ich habe sehr viel über den Busch gelernt. Wir haben dann eine Elefantenspur gefunden und sind dieser gefolgt mit dem Ziel, wir wollen den Elefanten jetzt auch finden. Und tatsächlich wir haben nur durch reines Spuren lesen diesen einen Elefanten gefunden, was mich ja schon total fasziniert hat. Als ich ein Foto machen wollte meinte Nico nur, nein nein wir fahren da jetzt näher ran. Also mit Vollgas auf die andere Seite des Hügels und da stand er dann. Ungefähr zehn Meter von uns entfernt. Da dieser männliche Elefant zur Zeit auf der Suche nach einer Frau ist und sehr viel Druck hat, kann deren Stimmung sehr schnell umschlagen und sie werden vom total ruhigen Tier zum aggressiven. Nach dieser Information wurde mir ein bisschen anders. Aber Nico meinte er kenne diesen Elefanten und da Elefanten ein gutes fotografisches Gedächtnis haben, sowie Stimmen zuordnen können, könne er ihn zur Not durch zureden beeinflussen. Ich war mir da ja noch nicht so sicher was ich davon halten solle. Wir fuhren also noch näher ran und dann kam es auch soweit, dass der Elefant sich zu uns umdrehte und frontal auf das Auto zukam, auch sein Verhalten ließ immer mehr darauf schließen, dass er sich ein wenig von uns genervt fühlt. Und da fing Nico an mit ihm zureden und man konnte sehen, dass der Elefant deutlich entspannter wurde. Ich stattdessen saß in Schockstarre auf meinem Sitz und hatte aufgehört zu atmen. Nico meinte nur irgendwann "Take a photo,take a Photo".Ich wollte mich am liebsten gar nicht bewegen, aber ich fing langsam an seinen Worten bzgl. des Elefanten zu trauen und machte ein Foto. Was dadurch nun auch zu einem meiner Lieblingsbilder wurde. So ein Moment kann man eigentlich kaum beschreiben. Dieses Gefühl wenn man zu zweit in einem Auto sitzt, irgendwo im afrikanischen Busch und dann diese riesige atemberaubende Tier vor einem steht und man weiß, wenn es will kann es mich hier auf der Stelle umbringen und es ist hier niemand der ums helfen könnte... Das war schon richtig krass und definitiv unvergesslich. Auf unserem Rückweg hatten wir dann noch Glück ein paar Nilpferd zu entdecken. Nur den Löwen habe ich heute schon wieder nicht gesehen... Nach dieser Tour wurde ich dann von einem Fahrer abgeholt und es ging zu einer anderen Unterkunft, in der man sein Zimmer in einem Baumhaus hat. Ich musste direkt an meine Unterkunft in Panama auf der Insel denken. Aber es war einfach nur geil. Von meinem Bett aus konnte ich morgens auf das Wasserloch unterhalb meines Balkones schauen, an dem auch manchmal Tiere zu sehen waren. Den Abend ließ ich dann wieder mit meiner Schulklassengruppe vereint, mit interessanten Gesprächen ausklingen.Read more