Satellite
Show on map
  • Day 72

    Die blauen Steine

    January 29 in Morocco ⋅ ☀️ 20 °C

    Nach der etwas unruhigen Nacht in Tiznit (viel Hundegebell), starteten wir gemütlich mit dem Ziel Tafraoute (ein ehemaliges Berberdorf), das inzwischen ein wirtschaftliches und touristisches Zentrum im westlichen Antiatlas ist. Dazu mehr bei Wikipedia....

    Unsere Route ging vom Flachland über einen wunderschönen Pass mit Sicht auf die Ebene um Tiznit, auf eine Höhe von 1200 m. Man sieht außer Schafen, Ziegen, Kamelen , wilden Hunden und Katzen, dann ab und an auch mal Streifenhörnchen am Wegesrand. Viel mehr an größerem Getier wird es nicht....
    Vor uns sahen wir nach Passüberquerung eine schöne Wellen-Gebirgslandschaft, die irgendwann aus roten, rundgewaschenen und rundgeblasenen Granitblöcken abgelöst wurde. Hier war unser erstes Zwischenziel: Die Blauen Felsen vom belgischen Künstler Jean Vérame, der schon in Texas, am Berg Sinai und im Tschad, Felsen in Blau getaucht hat.

    Ca. 6 km von Tafraoute entfernt ( die Berber würden das locker zu Fuß laufen, weil sie überall hin zu Fuß laufen und sonst gefühlt immer im Schatten eines Straßenschildes sitzen) findet man die Felsen mitten in ihrer ursprünglich roten Nachbarnschaft, die wunderschöne bis bizarre Formen haben.

    Was für ein Anblick. Je nach Tageszeit leuchtet das Blau, vereinzelte gelbe, rosa und orange Steine, in einer anderen Intensität. Aber die Sonne bleicht die Farbe immer weiter aus. Ursprünglich wurden vom Künstler und 30 marokkanischen Feuerwehrleuten, sowie Schläuchen als Hilfsmittel, natürliche Farbe aufgetragen. Inzwischen wurde neue chemische Farbe (ohne Anwesenheit des Künstlers) von Ortsansässigen aufgetragen und leider auch bekritzelt bzw. besprüht.

    Die Steine liegen ungefähr auf 2 qkm verteilt - wir erkundeten nur einen kleineren Teil davon in der Mittagssonne... sehr beeindruckend. Sinn und Zweck? bleibt dem Betrachter selbst zu ergründen! Prinzipiell beschäftigt sich der Künstler mit der Dimension von Landschaften und der Entwicklung der Nomadenkunst.

    Danach fuhren wir noch eine kleine Offroadeinlage mit unseren Fahrzeugen Richtung Tafraoute und eine Dorfdurchquerung mit extrem engen Gässchen...wir sind nicht stecken geblieben und haben in Tafraoute einen Stellplatz gefunden.
    Abends gab es dann noch einen Restaurantbesuch mit leckerer marokkanischer Küche und einen Gang durch die Souks- sehr schön, wenn auch ziemlich touristisch.

    Gute Nacht!
    Read more