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  • Day 61

    Grausame Geschichte

    December 10, 2018 in Cambodia ⋅ ⛅ 27 °C

    Der heutige Tag war gepackt voller Emotionen und Eindrücke über die brutale Geschichte Kambodschas. Mit dem Tuk-Tuk fuhr ich mit 3 anderen Reisenden aus dem Hostel erst zu den Killing Fields. Dort wurden die vermeintlichen Feinde des Regimes der roten Khmer brutal hingerichtet. Jeder der nur ansatzweise verdächtig war, wurde gefangen gehalten, gefoltert um dann in das Lager deportiert zu werden, wo er auf grausamste Weise sein Ende fand. Ein Leitspruch der roten Khmer: besser einen Unschuldigen töten, als einen Feind entkommen lassen. Es gab keine Ausnahmen, wer schon eine Brille trug, wurde verdächtigt, festgenommen und getötet. Frauen wurden vergewaltigt, deren Kinder erschlagen. Noch heute tauchen in den Massengräbern von Choeung Ek Knochenteile und Kleidungsstücke hervor, die von den Mitarbeitern der Gedenkstätte alle paar Monate eingesammelt und aufbewahrt werden. Tausende Knochenfragmente und Schädel werden in einer großen Stupa aufbewahrt um den Toten zu gedenken. Wenn man das Gelände betritt, ist es kaum vorstellbar was sich hier vor 40 Jahren zugetragen hat. Es ist friedlich, überall flattern Schmetterlinge umher. Ein Audioguide führt einen von Punkt zu Punkt mit allen Details. Für mich waren einige Geschichten von Zeitzeugen so intensiv, dass ich sie mir nicht zu Ende hören konnte. Bilder wollte ich von diesem Ort keine machen. Es ist eine Gedenkstätte, in der tausende unschuldige Menschen starben, es ist ein Ort zum nachdenken, inne halten und trauern, kein Ort für Fotos und Selfies. Genauso wenig wie das Prison S21, das wir nach den Killing Fields besuchten. Hier wurden die Gefangenen gefoltert, bis sie ein Geständnis ablegten. Teilweise sieht man noch immer Blutspuren an Wände und Boden. Auch hier erfährt man mit einem Audioguide alles bis ins kleinste Detail, was sich hier zugetragen hat. Die Audioguides sind sehr zu empfehlen, sie gibt es neben englisch, auch auf deutsch, italienisch, französisch, spanisch und chinesisch. Ein Besuch lohnt sich für alle, die sich für die Geschichte des Landes interessieren.Read more