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  • Day 24

    Zwischenstopp in der Wüstenstadt Bikaner

    December 12, 2022 in India ⋅ ☀️ 26 °C

    Unsere Fahrt nach Bikaner führt uns über ländliche Strassen durch kleine Dörfer oder Ortschaften.
    In der Umgebung der Orte kreuzen nicht nur Menschen die Autostraße, auch Ziegen, Schafe, Hunde und selbstverständlich Kühe. Die machen  zum Teil auf dem Mittelstreifen erst mal eine kleine Pause und  legen sich hin. Atemberaubende Eindrücke bei diesen Autofahrten.

    In Bikaner kommen wir kurz nach Einbruch der Dunkelheit und nach rd. 6 Stunden Autofahrt sicher an.

    Nahe Bikaner in Deshnoke gibt es den Tempel Karni Mata. Leider habe wir keine Zrit ihn zu besuchen.  In diesem Tempel leben tausende von freilaufenden Ratten, die als Inkarnation von Barden aus der Kaste der heiligen Karni Mata  verehrt werden. Stattdessen gehen wir in Bikaner auf eine Post um ein Paket mit angesammelten Sachen von uns nach Deutschland zu schicken und hier läuft uns auch eine Ratte fast über die Füße. Wir erinnern uns sofort an die Ratte aus dem Film Rattatouille.

    Auf den Basaren um das Kote-Tor herrscht brodelndes Treiben. Zwischen Kamelkarren und Pferdekutschen zwängen sich Jeeps, Autos quetschen sich in Millimeterabstand an den Fahrradfahrern vorbei. Robust wirkende Frauen in farbenprächtigen Lehenga-Cholis (weite, knöchellange Röcke mit bauchfreien Blusen), handbedruckten Odhnis (Schleier) und bis über beide Ellbogen mit Silber-und Elfenbeinreifen geschmückt, drängen sich durch das Gewühl. Männer mit Turbanen und Goldohrringen schreiten mit gewichtiger Miene zielstrebig in die kühlen Läden, in denen die Kaufleute (Baniyas) mit überkreuzten Beinen auf weißen Laken sitzen, sich gegen ein Kissen lehnen, Rechnungen prüfen. Die Auslagen sind prall voll mit Fernsehern, Videogeräten, Kasettenrekordern, Spielzeug und jedwedem technischen Schnickschnack. Es gibt Läden für Saris und für Konfektionskleidung, Läden für Zari (Gold- und Silberstickerei), Schneider, Juweliere, Fotografen, Schreiner, Buchverkäufer, Barbiere, Jungen die Eis (Kulfi) verkaufen oder Drachen steigen lassen, Studenten, die bei einem Softdrink eine kleine Pause einlegen, unzählige Menschen, die Gemüse und Früchte kaufen, mit Tonkrügen beladene Esel, umherstreunende Kühe, Hunde, Straßenverkäufer, die lauthals ihre Ware anpreisen.

    Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören mehrere prächtige Havelis in Altstadt, die eine äußerst gewagte Mischung aus einheimischer Sandsteinarchitektur und britischen Stadtbauten der Jahrhundertwende aus rotem Ziegelstein darstellen. Die eindrucksvollsten Beispiele stehen zusammen mit den Büsten des königlichen britischen Herrscherpaares mitten im Herzen der Altstadt: der Rampuriya Haveli und nicht weit davon in derselben Straße der berühmtere Bhanwar Niwas Haveli, der 1972 für den Erben eines riesigen Textil- und Immobilienvermögens errichtet wurde und heute als vornehmes Hotel fungiert.

    Viel mehr können wir uns nicht ansehen weil wir diesen kurzen Zwischenstopp auf der Fahrt nach Amritsa eingelegt hatten.
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