• Högakustenbron-> Sundsvall -> Sörfjärden

    May 31 in Sweden ⋅ ☀️ 13 °C

    Boah, was für ein Tag! Nach der Nacht im Shelter, stiefelte ich erstmal wieder mit Gepäck und Fahrrad einzeln den Berg hoch. Oben auf dem Parkplatz hatte eine junge Deutsche in ihrem Seat Kombi die Nacht verbracht und strahlte mich aus dem Schlafsack heraus an. Ich radelte also los und musste mich doch ziemlich gegen den Wind durchkämpfen, der heute recht stark aus nordwestlicher Richtung kam. Ich bin zwar grundsätzlich gerade in südlicher Richtung unterwegs, aber die ersten 70km fuhr ich heute eher nach Westen. Und immer noch bin ich im Gebiet der hohen Küste unterwegs, was viel Steigung bedeutet. Und so kämpfte ich mich vorwärts... Irgendwann erreichte ich laut Höhenprofil den höchsten Punkt und machte dort erstmal meine verdiente Frühstückspause, später als normalerweise. Und wie ich so mein Essen hervorkrame, kommt aus der entgegen gesetzten Richtung Heike aus Burg, SH abgeschoben und setzt sich dazu... Heike "arbeitet nur noch zwischen den Urlauben", ist also offiziell im Ruhestand, arbeitet aber zwischendurch noch mit ihren Patienten der Physiotherapie. Sie will nach Finnland und dort bis Helsinki.... Nach einer Weile trennen sich unsere Wege und für mich geht es ab da viel abwärts und was noch besser ist: viel ohne Gegenwind, so dass ich nach diesen ersten Kräfte zehrenden 70km doch noch meine 150km voll kriege. Das hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht!
    Am härtesten heute war die Högskustenbron, eine lange Autobahnbrücke, auf der der Wind nur so tobte und die ich schiebend bewältigte, da ein Fahren bei dem Seitenwind mir viel zu gefährlich war, vor allem, wenn neben dir die Autos, WoMos und LKWs mit 100 km/h vorbeipreschen. Mensch war das ein Sturm auf der Brücke! Zeitweise musste ich mich gegen das Fahrrad lehnen, um überhaupt die Kontrolle zu haben...
    Abends kurz vorm Aufsuchen des Shelters hatte ich noch zwei sehr nette Begegnungen: Michael, ein Rentner, der mit seinem Rennrad unterwegs war und mich zum Shelter lotste und zwei Anwohner, die ich um Wasser bat und die mir Cola und Brennholz anboten, wovon ich das 2. annahm, meinen Unterschlupf suchte, Essen kochte und gleich völlig fertig in den Schlafsack schlüpfe...
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