• Matze L.
abr. – jun. 2025

Mit dem Fahrrad um die Ostsee

Mit dem Fahrrad um die Ostsee....🚴‍♂️
● 7. April - Tourstart in Kiel
● 11. April - Polen
● 21. April - Litauen
● 25. April - Lettland
● 30. April - Estland [2.-6.5. Pause]
● 11. Mai - Finnland
● 24.Mai - Schweden
● 12. Juni - Dänemark
● 17. 6. - zur
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  • Inicio da viagem
    7 de abril de 2025

    Mittagspause

    7 de abril, Alemanha ⋅ ☀️ 9 °C

    Erstmal eine Pause...
    Ich komme erstaunlich schnell voran. Allerdings fährt sich das voll gepackte Fahrrad nicht so gut. Es schlackert recht stark. Offenbar mag der Stahlrahmen nicht so viel Gepäck. Ich weiß allerdings nicht so recht, was ich an den 22kg Reisegepäck einsparen kann: Zelt, Schlafsack, Matte, warme Kleidung, Kocher...
    Kommt Zeit, kommt Rat.
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  • Tag 1: Dänischenhagen - Lübeck 141 km

    7 de abril, Alemanha ⋅ ⛅ 12 °C

    Los geht es mit der Fördefähre von Friedrichsort nach Laboe. Bine begleitete mich zum Anlager. [Vielen Dank!] Dort erwartete mich ein ganzes Abschiedskommando von der Lernwerft. Super netter Abschied zum Start meiner Reise. [Danke Steffi!]
    Von Laboe aus radelte ich den Ostseeradweg entlang bis zur Hohwachter Bucht, wo ich dann etwas laneinwärts weiter Richtung Grömitz fuhr. Es war toll bei bestem Sonnenschein und leichtem Rückenwind immer an Strand und Deich entlag zu fahren. In Grömitz machte ich eine längere Pause von etwa 50 Minuten, bevor es mich wieder antrieb weiter nach Lübeck zu Katrin und Jörn zu fahren, dem Endziel meiner ersten Etappe. Ehrlich gesagt fielen mir die letzten 40km am schwersten. Da merkte ich durchaus, wie körperlich anstrengend das dann doch ist.... Die Wegbeschaffenheit war heute extrem abwechslungsreich: toll geteerte Radwege, Schotterpisten, Singeltrails; ich hatte Abschnitte mit einsamen Radwegen und Fahrradstraßen, ich fuhr Radwege an Straßen mit viel und wenig Verkehr entlang, oder aif Straßen ohne Radwege. Leider begann das Rad - so voll beladen - oft zu flattern an, was es etwas anstrengend machte zu fahren. Ich hoffe, dass ich das Problem durch etwas optimierteres Packen lösen kann. Mal sehen. Jedenfalls genoss ich die heiße Dusche bei Katrin und Jörn sehr und kann heute noch in einem Bett in einem geschlossenen Raum schlafen 😴 Gute Nachr!
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  • Tag 2: Lübeck bis Rostock

    8 de abril, Alemanha ⋅ ☁️ 13 °C

    Um kurz nach neun bin ich heute Morgen bei Klinkes in Lübeck aufgebrochen und gen Osten geradelt. Ziemlich bald war ich in Mecklenburg-Vorpommern und mittags bereits in Wismar. Auch heute hatte ich wiederum sehr schöne Wege entlang an Feldern oder Wäldern, aber eben auch einige Strecken entlang an Straßen, manche wenig befahren, andere umso mehr. Das Highlight heute waren kleinere hübsche Orte kurz vor Wismar und auch Wismar selbst. In Wismar radelte ich ein wenig durch die Altstadt (dort darf man in Schrittgeschwindigkeit durch die Fußgängerzone radeln). Nach Wismar fuhr ich durch die Gemeinden am Salzhaff, bis ich nach Bad Doberan und weiter über Rostock nach Sildemow fuhr. Hier wurde ich wirklich sehr herzlich von Heike und Ulf empfangen, von den Kindern war lediglich Frauke vor Ort. Mit Familie Lippert waren wir 2013 auf Rügen. Aber so dreist wie ich bin, fragte ich sie als Übernachtungsmöglichkeit für meine Radtour an....
    Das Fahrrad fuhr sich heute wesentlich ruhiger als gestern. Offenbar haben die kleineren Optimierungen was gebracht. Dafür fing mein linkes Knie etwas an rumzuzicken. Die nächsten Tage sollte ich etwas ruhiger angehen! Wiederum hatte ich eine recht gute Reisedurchschnittsgeschwindigkeit von 21km/h und sonniges Wetter mit einigen Wolken. Optimal! 125km war die Strecke heute lang....
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  • Tag 3: Rostock bis Barth

    9 de abril, Alemanha ⋅ ☁️ 8 °C

    Nach leckerem Brötchenfrühstück mit selbstgemachter Marmelade und eigenem Honig, brachte mich Ulf zum Bahnhof, wo ich mit Stefan aus Hamburg verabredet war, der mich zwei Tage begleitet. Wie das so ist bei Verabredungen am Bahnhof, standen wir auf den verschiedenen Seiten... Gemeinsam ging es dann nach Warnemünde und von dort aus weiter an der Küste entlang geg Osten. In Ahrenshoop machten wir eine richtig lange Pause bei Crumble und heißen Getränken. Ursprünglich hatten wir uns für heute nur ca. 80-90 km vorgenommen. Am Ende sind es dann doch 105km geworden bei überwiegend Rückenwind und meist bewölktem Himmel. Heute ist für mich erstes Zelten angesagt und auch das erste Campingabendessen für uns auf der Tour... Ich hoffte, dass mich Stefan etwas entschleunigt, aber statt dessen ist er schneller geworden😁. (Abgesehen von der langen Mittagspause...)
    Die Tour war wieder recht abwechslungsreich mit sehr tollen Abschnitten im Nationalpark auf dem Darß.... So, nun gibt es ne heiße Dusche und dann ab in den Schlafsack!
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  • Tag 4: Vom Fischland nach Loissin

    10 de abril, Alemanha ⋅ ☀️ 12 °C

    Nach einer wirklich ruhigen Nacht im Zelt, wurden wir vom Sonnenschein geweckt. Wirklich gefroren habe ich nicht, aber ich musste mir doch was Langbeiniges anziehen, dafür habe ich dann auf ein langes Oberteil und Socken verzichtet. Es ist also noch Luft nach oben, falls es kälter wird 'gen Norden.😜 Da Stefan morgens noch einen Videocall hatte (schon cool, mal eben von unterwegs beim Campen zu arbeiten..), kamen wir erst gegen 11 Uhr wirklich in Fahrt und radelten recht entspannt bei überwiegend Rückenwind nach Stralsund, wo Stefan in den Zug stieg und mich wieder alleine ließ😢. Es war jetzt 14.00 und ich radelte weiter nach Greifswald. Wie Thies sich richtig erinnerte, radelte ich auf einer ewig langen, schönen Allee mit Kopfsteinpflaster(!). Wieder mal war ich glücklich über meine 45mm breiten Reifen und den Rückenwind, so dass ich trotzdem mit ca 25 km/h über die kleinen Pflastersteine brettern konnte... Nun sitze ich auf dem Campingplatz in Loissin, von wo aus es morgen über Usedom nach Polen geht... Über Nacht soll der Wind aus West auffrischen, der mich dann morgen (auf NW drehend) über Usedom schiebt...😉
    [Da diese Fragen immer wieder aufkommen oder Bedenken bestehen: Ich fahre um Kaliningrad herum und nehme die Fähre von Tallinn nach Helsinki, werde also KEINEN russischen Boden betreten - so der Plan]
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  • Tag 5: von Loissin nach Dziwnówek

    11 de abril, Polônia ⋅ ☀️ 10 °C

    In der Nacht hatte es richtig gestürmt. In weiser Voraussicht hatte ich das Zelt recht geschützt an den Wall aufgestellt, trotzdem kamen zwischendurch einige Böen vorbei und rüttelten am Zelt, so dass ich etwas unruhig schlief... Aufgrund der Wolken am Nachthimmel war es weniger kalt und mir war fast zu warm im Schlafsack, schön auch, dass das Zelt morgens gar nicht nass war...
    Gut gelaunt stieg ich also auf das Fahrrad, tingelte an der Surfschule vorbei wieder auf den Ostseeküstenradweg und ließ mich vom Wind Richtung Osten schieben, wo ich auf der Insel Usedom bei Heringsdorf Ahlbek die erste längere Pause machte. Der Radweg auf Usedom, dem ich folgte, führte überwiegend auf einer Schotterstraße durch Wald, Hügel hoch und Hügel runter... so steil, dass ein Hinweisschild Radfahrende zum Absteigen aufforderte. Das ignorierte ich natürlich, angesichts der vereinzelten anderen Wegnutzenden und versuchte die Abfahrt für einen Aufschwung zum nächsten Hügel zu nutzen. Ich musste zwar kein Mal schieben, war aber durchaus angestrengt und nass geschwitzt. Auch merkte ich zwischenzeitlich deutlich meine Beine. Nach einer Fischbrötchen-Pause ging es weiter zur polnischen Grenze, die ich um 13.00 Uhr überquerte und weiter nach Swinemünde fuhr. Die Straße zwischen Grenze und Stadt war gesäumt von vielen Läden mit Souveniers, Korbflechtarbeiten, Holzschnitzereien und vor allem Zigaretten. In Swinemünde fuhr ich direkt auf die kostenlose Fähre über die Swine und weiter ging es... Hier waren erstmal Baustellen und dicke Straßen, weshalb ich eine parallel verlaufende Fahrradstrecke nahm. Hier stand nach einigen Kilometern plötzlich ein Schild, dass die Fortführung des Weges auf Grund von Bauarbeiten nicht möglich sei! Da ich keine Lust hatte, den ganzen Weg zurück zu radeln, umm dann direkt auf der Straße zu fahren und auch weit und breit keine Bauarbeiten sah, fuhr ich weiter und kam auf einer Autobahnbauatelle raus! Dumm gelaufen. Ich versuchte mich irgendwie zu orientieren und die Fortsetzung "meines" Weges zu finden und fuhr ein Stück auf der im Bau befindlichen Autobahn entlang und passierte dabei Bauarbeiter, die mich nett grüßten und den Weg wiesen. Schließlich fand ich ein Möglichkeit, die neue Straße zu verlassen und nach Międzyzdroje zu kommen. Dann fuhr ich ein Stück durch den Wolinski-Nationalpark, wo ich mich einfach mal auf eine Bank setzte und den Wald genoss. In dem Ort Międzywodzie versuchte ich ca 60 Min. lang mein Glück nach einer Unterkunft zu suchen, was leider fehl schlug, obwohl es dort ca. 6 Campingplätze gibt und jede Menge Pensionen... Alles zu! Keine Saison.
    In dem nächsten größeren Ort versorgte ich mich dann erstmal mit polnischen Słoti und buchte aus lauter Verzweiflung eine Pension per bocking-App. Dort bekam ich dann ein Zimmerchen mit Dusche und Bettzeug, kochte mir mein Abendessen, ging noch mal kurz zum Strand und werde hier nach den 124 km bestimmt gut schlafen... Morgen muss ich mir mehr Zeit für die Suche nach einem Zelt-(Schlaf-)platz einplanen...
    Irgendwie beginnt erst jetzt so richtig das Abenteuer: Fremde Sprache, fremdes Land, kein Plan für 'ne Unterkunft...
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  • Tag 6: bis Mielno

    12 de abril, Polônia ⋅ ☁️ 10 °C

    Gut geschlafen, machte ich mich nach meinem Müsli wieder auf den Weg: Die Taschen werden herunter getragen, Trinkflaschen aufgefüllt, ein letzter Check, ob nichts im Zimmer liegen bleibt und dann wird das Fahrrad bepackt. Und weiter geht's immer mehr oder weniger an der Küste entlang, genieße ich super präparierte Fahrradwege. Die EV10- Baltic-Route (EV=EuroVeloroute) ist überwiegend toll zu fahren und gut ausgeschildert. "Überwiegend", weil die Strecke auf einmal in den Wald abbiegt und sandig wird oder ein anderes Mal ein paar Kilometer über Kopfsteinpflaster führt.... Aber grundsätzlich ist sie megagut für Radfahrende ausgebaut! Anders als in Schleswig-Holstein werden hier manche Routen am Wasser auch eher für das Fußvolk gesperrt, als für Radfahrende oder man erklärt die schmale Strecke zur Spielstraße...
    Unterwegs erfahre ich per Mail, dass der angepeilte Campingplatz erst am nächsten Wochenende aufmacht und ich dort nicht sein kann, aber ich entdecke einen geöffneten Platz in Mielno, den ich ansteuere, auch wenn der 20km vor meinem erklärten Ziel liegt. Aber so ist das halt, dann habe ich nachmittags schön Zeit ein wenig zu chillen. Und so sitze ich entspannt am Strand, habe das Rauschen der Wellen im Ohr, Sand unter den Füßen und das Handy vor der Nase während ich diese Zeilen schreibe... Und nachdem der Himmel den ganzen Tag sehr bedeckt war und sogar hauchzarte Tropfen mein Gesicht bedeckten, scheint jetzt die Sonne am blauen Himmel. Wenn hier im Sommer die Touristenmassen einfallen, dürfte es nicht mehr ganz so friedlich sein.
    Der Campingplatz "Camping Brawo" ist klein und fein und sehr zu empfehlen. Anders als die Massen an Plätzen, Apartements, Bungalowsiedungen etc, an denen ich heute vorbei fuhr, beschränkt sich der Inhaber auf 10 Stellplätze, zwei Zeltplätze und zwei oder drei Gästezimmer, die seinen "Garten" bevölkern. Dazu kommen noch die sauberen Waschräume mit heißer Dusche.
    Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr an die heiße Dusche nach dem Radfahren gewöhne, denn spätestens in Estland (wenn ich die Shelter nutze) wird Schluss damit sein. Morgen versuche ich bis Łeba zu kommen, denn dort soll "Camping Rafael" das ganze Jahr geöffnet haben... Naja, Łeba sind 160 Fahrrad-Kilometer.... Das ist wohl doch etwas zu viel...
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  • Tag 7: Ustka

    13 de abril, Polônia ⋅ ☀️ 19 °C

    Wieder sitze ich in der Sonne am polnischen Ostseestrand. Heute ist der wärmste Tag auf meiner Tour. Es muss um die 20°C gewesen sein. (Mein Fahrradcomputer sagt zwar max. 29°C, aber da stand das Rad vermutlich in der Sonne.) Endlich konnte ich mal kurzärmelig fahren und auch meine Hosebeine hochkrempeln. Es war super angenehm zu fahren, da man nicht ständig die Gefahr lief, sich auszukühlen, wenn man schweißnass stehen blieb. Die Radwege waren wieder überwiegend in perfektem Zustand. Wirklich nur kleine Abschnitt führten über Betonplattenwege, Kopfsteinpflaster oder Schotter. Mit Rennradreifen wäre das definitiv kein Spaß. Auf meiner Strecke entlang am Meer machte ich mehrfach Pause und suchte mir eine Stelle aus, die nur per Rad zu erreichen war: Vielleicht lässt sich ja doch ein Bernstein entdecken... An dieser von mir vorher ausgesuchten Stelle fand ich nichts. Wohl aber stand dort ein älterer Pole mit Kescher bis zum Bauch im Wasser und kescherte zwischen den Pfahlbunen den Boden ab: Er suchte nach Bernstein und fischte in der Tat einen richtig dicken heraus... Sehr cool. Die Verständigung war etwas schwierig und ich radelte (ohne Bernstein) weiter... Hier in Utska ist heute am Sonntag richtig was los. Viele Menschen genießen das Strandwetter und das ist vermutlich nichts zu den Menschenmassen, die hier im Sommer unterwegs sind...
    Mir bleibt derweil nichts anderes übrig, als von offenem Campingplatz zum nächsten zu fahren und das sind dann halt Strecken von 90-100 km. Aber 160km war mir für heute doch etwas zu viel. Aber so fahre ich mental vielleicht einen Gang runter, ist ja auch nicht verkehrt und ich habe gefühlt mehr Zeit mich mit der Umgebung zu beschäftigen... Außerdem konnte ich meine durchgeschwitzte Wäsche mal durchspülen🫠. Auf dem Campingplatz stehen nur sehr vereinzelten Wohnwagen herum und mein Zelt.
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  • Tag 8: Ustka bis Białogóra

    14 de abril, Polônia ⋅ ☀️ 13 °C

    Irgendwie war ich heute recht früh wach. Nachts hatte es gelegentlich geregnet, bei mir ist alles trocken geblieben und trotzdem freute ich mich auf die heiße Dusche am Morgen. Es dauerte dann alles noch, bis ich schließlich um 8.30 aufbrach.
    Zunächst folgte ich wieder der R10, die hier der EV 10 entspricht, verließ diese Strecke aber hin und wieder, da ich einmal den Weg nicht fand (dabei ist die Beschilderung eigentlich super!) oder aber absichtlich einem anderen Weg folgte. Mal vertraute ich auf die komoot-Wege, mal auf die polnischen Wegkennzeichnungen...
    Zunächst fuhr ich südlich am Gardo-See vorbei und weiter am Słowinski-Park. Der Weg direkt am Wasser ist mit dem Rad nicht befahrbar, da sich dort Wanderdünen befinden und alles recht sandig ist. Trotzdem war die Strecke landschaftlich wieder sehr schön. Zum Teil war ich der einzige Radfahrer auf weiter Flur... Zwischendurch gab es mal einen kurzen Regenschauer und irgendwann guckte auch die Sonne hin und wieder zwischen den Wolken hervor.
    Auf meinem Weg machte ich dann noch einen Abstecher nach Łeba, war aber etwas enttäuscht: Auch hier war fast alles im Winterschlaf und recht trostlos. Also radelte ich über interessante Wege weiter nach Białogóra und sah unterwegs einen Fuchs über das Feld laufen.
    Obwohl ich sicher war einen offenen Campingplatz zu finden, gestaltete sich die Suche dennoch recht schwierig. Bei einem sah ich einen Mann arbeiten und fragte nach einer Übernachtungsmöglichkeit für mich. Er bot mir sogleich seinen Campingplatz an, obwohl dieser scheinbar noch zu ist, mit heißer Dusche und Toilette. Was will ich mehr? Vielleichthatte er ja auch etwas Mitleid mit mir erschöpften Radfahrer, denn Geld wollte er bisher keins sehen... Nach einer kurzen Fahrt zum Supermarkt ist jetzt Essen machen angesagt...
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  • Tag 9: bis nach Danzig

    15 de abril, Polônia ⋅ ☁️ 21 °C

    Der Tag startete entspannt und ruhig. Nach meinem Frühstück im Zelt packte ich h ein und fuhr gegen 8.30 Uhr los. Leider war der Anfang des Weges nicht so super, da ich auf einer Straße fuhr, an der die Autos mit 80 km/h an mir vorbeipreschten. Glücklicherweise hielt sich der Verkehr aber in Grenzen. Später wurde der Weg aber wieder sehr radfahrfreundlich, größtenteils auf toll mit EU-Geldern angelegten Radwegen. Vor allem die Strecke nach Puck führte lange auf einem Damm entlang, weit ab der Autostraße und zwischedurch gab es "Rastplätze" extra für Radfahrende. Ich fuhr durch das Natureservat Przyrody Beka mit Feuchtwiesen und weitem Blick und weiter nach Gdynia, einer großen Hafen- und Industriestadt nördlich von Danzig. Hier manövrierte ich mich durch das Straßen- und Hafen-Wirrwarr der guten Beschilderung folgend nach Sopot. Sopot ist vielleicht der "Weißenhäuser Strand" für Gdańsk. Diese Radstrecke dann bis Danzig war wieder super nett, auf einer eigenen Fahrradspur an Wald und Strand entlang. Dann wieder Stadtverkehr bis zum Hostel, wo ich mein Zimmer bezog und anschließend die Stadt erkundete...Leia mais

  • Tag 10: Auszeit in Danzig

    16 de abril, Polônia ⋅ ⛅ 19 °C

    Ich verbringe den ganzen Tag in Danzig und fahre erst morgen weiter nach Frombork. Heute Morgen habe ich versucht Infos einzuholen, denn ab Frombork muss ich ja die Baltic-Cykle-Route verlassen und nach Osten an der Grenze zu Kaliningrad entlang fahren, bis ich einen Übergang nach Litauen finde. Leider wussten die Damen an der Touri-Info auch nicht wirklich mehr. Ich hoffe, dass das zumindest morgen noch klappt mit einem Campingplatz, angeblich hat da was offen. Mal sehen. Danach wird's richtig mau...
    Dann tingelte ich heute gemütlich durch Danzig, füllte mein Müsli auf, wusch richtig Wäsche, schrieb Postkarten und besuchte den Stadtteil Zaspa, der auf einem ehemaligen Flughafen entstand und Ähnlichkeiten mit Mettenhof aufweist. Hier fotografierte ich ein paar der riesigen Wandgemälde. Morgen geht's dann wieder los!
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  • Tag 11: Frombork (Frauenburg)

    17 de abril, Polônia ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute Morgen gegen 8 Uhr verließ ich meine Unterkunft, bepackte meinen Drahtesel und fuhr bei diesigem Wetter los. Erst durch die Stadt Danzig, dann ein ganzes Stück eine Bundesstraße entlang, bevor es wieder schön wurde und ich frohen Mutes nach Świbno fuhr, wo ich mit der Fähre die Weichsel überqueren wollte. Nichts da! Sie fährt erst im Mai. Mistekiste, weil das für mich heißt: ich muss 10 km nach Süden fahren bis zur nächsten Brücke und diese Brücke verläuft neben einer Autobahnbrücke... und eigentlich ab hier fuhr ich für einige zig Kilometer parallel zu dieser Autobahn, wirklich beRAUSCHENd! Ich landete dann in Elbląg (Allerberg)., wo ich von der Touri-Info diesmal gut mit Informationen versorgt wurde, allerdings solle ich wegen eines geeigneten Grenzposten nach Litauen mal bei den Touristeninformationen im Grenzgebiet nachfragen... (Das wird über Ostern schwierig!) Von Elbląg fuhr ich weiter bis Frombork, der Stadt in der Kopernikus starb und für den Dom zuständig war. Hier bin ich auf einem Luxus-Campingplatz gelandet, zumindest was die Preise betrifft. Aber leider kann ich nicht wählerisch sein. Dafür sprang ich bei Temperaturen von ca. 27°C in die Ostsee und schaute mir den prunkvollen Dom an. Morgen geht es dann an der russischen Grenze entlang...
    Etwas irritierend ist, dass auf den digitalen Karten häufig die deutschen Namen angezeigt werden... schon interessant, dass es hier vor dem Krieg an vielen Orten Deutsche gab... (Ja, das wusste ich bereits, aber durch die Ortsnamen und dem vor-Ort-sein, nehme ich es anders wahr!)
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  • Tag 12: Wielochowo

    18 de abril, Polônia ⋅ ☁️ 26 °C

    Gut ausgeschlafen machte ich mich morgens auf dem Weg. Das Zelt war trocken und die Nacht für mich im Schlafsack schon eher zu warm. Los ging es die GreenVelo-Route entlang, die an der Ostsee startet und quer durch Polen an schönen und historischen Orten entlang führt. Ich radelte auch die meiste Zeit durch schöne Alleen und stellte fest, dass die Wärme (heute wieder über 20°C) dem Frühling einen Schubs nach vorne gab, denn das erste frische Grün zeigte sich an Ahorn, Kastanie und anderen Bäumen. Der Straßenbelag war wieder sehr unterschiedlich, am schlimmsten waren letzten 15 km über eine Asphaltstraße mit megavielen Schlaglöchern, da war jede Schotterpiste besser zu fahren. Aber eine zeitlang führte die Route auch über einen alten Bahndamm, dafür dann mit Gegenwind und ich entdeckte woederum Bieberspuren. Hier bei einem Agroturystika an der GreenVelo traf ich auf einen Polen, der gutes Englisch spricht und mit dem ich die ganze Zeit rede (oder er mit mir?) Er wollte mich schon auf ein Bier einladen, so nett ist es hier. Ich sprang noch in den See hier zur Erfrischung und komme seit dem zu nichts. Essen kochen, Bloggen, Unterkunft für morgen suchen... Langsam wird's eng, aber es ist mega nett hier einen anderen Radreisenden gefunden zu haben, der allerdings sehr über seinen Sitz klagt, er hätte schon mehrere Sättel ausprobiert und scheuert sich immer seinen Hintern wund... (Wie gut, dass ich damit (noch) keine Probleme habe....) Abends zieht ein Gewitter vorbei. Mal schauen, ob uns die Ausläufer dann nachts erwischen..Leia mais

  • Tag 13: Agriturystica bei Ogrodgi

    19 de abril, Polônia ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute fuhren Tom und ich gemeinsam, was es für mich ein ganzes Stück leichter macht eine Unterkunft zu suchen. Wir schauten gemeinsam nach einer geeigneten (von der Kilometeranzahl her) und offenen (nach wie vor hat Vieles zu) Unterkunft an der GreenVelo. Er rief gestern an und fragte nach. Denn nach wie vor ist es häufig recht schwierig mit der Kommunikation. Als ich gestern in einem kleineren Laden Eier kaufen wollte, gackerte ich wie ein Huhn und produzierte ein pantomimisches Ei, bis man mich verstand. Auch hier auf dem Bauernhof spricht keiner Englisch und Tom regelt das dann... Mega! Im Gegenzug bringe ich uns auf den richtigen Weg zurück, wenn wir die Strecke verlieren oder gebe technischen Support beim schleifenden Schutzblech oder zeige ihm, wie man den Aufblassack für die Luftmatratze benutzt... Win-Win würde ich sagen. Auch erinnerten wir uns gegenseitig daran, noch einzukaufen, bevor der letzte Supermarkt für zwei Tage schließt, denn über Ostern hat auch hier fast alles dicht. Er meinte zwar gestern, dass ich zu schnell für ihn sei, aber er hielt heute gut mit und Bine sagt ja immer, ich solle etwas runterfahren; von daher passte das ja gut. Und dann haben wir hier auf dem Bauernhof auch noch Kuchen und Tee/ Kaffee bekommen... Alles in allem ein super Tag, trotz einigem Gegenwind und einer kurzen (falschen) Strecke über matschigen Waldboden...
    Auf dem Hausdach steht gerade ein Storch und klappert und ein Traktor kommt daher...
    Wir werden morgen nochmals gemeinsam unterwegs sein, bevor sich (vermutlich am Montag) unsere Wege trennen, wenn ich die Grenze nach Litauen überquere und Tom der GreenVelo Richtung Süden folgt...
    Ich weiß nicht wie gut die Internetverbindung in den nächsten Tagen sein wird, so dicht an der russischen Grenze... Wir werden sehen!
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  • Tag 14: Goldap

    20 de abril, Polônia ⋅ ☁️ 18 °C

    Heute ist Ostersonntag! Nach einer Nacht mit viel Hundegebell erwartete uns in der Gästeküche der Unterkunft ein Korb mit gesegneten Speisen (Wurst, Schinken, Muffin, Ei, Brot und Butter) sowie Käsekuchen und Eier, nach denen Tom fragte. (Es ist in vielen katholischen Gemeinden Tradition am Samstag vor Ostern ein Korb voll Speisen segnen zu lassen.)
    Nach einem tollen Frühstück mit Müsli und Käsekuchen, machten wir uns auf den Weg... Wir hatten bestes Wetter, wenn wir auch zwischedurch mit Wind aus Südost kämpften. Es war eine sehr schöne Fahrt in Gesellschaft durch den Frühling, der mehr und mehr sichtbar wird und überall das Grün sprießen lässt. Aber nicht nur das! Die Osterfahrt heute gipfelte in einer unverhofften Begegnung mit einer alten Dame in Węgorzewo. Sie sah uns zwei Radfahrer im Park sitzen und Pause machen und brachte uns zwei Teller mit Kuchen. Sie sei früher auch viel Rad gefahren und es sah ganz nett aus, wie wir dort saßen und da sie alleine sei und immer ein ganzes Blech Kuchen backe, schenkt sie uns zu Ostern was davon! MEGA! Super nett! Und toll, dass Tom sie auch versteht und sich richtig bedanken kann. Ich kann ja nur "Vielen Dank!" auf Polnisch sagen....
    Auch wenn ich heute wieder einen Kilometer-Negativ-Rekord verzeichne, war es eine schöne Fahrt und endete bei einem "Agroturystika", wo ebenfalls 7 philippinische Schweißer wohnen, der Gastgeber mega nett ist, wir die Küche und alles benutzen können, super WLAN haben und dafür nur 30 Zloti zahlen...! Super. Dies ist vermutlich meine letzte Übernachtung in Polen auf dieser Tour.... Ich bin sehr gespannt auf morgen und wie es dann weitergeht...!
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  • Tag 15: nach Vilkavišk (LT)

    21 de abril, Lituânia ⋅ ⛅ 21 °C

    Ein weiterer sehr schöner Tag: Ich sitze hier am Wystiter See in Litauen (und bin damit im dritten Land meiner Reise) und bin der erste Campinggast in diesem Jahr... Der Besitzer Victor lässt extra die Toilette und Dusche für mich reinigen, die noch den Winterstaub in den Fugen haben. Super nett, super Location! Victor spricht deutsch mit mir und erzählt von seinen Töchtern, die in Luxemburg und der Schweiz leben und das alles kein Problem sei. Als ich erzählte, dass ich noch keine Euros in bar hätte, aber noch Zloty, meinte er grinsend, dass ich dann wohl arbeiten müsste, nahm aber problemlos die 10€ in Zloty an. .😉
    Aber lasst mich morgens beginnen: Nach einem wirklich ruhigen Morgen mit Vogelzwitscher und Hahnenschrei, sowie Sonnenschein, frühstückten Tom und ich in der Küche, packten unsere Sachen und fuhren los. Unser gemeinsames Ziel war das 3-Länder- Eck, danach würden uns unsere Wege trennen, allerdings überlegte Tom noch, ob er nicht ebenfalls eine Nacht bei Victorija Camping auf Litauischem Boden verbringen solle, bevor er auf der GreenVelo weiterfahren würde....
    Wir waren heute jedenfalls noch ca. 50 km gemeinsam unterwegs.
    Es ging durch Masuren, Hügel auf und Hügel ab, überwiegend auf ruhigen Nebenstraßen, teils mit Schotter, teils mit Teer. Wir kamen wiederum an vielen Storchennestern vorbei, sahen Seeadler und Wiedehopfe, Kraniche und ein Reh.... Wir machten nette Pausen, aßen unseren Kuchen (wir hatten gestern nicht alles verzehrt) und freuten uns des Frühlings, der uns bei 23°C sommerlich schwitzen ließ. Tom erzählte, dass seine Frau es gar nicht witzig findet, dass er mit dem Fahrrad unterwegs sei und die Familie über Ostern alleine lässt und mir wurde wieder mal klar, wie selbstverständlich uns manches erscheint, was anderswo ein Privileg ist.... Danke an meine Liebsten zu Hause, dass sie mich ziehen lassen!
    Nach der "Trennung" am Dreiländereck, war der Grenzübergang schnell gefunden und ich fuhr nach Litauen ein, direkt zum Campingplatz Victoija, war dann aber etwas irritiert, dass dieser leer und unbewohnt aussah. Ich drehte eine kurze Runde über den Platz und fuhr dann etwas weiter, weil ich am Nachbarhaus Autos stehen sah. Das war aber falsch, denn die Zufahrt zum Nachbarhaus war auf dem Campingplatz, so dass ich wieder umdrehte und den Hausherren mit seiner Familie auf der Terrasse vorfand. Dieser kam gleich freundlich mit mir und zeigte mir den Platz für ein Zelt.... Wieder einmal alles richtig gemacht!
    Die nächste Zeltmöglichkeit von hier Richtung Osten ist ca. 100km entfernt. Das sollte morgen dann zu schaffen sein....
    P.S. Da die Dusche hier wohl kein warmes Wasser hat, zeigte er mir die Dusche vom Schwimmbad, die ich alternativ nutzen könne. Und damit nicht genug, kenne ich auch gleich die Schlüsselverstecke🤫.
    P.S. Mit der Grenze habe ich auch eine Zeitzone überschritten. Hier ist es 1h früher als in Polen bzw. Deutschland.
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  • Tag 16 (Di): Am Fluss Nemunas (Memel)

    22 de abril, Lituânia ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einem Frühstück am See und der Dusche im Schwimmbad, ging es für mich wieder los weiter nach Litauen rein, immer schön an der Grenze zu Kaliningrad entlang. Es ging auf und ab auf einer Teerstraße entlang. Glücklicherweise fuhren hier auch nur recht wenige Autos. So, dass ich gut voran kam. Mein erster Stopp war dann recht bald in Vištytis, wo ich die "Information" aufsuchte, um ein paar Fragen zu klären, z.B. was Guten Tag und Danke auf Litauisch heißt...
    Dort kam gleich ein weiterer Angestellter heraus, der sich freute sein Deutsch auspacken zu können.
    Weiter ging es immer die Straße entlang bis nach Jurbarkas, wo eine der wenigen Brücken über die Memel führt. Anfangs fuhr ich auf guten Asphaltstraße mit sehr wenig Verkehr. Ab Kubilėliai allerdings war die Straße dann für ca. 25km mit losem Schotter bedeckt, was das Fahren richtig anstrengend machte, da ich mir immer den festgefahrensten Streifen suchen musste, der dann aber häufig eben ein Waschbrett ausgefahren hatte.... Kein Spaß! Trotz dieser zusätzlichen Anstrengung und Gegenwind kam ich aber ganz gut voran.
    In Jurbakas kaufte ich mein Abendessen ein und suchte meinen Übernachtungsplatz ca. 10 km weiter Richtung Westen auf. Und hier sitze ich nun im Wald in der Nähe der Memel vor einer kleinen Schutzhütte. Angekündigt war ja für heute Nachmittag Regen und Gewitter, aber laut Regeradar zieht das wohl an diesem Standort vorbei. Das soll mir nur Recht sein. Überhaupt habe ich wieder Megaglück mit dem Wetter und überhaupt! Gestern sah ich h die ersten Schwalben und heute die ersten Apfelblüten, bald geht es hier auch mit dem Raps los... Es wird grüner und grüner...
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  • Tag 17: Kurisches Haff

    23 de abril, Lituânia ⋅ ☁️ 12 °C

    Nach einer sehr ruhigen Nacht im Wald startete ich den langen Weg zurück an die Ostsee. Ich hatte schlimmstes erwartet, denn ich sollte über 70km immer weiter der 141 bis nach Silute folgen. Aber im Grunde war die Straße dann nicht so stark befahren, so dass ich gut voran kam ohne vor Angst tausend Tode zu sterben. In Silute kaufte ich noch mein Abendessen und sprach in der Touri-Info vor. Die Dame dort erzählte zum einen, dass viele Deutsche sich in dieser Gegend gerade niederlassen und meinte, dass ich bestimmt Platz auf Campingplätzen kriegen würde. Allerdings stellte sich genau dies wieder als recht schwierig heraus. Aber schließlich traf ich beim WindCamp den Besitzer an, der dort mit Handwerkern sprach und meinte, dass ich dort gerne schlafen könnte, er müsse mal sehen, ob die Toilette funktionierte... Und so darf ich heute Nacht im Windschutz vor seinem Camper schlafen.... Voll nett!
    Mein Plan mit der Fähre nach Nida zum Haff rüber zu fahren und dann bis Klaipeda zu radeln, konnte ich nicht umsetzen, da wiederum NOCH KEINE Fähren fahren, nur das kurze Stück bis Klaipeda.... Schade!
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  • Tag 18: Šventoji

    24 de abril, Lituânia ⋅ ☀️ 11 °C

    Nachts hat es richtig geregnet, aber gegen 5 Uhr hörte es auf. Mir machte es nicht viel aus, da ich ja trocken und windgeschützt in der Veranda lag, sogar das Fahrrad blieb trocken. Super. Morgens war es noch diesig und wolkenverhangen. Über den Tag klarte es dann auf. Geweckt wurde ich von den Rufen vieler Vögel u.a. hörte man deutlich Wiedehopf und Kuckuck raus. Die Wiedehopfe liefen mir dann morgens auch über den Weg. Ich fuhr also die Schotterpiste weiter Richtung Norden und dann am König-Wilhelm-Kanal (benannt nach dem preußischen König Friedrich Wilhelm I) entlang, fast bis nach Klaipeda rein. In Klaipeda kaufte ich mir erstmal neue Pedale, da die alten sich leider ab und zu melden und bevor mir die linke Pedale irgendwo mittendrin richtig kaputt geht, tausche ich lieber gleich, wo es Ersatz gibt. Der Händler machte mir dann auch einen super Preis, anstatt ~70,- bezahlte ich mit 46€ den online Preis... Perfekt! Ich tingelte noch etwas durch die Innenstadt von Klaipeda und nahm dann den Rat von Thies wahr doch noch auf die Kurische Nehrung rüber zu fahren. Da ich aber zu unruhig war, wirklich ganz nach Süden an die Kaliningrader Grenze nach Nida zu fahren (50km hin und 50km zurück) fuhr ich nur zum Weststrand um mein 2. Frühstück zu machen. Ich lief ein wenig den Strand auf und ab und ließ die Seele im Meeresrauschen baumeln. Dann zog es mich doch weiter nach Norden, gegen den Wind. Aber der Weg (diesmal wieder der EV10) führte mich wirklich wunderschön durch den Stadtwald aus Klaipeda heraus, so dass ich schließlich bis hier her zum MinSkySpot-Camp kam, wo ebenfalls nur der Owner herumwerkelt und mich hier schlafen lässt. Also wieder keine Dusche! Aber wenn es weiter nichts ist....
    Morgen geht es dann über die Grenze nach Lettland....
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  • Weitere Bilder vom MiniSkyCamp

    24 de abril, Lituânia ⋅ ☀️ 9 °C

    Eigentlich wollte ich nur mehr Bilder posten, aber ich kann euch auch noch erzählen, dass ich bemerkte, dass die Erdnussbutter in der Fahrradtasche ausgelaufen war und als ich es quasi aus der Tasche löffelte, ist mein Ersatzlöffel abgebrochen...
    Oder dass durch die Rüttelfahrt sich die Brausetabletten langsam komplett pulverisieren....
    Oder wie ich mein letztes Wasser umfüllen wollte und dabei die ganze Flasche umkippte...
    Oder dass ich mittlerweile zwei USB-Kabel geschrottet habe....
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  • Tag 19: Zimupe (LV) Laikas Camping!

    25 de abril, Letônia ⋅ 🌬 5 °C

    Was ist schlimmer als Waschbrett-Schotter-Piste? Waschbrett-Schotter-Piste mit eisigem Nordwind von vorne! Boah, ich bin jetzt echt fertig. Eigentlich wollte ich zumindest bis Pāvilosta kommen, die ursprünglich geplanten 142km waren nur theoretisch geplant. Aber ich kam stellenweise nur mit 14 km/h voran, ankämpfend gegen den eisigen Wind. Der begann eigentlich mit dem ersten "Schock" gleich heute Morgen beim Öffnen des Zeltes als ich feststellte, dass es mit Rauhreif bedeckt war, wie auch die Wiese. Nachts waren es ca. -3°C.. Brrr. Deshalb war es so kalt, sogar die Wasserflasche am Rad hatte Eis.... Als alles fertig gepackt war, fuhr ich Richtung Grenze los und erreichte diese ca. 30Min später. Dann musste ich leider die ersten 40km an der Landstraße entlang fahren, bevor es einen tollen recht neuen angelegten Radweg gab. Das war schon viel besser! So erreichte ich Liepāja recht gut gelaunt und machte mich nach einem Marktbummel weiter gen Norden auf den Weg. Als dann die Teerstraße aufhörte und in Gravel mit Waschbrett überging wurde es richtig anstrengend!
    Aber es ist ja alles für irgendwas gut: Sonst wäre ich wahrscheinlich nicht auf diesem tollen Campingplatz gelandet. Wald, Nähe zum Strand, nette Besitzerin, tolle Küche, freie Platzwahl, warme Dusche! Und nur für 5€[!]. So nun noch fix ans Meer und dann Lager aufschlagen, duschen, Essen kochen. (Da ich es doch nicht mehr nach Pāvilosta geschafft habe, habe ich nichts eingekauft... Da heißt es improvisieren. Irgend etwas habe ich ja immer. Also gibt's Reis, mit drei Kartoffeln und dazu etwas Frischkäse und ich pflücke noch Grünzeug (Löwenzahn, Giersch - irgendwas findet sich....)
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  • Tag 20: Ventspils

    26 de abril, Letônia ⋅ ☀️ 7 °C

    Boah, irgendwie ist die Luft raus. Nicht aus den Reifen, sondern meine. Die letzten 20 km waren wieder so mega anstrengend: ich weiß auch nicht. Vielleicht lässt nach 20 Tagen tatsächlich meine Ausdauer nach oder es liegt wirklich am eisigen Gegenwind, so dass ich es heute nur nach Ventspils geschafft habe und nicht noch 20km weiter... Nachts war wieder recht frisch, aber es hatte wohl nicht gefroren, auch war das Zelt unter den Bäumen trocken geblieben. Morgens trank ich ausnahmsweise mal nen heißen Kakao mit Honig (ich bin noch zu faul und gasgeizig morgens den Kocher zu benutzen, aber in der Küche stand ein Wasserkocher...), lief noch mal an den Strand und fuhr dann los. Zunächst ging das super. Allerdings merke ich, dass meine Pausen länger werden und ich mal für ein Foto stehen bleibe. Und ich habe einen kleinen Abstecher zu einem Leuchtturm gemacht und auf dem Rückweg eine Abkürzung genommen, die dazu führte, dass ich plötzlich einen Sandweg vor mir hatte. Aber zum Glück bur ein kurzes Stück, ð dass ich gut voran kam. Aber danach wie gesagt "Kampf gegen den Nordwind" der mich trotz guter Asphaltdecke enorm ausbremste. Am Strand in Pavilosta traf ich noch Strandmüll-Sammelnde... So, hier auf dem Campingplatz gibt's WLAN, 'ne heiße Dusche und viel Platz. (10€).
    Da dies wohl der letzte größere Ort bis Riga ist und ich so fertig, gönne ich mir heute ne Pizza mit Salat!
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  • Ventspils II

    26 de abril, Letônia ⋅ ☀️ 6 °C

    Ventspils heißt vermutlich so, weil hier der "Wind spielt". Jedenfalls bläst der Wind hier ordentlich, aber die Windkarte sagt mir für morgen sehr viel weniger voraus! Das klibmngt gut...
    Hier sind noch ein paar Bilder der Stadt. Irgendwie ist sie "komisch": Zum einen gibt's Spielzeuge am Strand, ein Freibad direkt neben dem Meer, Industriehafen gegenüber der Stadt auf der anderen Seite des Flusses Venta, die hier in die Ostsee fließt und viele Attraktionen in Form von Sommerrodelbahn, Aquarium, Flughafen etc. Aber eben auch alte Häuser und der Campingplatz ist dicht am Wasser, dicht am Stadtwald und ficht an Wohnsilos....Leia mais

  • Tag 21: über Kolkasrags nach Roja.

    27 de abril, Letônia ⋅ ☁️ 8 °C

    Heute war es vom fahrtechnischen Standpnkt ausgesehen entspannt: relativ wenig Wind, geteerte Straße, wenig Verkehr.... Ich kam also gut voran. Allerdings war es relativ langweilig (um nicht zu sagen eintönig, das wäre das falsche Wort)
    Ich fuhr über 80 km eine Straße immer geradeaus entlang und auf beiden Seiten war Wald, der zwar immer ein wenig anders aussah, aber eben auch nicht extrem. Ich hoffte natürlich insgeheim auf eine Elchsichtung, aber die sahen das offenbar anders. Kolkarags ist so etwas wie das "Skagen" Lettlands. Es ist ein "Zipfel", der in die Ostsee ragt... Auf dem Parkplatz zu diesem Spot saß eine ältere Frau und verkaufte Selbstgebackenes: eine Art Qiche mit Möhre und Kartoffeln und Brot. Von Beidem kaufte ich mir und im Ort Kolka dazu noch Räucherfisch. Wenn das mal nicht echt authentisches lettisches Essen ist (@ Hans Otto😉). Den Gemüsekuchen aß ich direkt, das Brot ist für später und der Fisch ergänzt mein Abendbrot!
    Heute habe ich hier einen Naturplatz angesteuert, wo es auch Picknickplätze am Fluss, Spielgeräte und eine Quelle gibt, bei der sich u.a. Einheimische ihr Trinkwasser zapfen...
    Ich habe mein Zelt etwas abseits aufgestellt... Nun mache ich mich bald ans Kochen. Ich habe Hunger! Und mit 128 km habe ich auch gut was weggeschafft...
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  • Tag 22: weiter nach Riga

    28 de abril, Letônia ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach einer kühlen Nacht im Wald (Allerdings war es nicht so kalt wie angekündigt, da vermutlich des Waldes Mikroklima für weniger tiefe Temperaturen gesorgt hatte.), stand ich bereits recht früh noch dick verpackt auf, konnte ein trockenes Zelt verpacken und war bereits um 7.30 Uhr startklar. So früh hatte ich es bisher noch nie geschafft. Die Nacht war ruhig mit etwas Wind und außer einer Eule und vermutlich fallenden Zapfen, war nichts zu hören gewesen.
    Ich befüllt noch meine Flaschen an der Quelle und radelte los. Wiederum musste ich für einige Kilometer der "langweiligen" Straße folgen, bevor es durch Ortschaften und zwischenzeitlichen Meerblicken etwas abwechslungsreicher wurde. Meine erste große Frühstückspause machte ich in Engure, wo ich mir zunächst eine heiße Schokolade im Laden holte und mich damit und meinem Brot und Fisch an den Strand setzte (wo auch das Titelbild entstand). Dann ging es weiter immer die Küstenstraße entlang. Ca 35 km vor Riga begann dann auch ein Fahrradweg, dem ich von da an fast immer folgte. Es ging durch Jūrmala - dem Ort mit vielen Texten Villen und schönen Holzhäuser, wo vermutlich viele Wohlhabene wohnen (das "Blankenese Rigas"). Und ich kam in Riga an und bezog mein Zimmer....
    Zunächst wurde ich darüber aufgeklärt, bitte die ungefähre Ankunftszeit zu nennen, dann hörte die Dame an der Rezeption von meinem Fahrrad und überlegte ein geeignetes Zimmer mit mehr Platz, denn das Rad könne ja nicht unten stehen bleiben. Später stellten wir fest, dass das Zimmerschloss kaputt war und ich wechselte erneut das Zimmer.... Nach einer Dusche und frischen Klamotten fühlte ich mich stadttauglich und großartig und wanderte/ irrte(?) durch Riga. Die Markthalle habe ich leider verpasst die schloss gerade... Und nun sitze ich erschöpft auf dem Bett und schreibe den Blog, bachdem ich mir den Bauch voll "Kārums" geschlagen habe...
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