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  • Day 3

    Regen...und Dunkel....und Fantastisch

    December 18, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 5 °C

    Oft fällt es mir nicht so schwer, zu einem Post das beste Dutzend Bilder auf Kamera und Smartphone zu suchen, doch 2 Tage in Bergen und ich bin im Dilemma – war jetzt der City Walk mit Emma besser als der Besuch des örtlichen Musems im Bryggen Quartier, das mittlerweile zum UNESCO Weltkulturerbe gehört, nach dem es zahlreiche Male mit andern Stadtteilen abgebrannt ist. Oder war es doch der Besuch auf dem Bergener Hausberg oder dann doch der Besuch beim örtlichen Italiener (ja richtig gehört, ein Italienisches Restaurant, das nördlicher als das Tessin liegt, ist im Rennen zu den Stadthighlights in Bergen), oder lieber der im Feinschmecker Restaurant 1877, bei dem wir bereits am ersten Abend einen Eindruck bekamen, welche Messlatte hier die Norwegische Gastronomie ansetzt. Vielleicht ist es aber auch das Hotel, dass zumindest im Erdgeschoss auch ein Museum sein könnte, wenn man sie die schönen Säulen, Fenster und die Stuckarbeiten ansieht. Wir werden sehen 😉

    Bergen ist mit 220k Einwohner die zweitgrösste Stadt Norwegens und somit klar die grösste im Westen. Am meisten ist sie als «die Stadt mit dem Tor zu den Fjorden bekannt – viele mittlere und grössere Kreuzfahrtschiffe starten hier oder machen Halt, bevor es weiter an der Küste hinauf oder hinab geht. 1070 wurde die Stadt gegründet und war ca. 200 Jahre Hauptstadt Norwegens, ehe dem König die abgelegene Lage dann doch etwas zu mühsam wurde. Norwegen selber gehörte im Mittelalter auch zu Dänemark, was wir auf dem Stadtrundgang mit unserem Guide Emma erfahren. Auch war es Hansestadt, was Norwegern anno dazumal verboten hat, im Stadtkern zu wohnen. So quartierten sich vor allem Deutsche Landesleute in Bergen ein. Nun, wann gingen die wieder? Gar nicht! Sie wurden Ende des vorletzten Jahrhunderts einfach eingebürgert. Norweger haben eine pragmatische Lebensart, was wir auch auf unserer Reise bereits erlebt haben. Emma schwärmt von den Vorzügen in Norwegen zu Leben – das fängt damit an, dass man mit 12 ein Sparkonto zu einem Zins von 7% (sieben Prozent!) Erhält, welches man später für den Kauf eines Hauses verwenden kann. Super, das möchten wir auch 😉

    Street Art ist ebenfalls ein grosses Thema. Norwegische Künstler erhalten immer dann auch Geld / Tantiemen, wenn ihr Bild irgendwo repliziert wird – super. Man kommt schwer aus dem Schwärmen hinaus, ich könnte noch fast beliebig lange weitermachen. In Norwegen hat man viele Anreize, wenn man dem Willen der «Politik und Gesellschaft » folgt. Auch die zahlreichen Elektroautos (so jedes dritte Auto ist hier elektrisch), die modernen und immer sauberen öffentlichen Plätze und Einrichtungen und sicher auch die anständigen Preise zeugen vom Reichtum, dem modernen und progressiven Lebensstil, den wir extrem cool finden. Als Schweizer, der diese Werte schätzt, fühlt man sich sofort wohl. Manchmal denkt man, dass wir uns nicht etwas von den Nordmannen abschneiden können (können sie sicher bei uns auch).

    Der Ausflug auf den Fløyen, den Hausberg Bergens steht dem in nichts nach, bis auf das Wetter, da kann aber Bergen nix dafür ;-)

    Und dann sind da noch die Restaurants – was soll man sagen? Wir haben beim mutmasslich besten Italiener der Stadt (alle Zutaten sind aus Italien) wohl die besten Italienischen Gerichte ever gegessen. Ja einfache Fussili mit Bolo Ragut und eine Pizza mit Trüffelsalami haben uns zum schwärmen gebracht. Und vor allem ich habe oft immer mindestens eine Kleinigkeit zu kritisieren 😉 was gestern im Villani (https://www.villani.no/) ausblieb. Es war alles ausnahmslos fantastisch.

    Ps: Wer von euch weiss, dass die Norweger leidenschaftliche Pizzaesser sind? Gemäss Emma sind sie offiziell Europameister, was den Pizzakonsum anbelangt. Eins ist klar, die verstehen hier was davon.

    Morgen verlassen wir Bergen, aber klar ist: Auch wenn dunkel und regnerisch - die Norweger habens drauf - sie sind vielen europäischen Nationen weit voraus, sie sind freundlich und zurückhaltend, offen und trotzdem nicht naiv . Sie helfen, ohne aufdringlich zu sein. Wenn man hier lebt, scheint man Land und Leute und das Leben zu wollen, wie es ist.

    Grüsse aus Westnorwegen 🇳🇴
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