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  • Day 10

    Grenzgebiet

    December 25, 2023 in Norway ⋅ ☁️ -4 °C

    Kirkenes liegt im äußersten Nordosten Norwegens am Bøkfjord, einem Arm des Varangerfjords. Die Stadt liegt etwa 400 Kilometer nördlich des Polarkreises und tatsächlich genauso östlich wie St. Petersburg. Der Großteil der rund 7.000 Einwohner hat einen norwegischen Hintergrund. Es gibt jedoch eine Minderheit von Samen. Weitere Einwohner stammen ursprünglich aus Finnland, während etwa 500 Menschen kürzlich aus Russland eingewandert sind. (Quelle: Hurtigruten.de)

     

    Wir erreichen den oberen Endpunkt der legendären Hurtiruten - Kirkenes. Es ist klares Wetter, Kirkenes zeigt sich sofort von einer seiner schönen Seiten - verschneit, ruhig, weihnachtlich. Bis auf den Souvenirshop direkt am Hurtigrutenkai hat kein Laden geöffnet, da sind die Norweger sehr konsequent. (Viele Restaurants schliessen eine Woche vor Weihnachten und nehmen jeweils erst im neuen Jahr wieder ihren Betrieb auf).

     

    Auf den ersten Blick fragt man sich, was diesen kleinen, verschlafenen Ort sehenswert macht und wieso er so relevant ist. Ich glaube, es ist die Nähe zu Russland und dem grossen russischen U-Boot und Militärstützpunkt in Murmansk. In Kirkenes leben immigrierte Russen, es findet zudem reger Handel statt. Einmal pro Woche soll hier auch ein russischer Markt stattfinden, lese ich.  Auch Geschichtlich ist Kirkenes als relevant einzuordnen. Neben Malta ist der Ort der meist bombardierte Ort des zweiten Weltkrieges. Das Russenmonument (vgl. Bild 4) erinnert an die Befreiung von Nazi Deutschland durch die rote Armee 1944.

     

    Nebst allem politischen der Gegenwart und der Vergangenheit ist Kirkenes echt schön. Der Fjord und der schön pulvrige Schnee verstärken das Gefühl, dass man hier noch in einer sehr ursprünglichen Winterszenerie eingebettet ist, wo man innehalten kann. Wir laufen vom Kai rund 20 Minuten, bis wir die Zentrumsmitte erreichen. Antreffen tut man dabei nur jene, die arbeiten müssen wegen uns Schifftouristen - den Tanker, der Flüssiggas in die Capella pumpt, den Feuerwehrmann, der bei Problemen auf Abruf bereit steht und den Taxifahrer, der die Gäste zu den Expeditionen, zum Flughafen oder ins Hotel bringt.

     

    Nach unserem Ausgiebigen walk in der Stadt sind wir zurück auf der Capella und bestaunen nochmals das schöne Grenzland - hinter den Bergen Russland, für uns Schweizer wahnsinnig weit weg - für die Nordnorweger Nachbarn

     Auf jeden Fall ein spezieller aber schöner Ort.

     

    🇳🇴🛳🎄
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