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- Day 11
- Thursday, January 2, 2025 at 3:10 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 282 m
MexicoCalakmul Biosphere Reserve18°6’18” N 89°48’38” W
Tag 11 - Die Ruinen von Calakmul

Mit Erwartungen ist das so eine Sache: ich stellte mir Calakmul als wunderschöne, abgelegene Dschungelanlage - ähnlich wie Becan gestern - vor.
Das Internet versprach für Calakmul allerdings noch mehr Dschungel und Abenteuer, beginnend mit einer beschwerlichen Anfahrt durch eine einzige Straße, die durch sehr schlechte Beschaffenheit und wilde Tiere gezeichnet sein sollte. Daher habe ich Angsthase eine geführte Tour mit Anreise im Touribus und Guide gebucht. Sicher ist sicher.
Jetzt zur Realität: Nahezu die gesamten 60 Kilometer Anfahrt in der Wildnis waren komplett neu asphaltiert, am Straßenrand wird sogar gerade ein großes Hotel fertiggestellt. Die wilden Tiere, jedenfalls die, die wir auf dem Weg gesehen haben, waren Truthähne… Hätten wir das gewusst, wären wir lieber selbst gefahren…) Der Parkplatz dort ist so viel größer wie der gestern, natürlich standen auch mehr Autos dort und das imposante neu aufgestellte Eingangsportal killte das letzte bisschen „romantische Einsamkeit“. (Einziger Konstruktionsfehler im Neubau: für den geplanten Massentourismus haben sie gerade mal vier Damentoiletten gebaut. Kleiner Spoiler, das könnte in Zukunft zu Unruhen bei den Touristinnen führen.)
Ihr fragt euch, wie so viele Touristen mitten in den Urwald kommen sollen?
Aktuell werden nahezu alle Tempelanlagen in Yuchatan systematisch für unfassbar viel Geld staatlich erschlossen. Das Ganze nennt sich
das Maya-Tren-Projekt und soll die Urlauber in Yucatán per Zug direkt zu den Ruinen bringen. Wir sind mit unserem Auto schon über so viele Brücken gefahren, die extra errichtet wurden, um die neuen Bahngleise zu überqueren. Der Maya-Tren hat daher in Calakmul leider schon seine Spuren hinterlassen. Bis vor kurzem muss es hier noch komplett anders ausgesehen haben... vermutlich wird es sich in Zukunft überall so anfühlen wie im zum Weltwunder und folglich auch Pilgerort erklärtem Chichen Itza.
Gestern habe ich mich noch beschwert, dass es in Becan weder Licht, noch Wasser bei den Toiletten gab und der Parkplatz so sandig war. Ist auch wirklich schwer, es mir verwöhnten Touristin recht zu machen.
Natürlich lassen wir uns den Tag davon nicht verderben und lassen wieder Optimismus und Dankbarkeit walten: Ein großer Vorteil von Tourismus ist natürlich, dass die Gefahr freilaufende Schlangen zu treffen, deutlich abnimmt. Vor allem aber darf man auf die Ruinen noch hochklettern. Obwohl wir so schon einige Male über den Baumkronen standen, ist der Blick jedes Mal faszinierend. Außerdem praktisch: Bis man die bis zu 45 Meter hohen Gebäude erklommen hat, hat man quasi noch ein Workout absolviert. Und egal, in welche Richtung man blickt, ringsum nur Urwald. Wunderschön. Und wir haben sogar ein Affenbaby in den Bäumen gesehen.
Zusätzlich hat Andi mit seinem neuen schicken Sonnenhut eine sehr hübsche Figur abgeben. Außerdem faszinierend fanden wir eine Familie aus Italien, die mit ihren zwei- bzw. dreijährigen Kids tiefenentspannt mit unserer Gruppe unterwegs war und ebenfalls mitsamt Kindern alle Höhenmeter erklommen hat. Diese Familie sowie zwei deutsche Touristinnen haben außerdem erzählt, wie viel Pech sie jeweils mit ihrem Mietwagen hatten. Wir ja - bis jetzt - gar nicht (hoffentlich bleibt es so). Nachdem auch das Mittagessen für sich glutenfrei ernährende Vegetarier sehr lecker war, hier also unser Fazit: we are the Lucky ones.Read more
Traveler
Indiana Jones 👍🤗
TravelerSo fühlt man sich tatsächlich, fehlt nur noch die Peitsche 😄