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  • Day 207

    Teotihuacán

    February 24, 2022 in Mexico ⋅ 🌙 6 °C

    Ausserhalb von Mexiko-Stadt liegt Teotihuacán, einstmals eine der grössten Städte Mesoamerikas. Welches Volk hier genau lebte, weiss niemand, da keine schriftlichen Überlieferungen existieren. Das Wissen über die Stadt, die Bevölkerung, ihre Religion und Wissenschaft liessen sich einzig über die Ausgrabungen erschliessen. Obwohl diese hier schon seit einem Jahrhundert stattfinden, sind wohl noch 95 Prozent der Stadt freizulegen.

    Wir dachten ja erst, dass es sich um Ruinen der Azteken handelt. Aber den Azteken ging es wie uns: Sie fanden Teotihuacán im 14. Jahrhundert n. Chr. auch schon als Ruinenstadt vor.
    Man geht davon aus, dass die Stadt in der Blütezeit bis zu 200'000 Bewohnern hatte. Es wurde auch nachgewiesen, dass Maya und andere Völker in eigenen Vierteln der Stadt wohnten. Teotihuacán war lange das kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas, bis der Einfluss langsam schrumpfte. Wie die Stadt vollkommen untergegangen ist, konnte noch nicht vollständig geklärt werden. Man vermutet, dass die wichtigsten Gebäude im Stadtzentrum etwa um 750 n. Chr. rituell niedergebrannt wurden. Später verliessen dann rund 80 Prozent der Bevölkerung die umliegenden Viertel.
    Danach galt die Stadt lange als Wallfahrtsort und die Azteken verehrten sie, nachdem sie sie entdeckt hatten. Sie gaben ihr auch den noch heute verwendeten Namen, der mit "Wo man zu einem Gott wird" übersetzt werden kann.

    Die Strasse der Toten entlang marschieren wir als erstes zur Mondpyramide. Der Hügel dahinter wird, je näher man kommt, langsam durch den Tempel verdeckt. Bei der grösseren Sonnenpyramide stehen die Touristen Schlange, um ein Foto mit der Pyramide im Hintergrund zu machen. Auf dem ganzen Areal sind auch Souvenirverkäufer verteilt, die allerlei Teotihuacán- und Aztekenandenken anbieten; auch den Mayakalender könnte man hier ersteigern. Trotzdem verteilen sich die zahlreichen Touristen sehr gut auf dem Gebiet und wir können in Ruhe alles erkunden. Das Areal ist riesig, obwohl es sich nur um einen Bruchteil der damaligen Stadt handelt. Besonders interessant ist es auch, eine neue Kultur zu entdecken, die wir eigentlich nur sehr oberflächlich kennen.

    Auf dem Rückweg machen wir noch einen grösseren Umweg ins Stadtvietel "Coyoacán". Besonders interessant ist dort der gedeckte Markt, in dem neben viel Essen auch Kunsthandwerk angeboten wird.
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