Satellite
Show on map
  • Day 28

    Fazit zu Thailand

    October 6, 2022 in Thailand ⋅ ☀️ 28 °C

    *Der erster Eindruck*
    Am ersten Tag in Bangkok wurden wir ziemlich erschlagen. Hier war der Smog so extrem, dass man am liebsten gar nicht atmen wollte. Die Straßen waren dreckig und überall huschten Kakerlaken und Ratten umher.
    In den weiteren Orten im Süden Thailands und den einzelnen Inseln, war dies zum Glück ganz anders.

    *Hunde und Katzen*
    Während unseres gesamten Aufenthalts in Thailand begleiteten uns überall streunende Katzen und Hunde. Die Katzen hatten teilweise nur halbe Stummelschwänzchen. Hier fragten wir uns, was es damit auf sich hat, ob dies eine Bedeutung hat, wenn man ihnen wohl den Schwanz abschneidet. Nach ein paar Recherchen stellte sich heraus, dass dies ein dort verbreiteter Geburtsfehler bei den Katzen ist und diese so schon zur Welt kommen. Viele Hunde haben Flöhe und sitzen oft da und kratzen sich ununterbrochen. Sowohl Hunde als auch Katzen sind fast alle sehr zutraulich und friedlich. Es gab kaum einen Tag, an dem keine Tiere zum Streicheln zu uns ankamen. Einmal haben wir sogar einen trampenden Hund gesehen, der versuchte, sich einfach bei Leuten auf den Roller zu setzen und mitgenommen zu werden. Auch spielten sie oft am Meer mit anderen Hunden oder auch Urlaubern.

    *Englische Sprache*
    Was uns auch extrem aufgefallen und zwischendurch immer wieder zum Schmunzeln brachte, war das Englisch und deren Verdopplungen. Immer wenn sie nur einzelne Wörter sagten wie z.B. „Taxi“ oder „Massage“ kam jedes mal ein piepsiges „Taksiii Taksiii“ oder „Maschassaaa Maschassaaa“ um die Ecke. Der letzte Vokal wurde immer in einer ganz besonders hohen Tonlage artikuliert. Versuchte man in ganzen Sätzen mit ihnen zu kommunizieren, verstand man leider immer nur die Hälfte, da die meisten so nuschelten, dass gerade auch über das Telefon eine Verständigung nahezu unmöglich war.

    *Jeder spricht dich an*
    Vor allem in den typischen Touriorten, wie den einzelnen Inseln oder auch in Krabi, wirst du gefühlt alle 5m von einem Tuk Tuk, Taxi oder Restaurantmitarbeiter angesprochen. Das nervt nach einer gewissen Zeit tierisch, wenn du einfach nur eine Straße entlang gehen möchtest und dir überall jemand versucht in Windeseile seine Speisekarte hinterherzurufen.
    Anscheinend ist es genauso unüblich, einen Weg zu Fuß zu gehen, denn jedes gottverdammte Tuk Tuk hupt dich an. Ein Geräusch, bei dem ich wirklich an die Decke gehen könnte. Meist ignorierten wir es einfach, aber des öfteren reichte das nicht ganz und uns rutschte immer mal ein pampiges „NO!“ raus. Anfangs sagten wir noch ganz normal „No, thanks.“ Doch irgendwann fiel es uns schwer, jedesmal freundlich abzulehnen.

    *Viele leerstehende Gebäude*
    Ich weiß nicht genau, wie es vor der Coronazeit aussah und ob dies möglicherweise ein ausschlaggebender Grund ist, man hört es zumindest immer wieder. Ich habe noch nirgends so viele leerstehende, verlassene Gebäude gesehen, die schon am vergammeln sind, wie in Thailand. Riesige Hotelanlagen, Restaurants oder Wohnhäuser. Egal wohin man geht, man kommt immer an welchen vorbei. Manche Gelände erkundeten wir auch etwas genauer. Ich finde so etwas immer sehr schade, da man so viel daraus machen könnte.
    Allgemein leben viele Menschen hier in total kleinen Wohnungen, die vor der Haustür eine halbe Müllhalde sind. Oft sind kleine Läden direkt in den Wohnungen mit darin und man hat einen komplett offenen Einblick in das Zusammenleben der Thais.

    *Die Menschen allgemein*
    Wir sind erstaunt darüber, wie ruhig und geduldig die Thailänder*innen vom ganzen Charakter sind. Nicht einmal wurde gedrängelt. Weder, auf den Märkten, noch im Straßenverkehr. Keiner beschwert sich oder meckert ständig herum.
    Auch die Kinder erlebten wir total entspannt. In den Bussen und Tuk Tuks schienen sie alle total gelassen und nie quengelten sie herum. Auch sonst überall waren alle sehr friedlich miteinander.
    Ebenso erlebten wir die Einheimischen als total freundlich und zuvorkommend. Man konnte ihnen sehr vertrauen. Nicht einmal sind wir übers Ohr gehauen worden und immer kamen wir an, wo wir wollten und Absprachen wurden selbstverständlich eingehalten.

    *Plastikproblem*
    Wo man in Deutschland versucht, an Plastik zu sparen, setzt man hier noch eins drauf.
    Als wäre das Problem mit dem Plastikmüll nicht nahezu offensichtlich und die Strände teilweise übersäht damit.
    So viel unnötige Kleinigkeiten. Zu unserem Smoothie, der natürlich im Plastikbecher mit Plastikdeckel und Plastikstrohhalm übergeben wurde, gab es obendrauf auch noch eine Plastiktragetasche, damit man ihn besser mit sich rumtragen kann. Zu jedem Joghurt, den man im Supermarkt kaufte, gab es einen einzeln verpackten Plastiklöffel dazu. Von den ganzen Plastiktüten fange ich gar nicht erst an. Auch das Obst ist so oft eingeschweißt. Einzelne Mangos oder zwei Bananen extra in einer Schale eingeschweißt oder in einem Plastikbeutel portioniert. Die schon geschnittene und eingeschweißte Mango war günstiger, als eine frische Mango am Stück. An diesem Punkt bin ich einfach nur noch fassungslos.

    *Die Natur*
    Wenn man sich den ganzen Plastikmüll also mal wegdenkt, dann hat Thailand wunderschöne Ecken zu bieten. Tolle Viewpoints und teilweise atemberaubende Strände. Wir haben viele Wanderungen gemacht und Höhlen, Strände, Dschungel, Berge usw. begutachtet und die An- und Ausblicke genossen. Was das angeht, lohnt sich ein Ausflug hierher auf jeden Fall.

    *Buddha und die Erdbeer-Fanta*
    An jeder Ecke kommt man an einem Miniaturtempel vorbei, in dem häufig ein kleiner Buddha sitzt. Immer wieder standen volle, offene Flaschen mit Erdbeer-Fanta an der Tempelvorrichtung und zeigten mit dem Strohhalm Richtung Buddha. Irgendwann fragten wir uns nur noch „Wieso?“
    Also recherchierte ich mal wieder und fand heraus, dass Götter wohl eine Schwäche für zuckersüße Limo haben sollen.
    Diese Opfergabe gilt als ein Zeichen des Respekts und manche wollen ihr Karma damit bereinigen. Die Fanta dient als Mittel, um eine Verbindung zwischen dem Geist und dem Menschen herzustellen.

    *Das Essen*
    Zwei Dinge, die ich ziemlich schnell feststellen musste: 1. Käse ist teuer. Ein kleines Stück Emmentaler für umgerechnet 10€? Wie soll ich das nur aushalten? 2. Alles schmeckt so viel süßer und überall ist Zucker drin. Klar, Zucker ist ein günstiger Rohstoff und natürlicher Geschmacksverstärker. Aber selbst im Kaffeepulver? Ernsthaft?
    Beim Bestellen von Fruchtshakes mussten wir jedesmal extra erwähnen, dass wir bitte kein Zuckersirup mit rein möchten. Die Cola schmeckte so viel süßer als bei uns ins Deutschland und und und. Es war schwer, Lebensmittel zu finden, in den nicht unnötig viel Zucker steckte.
    Dennoch waren die thailändischen Gerichte oft sehr lecker. So lernten wir deren Currys und Pad Thais lieben. Das frische Kokoseis oder die leckeren Fruchtshakes. Ebenso liebten Maja und ich es, dass es viel scharfes Essen gab.

    *Überall Roller*
    Es ist faszinierend, wie viele Personen auf einen Roller passen. Ganze Familien fahren zusammen. Eine Mutter mit drei Kindern und der Hund auch noch mit drauf. Das Transportieren von großen Artikeln wie eine große Tonne oder lange Rohre werden ebenfalls mit dem Roller gemacht. Steile Berge, deren Weg komplett zertrümmert ist, mit dem Roller kommt man überall hin. Ohne Helm und in Flipflops versteht sich.
    Dabei ist es offiziell verboten ohne Helm zu fahren. Angehalten werden jedoch nur die Nicht-Thais. Bezahlst du einmal die Strafe, bekommst du ein Ticket, das du beim nächsten mal anhalten vorzeigen kannst und nicht nochmal zahlen musst. Das riecht eindeutig nach Korruption.

    *Ladyboys*
    Ich verstehe die ganze Aufmerksamkeit und die Shows nicht, schaut sie euch am Besten selber an.
    Read more