• Im zweiten Anlauf

    December 20 in Panama ⋅ ⛅ 26 °C

    Neuer Tag, neues Glück. Heute steht der "Cerro Cara Iguana" auf unserem Zettel. Wir starten früh, wissen aber nicht recht wohin. Heute gibt es keine Wegweiser, kein Kassenhäuschen und google maps ist sich auch nicht so richtig sicher, wo es uns hinschicken mag. Irgendwann fragen wir zwei Wanderer nach dem Weg und bekommen als Antwort, dass wir darauf stehen - mit unserem Auto. Wir stellen es am Wegesrand ab, weil man ohne Vierradantrieb auf der Straße eh nicht mehr vorwärts kommt und laufen zu Fuß weiter. Wieder ist es steil, aber von Wasserfällen oder anderen Ablenkungen fehlt heute jede Spur. Insgesamt geht es eine Stunde den Berg hoch, über weite Teile ist der Weg einfach nur eine Qual, vor allem der kleine Bär brummt mürrisch vor sich hin. Der Weg ist das Ziel. Am Ar***.

    Doch dann wird das alles ziemlich großartig. Heute ist der Himmel blau, der Nebel weg, die Sicht vom Krater weg schier endlos. Der Pazifik erscheint quasi um die Ecke, gemessen an der sonstige Weite. Das wirkt wahnsinnig friedlich, obwohl hier oben schon ganz schön der Wind pfeifft. Ein paar Minuten und Höhenmeter später schauen wir in den Krater. Der ist klar zu erkennen, auch ein paar andere Punkte der Stadt kommen uns bekannt vor und tatsächlich sehen wir dann irgendwann auch die "Sleeping Indian". Das ist schön. Sehr.

    Der Weg abwärts ist es hingegen weniger. Die Knie tun weh, die Beine zittern. Vor allem der kleine Bär grummelt wehleidig vor sich hin. Irgendwann haben wir es aber geschafft, verstauen die Wanderschuhe im Kofferraum und fahren weiter die Panamericana runter.

    Da der Tag noch früh ist, gucken wir 120 Kilometer später noch einmal auf den Panamakanal und gehen ein letztes Mal in den Wald. Um genau zu sein in den Soberania Nationalpark. Laut Wikipedia leben hier "etwa 105 Säugetierarten, 525 Vogelarten, 79 Reptilienarten, 55 Amphibienarten und 36 Süßwasserfischarten." Wir fragen uns, was das Wort "etwa" hier zu suchen hat und dann, wo die sich alle versteckt haben. Immerhin erspähen wir auf unserem letzten Spaziergang noch ein Fauli im Baum, einen Nasenbären, der zu schnell für ein Foto über den Weg huscht, und irgendeinen Vogel, der eine Wagenladung voll Ornithologen ganz wuschig macht. Genug für heute.
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