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  • Day 43

    Nha Trang (Nah dran)

    January 2, 2023 in Vietnam ⋅ 🌧 21 °C

    Nha Trang war ziemlich nah dran an Phan Rang. Deshalb dauerte die Zugfahrt nur ca. 90 Minuten. Im Zug gab es eine nicht zu definierende Platzzuweisung. Die richtigen Sitznummern waren hinten am Sitz angebracht, sodass die Person, die hinter einem saß, die Platznummer der vorderen Person sah. Vielleicht stimmte aber auch das nicht und wir wurden einfach ganz woanders hingesetzt, weil sich der Supervisor im Zug nicht mit der latent hysterisch-nervösen "Daaaarling,-show-them-the-tickets-they-say-that-we-sit-on-their-seats-Tante" anlegen wollte. In Nha Trang liefen wir zu unserem Hotel. Dort wehte ein ganz anderer Wind als in Phan Rang. Die Stadt ist viel größer und direkt am Strand sind in den letzten Jahren viele riesige Hotelbunker aus dem Boden geschossen. So einen buchten wir auch. Das Apus Hotel, 4 Sterne, 200 m vom Strand entfernt, mit Pool auf der Dachhterrasse, 10 € p.P. pro Nacht inkl. Frühstück. Da konnten wir nicht ablehnen. Das Zentrum von Nha Trang ist sehr touristisch. Es gibt sehr viele coole Bars, Restaurants und auch Cafés, in denen es sogar andere Sachen als Kaffee gibt. Der Strand dort ist sehr schick und wenn ich von Phan Rang gesagt habe, dass es dort ein bisschen wie auf Mallorca ist, nehme ich das hiermit wieder zurück und stülpe diese Ortsbeschreibung auf Nha Trang. Da gibt es nämlich auch die vielbefahrene Straße hinter der Strandpromenade. Außerdem verbringen dort sehr viele russische Touristen ihren Strandurlaub, wodurch viele Läden auch russische Gerichte und Getränke angeboten haben.

    Wir machten uns an Tag 1 mit den weiteren Gegebenheiten vor Ort vertraut. Wir fanden einen normalerweise trubeligen Markt, der aber schon quasi zu hatte. 500 m davor befand sich das örtliche Fußballstadion. Dort hatte gerade die Erstligamannschaft des FC Khanh Hoa ihren Trainingsauftakt. Leider hatten die in den nächsten Tagen kein Testspiel im Stadion. Das wäre doch was gewesen.

    Am 31.12. gingen wir morgens am Strand joggen. Schon ganz geil, aber bei dem abschüssigen Strand geht das relativ schnell auf die Gelenke. Anschließend haben wir uns einen Roller geliehen und sind zum örtlichen Golfplatz gefahren, damit Anna ne Runde spielen kann. Ähnlich wie in Bolivien war das wieder nicht so ganz von Erfolg gekrönt. Der Pförtner schickte uns 2 km weiter. Da war ein Hotel. Die schickten uns wieder zurück. Wir fragten den Pförtner, ob wir zur Rezeption dürfen. Er bejahte zähneknirschend. An der Rezeption:
    "Hello, is it possible to play Golf as a visitor here?"
    "Ooh, today not possible."
    "Okay, and tomorrow?"
    "It is booked out, too."
    "And on the 2nd January?"
    [Ihre Kollegin flüstert ihr was zu] "Sorry, booked out the whole January. No free slots." Übersetzt hieß das: Verpisst Euch. Dann haben wir die Info bekommen, dass der Ort, wo uns der Pförtner hinschicken wollte, nicht das 2 km entfernte Hotel, sondern die dahinterliegende Driving Range war. Wir suchten vor dem Clubhaus den Weg raus und dann kam der Pförtner und machte uns deutlich, dass wir uns wirklich zu verpissen hatten. Wir fuhren zur Range und dort konnte Anna dann 100 Bälle ins Meer befördern. Die hatten dort Schwimmbälle, die durch die rundum im Wasser gespannten Netzen wieder eingefangen wurden. Das war schon sehr cool. Fazit: Sehr nette Driving-Range, sportlich fragwürdiges und arrogantes Gehabe am Golfplatz.

    Am Abend fanden wir uns im Restaurant Alpaca ein und gönnten uns während des Essens die ersten isotonischen Kaltgetränke. Anschließend ging es weiter in eine Bar und danach gingen wir an den Strand. Dort hatte die Heineken-Brauerei eine riesige Bühne aufbauen lassen. Für diese PR-Veranstaltung hatte man anscheinend alles an vietnamesischen Popstars aufgefahren, was das Land zu bieten hat. Zutrittskontrollen waren nicht vorhanden, was zur Folge hatte, dass man alles vor die Bühne mitbringen konnte was man wollte: Pringles, Dosenbier, Tische, Stühle, Fahrräder, Motorroller usw. Die Show war cool und um 12 Uhr gab es ein kleines Feuerwerk. Um 12:05 Uhr war die Veranstaltung von jetzt auf gleich beendet. Alle verließen sofort das Gelände. Wir sahen ein paar Leute an der Ecke stehen, denen wir ein frohes neues Jahr wünschten. Die vier waren sehr gut dabei und wir beschlossen, gemeinsam weitere Kaltgetränke zu verzehren. Das ganze endete um 4 Uhr morgens im 36. Stock eines anderen Hotelbunkers mit weiteren Kaltschalen. Eine tolle Veranstaltung!!

    Neujahr hingen wir etwas in den Seilen und beschlossen, einen kleinen Spaziergang gegen den Kater zum liegenden Buddha zu machen und uns um unsere Weiterfahrt zu kümmern. Der liegende Buddha liegt oberhalb eines Tempels und unterhalb eines sitzenden Buddhas auf einer Anhöhe. Wenn es der Borkenkäfer irgendwann mal nach Vietnam schaffen sollte, hätte man von dort einen guten Überblick über die Stadt. Für die Weiterfahrt entschieden wir uns für einen 11-Stunden-Nachtbus nach Da Nang. Dazu beim nächsten Mal mehr.

    Am letzten Tag in Nha Trang sollte es mit der Seilbahn (quasi La-Paz-reloaded) rüber auf die Vinpearl-Insel gehen. Wir liefen 5 km zu der Seilbahnstation und wunderten uns unterwegs schon, warum wir weder Gondeln, noch ein Stahlseil an den Masten sahen. Dort angekommen sahen wir, dass ein Mast komplett abgebaut war und keine Seilbahn fährt. Die alternativ fahrenden Speedbote waren gekoppelt an den Eintritt im gegenüber liegenden Freizeitpark. Also entschieden wir uns für den Bus zurück und eine Fußmassage. Keine schlechte Alternative. Abends gings dann zur Bus-Station und ab in den Bus nach Da Nang und von dort weiter nach Hoi An.
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