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  • Day 319

    „Dragon Gate Tempel“

    March 2 in Sweden ⋅ ☁️ 4 °C

    Samstag, 9 Uhr, 3 Grad,
    Nebel…bis zum Boden!

    „Wenn du nicht weisst wo du hinwillst, ist es egal welchen Weg du einschlägst.“
    (Alice im Wunderland)

    Was wir aber mit Bestimmtheit wissen ist, dass wir mit Spikes nicht nach Stockholm dürfen. Wie oder wo nun die Grenzen liegen…keine Ahnung! Also umfahren wir die schöne Stadt an der Ostsee grosszügig.

    Wir fahren mal Richtung Gävle biegen aber vor der Stadt südwärts ab, landen auf der E4
    und beschliessen mal einen Zwischenstopp in Uppsala einzulegen.
    Im Moment, beim Lesen des Wegweisers in die „Studentenstadt“ schlägt der Ohrwurm „ein Student aus Uppsalalalalalaalalaaa…😚😙“erbarmungslos zu.
    Dieses Lied kennen wahrscheinlich nur diejenigen, die um die Mitte des letzten Jahrhunderts auf die Welt gekommen sind 🫣😅

    Nach kurzer Fahrt verlassen wir in Älvkarleby die E4 und besuchen den „Dragon Gate Tempel“.
    Richtig gelesen…Drachentor Tempel.
    Das Äußere wirkt sehr majestätisch, unglaublich lang, hoch und macht, trotz Leerstand, einen dekorativen Eindruck.
    Mitten im Nirgendwo, ein weit sichtbares Gebäude.
    Leider steht das Projekt offensichtlich unter einem schlechten Stern.
    Seit 10 Jahren suchen wir das aussergewöhnliche Gebäude immer wieder auf. Leider ist es genau dann, wenn wir vor Ort sind immer geschlossen.
    Ich habe schon so viel darüber gelesen, ich könnte ein Buch schreiben, „Die unendliche Geschichte“! Hier gebe ich gerade mal die Kurzfassung zum Besten und die ist schon lange🤭😅

    2004 hatte ein schwedischer Architekt eine Vision. Er wollte ein Geschäftshaus im Chinesischen Style hier mitten in die schwedischen Wälder stellen, so quasi auch „Völkerverbindend“.
    Der Plan für ein chinesisch-schwedisches Geschäftszentrum wurde geändert, danach umfasste das Projekt ein Restaurant, ein Hotel, ein Museum und ein Shaolin-Kloster einschließlich einer Kung-Fu-Schule. Auch die größte Buddha-Statue der Welt sollte hier einen Platz bekommen und ein lebender Pandabär war auch schon auf dem Plan. So die Idee!
    Im Laufe der Jahre…es kam sogar ein chinesischer Investor hinzu, gab es eine Reihe von Skandalen und einen Baustopp. Irgendwann war ein Konkurs nicht mehr abwendbar.
    Das Bauunternehmen soll seit Projektbeginn wegen schlechter Arbeitsbedingungen und Baupfusch in der Kritik gestanden haben.
    Im Jahr 2006 wurde das Drachentor von der Gewerkschaftszeitschrift zum schlechtesten Bauwerk des Jahres gekürt.
    2008 wurde berichtet, dass Teile des Zentrums ohne Baugenehmigung gebaut worden seien.
    Viele Jahre lang sollen die einzigen öffentlichen Räume, aber auch nur sporadisch, das Museum, die Cafeteria und der Geschenkladen gewesen sein. Wir selber haben es nie offen erlebt. Im Gegenteil…es machte und macht immer noch alles einen dreckigen, heruntergekommenen Eindruck.
    Angeblich soll es ab 2023 komplett geschlossen worden sein infolge einer Totalsanierung, weil neue Bauherren das Sagen haben. Hinter einem roten Gittertor sehe ich tatsächlich eine Baustelle.

    Ich nehme mir den Kommentar der da auf einer Tafel steht zu Herzen;
    „Vielen Dank, dass sie bei uns sind. Wir arbeiten hier immer noch, schauen Sie also bitte noch einmal vorbei und schauen Sie, ob etwas passiert ist.
    Wir sehen uns!“

    Jaaa…wir kommen wieder!

    Weil das Wetter alles andere als gut ist fahren wir nach dem Abstecher an das „Chinesische Drachentor“ direkt auf den
    „ Fyrishov Stugby och Camping“ am Stadtrand von Uppsala.
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