Satellite
Show on map
  • Day 324

    Besuch beim „Langen Jan“

    March 7 in Sweden ⋅ 🌙 1 °C

    Donnerstag, 9 Uhr, 1 Grad,
    Weisse Wolken ziehen im Schnelldurchlauf über den blauen Himmel.
    Raureif liegt auf den Feldern.

    Scheinbar hatten wir die letzte Nacht einen Untermieter.
    Kurz vor 6 Uhr gibt’s unter unserem Womo ein etwas komisches Geräusch.
    Wie ich aus dem Fenster schaue kommt da tatsächlich ein Wildfasan raus, streckt und reckt sich macht einige Flügelschläge und gibt einen…irgendwie krächzenden Kommentar ab.
    2 Stunden bleibt er neben dem Womo, dann hüpft er auf einen Picknicktisch und geniesst dort die Morgensonne.
    Danach verschwindet er im Dickicht einer Hecke.

    Heute wollen wir, wie die letzten Jahre auch den „Langen Jan“ besuchen.
    Ölands Südspitze besitzt nämlich wunderschöne Landschaften und einzigartige Kulturlandschaften.
    Alte Zeilendörfer, unendliche Agrarlandschaften, Strandwiesen und das „Stora Alvar“ bilden zusammen das UNESCO Weltkulturerbe.
    „Stora Alvar bezeichnet ein nahezu baumloses, für Landwirtschaft ungeeignetes Land mit einer dünnen Vegetationsschicht auf felsigem Kalkuntergrund.“

    Auf den letzten Kilometer zum „Langen Jan“ fahren wir mitten durch’s baumlose Weideland das momentan teilweise unter Wasser liegt, im Sommer aber eher an die afrikanische Savanne erinnert.
    Die ganze Gegend ist ein Naturschutzgebiet und bietet vielen Zugvögeln Sammelplätze um von hier weiter zu ziehen.
    In den Sommermonaten rennen hier dutzende Vogelkundler-und Beobachter tagtäglich herum, „bewaffnet“ mit jensten Feldstechern, Hightech Kameras mit Objektiven so lang wie mein Arm.😅
    Der Leuchtturm „Langen Jan“, er ist mit seinen 42 m der höchste Leuchtturm des Landes und seit 1785 weist sein Leuchtfeuer den Seeleuten auf der Ostsee den Weg, bis heute.
    Wir dürfen diesen idyllischen Ort zur Zeit für uns alleine geniessen.
    Spazieren um die wenigen Häuser des „Leuchtturm Dorfes“, um den Leuchtturm herum, gehen zum Strand, sehen viele verschiedene Vögel und sichten Kegelrobben, sogar ohne Fernglas.
    Und dann…juhuiiii…unter dem Leuchtturm entdecke ich die ersten echten Frühlingsbooten…Schneeglöggli🤩 und gleich daneben Winterlinge.

    Danach fahren wir langsam wieder zurück. Ab und zu steht eine der noch mehr oder weniger gut erhaltene Mühlen am Strassenrand. Um 1820 waren auf Öland noch 2000 Windmühlen, heute kann man noch etwa 400 besichtigen.
    Auch Archäologen oder die „Möchtegernversteher“ haben jenste Möglichkeiten prähistorische Burgen, Grabhügel, Steinfelder, Runen oder sonst welche Stein-und Felsblöcke in Strassennähe zu begutachten.

    Im kleinen malerischen Örtchen Mörbylånga machen wir einen Abstecher in den noch verwaisten Gästehafen.

    Wenige Kilometer weiter, in Stora Frö, besuchen wir den leeren Surferstrand wo wir am Strand entlang spazieren und ich etwas Schwemmholz sammle🫣
    Immer gut für Bastelarbeiten.🤭

    Ja auch die Landwirte sind nicht untätig. Auch wenn man sie nicht immer sofort sieht, dann riecht man sie!
    Da wo der Boden bereits trocken ist, beginnt die Arbeit auf den Äckern. Die Landwirte führen, was die Ställe hergeben, Gülle und Mist aus, pflügen und eggen die Erde. In absehbarer Zeit säen und pflanzen sie Nutzpflanzen: Kartoffeln, braune Bohnen, Zwiebeln, Mais und vieles mehr.

    Ja…und so ist der heutige Tag auch wieder wie im Fluge vergangen und wir sind ein weiteres Mal zu unserem gestrigen Schlafplatz zurück gekehrt.🥱😴
    Read more