• Vom Schlösschen bis zur Mühle…

    17. desember 2024, Sverige ⋅ ☁️ -15 °C

    Dienstag, 9 Uhr, -15 Grad, trotz Bewölkung ist es gerade relativ hell…

    Wir haben gestern Abend festgestellt, dass hier die Hütten gut belegt sind und auch auf dem Platz einige Dauercamper „angesiedelt“ sind.
    Im laufe des Abends hat sich herauskristallisiert, dass dies allesamt Arbeiter sind, die hier in der Stadt Beschäftigt sind. Einige sind mit ihren Geschäftsfahrzeugen angereist, andere wurden mit kleinen Bussen gestern gebracht und heute Morgen wieder abgeholt.

    Irgendwann…es ist schon Jahre her, hab ich was von einem Schlösschen in Gällivare gelesen und irgendwie sollte es einfach nie sein, dass ich es zu sehen bekomme.
    Heute ist es soweit!🥰
    Zu Fuss ist mein Wunschziel vom CP aus gut erreichbar und dank einer Schwedin die mit uns unterwegs etwas geplaudert hat, dürfen wir sogar eine Abkürzung durch „Privat Areal“ benutzen.

    Ja das Schlösschen;
    Das „Schloss Fjällnäs“ ist eine schlossartige Villa von 1888 inmitten eines schönen, gerade sehr verschneiten Parks und am Fusse des Berges Dundret.
    Es ist einer der nördlichsten aus Holz gefertigten herrschaftlichen Bauten der Welt, im „Schweizerstil“ mit vielen Laubsägeornamenten.

    Der Reichstagsabgeordnete Carl Otto Bergman ließ die Villa errichten, um sie als Sommerhaus zu nutzen.
    In einigen Berichten hab ich gelesen; „vorallem um seine Kollegen beim Besuch der Eisenerzgruben zu beeindrucken“!
    Ein einziges mal hatte das Schlösschen ein gekröntes Haupt in seinen Hallen, 1894 kam König Oskar II von Schweden zu Besuch.
    Nach Bergman wechselte das Gebäude bis in die heutige Zeit mehrfach den Besitzer, war dazwischen immer wieder leerstehend und musste des öfteren renoviert werden.
    Nach einem weiteren Eigentümerwechsel sind nun Hotel und Restaurant zur Zeit wieder geöffnet.
    Wir schlendern durch den gerade sehr romantischen Schlosspark Richtung Flussufer und kommen da an der schön gelegenen samischen Holzkirche „Lappkyrkan“ von 1754 vorbei.

    Einige Kurven weiter führt vom Spazierweg eine Fussgängerüberführung über die Geleise des Bahnhofes von 1910.
    Hier fahren die Erztransporte aus Gällivare und Kiruna durch und hier befindet sich die Endstation der Inlandsbahn.
    Das Bahnhofsgebäude wurde im Blockhausstil errichtet, soll als eines der schönsten seiner Art im Land gelten und wurde schon mal mit einem Preis ausgezeichnet.

    Ja…es geht Schlag auf Schlag…
    Nachdem wir die „Gällivare Kyrka“ von 1882 besichtigt haben marschieren wir durch die Innenstadt wieder langsam heimwärts.

    Etwas oberhalb des Campingplatzes steht sehr erhaben die gut und schön restaurierte Windmühle von 1920.
    Es ist eine der wenigen im schwedischen Norden…vielleicht auch die einzige?!

    Es gibt so viel zu sehen…die Innenstadt kommt etwas detaillierter morgen unter die Lupe.
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