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- Day 170
- Friday, January 31, 2025 at 3:39 PM
- ☁️ -8 °C
- Altitude: 291 m
FinlandTankavaara68°10’51” N 27°5’55” E
Goldgräberstadt im Winterschlaf…

Freitag, 10 Uhr, -7 Grad,
die Schneewolken hängen immer noch über uns,
ab und zu flöckelt es.
Sonnenaufgang: 9.34
Sonnenuntergang: 15.16
Hier ist einiges los.
Nachdem in den letzten Jahren zwei neue, grössere Gästehäuser gebaut wurden, findet da scheinbar der tägliche „Schichtwechsel“ statt.
Gerade sind es Franzosen die sich mit Sack und Pack durch den Schnee zum Car kämpfen.
Eine andere Gruppe, alle im Einheitstenue, schwarze, gut isolierende Overalls, werden von einem Kleinbus aus Saariselkä zu einer „Skidoo-Safari“ abgeholt.
Mittlerweile dürfen wir uns an etwas blauem Himmel erfreuen…zwar nur sehr spärlich aber…es ist nicht mehr so dunkel und die Welt wirkt sofort etwas freundlicher.
Wir stapfen heute durch den romantischen, tief verschneiten Winterwald, zwischen teilweise hüfthohen Schneewänden zum „Goldmuseum“.
Die arktischen Schneemengen sind für Baumwipfel und -äste oft eine schwere Last.
Die nordischen Fichten sind schlank und kurzästig, so dass ihre Wipfel unter den Schneemassen nicht so leicht brechen können.
Erfreulicherweise ist das Goldgräbermuseum offen und wir sind die einzigen die sich die Ausstellung anschauen.
Das Museum beherbergt eine Dauerausstellung, die die Geschichte vom Goldschürfen bis zur Verarbeitung des Edelmetalles zeigt. Es soll eine der bemerkenswertesten Touristenattraktionen in Lappland sein.
Der internationale Teil des Museums wurde in Zusammenarbeit mit über 20 Ländern errichtet.
Von Kalifornien, einem der weltweit ersten und grössten Goldrausche bis nach Alaska, Südamerika, Afrika, Asien, Australien und Europa hat man nach dem gelben Metall geschürft oder getaucht.
So entdecken wir, dass unter anderem auch unser „Schweizerländli“ vertreten ist.
Im Napfgebiet, wo ich mit meinen Kindern auch schon kiloweise Sand und Steine aus dem Fluss gewaschen und dann umverlagert habe, suchen heute noch Hobbyschürfer nach Gold.
Die Geschichte des Goldes in Lappland ist nicht mit den grossen Goldräuschen in Übersee zu vergleichen.
Die früheste schriftliche Erwähnung von Gold in Lappland stammt aus dem Jahr 1539 aber der erste echte Goldrausch fand erst 1870 am Fluss Ivalojoki statt.
Nebst Gold kann man in Lappland auch Mineralien finden, die für Schmuckzwecke geschliffen werden.
Hier soll man sogar Rubine, Saphire und verschiedene Edelsteine finden. Im August 2018 wurde in Tankavaara der erste und bisher einzige Diamant von Lappland gefunden.💎
Die Männer Yrjö "Bär" Korhonen (1922-2003) und Nipa Raumala (1922-1983) gründeten die touristische Goldwaschstelle in Tankavaara, um die Geschichte und die Traditionen des Goldschürfens zu bewahren. Nachdem der Goldpreis Anfang der 1970er Jahre rapide gesunken war, bot das Goldschürfen keine zuverlässigen Einkünfte mehr. Aus diesem Grund suchten die cleveren Männer nach einer neuen effizienten Einnahmequelle, die sie in den Taschen der Touristen fanden. Sie vermieteten den „Möchtegerngoldgräbern“ die zum Goldwaschen wichtigen Utensilien.
Das bisschen Gold das der einzelne zu Tage gebracht hatte durfte er dafür behalten.
Das soll bis heute so sein!
Nach dem Museumsbesuch spazieren mein „Goldjunge“ und ich durch den Aussenbereich der Goldgräberstadt wo Schürffelder und Goldwaschanlagen momentan unter einer dicken Schneedecke Winterschlaf halten und nur darauf warten im nächsten Frühling/Sommer wieder von Glücksrittern aus aller Welt erweckt zu werden.
Übrigens; vom 3.-8. August 2025 findet hier in Tankavaara die nächste Weltmeisterschaften im Goldwaschen statt!🫣
Ja…so viel Geschichte und Informationen kann nach einer gewissen Zeit auch anstrengend werden und hungrig machen.
Bevor wir ins Restaurant gehen mach ich einen Abstecher zu den eingezäunten Rentieren.
Hmmmm…einfach zum knuddeln🥰
zum fressen gern🤩
Heute essen wir im urig-gemütlichen Restaurant „Wanha Waskoolimies“ einen Rentier-Burger. 🫣🤭
Sehr empfehlenswert!Read more