• Glück im Unglück…🚐🛞🛞

    March 5 in Norway ⋅ 🌧 3 °C

    Mittwoch, 8 Uhr, 5 Grad, relativ schön…einige Wölkchen am milchigen Himmel…

    Ja…wie soll ich‘s sagen?
    Natürlich würde ich wie täglich schreiben der Tag hat geendet wie er angefangen hat; nämlich gut…heute leider nicht!
    Das einigermassen gute Wetter hat uns animiert das Norwegisches Strassenmuseum in Fåberg zu besuchen. Das Museum liegt in einem Freiluftmuseum und man könnte sich da sehr schön verweilen.
    Die Aussenanlagen behalten wir uns für die schneefreie Zeit vor.
    Während der Museumstour mit vielen tollen Objekten, Ausstellungen, Sammlungen und aufschlussreichen Videos, entscheiden wir uns doch wieder auf der E6 Richtung Norden zu fahren, nach Bjorli.
    Mit 90 km/h cruisen wir nordwärts, kurz nach Kvam…es ist 13.30 Uhr…passiert‘s…hier ist die „Autobahn“ streckenweise Doppelspurig…ein mega lauter Knall…ein Bums und ein unendlich langer schleudernder, knirschender und schleifender Bremsweg…Sekunden der Ewigkeit!
    Mal kommt die Mittelleitplanke gefährlich nahe dann wieder die rechte Seitenleitplanke.
    Aber…mein Schatz…der Held des Tages bringt uns drei wohlbehalten am Strassenrand zum Stillstand. Sofort sind wir von diversen Helfenden Menschen umgeben. Bis René und ich uns gefangen haben, unser Herzklopfen wieder im einigermassen normalen Level schlägt, haben die freiwilligen Helfer Pannendreiecke aufgestellt. Wir steigen aus um überhaupt mal zu schauen was da so gescheppert hat…was passiert ist? Uns trifft beinahe der Schlag! Das gibt’s doch nicht!
    Die inneren 6 Radmuttern der rechten Doppelbereifung sind abgebrochen und die Räder haben sich auf der Strasse in verschiedene Richtungen verselbstständigt.
    Auch diese beiden Reifen wurden von „weither“, von netten Helfern zu uns zurück gebracht und lehnen nun an der Leitplanke, wo sie definitiv nicht hingehören!!!
    Ja, dass muss man den Norwegern lassen, kaum stehen wir windschief am Strassenrand, Heck hinten rechts hängt bis zum Boden, bildet sich hinter uns und vor uns eine Kolonne mit Helfern. Sowas hab ich noch nie gesehen geschweige erlebt…und…möchte ich auch nie mehr erleben!!!
    Nachdem sie sich vergewissert haben, dass uns soweit nichts fehlt und wir schon am organisieren eines Abschleppwagens sind, verabschiedet sich einer nach dem anderen.
    Die Polizei fährt zweimal vorbei und findet keinen Grund um anzuhalten.
    Und trotzdem…zuallererst rufe ich die Polizei an. Da sagt mir eine nette Person, wenn wir selber keine Verletzungen hätten, kämen sie nicht aber sie gibt mir die Telefonnummer des Abschleppunternehmens „Viking“. Gut!
    Dann rufe ich da an! Erkläre alles, gebe Fahrzeugdaten und GPS durch, darauf erklärt mir diese Dame, normalerweise würde die Versicherung zuerst mit ihnen kontaktieren.
    Ok…Schweizer Versicherung anrufen…
    Ehrlich…dieser Service war Unterste Schublade!
    Ewig oft weiter verbinden…keiner fühlt sich verantwortlich für Schadenfälle in Norwegen…x-mal dieselbe Story erzählen und immer wieder die Fahrzeugangaben durchgeben…man hat das ungute Gefühl, man redet auf eine Wand ein🙂‍↔️😏
    Irgendwann…nach zwei Stunden des Wartens und sich den Mund bei der CH-Versicherung fusselig reden kommt endlich ein Abschleppwagen.
    Schnell bemerkt er, dass er zu kurz ist für unsere „Perle“.
    Wieder warten…längeres Fahrzeug kommt direkt von Donbås.
    Nun sollte nur noch unsere „Perle“ irgendwie hinten rauf. Also muss ein Provisorium für die fehlende Zwillingsbereifung her.
    Ein Abschlepprolli muss herhalten. Holzbretter aufeinander gestapelt bis rauf zur Bremsscheibe, alles mit Spanngurten fixieren, vorne die Seilwinde befestigen und los geht’s.
    Es geht so lange gut, bis der Rolli auf die Ladefläche rollen sollte. Nichts geht mehr, die kleinen Rädern können nicht über den Absatz von der Strasse auf die Ladefläche rollen, sie stehen an!
    Die beiden Männer vom Abschleppdienst stehen etwas ratlos davor, ihr Blick, starr auf das Problem gerichtet und dabei brabbeln sie etwas norwegisches miteinander.🫣😅
    Tja…da ist guter Rat teuer!
    Oder mich fragen?!
    Ich hab nämlich gerade eine Idee!
    Da René im Womo sitzt und dafür verantwortlich ist, dass unsere „Perle“ gerade auf dem Abschleppfahrzeug zu stehen kommt, ruf ich ihm zu, er soll mir mein Fleischschneidebrett rausreichen.
    Damit komm ich dann um die Ecke, zwei Norweger schauen mich gerade etwas fragend an, ich lege gleich mal selber Hand an und platziere das Brett so wie ich denke, dass es funktionieren kann…muss!
    Und??????Jaaaaaa!!!
    Hi Men’s giv me five…tschacka🤭 Fleischschneidebrett sei Dank, der Rolli mit den kleinen Rädern rollt nun wie geschmiert auf die Ladefläche.
    Endlich fahren wir nach Donbås.
    René sitzt immer noch im Womo, ich darf im Abschleppfahrzeug mit fahren.
    Dieser Norweger ist sehr wortkarg. Wie ich mit ihm irgendwie ins Gespräch kommen wollte, drehte er ganz offensichtlich einfach das Radio an…aha…hab verstanden!🤭
    Gegen 19.30 Uhr erreichen wir Donbås und die Zentrale der Firma Viking. Und sehr praktisch…eine Autowerkstatt gehört auch dazu.

    Wir dürfen diese Nacht hier verbringen. Morgen Vormittag wollen wir gemeinsam mit dem Garagisten schauen wie das weitere Vorgehen ist. Eins ist sicher, wir werden einige Tage in Dombås verweilen, die meisten Teile für unsere „Perle“ müssen bestellt werden, was ziemlich sicher nicht von heute auf morgen geht.

    Ja…Rückblickend sind wir gerade einfach nur froh und dankbar, dass die ganze Geschichte für uns so glimpflich abgelaufen ist.
    Gottseidank…😇🚐😇
    nicht auszudenken wenn… nein…daran wollen wir überhaupt nicht denken!
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