- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 47
- Monday, September 29, 2025 at 6:21 PM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 84 m
SwedenTöreboda58°44’48” N 14°6’29” E
12-Schleusen-Radtour 🚴🏼♂️🚴♀️

Montag, 9 Uhr, 10 Grad, kein Nebel, kein Wind…durch die Bewölkung blinzelt stellenweise etwas blauer Himmel…
Nun…wir waren schon so oft hier in Hajstorp, ich hab mir schon fast die Finger wundgeschrieben ob der vielen Fakten und Geschichten über den Ort, den Göta Kanal und trotzdem fasziniert mich das schwedische Wasserstrassen-Objekt jedes Mal aufs Neue.
Egal wann und wo wir auf die historischen Schleusen-oder Hafenanlagen zwischen Ostsee und Nordsee treffen, ein Besuch sind sie allemal wert.
Wir machen heute eine Velotour von Hajstorp nach Sjötorp, ein Weg ohne Schlenker rund 15 Kilometer.
Hier, zwischen alten Schleusenhäusern, beginnt die Geschichte des Göta Kanals auf ihrer letzten Etappe zum Vänernsee.
Im Jahr 1822 wurde dieser Abschnitt feierlich eingeweiht, König Karl XIV. Johan persönlich war dabei. Es war ein Symbol der schwedischen Ingenieurskunst; über 58 Schleusen verteilt auf fast 200 Kilometer sollte der Kanal Schweden wirtschaftlich verbinden, vom Kattegat (Nordsee) bis zur Ostsee. Besonders hier in Hajstorp spürt man diese Geschichte noch.
Hajstorp war einer der Orte, an denen der Göta-Kanal sich mit besonders viel Schleusen-Power durch die Landschaft fräsen musste.
Ganze vier Schleusen gibt es hier…es sind sozusagen die „Rolltreppen“ für Boote.
Ein Highlight ist ausserdem das alte Schleusenwärterhaus, heute ein hübsches Kaffee, da wohnten damals die, die Tag und Nacht das „Tor zum Wasseraufzug“ also die Schleusen bedienten.
Während früher das Schleusen ein ernstes Stück Arbeit war, ist es heute eine Touristenattraktion. Es ist immer interessant und faszinierend zu zuschauen wie Boote Zentimeter für Zentimeter hoch- oder runtergeschleust werden.
Heute sieht das Ganze ein bisschen anders aus: Statt schwitzender Matrosen gibt’s Segler in Polohemden, die eher mit Sonnencreme als mit Schwerlasten zu kämpfen haben.😉
Also…von Hajstorp windet sich der Radweg parallel zum Kanal weiter durch stille Wälder, vorbei an Wiesen, Feldern und kleinen Orten. Früher zogen Pferde die schweren Lastkähne am „Treudelpfad“ entlang, heute sind es Radfahrer und Spaziergänger, die den Weg nutzen.
Zwischen Hajstorp und Sjötorp mit insgesamt 12 Schleusen ist die Strecke fast wie ein Freilichtmuseum. Man bewegt sich auf denselben Wegen, auf denen Händler, Bauern und Seeleute vor 200 Jahren unterwegs waren.
Darum gibts auch am Wegesrand immer mal wieder was zu entdecken; zum Beispiel: die Ruinen von drei Kalköfen von 1819, deren Reste man unterhalb der Böschung im Gebüsch entdecken kann.
Oder…der grosse Stein, der auf einer Bergkuppe weit sichtbar liegt;
Angeblich sollen die Besatzungsmitglieder der Lastkähne untereinander
„Männlichkeitsproben“ abgehalten haben. Einmal die steile Bergböschung hinauflaufen und den Stein anheben…Neiiiin…diesen Stein kann nichts und niemand bewegen, nicht mal die „harten Kerle“ von damals.🫣😅
In Norrkvarns kurven wir mal durch die momentan leerstehende Hotelanlage und in Lyrestad inspizieren wir kurz den Ort und den hiesigen Stellplatz.
Es gibt nichts Neues!
Dafür ist die Natur abwechslungsreich, die Strecke läuft stetig etwas abwärts und schliesslich erreichen wir Sjötorp, das Tor zum Vänern.
Hier mündet der Kanal in den grössten See Schwedens.
Im 19. Jahrhundert herrschte in Sjötorp reges Treiben: Werften bauten Schiffe, Händler verluden Holz und Getreide, und die Schleusenwärter sorgten dafür, dass der Verkehr reibungslos funktionierte. Heute erinnert ein Kanalmuseum an diese Zeit, und in den Häfen liegen noch historische Schiffe. Die acht Schleusen von Sjötorp sind während der Sommermonate ein lebendiges Schauspiel: Boote aus aller Welt passieren die Schleusen.
Gerade…wie wir mit den Velos in Sjötorp an die letzte Schleuse vor dem See fahren, wird die Schaluppe Oskar II in den Vänernsee geschleust.
Oskar II ist ein Segelschiff. Es ist der Nachbau einer Schaluppe von 1903. Sie wurde von einer Gruppe von Enthusiasten auf der Sjötorp-Werft gebaut und lief 2004 vom Stapel.
Zwischen Hajstorp und Sjötorp lebt also die Verbindung von Geschichte und Natur.
Man wandert auf Spuren, die einst ein nationales Grossprojekt waren, und gleichzeitig geniesst man eine stille, fast zeitlose Landschaft. Der Kanal erzählt von Mut, Ingenieurskunst, harter Arbeit und bietet zugleich Ruhe, Schönheit und Begegnungen mit der schwedischen Natur.
Die heutige Fahrradtour am Göta Kanal war wieder mal ein Highlight mit allgegenwärtiger Geschichte, Natur und jeder Menge Spass.🥰Read more
TravelerSehr interessant und schön 😊👍
TravelerJa wirklich 🥰
TravelerHistoire