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- Jour 65
- vendredi 17 octobre 2025 à 19:30
- ☁️ 5 °C
- Altitude: 89 m
SuèdeGränna58°1’47” N 14°27’34” E
Polkagris, Holzhäuser and the sixties…

Freitag, 9 Uhr, 3 Grad und bewölkt!
Oder, wie man in Schweden sagt; perfektes Wanderwetter!
Nun ja… schön ist anders, aber es regnet nicht! Und ab und zu verirrt sich sogar ein Sonnenstrahl durch die Wolkendecke.
Wir kennen Gränna eigentlich schon aber echte Entdecker lassen sich ja nicht von so etwas wie „schon mal da gewesen“ ausbremsen.
Also los…vom Stellplatz aus führt eine herbstliche Allee direkt hinauf zur Hauptstrasse. Diese zieht sich schnurgerade durch das Städtchen in dem rund 2‘700 Nasen leben.
Auf der einen Seite reiht sich ein Lädchen ans nächste…Süssigkeiten…überall Süssigkeiten. Dazwischen verstecken sich Boutiquen und Kaffees, während auf der anderen Seite herrschaftliche Holzhäuser die Einkaufsmeile zieren. Und dann der Marktplatz! Charmant schief, leicht abschüssig, definitiv nichts für Wasserwaagen-Liebhaber.🫣
Kaum sind wir im Zentrum, liegt dieses ganz eigene Flair in der Luft, irgendwo zwischen Holzhaus-Romantik und Zuckerguss.
Die engen, bunten Gassen mit ihren alten Holzhäusern erinnern mich an ein lebendiges Bilderbuch und schon nach wenigen Schritten duftet alles nach frisch gekochtem Zucker. Willkommen im Reich der „Polkagrisar“, der rot-weissen Zuckerstangen, für die Gränna berühmt ist!
In einer kleinen Manufaktur schauen wir durch die Glasscheibe, wie Konditoren den heissen Zuckerteig kneten, ziehen und zu den typischen Stangen rollen. Es riecht so gut, dass ich kurz überlege, ob man den Duft wohl auch in Tüten abfüllen könnte. Stattdessen wandert eine ganze Tüte echter Zuckerstangen in meine Tasche…natürlich zum Verschenken…versteht sich.😊
Übrigens: erfunden wurde diese süsse Tradition von Amalia Eriksson (1824–1923), einer alleinerziehenden Powerfrau, deren Leben bestimmt kein Zuckerschlecken war, die sich aber mit Zucker ihren Lebensunterhalt verdiente.
Wir spazieren weiter vorbei an Kaffees, Läden und Museen.
Die Museen kennen wir schon, also sparen wir uns den Besuch des „Grenna Museums“ mit der legendären Andrée-Polarexpedition. Kurzfassung: Drei Männer, ein Gasballon, ein kühner Plan, der Nordpol und leider kein Happy End. Juli 1897 gestartet, Oktober alle verstorben…erfroren und 33 Jahre später wiedergefunden. Abenteuerlich…sehr empfehlenswert!
Weiter geht’s zur Kirche von 1895, und dann, weil wir ja sportlich aussehen wollen, 240 Stufen hinauf auf den Grännaberget. Oben erwartet uns ein Freiluftmuseum, aber vor allem ein grandioser Blick über den Vätternsee und die Insel Visingsö.
Der See liegt friedlich da, die Sonne blinzelt inzwischen häufiger durch, und der Wind riecht nach Herbst.
Zum Abschluss, wie immer, unser Pflichtstopp: „Fiket“, das wohl charmanteste Retro-Café weit und breit. Zwischen Nierentischen, Vinyl und schwedischem Filterkaffee geniessen wir unsere Fika-Pause mit Kuchen, Musik aus den 60ern und dem Gefühl, mitten in der Zeit gelandet zu sein. Ich liebe es 🥰
Gränna ist klein, aber voller Geschichte, Geschmack und Charme…immer wieder gerne…En savoir plus
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- Jour 64
- jeudi 16 octobre 2025 à 18:53
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 89 m
SuèdeGränna58°1’47” N 14°27’34” E
Röttle, das alte Mühlental am Vätternsee

Donnerstag, 8 Uhr, 6 Grad, in der Nacht hat’s geregnet, jetzt; bewölkt? Hochnebel? Mal abwarten was sich noch tut…
Übrigens…hab gelesen;
für alle Adrenalinjunkies; mitten in den Wäldern von Klavreström soll man mit der längsten Zipline-Bahn Europas, über 4.5 Kilometern, durch die Småländischen Baumwipfel sausen können.
Nun…Würde mir auch gefallen 😅
Jaaa…Tatatataaaa…es war bloss Hochnebel! Bei unserer Abfahrt reisst er ziemlich schnell auf und wir schaukeln durch das hügelige Småland das sich total im goldenen Herbst Modus präsentiert. Durch beschauliche Dörfer, durch sonnendurchflutete Wälder und vorbei an spiegelnden Seen.
Mein Gott…was will man mehr…einfach nur fantastisch 🤩
Diese Oktobertage erfüllen das
Klischee des „Swedish-Indian-Summer“ zu 💯%
Von mir aus hätte die heutige Fahrt ewig dauern können🥰
Aber…weil uns der kleine Ort Röttle am Vätternsee dazwischen gekommen ist, endet die Reise erst mal.😅
Röttle By ist ein historisches Industriedorf bei Gränna und steht für eine malerische Dorfidylle aus längst vergangener Zeit.
Ich stelle mir gerade vor, im Sommer müssten wir ziemlich sicher in Gränna parkieren und dann hierher wandern oder radeln.
Röttle wurde 1279 erstmals Urkundlich erwähnt ist ein winziges Dorf südlich von Gränna am Vätternsee und so paradiesisch, dass man denkt, „Inga Lindström“ hätte es für einen ihrer Filme erfunden. Rote Holzhäuser, ein rauschender Bach und der Duft von Laub, Moos und Geschichte liegen in der Luft.
Wir spazieren die verschiedenen Wege, Pfade und Treppen rauf und runter. Mal führt uns der Weg vorbei an warmen sonnenbeschienen Gärten, gleich darauf spazieren wir im Schatten der kühlen Schlucht wo der Wasserfall über die Felsen rauscht vorbei an dick vermoosten alten und geschichtsträchtigen Mauern.
Der Name „Röttle“ stammt von Rytlofors, also „die röhrende Stromschnelle“. Schon im Mittelalter nutzten die Leute die Kraft des Wassers; Mühlen, Schmieden, Papier-und Munitionherstellung…hier war richtig was los!
Im 17. Jahrhundert machte Graf Per Brahe Röttle sogar zu einem kleinen Industriezentrum.
Heute geht’s ruhiger zu.
Der Röttlestigen, ein hübscher Wanderweg, führt vorbei an alten Mühlen und Wasserfällen ins Naturreservat Västanå, perfekte Kulisse für Fotos und Tiefenentspannung. Im Sommer läuft die alte Rasmus-Mühle noch, und wer Durst hat, kann beim Röttle Bryggeri ein lokales Bier probieren, gebraut mit Hopfen aus dem Dorf.
Nun…Röttle ist Geschichte, Natur und schwedischer Charme in Reinform, ein Ort, an dem das Wasser rauscht, die Zeit stillsteht und ich unweigerlich denke; hier könnte ich bleiben.
Nach diesem Ausflug in die schwedische Romantik fahren wir nur wenige Kilometer weiter nach Gränna auf den neuen Stellplatz „Gästplats Gränna“.
Als erstes Stühle raus, Kaffee machen, Hosenbeine hoch krempeln, lange Pulloverärmel nach hinten schieben, rein in den Stuhl und…einfach gerade die warme Sonne geniessen.En savoir plus
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- Jour 63
- mercredi 15 octobre 2025 à 18:34
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 207 m
SuèdeNorrhult-Klavreström57°8’11” N 15°8’0” E
Kalmar-Eine Stadt mit Vergangenheit…

Mittwoch, 8.30 Uhr, 10 Grad,
Hm…momentan überwiegend bewölkt!
Ja…also…ich hab festgestellt, dass es die Schweden wirklich mit den Sitzbänken haben. Offenbar ist das hier eine Art nationale Leidenschaft, irgendwo zwischen Fika-Kultur und IKEA-Fraktion. 😄
In verschiedenen Städten wetteifert man tatsächlich darum, wer die längste Bank Schwedens besitzt.
Hier in Kalmar sind wir gestern an ihr entlang spaziert…an der Gustav-Wasa-Bank. Sie steht majestätisch im Schutz der Friedhofsmauer und bringt es auf stolze 222 Meter.
2015 eingeweiht, war sie damals Rekordhalterin.
Aber Rekorde sind bekanntlich da, um gebrochen zu werden:
2022 meldete Karlskrona eine 260 Meter lange Bank, und aktuell hält Hjo, am Vätternsee, wo wir letztes waren, mit 270 Metern den Titel.
Man darf gespannt sein, welche Stadt als Nächstes die Herausforderung annimmt 😅
Bevor wir den Parkplatz vor dem Friedhof verlassen statten wir Kalmar auch dieses Mal, bei mittlerweile traumhaftem Herbstwetter, einen kurzen Besuch ab.
Die geschichtsträchtige Stadt liegt teils auf Inseln, das Zentrum auf Kvarnholmen, umgeben von Stadtmauer, Schlossblick und Geschichte pur.
Durch den idyllischen Friedhof, vorbei am sonnenbestrahlten Schloss, über die vielbefahrene Hauptstrasse erreichen wir das städtische Gefängnis. Von dort führt eine Holzbrücke direkt durchs prächtige Stadttor in der historischen Stadtmauer von 1658…mitten rein in die Altstadt!
Der 65 Meter hohe Wasserturm, in unmittelbarer Nähe zur Stadtmauer, einst Wasserspender, heute Wohnhaus mit 11 Apartments, thront majestätisch seit 1900 über der Stadt.
Irgendwann, nach unzähligen Friseuren, Nagelstudios, Shops und Restaurants stehen wir auf dem schönsten Barocken Marktplatz Schwedens, der etwa in der Mitte des 17. Jahrhunderts angelegt wurde.
Auf der einen Seite des Platzes wurde der „Dom zu Kalmar“ (der offen ist😊) als Symbol geistlicher Macht errichtet, während auf der gegenüberliegenden Seite das Rathaus als Symbol weltlicher Macht stand und immer noch steht.
Zwischen den Kopfsteinpflastergassen reihen sich liebevoll erhaltene Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, und im Viertel „Gamla Stan“ beim Schloss fühlt man sich direkt ins Mittelalter zurückversetzt.
Doch kaum sind wir richtig eingetaucht, läuft uns die Zeit davon…also nichts wie hin zu Euromaster zum Radwechsel.
Aber klar ist; diese Stadt wird uns einfach nie langweilig! Kaum denkt man, man kenne schon jede Ecke, stolpert man plötzlich über ein neues kleines Wunder, das einem bei den gefühlt tausend Besuchen davor einfach durch die Lappen gegangen ist.
Nach exakt zwei Stunden, also ganz im Sinne der skandinavischen Gemütlichkeit, ist der Radwechsel endlich geschafft!
Zwei Mechaniker waren am Werk: einer schuftet, der andere übt sich in Daumengymnastik am Handy und greift nur ein, wenn’s gar nicht anders geht oder wenn’s nach Arbeit aussieht.😏
Und natürlich stand mein Schatz mit strengem Blick daneben, der inoffizielle Qualitätschecker mit Röntgenaugen! 👀Ohne seine wachsame Aufsicht wären die Luftschläuche heute wahrscheinlich verkehrt herum angeschlossen worden…🫣
Dann geht’s ziemlich schnell; Mit der Sonne im Rücken und einer Wolkenfront im Visier verlassen wir Kalmar und cruisen durch Småland ins Ungewisse 😅
In Klavreström beim ehemaligen Bahnhof, direkt an einem See finden wir ganz spontan einen sehr ruhigen Parkplatz für die Nacht.En savoir plus
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- Jour 62
- mardi 14 octobre 2025 à 17:22
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 11 m
SuèdeKalmar56°39’28” N 16°20’48” E
Kalmarer Schloss 🏰

Dienstag, 8.30 Uhr, 5 Grad, die Sonne lacht durch viele weisse Wolken am blauen Himmel…
Heute gönnen wir uns das Frühstück im hiesigen Restaurant. Wie schon gestern ist das Lokal rappelvoll. Offenbar hat sich herumgesprochen, dass man hier vom Buffet nicht einfach isst, sondern schlemmt. Es gibt Brote in allen Formen und Farben, Eier in sämtlichen Varianten und alles von sündig süss bis herzhaft deftig. Wer da noch meckert, hat vermutlich die Geschmacksnerven im Urlaub gelassen!
Nach dieser kulinarischen Schlacht rollen wir, leicht kugelrund, aber glücklich, erneut über die legendäre Ölandbrücke, auch bekannt als Kalmarsundbrücke zurück nach Kalmar.
In Kalmar angekommen, bekommt unsere „Perle“ ihren flüssigen Lebenssaft; Diesel und Gas.
Bei Forsbergs, dem Wohnmobilhändler unseres Vertrauens, decken wir uns dann noch mit den wirklich wichtigen Dingen des Camperlebens ein; Abfluss- und Toilettenreiniger. Glamourfaktor: mässig,
Notwendigkeit: absolut. 😅
Weil das Wetter sich heute noch von seiner charmanten Seite zeigt, beschliessen wir dem Schloss Kalmar mal wieder einen Besuch abzustatten. Wenn man schon in der Nähe ist, kann man ja schliesslich mal kurz beim schwedischen Mittelalter vorbeischauen.
Nachdem wir für unsere „Perle“ den idealen Parkplatz gefunden haben, spazieren wir vorbei am wunderschönen Friedhof dessen alte Eichenbäume dem „goldenen Oktober“ alle Ehre machen.🥰
Das Kalmarer Schloss ist das Wahrzeichen der Stadt, sozusagen die königliche Visitenkarte mit Wassergraben. Es steckt voller Geschichten von Macht, Intrigen, Belagerungen und Kriegen…kurz gesagt: hier gäbe es genug Stoff für mindestens drei Staffeln „Game of Thrones…die nordische Fassung“.
Die Geschichte des Schlosses reicht rund 800 Jahre zurück. Angefangen hat alles um 1180 mit einem schlichten Verteidigungsturm gegen angriffige Seeräuber und andere Feinde.
Anfang des 13. Jahrhunderts wurde Kalmar dann offiziell zur Stadt, und Ende desselben Jahrhunderts liess König Magnus Ladulås eine stattliche Burg mit Ringmauer und Türmen errichten.
Im Mittelalter war das Kalmarer Schloss die modernste Festung Schwedens und wegen seiner Lage so wichtig, dass man es ehrfurchtsvoll den „Schlüssel des Reiches“ nannte.
Kein Wunder, die dänische Grenze lag damals gleich südlich von Kalmar und die damals kriegerischen Dänen hatten ein Auge auf alles, was nicht niet-und nagelfest war einschliesslich Südschweden.
Ja…die Geschichte meinte es nicht immer gut mit dem Schloss:
1611 wurde es nach heftigen Kämpfen an die Dänen übergeben…hm…vermutlich der erste und einzige Fall von „Hausübernahme unter Kanonendruck“. 🤔
Zwei Jahre später war es wieder schwedisch und nach dem Frieden von Roskilde (1658) verlor es seine strategische Bedeutung.
Ab da wurde es ruhiger um das stolze Gemäuer, königliche Besuche wurden seltener, und statt rauschender Feste gab’s bald…na ja…Gefängnis und Staatsbrennerei.
Vom Thronsaal zum Schnapslager…das nennt man dann wohl Karriereknick mit Stil.
Heute ist das Schloss Kalmar lebendiger denn je; Museum, Ausstellungsort, Eventlocation und ganz ehrlich: Wenn diese Mauern reden könnten, sie würden vermutlich sagen: „Na endlich, wieder Leben in der Bude!“En savoir plus
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- Jour 61
- lundi 13 octobre 2025 à 18:56
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 32 m
SuèdeSkogsby56°38’43” N 16°30’50” E
Wellness, Landwirtschaft und Tafelglück…

Montag, 8 Uhr, 4 Grad, noch ziemlich schön, die weissen Wolken sehen ein bisschen wie Fischgräten aus und es weht ein frisches Lüftchen.
Als erstes geht’s heute Vormittag nach Färjestaden, immer noch auf Öland, aber mit einem klaren Ziel: Shopping und Schaumparty!
Hier gibt’s nicht nur Einkaufsmöglichkeiten (für dies, das und natürlich das, was man eigentlich gar nicht braucht), sondern, viel wichtiger, eine Waschanlage für grosse Fahrzeuge.
Ideal für meinen Schatz, der unserer „Perle“, endlich mal wieder ein Wellnessprogramm gönnen möchte. 💦
Zuerst also die Einkaufsstrasse; ein bisschen Bummeln, ein bisschen „nur mal schauen“…und…ups…plötzlich trägt man doch drei Tüten voller Dinge, die das Leben schöner machen (oder zumindest bunter).🥰
Dann aber…ab in die Waschanlage! Unsere „Perle“ wird vom Scheitel bis zur Stossstange eingeschäumt, geschrubbt und verwöhnt, als wäre sie im Luxus-Spa.
Die Hochdruckreiniger gehen dem dreck an den Kragen, die Bürsten bürsten was die Borsten hergeben und am Ende wird sie trocken gewischt und nachpoliert, bis sie wieder strahlt wie ein frisch geschlüpftes Einhorn auf Chromfelgen. 🚐✨🤣
Mittlerweile hat sich die Sonne verabschiedet und es ist einfach nur noch bewölkt.
Wir haben entschieden auf den neu angelegten Stellplatz in „Arontorp“ zu rollen wo es auch ein Restaurant gibt.
Nun…die Werbung klingt jedenfalls vielversprechend, fast wie ein kulinarischer Liebesbrief:
„Erstklassige Kroppkakor,(Kartoffelklösse) Raggmunk (Kartoffelpfannkuchen) und andere köstliche Speisen - gastronomischer Luxus in einfachem Ambiente!“
Na also, da kann ja nix schiefgehen…
Vor Ort entpuppt sich das „einfache Ambiente“ allerdings als eine ziemlich ehrliche Beschreibung;
ein Hauch Kantine, ein Schuss Grossküchen-Charme mit Selbstbedienung, versteht sich.
Aber immerhin…der Laden ist voll und das spricht ja meist für die Küche (oder für‘s Preis-Leistungs-Verhältnis).🫣😅
Wir also mutig ans Tagesmenü: „Paniertes Kotelett mit Salzkartöffelchen“.
Schon die Hauptprotagonisten allein füllen den Teller. Doch dann kommt die Bedienung mit der Sauce…und legt los, als wolle sie einen Suppenteller auffüllen 🫣
Obendrauf dann noch Apfelmus, glasierte Zwiebeln, und Preiselbeeren…alles mit Liebe, aber vor allem; mit Menge!
Der Teller biegt sich, die Sauce droht zu flüchten und vom Kotelett sieht man nur noch Spuren im Untergrund…eine Art kulinarisches Fossil. 😅
Am Salatbuffet darf man sich nach Lust und Laune mit Grünzeugs eindecken…Wasser, Milch, Tee und Kaffee soviel man mag.
Und was soll ich sagen? Es war richtig gut! Wer Hausmannskost liebt und beim Anblick eines übervollen Tellers nicht die Flucht ergreift, ist hier goldrichtig.
Nur das Kotelett… das hätten wir gerne mal kennengelernt. 😄
Apropos Hausmannskost;
Die Öland-Bauern haben gerade nochmals viel zu tun.🚜
Überall wo man hinschaut…die Landwirte pflügen, dreschen Mais, mähen letztes Gras und führen Mist aus, mit einer Leidenschaft als gäbe es kein Morgen.
Und während der Traktor röhrt und der Anhänger vollbeladen über die Felder rollt, werden Schafe und Kühe von weiter entfernten Weiden zurück auf den heimischen Hof chauffiert.
Man könnte sagen:
Volles Programm…die Natur hat noch einmal richtig Showtime, bevor sie sich unter eine Schneedecke kuschelt.
Ich hab eh das Gefühl, die Landwirtschaft ist hier nicht nur Beruf, sondern Lebensgefühl. Öland ist quasi das „All-you-can-grow“-Buffet Schwedens: Kartoffeln, Zwiebeln, Gemüse in allen Variationen, Bohnen in alten und neuen Sorten.
Manche Bauern sind so innovativ, dass sie jetzt sogar Linsen und Borlotti-Bohnen anbauen – ja genau, Borlotti! Ich musste natürlich sofort googeln, weil ich dachte: „Ist das ein italienischer Designer oder ein Gemüse?“ 😄
Google hat mich dann aufgeklärt: Diese Dinger sind krautig, brauchen mediterrane Temperaturen (also eher Sonne satt statt schwedischer Nieselregen) und sehen aus wie eine Mischung aus Modeaccessoire und Snack…rot-weiss gesprenkelt.
Tjaaa…die Bauern auf Öland sind nicht nur fleissig, sondern auch trendbewusst. 💪🏻💪🏻
Und als wäre das nicht genug: Beeren wachsen wild (weil sie’s können), Kräuter strecken sich auf den Küstenwiesen gen Sonne, und in den Hofläden gibt’s alles, was das Herz eines hungrigen Landurlaubers begehrt…
Wurst, Käse, Milch, Eier, Obst, Gemüse … ach ja…es werden sogar Trauben für die Weinproduktion angebaut.
Also…was spricht noch gegen Öland?
🥰En savoir plus
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- Jour 60
- dimanche 12 octobre 2025 à 18:55
- 🌙 10 °C
- Altitude: 33 m
SuèdeBorgholms kommun56°47’5” N 16°38’35” E
Zwischen Wind, Wellen und Wacholder…

Sonntag, 9 Uhr. 13 Grad. Sonne, Wolken, Windstärke „Haarspray-zwecklos“.
Wir verlassen unseren kuscheligen Stellplatz zwischen den Wacholderbüschen, quasi der einzige Ort, an dem der Wind uns noch nicht wirklich zersaust hat und machen uns auf zur äussersten Nordspitze von Öland: zum legendären Leuchtturm „Långe Erik“.
Der Turm steht da seit 1845, sieht alles, weiss alles…und lacht vermutlich heimlich über die Touristen, die gegen den Sturm ankämpfen.
Hier stürmt es definitiv! Grosse schwere Wellen rasen an die steinige Küste.
Schon auf der Brücke dorthin gibt’s die erste gratis Ostsee-Gesichtsbehandlung: salzige Gischt inklusive! 💦
Dazu eine Prise „Eau de Ostsee“…dieser Duft zwischen Seetang, Algen und…ja…sagen wir mal… „maritimem Charakter“.
Wir spazieren einmal um die Insel und müssen uns fast anseilen lassen, damit wir nicht ins Meer gefegt werden 😅🫣💨
Über uns kreisen zwei majestätische Seeadler, vermutlich amüsiert über unsere windschiefe Gangart und Möwen machen Wellness in den Wellen.
Nach diesem Erlebnis mit Windstärke „Haartrockner auf Turbo“ geht’s weiter zu Neptuns Feldern, einem riesigen Geröllfeld. Diese Steine stammen aus der letzten Eiszeit, sind rundgeschliffen und angeblich kann man dort Fossilien finden. Wir finden…naja…Steine. Viele Steine…Aber mit 🩶Und Wind. Immer Wind.
„Step by step“ (oder eher „Sturmstoss by Sturmstoss“) fahren wir weiter nach Byrum, wo 120 Kalksteinsäulen, die berühmten Rauken, tapfer den Wellen trotzen. Wir hingegen…nicht!
Zu stürmisch! Wir winken den Rauken lieber freundlich aus sicherer Entfernung zu. 👋
Also weiter über Sandvik nach Äleklinta, entlang des alten Küstenwegs.
Ein Traumweg! Rechts das tobende Meer, und auf der anderen Wegseite offenbart sich uns beweidete Alvarlandschaft, wie man sie eigentlich eher vom Süden der Insel her kennt.
Die Strasse ist schmal, teils Naturstrasse, teils Abenteuer und so schön, dass man vergisst, dass es draussen stürmt.
Nicht nur der fantastischen Aussicht wegen lohnt sich die Fahrt.
An der Strecke liegen einige Sehenswürdigkeiten, für deren Besichtigung man durchaus einen Stopp einlegen sollte;
unter anderem gibt es die Siedlung Bruddesta mit einigen Steinhütten, ein ehemaliger Fischerort vom Anfang des 19. Jahrhunderts oder alte Stein-und Kalkbrüche wo in einigen noch heute Abbau betrieben wird…und…ja genau…die
Scheuermühle von Jordhamn, aus dem Jahre 1905, die einzige noch erhaltene windbetriebene Scheuermühle Schwedens. Man kann sich gut vorstellen, wie die damals lief: „Heute Windstärke 10? Wäre bestimmt perfekt zum Scheuern!(Schleifen)🌀
Schliesslich erreichen wir Borgholm, aber der Stellplatz dort? Nein!
Wir suchen uns lieber wieder ein Plätzchen mitten in der Natur, bei Karum, in einem Landschaftsschutzgebiet.
Hier auf Öland gibt’s so viele Natur- und Vogelschutzgebiete, dass man sich fast nicht traut, den Campingstuhl auszuklappen. Man hat stets das Gefühl, selbst die Parkplätze stehen unter Denkmalschutz. 🫣
Und so endet unser Tag: zerzaust, salzig, glücklich und mit einem klaren Fazit: Öland ist wunderschön, aber… Mütze nicht vergessen!😅En savoir plus
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- Jour 59
- samedi 11 octobre 2025 à 21:38
- 🌙 13 °C
- Altitude: 11 m
SuèdeBorgholms kommun57°20’54” N 17°2’28” E
9 Km, 18 Grad und jede Menge Geschichten

Samstag, 9 Uhr, 14 Grad warm😊schön mit böigen Winden…
Heute ist richtig schönes Wanderwetter!
Wir packen einmal mehr alles zusammen. Da sind wir schon echte Routiniers, jeder Handgriff sitzt, mein Schatz macht aussen rum klar Schiff und ich verstaue im Inneren alles so, dass es beim fahren nicht klappert oder dass mein Basilikum-Stöckchen bei einer Bremsung nicht den „Flugweg“ nach vorne nimmt und dabei die ganze Erde über der Sitzgruppe verteilt 🫣
Wir fahren in den „Trollskogen“/„Zauberwald“ an die Nordspitze von Öland.
Wetter hin oder her…für uns IMMER ein Must! Wir lieben diesen so vielfältigen Wald.
Heute gehen wir den Weg in umgekehrter Richtung an.🥾🥾
Der kleine Waldbahnhof gleich beim Parkplatz, der, wo im Sommer noch Dampf und Nostalgie in der Luft lagen ist inzwischen fein säuberlich eingemottet. Alles schön winterfest, damit die Eichhörnchen nicht plötzlich Fahrkarten verkaufen. 😅
Die schwarze Dampfeisenbahn, die bis Mitte August tapfer Touristen zwischen Fagerrör und dem Naturschutzgebiet hin und her tuckert, hat sich ebenfalls in den Winterschlaf verabschiedet.
Von hier aus marschieren wir direkt runter zum steinigen Strand der Ostsee. Der Wind weht uns die frische Salzluft um die Nase…und…moment mal… was sehen wir da???
Tatsächlich Menschen, die im Meer baden!
Ja, es ist warm… aber nicht sooo warm. 18 Grad!
Ich bekomme schon Gänsehaut, wenn ich nur daran denke! Die müssen wahlweise Eisbären, Wikinger oder einfach völlig schmerzfrei sein.🥶
Ein paar Minuten später erreichen wir das alte Schiffswrack von 1926.
Die „Swiks“, ein alter Schoner der hier gestrandet ist.
Jedes Jahr scheint ein bisschen weniger von ihm übrig zu sein. Das Holz zerfällt langsam, als würde das Meer selbst sagen: „Danke für den Besuch, aber ich nehm den Rest mit.“
In einer stürmischen Winternacht 1926 lief das Schiff auf die Sandbank hier auf. Zum Glück konnten sich alle sieben Seeleute mit ihren Beibooten an Land retten…wahrscheinlich bibbernd, aber immerhin überlebt!
Schon nach ein paar Schritten stehen wir mittendrin im sagenumwobenen, über 200 Jahre alten Kiefernwald, der seinen Namen wirklich verdient. Hier wachsen Bäume, die aussehen, als hätten sie schon alles gesehen, von den Wikingern bis zu den ersten Selfie-Sticks. ☺️
Die Kiefern sind so krumm und knotig, dass man fast meint, sie hätten Yoga ausprobiert… und es dann irgendwann aufgegeben.
Zwischen ihnen stehen ehrwürdige, alte Eichen mit mächtigen Kronen, die wirken, als hätten sie über das Ganze hier die Aufsicht.
Manchmal sehen die verschlungenen Baumstämme aus wie ein verdrehter Lindwurm, dann wieder wie eine moderne Skulptur… oder ein Baum, der einfach beschlossen hat: „Ich wachse heute mal andersrum!“
Aber ganz ehrlich…jeder sieht hier was anderes. Der eine ein Fabelwesen, der andere ein Fragezeichen, und wieder andere denken:
„Wow, das ist ganz schön verwachsen hier.“ 😅
Das märchenhafte Gefühl wird noch verstärkt durch Efeu, der sich über alles schlingt und von der Sonne bestrahltes Moos, das in sämtlichen Grüntönen leuchtet.
Dazu dieser Duft! Nach Kiefern, Pilzen und ab und zu weht der süssliche Hauch des „gemeinen Efeus“ vorbei, als würde der Wald ein bisschen Parfüm tragen.
Hier könnte ich stundenlang verweilen.
Einfach nur stehen, schnuppern, staunen und hoffen, dass kein Baum plötzlich flüstert: „Na, verlaufen?“ 👻
Ja… und dann gibt’s noch die 900-jährige Trolleiche.
Sie steht da, mitten im Wald, mit einem Ausdruck von „Ich hab schon alles gesehen“ – und ehrlich gesagt: Das hat sie vermutlich auch.
Seit dem Mittelalter trotzt sie Wind, Wetter und wahrscheinlich auch ein paar neugierigen Touristen, die sich fragen, ob da wirklich ein Troll drin wohnt. Also…wenn’s im Blätterdach raschelt, ist’s wahrscheinlich nur ein Eichhörnchen…hm…vielleicht aber auch ein Troll?🧌🐿️
Früher war die alte Dame übrigens ein wichtiger Orientierungspunkt für Seeleute. Heute dient sie eher dazu, Wanderern den Weg zu zeigen.
Dann geht’s auf der anderen Seite der Nordspitze wieder zurück.
Von hier aus sehen wir auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht den Leuchtturm „Långe Erik“, der da steht wie ein aufrechter älterer Herr – etwas steif, aber zuverlässig.
Kurz darauf kommen wir an einer alten, schon etwas eingesunkenen Teergrube vorbei. Hier wurde um 1900 aus harzigen Kiefern Teer gewonnen. Heute sieht’s eher so aus, als würde gleich ein Hobbit rausspazieren. 🪵🧙♂️
Und jaaa…auf Öland kann man gehen und stehen, wo man will.
Egal, man trifft immer auf ein historisches Stein- oder Hügelgrab.
Hier mitten im Wald stossen wir dann auf eine lange, schmale und ziemlich tiefe Senke.
Einer alten Sage nach soll das die letzte Ruhestätte eines gestrandeten Schiffs sein…was, zugegeben, für einen Wald etwas unpraktisch ist. 🌲
Im Krieg gegen Dänemark im 15. Jahrhundert lagerten die Schweden hier ihre Vorräte und nutzten die Stelle als Sammelplatz.
Und am Grund dieser Senke befindet sich sogar ein Brunnen, dessen Wasser angeblich übernatürliche Kräfte haben soll. Klingt spannend, oder? Leider können wir das nicht testen, irgendein Spassvogel hat den Brunnen nämlich bis fast zum Rand mit riesigen Steinen aufgefüllt. 🤦♀️💧
Weil sämtliche Restaurants und Kaffees geschlossen sind, gibt’s nach unserer knapp 9 Kilometer langen Wanderung die „Fika“ eben beim Womo. ☕🍰
Selbstversorgung deluxe!
Wir sitzen da, die Beine leicht müde, die Laune bestens und geniessen den letzten Schluck warmen Herbstsonnenschein. Man könnte sagen: Koffein trifft Naturidylle. 😄
Danach beschliessen wir, die Nacht nur ein paar Kilometer weiter zu verbringen, in der Nähe des Strandes „Neptuni Äkrar“, mitten in den Wacholderbüschen.
Mit Meeresrauschen im Ohr, Herbstduft in der Luft und dem Womo als gemütlicher Basisstation fühlt sich das an wie Luxus pur. 🚐💨En savoir plus
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- Jour 58
- vendredi 10 octobre 2025 à 18:28
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 26 m
SuèdeBorgholms kommun56°49’8” N 16°44’58” E
Wo Steine Geschichte flüstern…

Freitag, 8 Uhr, 9 Grad, aktuell; allerschönstes Wetter!
Der Tag begrüsst uns mit wunderbarem Sonnenaufgang über dem Alvar.
Nun…ja…ich weiss, Öland ist nicht jedermanns Sache; einigen ist es zu flach, anderen zu öde und wieder andere haben Mühe mit dem vielen Wind der da hemmungslos über die Insel fegen kann. Aber…wer oder was sollte ihn stoppen? Windschützende Hügel oder gar Berge gibt’s nicht!
Zurück an die Ostküste, auf den Spuren der alten Schweden!
Gemütlich tuckern wir nordwärts, die Sonne blinzelt durch die bunten Herbstbäume, und irgendwo zwischen zwei Dörfern, deren Namen man nur mit Zungenknoten aussprechen kann, biegen wir spontan ab. Der Weg windet sich durch goldene Wälder, bis ein unscheinbarer Wegweiser auftaucht: „Ismantorps fornborg“. Klingt nach einem Ort, an dem man entweder einen Schatz findet oder von Wikingern überfallen wird.🤣
Was wir stattdessen finden; Steine. Viele Steine. 😄
Aber nicht irgendwelche; hier liegen die Überreste einer richtigen Ringburg! Der äussere Steinwall misst stolze 125 Meter im Durchmesser und im Inneren erkennt man noch die Fundamente von 95 Häusern. Archäologen datieren das Ganze auf etwa 300 bis 500 n. Chr.,
also eine Zeit, in der Netflix noch analog war und man Streitigkeiten vermutlich mit Keulen statt Kommentaren austrug.🫣😅
Wozu die Burg diente, weiss bis heute keiner so genau.
Vielleicht war’s eine Verteidigungsanlage?
Vielleicht ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft?
Oder einfach ein mittelalterliches Wohnprojekt mit Gemeinschaftsplatz und neun Eingängen.🤓
Vom Parkplatz führt ein kleiner Pfad durch ein Wäldchen, bis man plötzlich auf eine riesige Lichtung tritt wo man direkt mitten in der Geschichte steht.
Während mein Schatz die Drohne starten lässt und das Ganze aus der Vogelperspektive filmt, spaziere ich durch die alten Mauern.
Vor meinem inneren Auge läuft der Film ab:
Steinhäuser mit Reetdächern, rauchende Feuerstellen, Kinder die barfuß durch den Matsch rennen, und Hühner, die sich um den besten Platz auf dem Misthaufen streiten. Menschen tragen einfache Tuniken und das Leben ist hart!
Ein beeindruckender Ort!
Und während der Wind durch die Bäume rauscht, kann man fast glauben, dass gleich ein Wikinger hinter dem Steinwall hervortritt oder wenigstens ein Tourist mit Selfiestick. 😏
Von der Spätantike direkt ins Gräberfeld…Geschichtsreise mit Bodenhaftung 😅
Nach unserem kleinen Abstecher in die Welt der Rundburgen rollen wir weiter durchs herbstliche Öland und landen schliesslich im „Karums Alvar“. Karg, flach, windig… aber irgendwie magisch.
Und weil wir ja schon im „archäologischen Flow“ sind, schauen wir uns natürlich auch noch das Gräberfeld an.
Direkt vor unserer „Perle“, unserem rollenden Zuhause 🚌💨liegt ein Grab das aussieht wie ein steinernes Boot, komplett mit Bug und Heck aus aufrecht gesetzten Steinen. Kein Wunder, dass es im Volksmund den Namen „Arche Noah“ bekommen hat.
Nur, dass hier keine Giraffen eingestiegen sind, sondern jemand aus der jüngeren Bronzezeit (etwa 1100–500 v. Chr.) seine letzte Ruhestätte fand.
Rundherum finden sich noch mehr steinerne Zeitzeugen: Grabhügel, Steinsetzungen und stehende Felsblöcke aus der älteren Eisenzeit (500 v. Chr. bis 400 n. Chr.)
Archäologen haben in einigen Gräbern Feuerbestattungen entdeckt, dazu persönliche Gegenstände wie Fingerringe, Spangen, Schwerter und Pfeilspitzen.
Natürlich sind diese vielen Steinhaufen, Mauern und Hügel echte archäologische Schätze aber ehrlich gesagt, uns zieht hier etwas anderes in den Bann:
Diese karge, weite Landschaft, das raue Alvar, die felsigen Küsten und Wälder mit ihren bizarr verbogenen Bäumen.
Geschichte schön und gut…
aber die Natur ist hier für uns einfach die eigentliche Hauptdarstellerin.
Alles andere?
Nur spannende Zugabe! 😅
Die bevorstehende Nacht verbringen wir auf dem Stellplatz eines ehemaligen Bauernhofes, jetzt eine Boulehalle in Tjusby…En savoir plus
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- Jour 57
- jeudi 9 octobre 2025 à 18:24
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 28 m
SuèdeMörbylånga kommun56°31’41” N 16°31’12” E
Stora Alvaret-Ölandprärie oder Pampas

Mittwoch, 8 Uhr, 11 Grad, Sonnen-Wolken-Mix mit viel Wind…
Während ich im Bett meinen Kaffee geniesse und aus dem Dachfenster in den blauen Himmel gucke höre ich draussen meinen Schatz reden…hm? führt er jetzt Selbstgespräche? Ich rolle mich auf die andere Seite des Bettes, schau da zum Fenster raus…und…siehe da…Besuch steht vor der Türe! „Kalle“ ist auf Inspektionstour, will unterhalten und gefüttert werden 🥰
Heute freue ich mich auf das nächste Ziel. Wir fahren nach Möckelmossen mitten ins „Stora Alvaret“.
Der Weg dahin führt uns durch verschiedene hübsche „Strassendörfer“.
Tja…Heute scheint ideales Flugwetter für das Federvieh zu sein. An den Strassenrändern stehen und rennen jenste Vogelkundler mit Vollausrüstung herum, wie die Hühner kreuz und quer über die Strasse. 🫣
„Ölands Alvar bezieht sich auf eine besondere, baumlose Kalksteinlandschaft, wobei Stora Alvaret (das Grosse Alvar) die grösste und bekannteste ist. Diese Gebiete zeichnen sich durch dünnen Boden, freiliegenden Kalkstein und eine einzigartige, vielfältige Flora und Fauna aus, mit zahlreichen seltenen Arten, die sich an die kargen Bedingungen angepasst haben. Das „Stora Alvaret“ ist Teil des UNESCO-Welterbes "Landwirtschaftslandschaft Südölands".
Früher wurde das Alvar intensiv als Weideland genutzt, was heute durch Beweidung erhalten werden muss, um ein Überwachsen zu verhindern!“
In Möckelmossen…hm…irgendwo im Nirgendwo, so lässt es sich am einfachsten beschreiben gibt es einen Womo-Stellplatz ohne alles aber mit Picknickecken und dem Alvarsee, hier werden wir den Tag und die nächste Nacht verbringen.
Also…rein in die Wanderschuhe und ab in die Natur des Alvar.
Als erstes begegnet uns…haltet euch fest…eine kleine Schlange, eine Kreuzotter. Sie sonnt sich mitten auf der Strasse. Trotz des wenigen Verkehrs der hier durch kommt, geleite ich das Reptil über die Strasse. Kaum ist sie im Strassengraben sieht man von ihr nichts mehr.
Hier kann man die einmalige Natur von Südöland wunderbar erleben! Rau, karg, präriehaft und trotzdem traumhaft schön!
Im Grunde genommen ist es eine riesige, flache Kalksteinfläche, (wo man auch verschiedene Versteinerungen entdecken kann) über 260 Quadratkilometer gross. So flach, dass man die Horizontlinie schon sieht, bevor man losgehst. Wenn man da spazieren geht, fühlt sich’s ein bisschen an, als wäre man auf dem Mars, nur mit mehr Moos und Raupen.
Die Bereiche des Stora Alvaret, die über eine ausreichende Bodenschicht verfügen sind ziemlich dicht bewachsen mit Wacholderbüschen.
Kein Wunder also, gibt’s in Schweden jenste Gin-Brennereien🫣😅
Zudem gibt es gut ausgewiesene Wanderwege, wenn man denn auf denen bleiben würde. Wir sind… komischerweise…irgendwie vom Weg abgekommen, irren etwas durch die Öländische Prärie und mussten zu guter Letzt via GPS schauen wo wir überhaupt sind. Man hat ja keinerlei Anhaltspunkte, keinen Kirchturm, keinen hohen Berg oder einen Baum…wir sind einfach gerade irgendwo in der Pampas verschollen.🫣
Ja…dank Internet finden auch wir wieder auf den offiziellen Wanderweg zurück und landen dann sogar noch an einem tollen Aussichtspunkt für die Vogelbeobachtung.
Nur…Vögel haben wir keinen einzigen gesehen…dafür unzählige lange, dicke und haarige Raupen.
Das Stora Alvaret ist der Ort, wo Natur und Minimalismus eine wilde Affäre haben. Ein bisschen surreal, ziemlich windig und definitiv der Beweis, dass selbst Ödnis Charme haben kann. 😄En savoir plus
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- Jour 56
- mercredi 8 octobre 2025 à 18:19
- 🌙 14 °C
- Altitude: 14 m
SuèdeMörbylånga kommun56°16’8” N 16°23’45” E
Grönhögen; alte Steine und Grabhügel…

Mittwoch, 9 Uhr, 12 Grad, bewölkt!!!
Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und es war ziemlich windig. Die schweren Tropfen sind auf unser Womo-Dach geprasselt als wäre es eine Bongo-Trommel.
Wir bleiben heute noch hier in Grönhögen. Es gibt keinen Grund, uns vom Wetter vertreiben zu lassen.
Am Vormittag machen wir eine Wanderung am Meer entlang. Und was soll ich sagen? Schon beim ersten Atemzug schmeckt man Salz auf der Zunge, riecht die salzige Gischt, und die Wellen rollen unaufhörlich an das steinige Ufer.
Bei unserer Wanderung in und ums Dorf herum, kommt‘s mir vor, als würden wir ständig über historische Mauerreste stolpern, die da auf Wiesen oder aus Gebüschen hervor gucken.
Grönhögen ist klein, aber fein. Wunderschöne Rosensträucher und Hecken rahmen die hübschen Ölandhäuser ein und der Saison entsprechend liegen liebevoll drapierte Kürbisse auf den unzähligen Steinmauern.
Der überschaubare Hafen ist das Herz des Ortes. Hier kommen Fischerboote an und während der Sommermonate dümpeln hier gelegentlich kleine Segelboote.
Keine riesigen Touristenmassen, sondern ruhige Dorfatmosphäre, einfach Natur pur…
Wieder zu Hause beginne ich das Internet zu durchforsten:
Während meiner „Detektivarbeit“ beginnt es schon wieder zu regnen.
Also… erst mal der Name: Grönhögen. Klingt ja nach idyllischem Grün und Hügeln, nicht wahr? Falsch gedacht! Der Ortsname bezieht sich tatsächlich auf den alten Grabhügel / „Gröne Hög“, der schon so um 500 v. Chr. erbaut wurde.
Gestern haben wir uns den Hügel nur kurz angeschaut. Warum? Nun ja, das Gelände ist so zugewuchert, dass man da fast nur mit einer Machete durch kommt.
Übrigens; der Hügel selbst ist nur ca. 2 Meter hoch und 21 Meter im Durchmesser…aber gross genug, dass man sich vorstellen kann, wie ein mittelalterlicher Aussichtsturm darauf gestanden haben könnte, aber klein genug, dass man heute beim Hinfallen höchstens ein paar Kratzer bekommt🫣😅
Ab 1700 soll der Grabhügel im Zentrum eines rechteckige Skans (Erdwälle) gelegen haben
und diente wahrscheinlich als Aussichtspunkt mit Blick auf den Hafen, ins Stora Alvaret und auf’s Meer.
Heute sind im ganzen Ort nur noch niedrige Wallreste, Mauern und Steinfundamente sichtbar…wenn man sie den sieht und Beschriftung sucht man vergeblich 🫣
Am Fusse des Grabhügels stehen noch die alten Mauern von einem
Kalkofen von 1850.
Kalkbrennen war von Anfang an eine „Heimarbeit“.
An den Küsten brannten Bauern den Kalkstein bei sehr hohen Temperaturen um Kalk zu erzeugen den sie zur Düngung ihrer Felder benötigten.
Im 19. Jahrhundert wuchs das Geschäft, und Kalk wurde per Schiff vom Hafen Grönhögen zum Festland transportiert.
Das Brennen dauerte etwa drei bis vier Wochen.
Am frühen Abend kommt doch tatsächlich noch etwas die Sonne raus und mit ihr der charmante und stolze „Chef Kalle“ vom Stellplatz.
Kalle ist ein Federvieh, ein Fasan und soll den Platz seit 6 Jahren unter Kontrolle haben. Ja…und für eine Handvoll Körner oder Brot lässt er sich bereitwillig fotografieren.🥰En savoir plus
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- Jour 55
- mardi 7 octobre 2025 à 20:35
- 🌧 13 °C
- Altitude: 14 m
SuèdeMörbylånga kommun56°16’8” N 16°23’45” E
Velotour rund um den Süden Ölands

Dienstag, 8 Uhr, 9 Grad, bewölkt und…ja…es gibt den blauen Streifen am Horizont…mal abwarten!
Wir verlassen die kleine „Schweineinsel“ und fahren über die Ölandbrücke rüber auf die Insel Öland.
Tja…eigentlich schade für die kleine Insel im Kalmarsund…man muss diese definitiv abwandern, um zu erkennen oder besser noch… um zu entschuldigen, dass ihre „Schönheit“ den Brückenlärm verzeiht! Nun…von etwa 23 bis 5 Uhr war es ja relativ ruhig. Und dann sind wieder die schweren Lastwagen darüber gedonnert…dodong…dodong…
Wer braucht schon mehr als sechs Stunden Schlaf 🫣😅
Auf Öland cruisen wir gemütlich südwärts nach Grönhögen auf den Stellplatz direkt an der Ostsee und am kleinen Hafen.
Weil das Wetter sich momentan noch von seiner besten Seite zeigt, beschliessen wir…ab auf‘s Velo!
Grönhögen wirkt jetzt in der Nachsaison etwas verlassen und still und so ist bei unserer Abfahrt nur das Knirschen der Kiesel unter den Reifen und das leise Surren der Fahrräder zu hören.
Wir treten in die Pedalen, der Weg führt uns südwärts. Das Land ist flach, offen, von Steinmauern gesäumt und es riecht einfach nur nach Landwirtschaft…frischer Erde und Kuh-und Schafdung. Rechts das Meer, links die weite Alvar-Landschaft mit ihren grauen Felsen, Wacholderbüschen und ab und zu ein paar friedlich grasenden Rindvieh und Schafen. Schon nach wenigen Kilometern taucht der Leuchtturm „Långe Jan“ am Horizont auf, schlank, weiss und majestätisch, ein Wahrzeichen an Ölands Südspitze.
Dort, am Naturum Ottenby, legen wir eine Pause ein. Über uns kreisen unzählige Vögel, Gänse und Möwen.
Vom Leuchtturm aus hat man einen weiten Blick über die Ostsee, das Lichtspiel, Sonne/Wolken auf dem Wasser ist atemberaubend.
Wie immer tummeln sich sehr viele Vogelbeobachter hier der Küste entlang. Und…ja…irgendwie sind die mit ihren ellenlangen Fernrohren und Hightech-Geräten, mit denen sie quasi bis nach Polen rüber alles und jeden beobachten können, ansteckend…ich gebe alles mit meinem Handy. 😊
Es gibt ja auch grössere Tiere die man beobachten kann…
Draussen auf den Felsen liegen ein paar Seehunde, völlig tiefenentspannt. Ihr Tagesplan: Liegen! Gähnen! Sonnen! Wiederholen.
Weil das Restaurant hier beim Leuchtturm eh geschlossen hat radeln wir weiter nach Näsby
wo wir in einem ehemaligen Kuhstall ein wunderbar charmantes Kaffe finden.
Fika! der schönste Moment des Tages: Kaffee und ein Stück Bananencake, ☕️🍰
Die Strecke bis dahin ist einfach herrlich. Sie zieht sich entlang schmaler Strassen, vorbei an alten Bauernhöfen, roten Holzhäusern und grauen Kalksteinmauern. Eben…typisch Öland!
Die Landschaft wechselt zwischen weiten Feldern und kargen, fast mystisch wirkenden Flächen des Stora Alvaret – ein UNESCO-Welterbe.
Kurz vor Ekedorp kratzen wir die Kurve, machen einen kurzen Halt, um die Festungsmauern des wiederaufgebauten Wikingerdorfs aus der Ferne zu fotografieren.
Dann geht‘s auf den letzten Abschnitt zurück nach Grönhögen. Wind ist aufgekommen…natürlich!…wie immer…Gegenwind!…die Sonne hinter den Wolken steht nun auch tiefer, müde, aber glücklich rollen wir in den kleinen Hafenort zurück, wo Möwen kreischen und das Wasser leise an die Hafenmauer plätschert.
Ein Tag voller weiter Blicke, klarer Luft und dem Gefühl, eins mit der Natur zu sein…einfach eine unvergessliche Tour…ein wunderschöner Tag🥰En savoir plus
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- Jour 54
- lundi 6 octobre 2025 à 20:15
- 🌙 12 °C
- Altitude: 8 m
SuèdeKalmar56°40’53” N 16°22’54” E
Durch Småland nach Kalmar und Svinö…

Montag, 9 Uhr, 11 Grad, gerade ist es noch stark bewölkt…
Unser heutiges Ziel: Kalmar!
Hier müssen wir etwas ganz Bodenständiges erledigen…im wahrsten Sinne des Wortes; Reifenwechsel.
Sommerschlappen runter, Winterfinken rauf!
Natürlich kommen wieder unsere bei Euromaster eingelagerten Spikes zum Einsatz, nordische Winter verlangen schliesslich nach nordischem Grip.😅❄️
Bis dahin cruisen wir weiter durch Småland, eine Landschaft die aussieht, als hätte der liebe Gott hier einmal seinen Werkzeugkasten ausgekippt: malerische Orte, Wälder, Seen, Felsen, Moore, Felder, alles wild durcheinander, aber doch harmonisch.
Småland ist deutlich hügeliger, als man’s erwartet, durchzogen von kleinen Seen, stillen Mooren und endlosen Wäldern, in denen die Sonne sich redlich bemüht, wenigstens ein bisschen durchzukommen.
Und überall diese grossen runden Findlinge, Überbleibsel der Eiszeit. Zwischen den Wäldern öffnen sich Wiesen und Felder, hübsch eingerahmt von steinernen Mauern, Stein auf Stein, einst von Hand geschichtet.
Im Herbst zeigt sich Småland von seiner Schokoladenseite: Rot, Gold, Orange…fast wie in Kanada. Wenn jetzt die Sonne noch etwas Enthusiasmus zeigen würde, könnten wir glatt von einem „Swedish Indian Summer“ sprechen.
Nach ein paar gemütlichen Zwischenstopps erreichen wir nach dem Mittag Kalmar.
Termin zum Reifenwechsel ist schnell abgemacht, uns pressiert es nicht, Schnee ist auch noch nicht in Sicht und so können wir am 15. Oktober den Radwechsel vornehmen lassen.
Danach fahren wir auf die kleine Insel Svinö auf den Parkplatz direkt unter der Ölandbrücke.
Hier machen wir, wie eigentlich immer wenn wir hier gelandet sind, einen wunderschönen Waldspaziergang durch das gleichnamige Naturreservat.
Der Pfad schlängelt sich durch Wald, vorbei an Strandwiesen, kleinen Badestellen am Meer und mitten durch hohes Schilf. Diese Ecke ist so idyllisch, dass man fast vergisst, dass „Svinö“ wörtlich „Schweineinsel“ heisst und unter der Brücke liegt 🐖🌾🫣
An der äussersten Spitze der Insel soll einst, zwischen 1611 und 1613, eine Befestigungsanlage gestanden haben. Heute sieht man davon kaum mehr als ein paar grasbewachsene Erdwälle.
Kalmar selbst war ja schon immer ein heisses Pflaster. Im 17. Jahrhundert zankten sich Schweden und Dänen hier ordentlich um die Kontrolle über den Fahrwasserweg.
1611 ging’s um alles; Kalmar wurde eingenommen und zerstört.
Heute dagegen ist alles friedlich, der einzige Kampf besteht höchstens darin, ob man zuerst Kaffee oder Zimtschnecke bestellt. ☕️🍪🇸🇪😊En savoir plus
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- Jour 53
- dimanche 5 octobre 2025 à 18:23
- 🌧 11 °C
- Altitude: 173 m
SuèdeNye57°20’39” N 15°16’16” E
Småland – Sonne, Regen und Drumherum

Sonntag, 9 Uhr, 6 Grad, immer noch grau in grau, aber…keine stürmischen Böen und Regnen tut’s momentan auch nicht…
Der Tag war wettertechnisch ein echtes Überraschungsei: Sonne, Regen, Sonne, Regen…
ein unberechenbarer Sonnen-
Regen-Mix 🌤️🌧️🌦️⛅️🌧️🌤️.
Zwischen den Regengüssen hab ich mutig die nähere Umgebung erkundet…aber…lieber nicht zu weit vom Womo entfernen. Denn hier in Småland scheint das Wetter eine Fernbedienung zu haben: Knopfdruck – Licht aus!
Kaum denkt man: „Oh, wie schön warm!“, da schieben sich plötzlich dunkle Wolken heran, der Himmel zieht die Vorhänge zu, und die Schleusen öffnen sich. 💦
Trotzdem hab ich es geschafft, das Freilichtmuseum oberhalb des Stellplatzes zu besuchen.
Dort steht das Landhaus Nybygget, 1770 gebaut und 1984 hierher verpflanzt.
Früher war es das erste Geschäft im Dorf Nye. Die Dorfbewohner spendeten Möbel, alte Gerätschaften und vermutlich auch Geschichten aus alter Zeit.
Heute gibt’s zusätzlich noch eine alte Wäscherei und eine Schreinerei…aber reinschauen darf man nur im Sommer. (Wahrscheinlich, weil die Schweden im Winter selbst zu viel frieren, um Führungen zu machen 😅).
Zwischen den alten Balken hängt auch ein kleines Gedicht:
Småland🇸🇪
Zwischen Wald und stillen Seen,
lernt man sparen und bestehen.
Aus Holz, aus Herz, aus klarem Sinn,
da steckt ganz Schweden drinn.
Klingt fast wie ein IKEA-Werbeslogan, oder? 😄
Kein Wunder, der gute Ingvar Kamprad, der IKEA-Gründer, stammt schliesslich von hier. Das erklärt auch, warum bei den Regalen manchmal eine Schraube fehlt…Sparsamkeit in Reimform! 🧐😅
Und apropos sparen: In Småland gibt’s so viele Flohmärkte („Loppis“), dass man denkt, jede Scheune sei gleichzeitig ein Geschäft. Die Småländer gelten eben als „findige Überlebenskünstler“ und werfen nichts weg, was man noch irgendwie gebrauchen oder verkaufen könnte.
Viele basteln, schrauben, reparieren, schweissen und gestalten Dinge neu, aus Sachen was Scheunen und Garagen hergeben und nennen sich dann „Kunst-Galerie oder Atelier“.🫣😅
Nun…irgendwie muss das Zeugs ja weg!
So ist Småland an diesem Sonntag; ein bisschen Sonne, ein bisschen Regen…🌲🇸🇪😊En savoir plus
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- Jour 52
- samedi 4 octobre 2025 à 18:19
- 🌧 8 °C
- Altitude: 173 m
SuèdeNye57°20’39” N 15°16’16” E
Zwischen Rallye, Ziegen und Enten🚗💨🐐🦆

Samstag, 8 Uhr, 7 Grad, bewölkt und es zieht eine ziemlich kalte Biese durch die Stadt.
nun…am frühen Morgen gibt der Sonnenaufgang nochmal alles…
so nach dem Motto; letztes Aufbäumen vor dem Zusammenbrechen!
Danach gehts definitiv mit ziemlichem „Schietwetter“ in den neuen Tag.
Also…Trotz der zentralen Lage des Stellplatzes, wir hatten eine sehr ruhige Nacht!
Bevor wir Eksjö den Rücken kehren, noch schnell der klassische Morgengang zum Supermarkt, schliesslich will man ja nicht mitten in Småland verhungern.
Es Regnet bereits, es ist nass, windig und die grauen dicken mit Wasser gefüllten Wolken hängen tief.
Bei diesem Schmuddelwetter, Regen, Wind und Wolken in allen Grautönen von „Maus“ bis „Apokalypse“, fahren wir nicht sehr weit.
Mein Schatz hat in Nye, zwischen Kirche, Ziegengehege, und Ententeich einen total schönen Stellplatz gefunden, ein Juwel im irgendwo, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen wollen.
Da wir unsere „Perle“ quasi nur schwimmend verlassen könnten, nutze ich die Zeit für ein paar
kleinere Näh-und Flickarbeiten.
Plötzlich dröhnt es von draussen…aber so richtig! Nicht so ein „Traktor tuckert vorbei“…nein…sondern Vollgas mit Ansage!
Ein kurzer Blick aus dem Fenster…und siehe da; durchnummerierte Sportwagen schiessen vorbei, als wären sie auf der Flucht vor dem Wetter.
Ein Griff zum Handy, Google befragt…aha: Rallye Vetlanda 2025!
Über 130 Autos, 92 Kilometer Strecke, davon 46 Kilometer Sonderprüfungen.
Der ganze Stolz des Vetlanda Rallye & Racing Club.
Gerade blocht Wagen Nummer 62 vorbei. Ich rechne kurz: Heisst also… noch 68 Boliden folgen 🫣
Aber…was soll’s…wir haben eh den besten Platz überhaupt; warm, trocken und Kaffee, also quasi die VIP-Lounge am Ziegengehege! 😅
Und trotz Regen, momentanem Getöse und matschigem Boden steht fest: Dieser Platz kommt auf die Liste unserer Lieblingsplätze!En savoir plus
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- Jour 51
- vendredi 3 octobre 2025 à 18:39
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 203 m
SuèdeEksjö57°39’59” N 14°58’38” E
Eksjö…noch eine Holzstadt 🏡🏠🏡🏚️

Freitag, 9 Uhr, 6 Grad, Sonnenschein pur aber ein frisches Lüftchen…
Wir verlassen die Holzstadt Hjo und fahren am Hotel Bellevue vorbei, das zwischen all den hübschen Villen liegt, wo ich jedesmal denke; wie kann man nur??? Bausünde!!!
Also…ab dem Jahr 1878 beginnt in Hjo das „Kurfieber“…Wassertrinken, Luftschnappen, Gesundbaden. Da fehlt nur noch ein Hotel für die feine Gesellschaft. Also wird mitten im neuen Stadtpark ein schmuckes Holzpalais gebaut: das Eisenbahnhotel Bellevue. Mit grossen Veranden, Blick auf den Vätternsee und so viel Holz, dass man sich schon beim Betreten ein paar Splitter eingefangen haben muss😅
Kurze Rede - langer Sinn;
1878: Holzhotel mit Schickimicki-Charme der damaligen Zeit
1932: Grosses Flammenfinale genau am letzten Tag der Saison.
(Ein Schelm wer da Böses denkt 🫣)Man sagt, eine Gardine soll sich mit einer Kerze angelegt haben…tja…Finale Kraftprobe…oder so!
1971: Moderne Wiederauferstehung mit viel Beton und Glas
Heute: Ein Stück Hjo-Geschichte mit ganz viel Aussicht und noch mehr Stilbruch.😵💫
Via Jönköping, wo Wolken aufziehen, durchrauschen wir auf der Cityautobahn die Stadt in einem Schnuz und erreichen die mit rund 10‘000 Einwohner zählende Stadt Eksjö in Småland.
X-mal sind wir all die Jahre immer nur durchgefahren.
Heute…Premiere! Wir stellen uns auf den Stadtstellplatz zwischen Hauptstrasse, Einkaufsläden und Schulanlage.
Klingt nicht wirklich berauschend…aber…die Kinder haben bereits Wochenende und somit kommt von dieser Seite eh nichts mehr 🫣😅
Die gesamte „Gamla Stan“, so die schwedische Bezeichnung für Altstadt, mit ihren jahrhundertealten Häusern und prächtigen Höfen aus Holz steht unter Denkmalschutz. Rund 60 Bauten gelten als Kulturdenkmäler und wir denken, die Stadt hat es verdient von uns auch mal besucht zu werden.😉
Nach knapp 500 Meter stehen wir mitten im historischen Stadtzentrum, einerseits am grossen Marktplatz mit einer Reiterstatue zum Gedenken an die Auflösung des Königlichen Småland-Husarenregiments im Jahr 1927 und andererseits bei der Kirche von 1889.
Diese ist…haltet euch fest…offen!!!…und…während wir das Gotteshaus bestaunen, werden wir mit einem Live-Klavierspiel beglückt…wunderschön.
Danach beginnt der Parcours durch den historischen Stadtteil.
Kopfstein gepflasterte Gassen rauf und runter, kreuz und quer bis die Schuhe qualmen. Da und dort darf man auch in die Innenhöfe der ehemaligen Gutshöfe wo meistens Kaffees oder Eisdielen ihre ruhige, romantische Ecke gefunden haben, was dem Ort ein zusätzliches einzigartiges Flair verleiht.
Die historischen Holzhäuser sind das wichtigste Kulturerbe der Stadt.
Der unverändert gute Zustand der Gebäude ist der beste Beweis dafür, wie langlebig und haltbar Häuser aus Holz sind. Sie sehen nach Jahrhunderten immer noch besser aus als so mancher Neubau nach zehn Jahren. Echtes Holz hält eben…Ikea lässt grüssen…😅
Der Stadtgrundriss mit seinen engen Gassen, Märkten und Höfen ist mittelalterlich, der Grossteil der Gebäude wurde im 18. Jahrhundert oder später errichtet…also…haben einige Häuser schon jenste Schlachten, Kriege, Seuchen und Dramen erfolgreich hinter sich gebracht.🧐
Die Stadt Eksjö hat sich immer wieder bemüht, die durch verschiedene Feuersbrünste der letzten Jahrhunderte abgefackelten Bauten zu ersetzen und die verbleibenden Holzhäuser zu restaurieren.
1997 wurde Eksjö für die Erhaltung der Altstadt das „Europa-Nostra-Diplom“ verliehen. (Genau wie Hjo)
Zu guter letzt machen wir noch einen Schlenker zum „Vattenledningsparken“ mit seinem markanten und gut sichtbaren, alten Wasserturm von 1898.
Nun…Eskjö verkörpert den Charme einer typisch schwedischen Kleinstadt, die man sich auf einer Reise im Süden Schwedens, nicht entgehen lassen sollte.🥰En savoir plus
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- Jour 50
- jeudi 2 octobre 2025 à 20:23
- ⛅ 10 °C
- Altitude: 90 m
SuèdeHjo58°18’36” N 14°18’8” E
„In Hjo liegt die Ruhe“😉

Donnerstag, 9 Uhr, 7 Grad,
Sonne-Wolken-Mix – also perfekt für eine Velotour; zu kalt fürs Eis, zu warm für den Glühwein, aber immerhin noch nicht kalt genug, dass die Nase einfriert.
Wir bleiben heute im beschaulichen Hjo, wo schon vor Jahrhunderten ein seekranker Mönch an Land gespült worden sein soll. Der arme Kerl taumelte vom Boot, war froh, dass der Boden nicht schwankte, und rief: “Hic Jacet Otium!” – „Hier liegt die Ruhe“.
Und schwupps, aus diesen Worten wurde der Name „Hjo“. Tja, so schnell geht Namensfindung.
Marketing gabs damals halt noch nicht.
Apropos Marketing: Die Frage, wie der Stadtname eigentlich korrekt ausgesprochen wird, soll der Slogan “I love Hjo”, welcher vom Stadtmarketing ins Leben gerufen wurde, beantworten. Das Wort “Hjo” spricht sich auf schwedisch nämlich „ju:“ aus. Ein tolles Wortspiel!
Zuerst kurven wir über den Marktplatz. Der ist umgeben von schnuckeligen kleinen Läden und verwinkelten Gässchen, in denen man sich verweilen kann, sowie mit der Kirche von 1799.
Am besten parkt man sein Velo gleich und setzt sich in eines der Kaffees, beobachtet die Leute und geniesst das Drumherum.
Danach strampeln wir weiter am Vätternsee entlang.
Vorbei an Schwedens längster Bank, 270 Meter, direkt am Seeufer und erreichen irgendwann die alte Kirche in Norra Fågelås von 1225, samt Glockenturm von 1360.
Seitdem wurde ständig dran herumgeschraubt: erweitert, vergrößert, umgebaut und renoviert. Das Kircheninnere, die Wände sind bedeckt von einer Vielzahl von Grabinschriften, Wappen und Gedenktafeln…eben, alles was sich so in 800 Jahren ansammelt.
Aber sehr schön…
Hinter der Kirche geht’s ab auf Wald- und Wiesenwege.
Frische Luft, Pferde, Kühe und Schafe die wahrscheinlich die letzten Sonnenstrahlen geniessen.
Und dann kommt das Highlight: Die alte Ziegelei von 1750 in Almnäs Bruk mit Herrenhaus, verschiedenen weiteren Gebäuden und toller Parkanlage bis an den See.
Heute wird hier…Überraschung!…Käse gemacht. Und zwar nicht irgendeiner, sondern Ziegelkäse. Rechteckig, hartgepresst, gebrüht. Fast so, als könnte man damit ein Haus bauen.
Auf der Rinde: Kinderfüsschen-Abdrucke! Kein Scherz.
Früher sind die Arbeiterkinder über die noch weichen Tonziegel gelaufen und haben dabei ihre Fussabdrücke hinterlassen. Heute lebt diese Tradition im Käse weiter. Käse mit Füsschen also…quasi…Käsefüsschen!😅
Klingt seltsam, schmeckt aber angeblich himmlisch.
Natürlich haben wir uns so ein Stück gekauft.
Nach drei Stunden im Sattel landen wir zurück in Hjo.
Völlig geschafft, durstig, voller Vorfreude auf ein kühles Bier.
Und dann das: Biergarten geschlossen!
Tja…die Moral von der Geschichte: In Hjo liegt die Ruhe. Und manchmal auch der Schlüssel zum Biergarten.🫣😅En savoir plus

VoyageurWiedereinmal ein Eintrag, der sich liest, wie der Honig vom Butterbrot fliest. Du solltest ein Buch schreiben. Bravo, macht Spass👍😆
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- Jour 49
- mercredi 1 octobre 2025 à 18:55
- ⛅ 10 °C
- Altitude: 85 m
SuèdeHjo58°18’36” N 14°18’10” E
Herbstreise von Hajstorp nach Hjo🍁🍂

Mittwoch, 8 Uhr, 4 Grad, überwiegend sonnig…🌤️
Es gibt hier sooo viele alte,
wunderschön herbstlich dekorierte Bäume…aber nein... ein Specht lässt es sich nicht nehmen, genau sich diesen einen Baum auszuwählen, dessen Geäste sich direkt über unserer „Perle“ ausbreiten.
Also…auf dem untersten Ast…eigentlich gerade über unseren Köpfen, beginnt der Vogel mit seinen „Locharbeiten“…tok-tok-tok…
Es tönt, als würde er unserer „Perle“ direkt ins Hirn…äh…ihr aufs Dach picken🫣😅 René klopft mit der Faust von unten an die Decke und…tatsächlich es wird wieder still.
Nicht lange! Immer wieder trippelt und trappelt es auf unserem Dach…plötzlich klappert es, eine Eichel landet hüpfend…tak…tak…tak…tak…bis sie irgendwo gegen rollt und liegen bleibt. Für den Specht vielleicht ein Zeichen weiterzumachen…im Akkord…tok-tok-tok-tok…noch schneller…noch lauter 🫣😅
Aus dem Bett heraus versuche ich den Specht durch das Dachfenster zu erspähen. Aber die alte Eiche hat noch zu viele Blätter.
Wir verlassen Hajstorp, das sich langsam in den Winterschlaf kuschelt, und rollen weiter…
Ziel: Hjo, die kleine „Holzperle“ am Vättern-See.
Knapp 10.000 Einwohner, im Sommer quirlig wie ein Festivalgelände, jetzt aber eher verträumt und ruhig.
Am frühen Nachmittag tuckern wir auf den „Hjo Camping“ direkt am See. Strom an, Stühle raus, Sonnenstrahlen ins Gesicht…Schweden kann so einfach sein☀️😊
Doch die Füsse kribbeln.
Also geht’s los, am Ufer entlang, hinein in den Stadtpark von Hjo.
Hier weht noch der Charme vergangener Zeiten.
Ab 1873 war Hjo ein angesagter Kurort, und die pastellfarbenen Holzhäuser im Schweizerstil erinnern noch an die glorreiche Badekultur. Heute steckt darin alles Mögliche, von Jugendherberge über Aquarium bis hin zum Stadtmuseum.
Kein Wunder, dass Hjo 1990 den Europa-Nostra-Preis bekam.
So viel liebevoll gepflegte „Holzgeschichte“ auf einem Fleck findet man noch selten.
Wir spazieren durch den Park, vorbei an den wunderschönen Holzhäusern, unter knorrigen Eichen, über Brücken und Stege, vorbei an Teichen, Rabatten und Springbrunnen. Und immer wieder blitzt er durch…der Vättern, der zweitgrösste See Schwedens, so weit, dass er fast wie ein Meer wirkt.
Schliesslich landen wir im Hafen.
Auch jetzt in der Nachsaison hat er etwas Lebendiges. Im Sommer tobt hier das Leben, Kaffees, Fischrestaurants, Eisstände und Ausflugsschiffe.
Heute geniessen wir einfach den Blick aufs Wasser, den Geruch von Holzhäusern und das Gefühl, dass hier die Zeit gerade ein bisschen langsamer tickt.
Insgesamt hat Hjo einen ganz besonderen Charme, eine fast nostalgische Atmosphäre…hm…wie ein Ort, der die Zeit ein wenig langsamer laufen lässt.
Einfach gemütlich 🥰En savoir plus
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- Jour 48
- mardi 30 septembre 2025 à 19:02
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 84 m
SuèdeTöreboda58°44’48” N 14°6’29” E
Wetterroulette am Göta-Kanal🫣

Dienstag, 9 Uhr, 7 Grad…hm…
links Sonnenschein, rechts Weltuntergangsstimmung…mal sehen welche Seite heute gewinnt.
Wir marschieren trotzdem tapfer in östlicher Richtung nach Töreboda am Göta-Kanal entlang. Boote? Fehlanzeige, die sind im Winterschlaf. Touristen? Ebenfalls ausgestorben. Ab und zu huscht eine Joggerin vorbei…vermutlich auf der Flucht vor dem Regen. Und das war’s dann mit „Menschenleben am Kanal“.
Gleich neben der altehrwürdigen Ingenieurvilla lugt ein langes, rotes Holzhaus hervor. Früher die „High-Tech-Zentrale“ von Hajstorp mit Reparaturwerkstatt, Schmiede und Tischlerei.
Und…das über 150 Jahre lang, bis 1978 Schluss war.
Ein Torbau dauerte drei bis vier Wochen, ausser man brauchte ein richtig grosses, dann gleich doppelt so lange. Aber immerhin hielten die Dinger 60 bis 70 Jahre. (Doppelt so lang als die allermeisten Küchen von heute!🫣)
Der legendäre Olle Jansson schaffte es bis zu seiner Rente 1979 mindestens 32 solcher Tore zu bauen.
Währenddessen macht das Wetter, was es will: erst Niesel, dann wieder Sonne, dann beides gleichzeitig. April im September.
Ich bleibe gefühlt alle 10 Meter stehen, um Vogelhäuschen zu fotografieren. Wer weiß, vielleicht ein neues Hobby? „Laubsäge deluxe“…mit Zertifikat vom Göta-Kanal😅 Nach der 32 Version vom Holzhaus mit Loch gebe ich aber auf. Zum Glück gibt’s genug anderes zu sehen: Pilze, buntgefärbte Bäume, ein paar hartgesottene Blümchen und natürlich den Kanal selbst, der stoisch so tut, als ginge ihn das Wetterchaos nichts an.
Nach rund 6 Kilometern erreichen wir in Töreboda die älteste, kürzeste und immer noch von handbetriebene Fussgänger-Fähre von Schweden. Darf ich Vorstellen? Lina von 1919!
Hier drehen wir lieber wieder um. Man soll sein Wetterglück schließlich nicht überstrapazieren. 😅En savoir plus
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- Jour 47
- lundi 29 septembre 2025 à 22:30
- 🌙 8 °C
- Altitude: 84 m
SuèdeTöreboda58°44’48” N 14°6’29” E
Polarlichter 🤩

Für alle „Nachtschwärmer“…
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- Jour 47
- lundi 29 septembre 2025 à 18:21
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 84 m
SuèdeTöreboda58°44’48” N 14°6’29” E
12-Schleusen-Radtour 🚴🏼♂️🚴♀️

Montag, 9 Uhr, 10 Grad, kein Nebel, kein Wind…durch die Bewölkung blinzelt stellenweise etwas blauer Himmel…
Nun…wir waren schon so oft hier in Hajstorp, ich hab mir schon fast die Finger wundgeschrieben ob der vielen Fakten und Geschichten über den Ort, den Göta Kanal und trotzdem fasziniert mich das schwedische Wasserstrassen-Objekt jedes Mal aufs Neue.
Egal wann und wo wir auf die historischen Schleusen-oder Hafenanlagen zwischen Ostsee und Nordsee treffen, ein Besuch sind sie allemal wert.
Wir machen heute eine Velotour von Hajstorp nach Sjötorp, ein Weg ohne Schlenker rund 15 Kilometer.
Hier, zwischen alten Schleusenhäusern, beginnt die Geschichte des Göta Kanals auf ihrer letzten Etappe zum Vänernsee.
Im Jahr 1822 wurde dieser Abschnitt feierlich eingeweiht, König Karl XIV. Johan persönlich war dabei. Es war ein Symbol der schwedischen Ingenieurskunst; über 58 Schleusen verteilt auf fast 200 Kilometer sollte der Kanal Schweden wirtschaftlich verbinden, vom Kattegat (Nordsee) bis zur Ostsee. Besonders hier in Hajstorp spürt man diese Geschichte noch.
Hajstorp war einer der Orte, an denen der Göta-Kanal sich mit besonders viel Schleusen-Power durch die Landschaft fräsen musste.
Ganze vier Schleusen gibt es hier…es sind sozusagen die „Rolltreppen“ für Boote.
Ein Highlight ist ausserdem das alte Schleusenwärterhaus, heute ein hübsches Kaffee, da wohnten damals die, die Tag und Nacht das „Tor zum Wasseraufzug“ also die Schleusen bedienten.
Während früher das Schleusen ein ernstes Stück Arbeit war, ist es heute eine Touristenattraktion. Es ist immer interessant und faszinierend zu zuschauen wie Boote Zentimeter für Zentimeter hoch- oder runtergeschleust werden.
Heute sieht das Ganze ein bisschen anders aus: Statt schwitzender Matrosen gibt’s Segler in Polohemden, die eher mit Sonnencreme als mit Schwerlasten zu kämpfen haben.😉
Also…von Hajstorp windet sich der Radweg parallel zum Kanal weiter durch stille Wälder, vorbei an Wiesen, Feldern und kleinen Orten. Früher zogen Pferde die schweren Lastkähne am „Treudelpfad“ entlang, heute sind es Radfahrer und Spaziergänger, die den Weg nutzen.
Zwischen Hajstorp und Sjötorp mit insgesamt 12 Schleusen ist die Strecke fast wie ein Freilichtmuseum. Man bewegt sich auf denselben Wegen, auf denen Händler, Bauern und Seeleute vor 200 Jahren unterwegs waren.
Darum gibts auch am Wegesrand immer mal wieder was zu entdecken; zum Beispiel: die Ruinen von drei Kalköfen von 1819, deren Reste man unterhalb der Böschung im Gebüsch entdecken kann.
Oder…der grosse Stein, der auf einer Bergkuppe weit sichtbar liegt;
Angeblich sollen die Besatzungsmitglieder der Lastkähne untereinander
„Männlichkeitsproben“ abgehalten haben. Einmal die steile Bergböschung hinauflaufen und den Stein anheben…Neiiiin…diesen Stein kann nichts und niemand bewegen, nicht mal die „harten Kerle“ von damals.🫣😅
In Norrkvarns kurven wir mal durch die momentan leerstehende Hotelanlage und in Lyrestad inspizieren wir kurz den Ort und den hiesigen Stellplatz.
Es gibt nichts Neues!
Dafür ist die Natur abwechslungsreich, die Strecke läuft stetig etwas abwärts und schliesslich erreichen wir Sjötorp, das Tor zum Vänern.
Hier mündet der Kanal in den grössten See Schwedens.
Im 19. Jahrhundert herrschte in Sjötorp reges Treiben: Werften bauten Schiffe, Händler verluden Holz und Getreide, und die Schleusenwärter sorgten dafür, dass der Verkehr reibungslos funktionierte. Heute erinnert ein Kanalmuseum an diese Zeit, und in den Häfen liegen noch historische Schiffe. Die acht Schleusen von Sjötorp sind während der Sommermonate ein lebendiges Schauspiel: Boote aus aller Welt passieren die Schleusen.
Gerade…wie wir mit den Velos in Sjötorp an die letzte Schleuse vor dem See fahren, wird die Schaluppe Oskar II in den Vänernsee geschleust.
Oskar II ist ein Segelschiff. Es ist der Nachbau einer Schaluppe von 1903. Sie wurde von einer Gruppe von Enthusiasten auf der Sjötorp-Werft gebaut und lief 2004 vom Stapel.
Zwischen Hajstorp und Sjötorp lebt also die Verbindung von Geschichte und Natur.
Man wandert auf Spuren, die einst ein nationales Grossprojekt waren, und gleichzeitig geniesst man eine stille, fast zeitlose Landschaft. Der Kanal erzählt von Mut, Ingenieurskunst, harter Arbeit und bietet zugleich Ruhe, Schönheit und Begegnungen mit der schwedischen Natur.
Die heutige Fahrradtour am Göta Kanal war wieder mal ein Highlight mit allgegenwärtiger Geschichte, Natur und jeder Menge Spass.🥰En savoir plus
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- Jour 47
- lundi 29 septembre 2025 à 08:25
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 91 m
SuèdeTöreboda58°44’47” N 14°6’28” E
Hajstorp am Götakanal

Sonntag, 9 Uhr, 9 Grad…und es scheint mir, dass es momentan eher ziemlich neblig ist als bewölkt 🫣
Trotzdem…oder vielleicht gerade deswegen sind wir wieder in Hajstorp am Götakanal gestrandet. 😅 Eigentlich wollten wir ja mal was Neues ausprobieren: Töreboda oder Lyrestad standen in unseren Köpfen ganz oben auf der Wunschliste.
Die Lage? Traumhaft! Direkt am Kanal, schnell in der City, quasi perfekt.
Aber naja… kennt ihr das, wenn man irgendwo steht und denkt; hm… irgendwie hübsch, aber der Funke springt nicht über?
Mein Schatz und ich haben uns angesehen; Ja? Nein? Vielleicht? …Nein!
Tja…und wie heisst es so schön? Der Täter kehrt immer wieder an den Tatort zurück! 😅
Also haben wir den „Luxus“ links liegen lassen und uns wieder für Hajstorp entschieden. Hier gibt’s kein Grossstadt-Feeling, sondern „nur“ herbstliche Stille. Mutterseelenallein thronen wir zwischen Schleusen und der alten Ingenieursvilla direkt am Götakanal.
Das Schleusenkaffee hatte heute Saisonfinale. Letzte Chance also, noch mal von dem verlockenden Kuchen zu essen. 🍰 Drinnen wie draussen war’s rappelvoll, denn irgendwann gegen Mittag hat sich der Nebel verabschiedet, etwas Bewölkung ist geblieben, dafür hat sich die Sonne auch noch gezeigt.
Die Wirtin, wie immer herzlich und mit Dauerlächeln, kassierte gleich noch unseren Stellplatz für drei Nächte ab. Win-win: Kuchen UND Parkplatz. 😋
Danach gab’s Frühjahrsputz im Herbst: René hat draussen gewienert, ich drinnen geackert…Teamwork! Es war auch allerhöchste Zeit… sagen wir so: Unsere Perle hatte dringend eine Schönheitskur nötig! 😅En savoir plus
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- Jour 45
- samedi 27 septembre 2025 à 19:41
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 13 m
SuèdeKöpings kommun59°28’34” N 16°3’41” E
Stellplatz-Odyssee bis Malmön…

Samstag, 8 Uhr, 7 Grad, gerade noch mehr Bewölkung statt Sonne!
Aber…was noch nicht ist, kann ja noch werden 🤫
Wir rollen gemütlich weiter auf der „Jungfrukustvägen“, was sich nach einer romantischen Küstenstrasse anhört, entpuppt sich allerdings eher als „Entfernungskustvägen“. Von Küste keine Spur. Aber gut, Wald, Wiesen und schwedische Ruhe haben ja auch was.😊
Unterwegs träumen wir schon von Gysinge: Herrschaftshaus, Parkanlage, Fluss, historische Gemäuer…alles klingt nach Postkartenmotiv plus Kaffee und Kuchen.
Doch kurz vor dem Ziel: Oh neiiiin…Voll belegt!
Und das Beste: Zahlen darf man nur online. Dort erfahren wir auch gleich, dass bis Sonntag alles ausgebucht ist.
Sala? Voll! Västerås? Voll!
An dieser Stelle denken wir ernsthaft über einen Namen für unsere Tour nach: „Die grosse Stellplatz-Safari! Bigler’s auf der Suche nach den letzten Quadratmetern Stellplatz“…oder so🫣
Nun…auch die Schweden geniessen nochmals die schönen Tage mit angenehmen Temperaturen 😎
Wir fahren also durch endlose Landwirtschaften, frisch gepflügte Felder, der Duft von Erde und Traktorromantik in der Nase.
Schon fast aufgegeben, da geschieht das Wunder dank der Beharrlichkeit von meinem Schatz.
Am Nachmittag taucht er auf…der leere Stellplatz. Gross. Einladend. Einsam. Fast so, als hätte er nur uns erwartet. Wir sind Happy 😅
Malmön, direkt am Galten, einem Teil des Malärensees. Ist schlicht aber ein sehr hübsches Fleckchen im Grünen. Von hier könnte man mit dem Boot direkt bis in die Ostsee tuckern, vorausgesetzt, man hat ein Boot.
Wir spazieren noch gemütlich am Ufer entlang, Füsse vertreten, tief durchatmen. Um uns herum Ferienhäuser und jede Menge Inseln, vollgebaut mit noch mehr Ferienhäuser. An den Ufern reihen sich Boote aneinander, die für den Pendelverkehr zwischen Festland und Inseln zum Einsatz kommen.
Am Ende des Tages: doch noch eine wunderschöne Ecke gefunden. 🥰
Tja…Stellplätze mögen voll sein, das Glück findet man trotzdem, manchmal sogar zwischen Ferienhäusern und Bootsstegen.En savoir plus
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- Jour 44
- vendredi 26 septembre 2025 à 18:54
- 🌙 12 °C
- Altitude: 5 m
SuèdeSandarne61°15’29” N 17°10’58” E
Jackpot…„Ställplats Källskär“🥰

Freitag, 9 Uhr, 3 Grad, wieder Sonnen-Wolken-Mix
Heute Morgen liegt der erste Raureif dekorativ über die Landschaft drapiert. Bis ich jedoch aus meinem kuscheligen Bett raus finde, hat sich dieser grösstenteils verdünnisiert und liegt nur noch in schattigen Senken.
Heute steht die Devise: „Gen Süden…wir haben ja sonst nichts zu tun.“
In Sundsvall essen wir Frühstück mit Aussicht auf den Bottnischen Meerbusen, neben einem alten aber gut gepflegten „Dampfross“.
Nach einem kleinen Abstecher zur hiesigen Gastankstelle rollen wir weiter.
Via Hudiksvall und ein paar Schleichwegen erreichen wir am frühen Nachmittag Söderhamn. Dort lockt der „Citycamping Ställplats“…klingt grossstädtisch, ist aber schlicht voll!
Kein Wunder: 20 Grad, Sonne, Schweden im Spätsommer modus…tja…alle scheinen die gleiche Idee gehabt zu haben.🫣
Nun…es bringt nichts…ob wir wollen oder nicht…wir fahren noch ein wenig weiter und finden den „Ställplats Källskär“. Jackpot!
Direkt am Wasser, Ausblick auf die Schären, Idylle pur. Fast zu schön, um wahr zu sein.
In einer windgeschützten Bucht liegt eine ganz kleine Anlegestelle für einige Motor-und Ruderboote.
Etwas schräg vor uns erblicken wir eine etwas unwirklich erscheinende Insel.
Auf den ersten Blick: Ist es eine Geisterinsel? Ein Fleck Winter im Herbst? Oder hat ein Feuer die Insel in Asche gehüllt?
Nein…alles falsch…die bittere Wahrheit: Willkommen auf Brändskär, dem exklusivsten Vogelklo Nordschwedens.
Die Vögel, allen voran die Kormorane verwandeln Inseln, die einst grüne, beliebte Ausflugsziele waren, in ausgedörrte Eilande mit blattlosen Baumgerippen. Und…ein Kormoran frisst rund 500 Gramm kleine Fische pro Tag. Bei Kolonien von bis zu 3’000 Vögeln ergibt das mal eben…hm hm hm…1’500 Kilo Fisch am Tag!Die Fischer fühlen sich deshalb um ihren Fang gebracht. Genervte Anwohner vertreiben die Vögel mit Gaskanonen. Der Lärm verjagt die Vögel, allerdings suchen sie sich einfach die nächste Nachbarinsel, um sich dort niederzulassen und da fröhlich weiter zu fressen und zu…sorry…scheissen😬😵💫En savoir plus
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- Jour 43
- jeudi 25 septembre 2025 à 17:37
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 65 m
SuèdeViksjö distrikt62°44’7” N 17°25’6” E
„Västanåfallets Naturreservat“🥾🥾

Donnerstag, 8.30 Uhr, 6 Grad, allerfeinster Sonnenschein 😎 und…windstill!
Bevor wir losfahren, gönne ich mir noch einen Abschiedsspaziergang durch den Kiefernwald zum Strand. Dort liegt die Bucht, sonnenüberflutet, das Wasser rollt sanft plätschernd über den feinen Sand.… Romantik pur.
Einziger Haken: keine Muscheln!
Hm…Wahrscheinlich…Ich denke mal…haben die Schweden die alle ordentlich im IKEA-Regal verstaut.🫣
Dann, als letzter Gruss: Ein Auerhahn flattert uns vor die Nase. Ich deute das mal als „Gute Reise“ oder als Warnung, dass die Wanderwege heute wieder spannend werden könnten…😅
In Härnösand wird das Pflichtprogramm absolviert. Trinkwasser auffüllen, Ballast entsorgen und dann raus auf die Nebenstrassen.
Wir cruisen gemütlich durch, Wälder, Siedlungen und vorbei an ruhig daliegenden Seen.
Bei der „Stigsjö kyrka“ von 1785 machen wir Frühstückspause. Kirche? Natürlich geschlossen. Aber dafür…Geruch von trockenen Blättern und frisch gemähtem Gras. Auch nicht schlecht 🥰
Heute keine Marathon-Etappe, sondern direkt zum „Västanåfallets Naturreservat“, etwa 50 Kilometer.
Dort erwartet uns das Herzstück
in diesem Narurreservat.
Der Wasserfall Västanåfallet, ein Kaskadenwasserfall mit einer Fallhöhe von über 90 Metern.
Damit gehört er zu den höchsten Wasserfällen in Schweden.
Der Fussweg führt über das Gelände, auf dem eine nachgebaute Mühle steht. Wir kommen vorbei an verschiedenen Häusern, die während der Sommersaison ein Kaffee, eine kleine Schmiede und ein Museum beherbergen.
Von hier aus führt uns ein gemütlicher Spazierweg Richtung Wasserfall. Doch dann…wieder der Klassiker!!!…über Stock-und-Stein-Parcours.
Meine Schuhe stöhnen schon leise „nicht schon wieder“.😅
Als Erleichterung sind auch mal einige Treppen eingebaut, die uns zu verschiedenen Aussichtspunkten direkt neben dem…ja…wirklich…wunderschönen Wasserfall führen.
Das Wasser donnert spektakulär in die Tiefe, während wir klettern, als hätten wir einen Fitnessvertrag unterschrieben.
Ganz oben angekommen geht’s über eine Brücke wo wir mit einem sensationellen Ausblick auf den Wasserfall belohnt werden.
Auf der anderen Seite geht’s dann wieder steil nach unten.
Hier, direkt zwischen herunter stürzendem Wasserfall und Wald, liegt eine Wasserrutsche aus Stahlblech, wo ab 1861 bis in die 1950er Jahre gefällte Bäume nach unten in den See befördert und wo sie dann zu Sägereien geflösst wurden.
Gerade frage ich mich, ob sich da schon mal jemand getraut hat, selber runter zu rutschen???
Wäre bestimmt eine Gaudi 😅
Zwischendurch ein bisschen Geschichte;
-Früher stand hier eine Getreidemühle, dessen Mühlsteine vom herabstürzenden Wasser angetrieben wurde, heute sind nur noch Fundamente da.
-Eine nachgebaute Mühle mit Wasserrad gibt’s noch zu sehen, und…ist garantiert ungefährlicher als eine Rutschpartie in der Wasserrutsche🫣😅
Alles in allem: Eine kurze, aber knackige Wanderung in einer Kulisse, die einen dauernd zwischen „Oh wie schön!“ und „Achtung rutschig“ schwanken lässt. 🥰
Heute schlagen wir unser Nachtlager hier auf, mit Wasserfallrauschen als Einschlafmusik.En savoir plus
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- Jour 42
- mercredi 24 septembre 2025 à 18:57
- 🌙 12 °C
- Altitude: 12 m
SuèdeHärnösands domkyrkodistrikt62°36’3” N 18°1’38” E
Exkursion Insel Härnön…

Mittwoch, 9 Uhr, 8 Grad, Sonnen-Wolken-Mix…
Wir haben beschlossen: Heute erobern wir die kleine Insel Härnön! Los geht’s.
Zuerst hoch auf den Berg, 175 Meter über dem Meeresspiegel. Oben erwarten uns schon zwei hübsche Rehe – wahrscheinlich unser persönliches Begrüssungskomitee.
Am Gipfel steht der Aussichtsturm „utsiktstorn“.
Von hier aus kann man ganz Härnösand sehen, das südliche Sund, das Skigebiet und…leider eine Armee von Windrädern.
Noch was zum Turm;
Das heutige Turmgebäude wurde 2007 gebaut, es gibt nebst der Treppen sogar einen Lift nach oben…nobel nobel…
Der Turm soll in seiner Form an eine „vårdkase“ erinnern.
Das war in früheren Zeiten ein Signalfeuer, das auf Hügeln oder Bergen errichtet wurde, um bei Gefahr oder zur Warnung sichtbare Signale zu senden.
Danach kurven wir den Berg wieder runter, nochmals an den Rehen vorbei und avisieren das nächste Ziel: Das Naturreservat „Smitingen“ mit mega tollem Badestrand und jenster Wanderrouten.
Das ganze Naturreservat soll ein spannendes Gebiet sein, wo man viel entdecken kann, Höhlen, Felsvorsprünge, Findlinge und ein See, quasi der Abenteuerpark für Erwachsene.
Wir entscheiden uns für die „Grottenwanderung“.
Ein gut begehbarer Weg führt uns zwischen hohen Kiefern hindurch, der Waldboden ist bedeckt von weichem Moos und sämtlichen Beerenstauden die hier gedeihen. Irgendwann kommt eine Abzweigung, die Beschaffenheit des Weges ändert sich abrupt und es wird ein „über Stock-und Stein“-Parcours…was hier keine Redensart, sondern Wirklichkeit ist! Jeder Schritt erinnerte mich daran, dass dies kein einfacher Spaziergang werden wird.
Je höher wir steigen, desto steiniger wird der Pfad. Glatte Granitblöcke liegen wie riesige Treppen vor uns und meine Hände suchen Halt an den rauen Flächen. Manchmal muss ich mich fast hochziehen, die Knie spüren die Anstrengung, aber gleichzeitig weckt es in mir dieses prickelnde Gefühl von Abenteuer.
Ja…irgendwie hab ich’s vermutet; die Felsen werden wilder, kantiger, fast wie erstarrte Wellen aus Stein. Zwischen ihnen verbergen sich dunkle Spalten und geheimnisvolle Öffnungen.
An einigen Stellen hat man vorsichtshalber Seile oder ein kurzes Geländer montiert um einigermassen sicher über allfällige Felsspalten zu gelangen oder die glatten und steilen Felsen zu bewältigen.
Auf einem Felsenplateau öffnet sich vor uns der Blick auf die Weite der Ostsee. Sehr schön…entspannend und irgendwie beruhigend.
Nun…wir wollen ja eigentlich die Grotten besichtigen und ehrlich…hm…der Weg wird nicht einfacher.
Es geht stetig und steil runter. Manchmal setze ich mich einfach auf meinen Hosenboden und rutsche elegant auf den glatt geschliffenen Felsen abwärts. Manchmal bin ich froh steht ein Baum im Weg oder eine starke Wurzel ragt zwischen den Felsen hervor, wo ich mich einfach festhalten kann.
Unsere Wanderung ist in eine echte Kletterpartie ausgeartet!🫣
Dann…endlich…mit pochendem Herzen beuge ich mich in die erste Grotte hinein. Die Luft ist kühl, feucht, und es riecht nach uraltem Stein…oder wie in einem alten Kellergewölbe😅
Wir kraxeln weiter zur zweiten Grotte. Die Formen der Grotten wirken bizarr, ich taste über die glatte Wand und stelle mir vor, wie Wasser und Eis über Jahrtausende dieses Werk geschaffen haben.
Nun sind wir an einem Punkt…also…eigentlich…ehrlicherweise meine Wenigkeit…
Der Weg, der mit orangen Punkten immer nur nach unten führt, Richtung Meeresspiegel, wird mir zu Mühsam. Im Endeffekt…ich muss wieder alles rauf klettern…nein…ich mag nicht mehr.
Hier brechen wir das Unternehmen „Grotten“ ab und machen uns wieder auf den beschwerlichen Weg nach oben.
Irgendwann bin ich einfach froh wieder auf dem „Stock-und Stein-Weg“ zu sein. Und…jaaa…genau da passiert‘s…irgend eine dicke Wurzel hat sich mich als Opfer ausgesucht, streckt ihre alte Wurzel wie knorrige Finger nach mir, lässt mich stolpern und ich fliege in hohem Bogen, der ganzen Länge nach bäuchlings auf den verwurzelten Waldboden.
Meine Güte…Ich weiss doch dass ich nicht wirklich gut fliegen kann…aber…landen…noch weniger. Autsch!
Nun liege ich auf Augenhöhe mit Heidekraut, Heidelbeeren, Pilzen und Preiselbeerstauden und muss nun zuerst die Funktionstüchtigkeit verschiedener Gelenke überprüfen. Alles lässt sich bewegen, eine kleine Schürfwunde am linken Knie konnte ich nicht vermeiden.🩹🫣
Herzschlag: rasend!
Alles nochmal gut gelaufen!
Nach all dem über Stock-und-Stein-Abenteuer: Abendessen deluxe.
Wir übernachten im Naturreservat und gönnen uns etwas Deftiges: Gschwöuti met Chäs – oder auf gut Deutsch: Pellkartoffeln mit Käse. 🧀😋 Ein Hoch auf die kleinen Freuden nach einem Tag voller waghalsiger Kletterpartien und Abenteuer.
Fazit: Wanderung über Stock, Stein und Fels, Stolpern, Rutschen, Grotten…alles drin. Jeder Schritt wertvoll, jede Schürfwunde eine Ehrenmedaille. 🥰En savoir plus
VoyageurWunderschön! Wie aus dem Märchen Traumland! 🤩🥰 Im Herbst 🍂 ausserhalb der Touristenströme Schweden zu bereisen besticht immer mehr! Danke für eure Beiträge und tollen Fotos! Viel Freude und alles Gute weiterhin! 🙋🏼♀️