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  • Jour 17

    Flamingos in der Carmague

    25 juin 2023, France ⋅ ☀️ 26 °C

    Heute gings mit Sack und Pack an der Küste ostwärts in den Ort Saintes-Marie-de-la-Mer (bekannt für Europas größte und alljährliche Zigeunerwalfahrt, Ort zudem sehr touristisch trotz noch carakteristischer weißer Häuser mit blauen Fensterläden) in die Carmague. Die Carmague war eigentlich seit Beginn unserer Reiseplanungen das fixe und weitest weg gelegene Reiseziel - um speziell die ROSAFLAMINGOS (es gibt 5-6 Flamingarten weltweit, in Europa nur Rosaflamingo)🦩 in freier Wildbahn zu sehen.

    Zum betreten des Vogelparks (Ornithological Park of Pont de Gau) der auf Pfaden an die Gewässer und Vögel heranführt, kamen wir abends leider 10min zu spät. So haben wir uns auf eigene Faust auf Entdeckungsfahrt und -wanderung gemacht.

    Infos zum Eintauchen für Interessierte: Die Carmague ist eine große Schwemmlandebene im Mündungsdelta der Rhone (wasserreichster Fluss Frankreichs) in das Mittelmeer. Bekannt ist die Carmague für ihr Naturschutzgebiet mit u.a. mehr als 400 Arten an Wasservögeln (Reiher, Rosaflamingo, Möwen,...).  Étang de Vaccarès ist der größte der zahlreichen sehr flachen Seen (französisch étang), die die für die Camargue typische Landschaft prägen. Touristische Attraktionen sind die wildlebenden Herden der weißen Carmague-Pferde, einer nur hier vorkommenden Pferderasse, sowie die teilweise sehr großen Herden der Camargue-Stiere. Diese werden bei den größtenteils unblutigen Stierkämpfe in den Arenen der Provence eingesetzt. Pferde und Stiere leben im Freien, sie haben aber Besitzer und tragen entsprechende Brandzeichen, es sind also keine wilden Tiere. Der Küstenverlauf der Carmague wurde erst nach Eindämmung der Rhone (um 1850) weitgehend gesichert. Die Brackwasserlandschaft verlor so seine wilde, ungezügelte Kraft (keine Meerwasserübetschwemmungen mehr, künstliche Bewässerung notwendig,...). Heute speziell für die Carmague: SALZ & REIS: Seit Ende des 19. Jh. gibt es in Salin-de-Giraud die größte Saline (Salzabau) Europas. Zudem wurden nach den Verlusten der französischen Kolonien in Indochina Reisbauern ermuntert die vorhandenen Carmague-Reisanbauflächen zu vergrößern. Die künstlich bewässerten Reisfelder fügen sich zwar harmonisch ins Landschsftabild. Durch sie wurde der Grundwasserspiegel jedoch stark erhöht, die Gewässer weiter entsalzen. All das ist nur möglich durch heute starker Förderung mit EU-Geldern.

    Die Carmague ist eine Reise wert und hat uns trotz kurzem Aufenthalt gut gefallen.
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