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  • Visa - ein Drama in drei Akten

    September 6, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Jetzt, wo wir die Visa in Händen halten, die Erklärung, warum wir gestern Abend gefeiert haben 😉

    So einfach war die Sache nämlich mal wieder nicht, und das kam so:

    Ich hatte ja über das eVisa-System schon berichtet. Viele Angaben sind zu machen, und wehe, wenn etwas unvollständig ist, nicht in der vorgegebenen Reihenfolge oder was auch immer - zack! wird abgelehnt, und die Visagebühren sind futsch. Alles auf Anfang und von vorne, bitte. 😀

    Des Dramas erster Akt: Wir orientieren uns an den Sternen.
    Auf der zweiten Seite im eVisa-System geht es u.a. um die persönlichen Daten. Name, Vornamen, Geburtsdatum etc. Manche Felder haben ein Sternchen, andere nicht. Laienhafte Interpretation der Antragsteller: nur die Felder mit Sternchen sind Pflichtfelder. Und was machen wir mit den Vornamen? Christian hat vier davon, wovon - exotisch genug - der zweite der Rufname ist, ich immerhin drei mit Ulrike als Rufname am Anfang.

    Die Abfrage im System: Family Name (ok, das ist einfach 😉), First Name (von mir als Rufname interpretiert), Middle Name - im Singular und nicht Plural! - also nur am Beispiel von mir: Rufname und der zweite Vorname, oder? Und nachdem man das eingetragen hat, das nächste Feld ohne Sternchen fordert: Schreiben Sie Ihren vollständigen Namen in der Schrift Ihres Herkunftslandes.

    Die erste Seite des Reisepasses ist auch hochzuladen.
    Da das Feld mit dem vollständigen Namen ja kein Sternchen hat, hatte ich die erst einmal freigelassen. Man soll die Konsularbeamten ja auch nicht unnötig verwirren. 😉

    13 Tage später Nachricht im Mailpostfach: Visa abgelehnt 😞
    Begründung: Feld mit dem vollständigen Namen nicht ausgefüllt. Keine weiteren Hinweise, ob sonst irgendwelche Fehler vorliegen.

    Des Dramas zweiter Akt: Wir sind lernfähig.
    Also neuer Versuch. Bei First Name beim Gatten Gemahl Christian eingetragen wie im ersten Versuch auch, ist ja schließlich der Rufname. Bei Middle Name den dritten Vornamen eingetragen, ist ja schließlich Name und nicht Names. Bei mir den zweiten Vornamen bei Middle Name, und bei beiden natürlich dieses Mal das Feld mit dem vollständigen Namen brav ausgefüllt. Erneut bezahlt und ab die virtuelle Post.

    13 Tage später: Nachricht im Mailpostfach: Visa abgelehnt 😞
    Begründung: Angaben stimmen nicht mit dem Reisepass überein.
    Deutliche Bissspuren in meiner Tischkante frisch hinzugefügt! 😞

    Des Dramas dritter Akt : Wir telefonieren.
    Ein Anruf in der Konsularabteilung der thailändischen Botschaft in Berlin bringt Aufklärung. Die Angaben auf der zweiten Seite des eVisa-Systems müssen zu 100 Prozent identisch mit dem Reisepass sein. Wenn nicht, wird sofort abgelehnt. Also bei Christian eben der erste Vorname bei First Name und sämtliche weiteren Vornamen dann bei Middle Name. Und nix unterschlagen! Bei mir entsprechend dann zwei Vornamen bei Middle Name. Die Mitarbeiterin war total nett und bestätigte mir meine Einschätzung, dass das für Europäer schon sehr verwirrend sei, sie hätten Bitten um klare Erklärungen an den entsprechenden Stellen des Antrages schon so oft ans Außenministerium in Bangkok gerichtet. Das hätte offenbar dort aber die gleiche Wichtigkeit, als fiele in China ein Sack Reis um, Effekt gleich Null.

    Auf meine Bitte hat sie dann beide Anträge gleich noch einmal vollständig durchgeprüft und dabei aber keine grundsätzlichen Fehler gefunden. Wenn noch etwas auftrete, würde man sich per Email bei uns melden. Das passierte tatsächlich, wir mussten Christians Pass nochmal fotografieren, weil das Passfoto nicht scharf genug war. Genehmigen und unterschreiben muss am Ende der Konsul, sagte mir die Mitarbeiterin noch, und das ist nun gestern offensichtlich passiert.

    Könnt ihr euch vorstellen, welche Gebirge uns vom Herzen gefallen sind, als die Mail mit "Visa approved" eintraf? 😉

    Nun müssen wir mit einem ausgedruckten Exemplar des Visums bis zum 3. Dezember 23 einreisen - schaffen wir locker, wir wollen ja schon am 31. Oktober dort sein! Am Flughafen werden wir dann eine Aufenthaltserlaubnis für 90 Tage in den Pass gestempelt bekommen und müssen dann rechtzeitig vor Ablauf dieser 90 Tage (der 90. Tag ist der 28. Januar 2024) bei der Einwanderungsbehöde in Bangkok die Verlängerung beantragen. Dazu ist vor Ort noch diverses zu erledigen, dazu in einem anderen Post mehr.

    Nun, da die Visa nun endlich eingetroffen sind, konnte ich heute Vormittag mit unserer deutschen privaten Krankenversicherung telefonieren. Diese leistet ja nicht in der Zeit, in der wir in Thailand sind. Es besteht aber die Möglichkeit, für unsere Verträge eine sogenannte Anwartschaft zu vereinbaren. Wir zahlen während unserer Abwesenheit weiterhin einen gewissen - niedrigeren Betrag und steigen nach unserer Rückkehr nach Deutschland zu den alten Konditionen wieder ohne erneute Gesundheitsprüfung etc. in die Verträge ein.

    Da in Deutschland Versicherungspflicht besteht, braucht die Krankenkasse einen Nachweis, dass wir mehr als sechs Monate im Ausland bleiben. Als Nachweis dient z.B. das Visum. Nun haben wir ja vorerst nur 90 Tage zuerkannt erhalten, ist also ein Spezialfall. Ich habe jetzt eine Mail losgeschickt mit den Visa und einer Verlautbarung des thailändischen Konsulats in München, wonach bei unserer Visumsversion vor Ort die Verlängerung bis zu einem Jahr möglich ist..... Nun heißt es warten, dass alles weiterhin glatt geht und recht zeitnah hoffentlich die Bestätigung der Anwartschaft kommt.

    Stay tuned and hold the line für mehr Abenteuer mit den Strobels on tour 😀
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