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  • Day 19

    Heureka - wir haben jetzt ein Bankkonto

    November 16, 2023 in Thailand ⋅ 🌧 29 °C

    Heute Nachmittag habe ich zwar, wie das beigefügte Foto dokumentiert, mit Zitronen gehandelt - doch genau genommen sind das ja keine Zitronen, sondern Limetten und die wurden von einem rollenden Pickup herab direkt vor unserem Haus angeboten: zwei Kilo zu 70THB, also rund 1,90€.

    Vormittags hatten wir mit unseren Freunden einen Mietvertrag für das Haus fertig gemacht, das wir im Moment bewohnen. Wir brauchen diesen Vertrag auf jeden Fall für den Antrag auf Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung (Extension of stay, abgekürzt Eos) bei der Immigration hier in Bangkok. Er könnte aber auch als Nachweis einer Adresse in Thailand für die Eröffnung eines Bankkontos wichtig sein, damit waren wir nämlich seit Montag noch nicht weiter gekommen - abgesehen davon, dass ich mich per Mail bei der Bangkok Bank nach den notwendigen Unterlagen zur Kontoeröffnung erkundigt habe,

    Nachdem mir vom Kundencenter sehr ausführlich geantwortet wurde und ich erfuhr, dass wir in jeder Filiale auch englisch sprechende Mitarbeiter antreffen würden, sind wir dann heute gegen 14:30h eine Hochbahnstation Richtung Norden gefahren, wo sich laut Google Maps eine Filiale in ziemlicher Nähe zum Bahnhof befinden soll. So war es auch, auf dem Gelände einer Universität liegt neben Geldautomaten auch eine mit zwei jungen Mitarbeiterinnen besetzte Zweigstelle. Die eine untertrieb ihre Englischkenntnisse in asiatischer Bescheidenheit als "a little", sie wurde zu unserer Ansprechpartnerin. Aber auch die andere war für die folgenden fast drei Stunden (!!!) eigentlich nur mit uns beschäftigt.

    Ihr habt es aus der Überschrift des Footprints schon gesehen: wir haben es geschafft und sind jetzt stolze Besitzer je eines "saving accounts", also das klingt zwar nach Sparbuch, entspricht aber am ehesten unserem Girokonto. Aber was für ein Papierkrieg bis dahin!!! Wir brauchten unsere Reisepässe, die Originalvisa, die deutschen Personalausweise, die deutschen Führerscheine und den Mietvertrag. Alles wurde kopiert, und die Kopien der Pässe, Visa, Ausweise und Führerscheine mussten wir je Kopie einzeln unterschreiben - die reinste Signierstunde. Selbst nach unserer Auslandsreisekrankenversicherung wurde gefragt, Gott sei Dank hatte ich die Mail mit den Vertragsunterlagen im Handy gespeichert.

    Nachdem die Kopien erledigt waren, kamen die Formblätter der Bank auf die Bühne. Gefühlt waren das pro Nase mindestens ein Dutzend Formulare. Selbst unsere deutschen Steuernummern mussten wir angeben. Fotografiert wurden wir auch, wofür auch immer. Nachdem wir alles ausgefüllt hatten, machte sich die Mitarbeiterin ans Einpflegen der Daten ins System.

    Im Endeffekt verließen wir die Filiale mit einerseits einem so genannten bank book, tatsächlich ganz old school so wie unsere Sparbücher früher. Darin wird wohl jeder Umsatz festgehalten, jedenfalls sind die 1.000 Baht pro Person, die wir als erste Einzahlung geleistet haben, schon vermerkt. Daneben haben wir auf den jeweiligen Handys die Bank-App der Bangkok Bank installiert und freigegeben bekommen, so dass wir die Umsätze jetzt quasi in Echtzeit verfolgen können.

    Und schließlich haben wir eine Geldkarte bekommen, die es uns erlaubt, an den Geldautomaten der Bangkok Bank in der Region Bangkok kostenlos Geld abzuheben. Außerhalb der Stadt sind an einem Ort die ersten drei Abhebungen am Automaten kostenfrei - danach kostet uns jede Kontobewegung umgerechnet 27 Eurocent. Das ist schon eine andere Hausnummer, wenn man weiß, dass jede Abhebung an jedem Automaten mit einer deutschen Visa- oder auch Mastercard landesweit durch die jeweils in Anspruch genommene Bank pauschal mit 220THB (ca. 3€) zu Buche schlägt.

    Das, was die Schaltermädels von der Siam Commercial Bank am Montag nicht auf die Reihe brachten, klappt

    Es war ein echtes Abenteuer mit gutem Ausgang. Nun können wir die Konten mit den notwendigen Beträgen bestücken und sind der angestrebten Extension of stay ein gutes Stück näher gekommen. Das haben wir bei einem schönen Essen mit unseren Freunden in deren Lieblingsrestaurant etwa fünf Minuten Fußweg von zu Hause entfernt ein bisschen gefeiert.

    Die ganze in den Bildern festgehaltene dreigängige Herrlichkeit kostete für uns Vier incl. Getränken umgerechnet 53€, ein fürstlicher Preis für hiesige Verhältnisse! Aber erstens waren die Speisen auch sehr schmackhaft und zweitens war es dies uns auch für den Anlaß absolut wert. Heute Nacht werden wir sicher gut und beruhigt schlafen können!
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