• Ausflugstag 2 - Sankampaeng - Lampang

    25 novembre 2023, Thaïlande ⋅ ☀️ 27 °C

    Anschließend an die Einkäufe ging es auf der Nationalstrasse 1 Richtung Süden. Würde man diese Straße immer weiter fahren, käme man nach ca. 700 km in Bangkok an. Wir wollten aber lediglich 80 km Richtung Lampang, wo uns ein staatliches Elephant Conservation Camp erwartete. Dort werden junge Elefanten zu Arbeitselefanten ausgebildet, ältere können in geschützter Umgebung ihren Lebensabend genießen. Auch eine von Veterinären geleitete Krankenstation gehört zum Komplex. Zur Zeit leben hier etwa 80 Elefanten. Kurz zur Geschichte dieser Einrichtung:

    1873 im fünften Jahr seiner Regierung erteilte der Thailändische König Rama V. (Chulalongkorn, „The King and I“) der Borneo Company des Vereinigten Königreichs eine Konzession für den Holzeinschlag. Diese Gesellschaft setzte Dampfmaschinen zum Betrieb der Sägewerke ein, und Elefanten besorgten die schwere Arbeit des Holzrückens im Dschungel.

    Am 1. Januar 1947 gründete die Thailändische Regierung die Forest Industry Organization (FIO). 1956 wurde die FIO dem Landwirtschaftsministerium unterstellt. Im Jahr 1978 richtete man in Ban Pang La im Distrikt Ngao bei Lampang ein Ausbildungszentrum für junge Arbeitselefanten ein. Dies war der erste und einzige Ort der Welt, wo man Elefanten trainierte, und das Zentrum erwarb sich rasch eine international bedeutenden Ruf. Die FIO setzte diese Arbeit bis zum 17. Januar 1989 fort, als die Regierung ein landesweites Dekret erließ, mit dem die Abholzungsverträge und -konzessionen in ganz Thailand beendet wurden. Dies wirkte sich sowohl auf die FIO-Elefanten als auch auf Thailands privat gehaltene Arbeitselefanten aus und führte dazu, dass viele Elefanten und ihre Mahouts arbeitslos wurden.

    Der illegale Holzeinschlag nahm währenddessen von Jahr zu Jahr zu, und die Anzahl der dabei eingesetzten Elefanten stieg auf 2.000 bis 2.500, wobei jeder einzelne durch seine Arbeit etwa 50.000 bis 100.000 THB (1.500 – 3.000 €) pro Monat erwirtschaftete. Diese Elefanten mussten meist nachts arbeiten, wurden oft mit Amphetaminen aufgeputscht und mit Gewalt zu noch schwererer Tätigkeit angetrieben. Wurden die Täter dingfest gemacht, kümmerte sich die FIO um die Tiere. Diese waren dann meist in schlechter Verfassung, waren gar blind oder hatten gebrochene Gliedmaßen.

    1991 verlegte man dann u. a. durch die Initiative der Tochter König Bhumiphols - Maha Chakri Sirindhorn – das Elefantenzentrum von Ban Pang La nach hierher, wo bedeutend mehr Platz zur Verfügung steht. Derzeit leben auf dem ca. 3 qkm großen Gelände etwa 80 Elefanten.

    Nicht kommerziell, sondern zur Erzielung von Einnahmen für das Zentrum ist der Eintritt, der auch einen Shuttlebus für das weiträumige Areal mit einschließt. Man kann Elefanten füttern, auf ihnen reiten (was ich zuletzt 2018 getan habe, um Benedikt mal das Erlebnis zu ermöglichen), und es gibt auch eine Show mit dem üblichen Standardprogramm wie Holzstämme ziehen und stapeln, dem Mahout den zuvor abgenommenen Hut bringen und wieder aufsetzen, und auch als krönenden Abschluss einen malenden Elefanten. Derartige Shows sind eigentlich fragwürdig, diese hierhier ist allerdings im Gegensatz zu den zahlreichen Elefantenfarmen im Norden von Chiang Mai überhaupt nicht kommerziell, was uns gut gefallen hat. Persönlich fand ich unsere Tour, die wir 2021 gemacht haben, am schönsten. Sie kann bei Interesse gerne in der damaligen Reisebeschreibung nachgelesen werden.
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