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  • Day 32

    Chiang Rai - Der Weiße Tempel 1

    November 29, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 30 °C

    Bevor wir uns gegen 12 Uhr der zweiten Attraktion des Tages widmeten, nahmen wir zunächst einmal ein kurzes und recht mittelmäßiges Mittagsmahl in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ein. Der Weiße Tempel trägt seinen Namen schon zu Recht, denn er strahlt in reinem Weiß. In den die Konstruktion bedeckenden Oberflächenputz hat man Vieltausende Stücke silberfarbenen Spiegelglases eingebettet, die das grelle tropische Sonnenlicht in mannigfaltigen Winkeln die Augen des Betrachters blendend reflektieren.

    Die nachfolgende Beschreibung entnahm ich als Zitat dem im Reise Know-How-Verlag Bielefeld (😂🤣) erschienenen Thailandführer von Rainer Krack:

    "Chiang Rai - die Stadt der bizarren Kunstwerke

    Die spektakulärste Sehenswürdigkeit um Chiang Rai ist sicher der "Weiße Tempel", ein bizarrer, ästhetisch wüster Gebäudekomplex, 15 Kilometer südlich der Stadt. Das Wat Rong Khun ist ein privates Unternehmen, eine gigantische Kunstinstallation und der schräge Traum des thailändischen Künstlers Chalermchai Kosepar. Der 60-Jährige öffnete den Tempel 1997; er erwartet jedoch nicht, dass der Bau vor 2070 komplett sein wird. Aber keine Sorge - was derzeit steht, ist schon mehr als ausreichend!

    Das fängt schon auf dem Parkplatz des Tempels an, wo alle Verkehrskegel von Totenköpfen gekrönt werden. Vor dem Hauptgebäude stehen Bäume, von denen uns recht bekannte Köpfe hängen, darunter Batman, Wolverine und Smiagol, allesamt in Thailand durch beliebte Kinofilme bekannt.

    In das Tempelhauptgebäude schreitet man über einen schmalen Steg - die 'Brücke der Wiedergeburt'. Zu beiden Seiten der Brücke recken sich aus einem kleinen See hunderte von weißen Händen in den Himmel, man hat das Gefühl, mitten durch einen Horrorfilm zu laufen. Über die Brücke gelangt man durch ein Tor in den Ubosot, die Gebetshalle, das größte Gebäude.

    Wie in buddhistischen Tempeln in Thailand üblich ist der Saal von einer großen Buddhastatue dominiert. Wie in anderen Tempeln treten die thailändischen Besucher ein, knien nieder und beten. Wer sich nun umdreht, um das Fresko, das die Wand um die Eingangstür bedeckt, zu bewundern, wird überrascht sein. Hier hat der Künstler eine apokalyptische Welt gemalt.

    Ein gigantischer feuerfarbener Dämon sieht auf die Besucher herab. In seinem linken Auge ist der frühere US-Präsident George Bush zu sehen. In seinem rechten Auge schaut Terrorist Osama bin Laden auf uns herunter. Auf der Stirn schwebt ein Totenkopf, auf dem Buddha sitzt.

    Auf Augenhöhe wird es konfuser. Hier speien Vulkane Feuer, und das explodierende New York World Trade Center wird von Teufelschlangen erdrosselt. Waffen sind im Hintergrund als Teil des gesamten Designs zu erkennen. Im unteren Bereich des Freskos sind diverse Superhelden und Popkulturrepräsentanten aus dem Westen zu sehen: Batman, Freddy Krüger, Terminator, Harry Potter, Jack Sparrow, Elvis Presley, Michael Jackson, das Alien, die Ninja Turtles und sogar Angry Bird.

    Der Künstler erklärt sein Werk wie folgt: 'Auf der einen Seite des Ubosot ist das Gute zu sehen, auf der anderen das Böse. Unsere Gier nach natürlichen Ressourcen und Waffen kennt keine Grenzen. Die Welt brennt und ist in Trümmern. Die Superhelden geben uns Hoffnung, aber sie kommen zu spät, um das World Trade Center zu retten.'

    Die Mischung aus westlicher Trivialkultur und östlicher Religion mutet westliche Besucher schon sehr merkwürdig an. Chalermchai aber will vermitteln: 'Junge Thais wissen nichts über die Welt. Sie wissen nicht, wieviel Gewalt es da draußen gibt. Aber sie erkennen die Ikonen, die ich in mein Werk integriert habe. Und so kann man sie näher an das Weltgeschehen heranbringen und erklären, dass Gewalt und Gier zu nichts führen, dass wir so nicht zum Frieden kommen.' "

    Welterklärungen eines Künstlers im Cartoonmodus auf Kindergartenniveau. Hält er seine Landsleute wirklich für so dumm und ungebildet??

    Weiter im Zitat:
    "Auf die Frage, warum er persönlich ein großes Messer am Gürtel trägt, antwortet Chalermchai mit einem breiten Grinsen: 'Ich liebe Messer und Schusswaffen.'"
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