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- Dzień 167
- poniedziałek, 7 kwietnia 2025 03:02
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WietnamHue16°27’50” N 107°35’11” E
UNESCO Weltkulturerbe in Hué

Die Zitadelle von Huế wurde ab 1804 vom Begründer der kaiserlichen Nguyễn-Dynastie, Gia Long, erbaut. Der genaue Standort wurde mittels Geomantie (Wünschelrutengehen) ermittelt. Als Vorbild, dem sie in verkleinertem Format folgte, diente die Verbotene Stadt der chinesischen Ming-Dynastie. Tausende von Arbeitern errichteten um eine nahezu quadratische Grundfläche einen 10 km langen Erdwall, der von einem mehr als 20 m breiten Wassergraben umgeben ist. Später wurde der Erdwall durch eine Steinmauer (6 m hoch, 20 m dick) ersetzt. Während der Herrschaft von Gia Longs Sohn und Nachfolger Minh Mạng wurden diese Arbeiten abgeschlossen.
Der Parfümfluss (Sông Huong) fließt südöstlich des Komplexes, und der Kaiserkanal (Ngu Ha) verläuft direkt durch das Zentrum.
Nach und nach kamen weitere Gebäude, Höfe und Gärten in der im Südosten der Zitadelle liegenden Verbotenen Stadt hinzu. Die Herrschaft des Kaisers dauerte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Bis dahin umfasste das Innerste - die dem Herrscher und seiner Familie vorbehaltene Verbotene purpurfarbene Stadt - viele Gebäude und mit mehreren Hundert Räumen. Die Bausubstanz litt in der Folge zwar unter Termiten und Zyklonen, blieb aber eindrucksvoll.
Bei der Schlacht um Huế während der Tet-Offensive flogen die US-Streitkräfte gezielte Bombenangriffe gegen die Zitadelle und die dort in Stellung gegangene nordvietnamesische Armee und die Vietcong. Die Tet-Offensive hat ihren Namen vom nordvietnamesischen Neujahrsfest her, das sich nach dem Mondkalender richtet. Die Nordvietnamesen starteten ab dem 30. Januar 1968 eine Angriffswelle, die sich auf die Großstädte Saigon und Hué und auf Militärstützpunkte der Südvietnamesen und der mit ihnen verbündeten amerikanischen Truppen richtete.
Die Nordvietnamesischen Streitkräfte (Viet Cong) eroberten die Zitadelle für 25 Tage und hißten ihre Flagge auf dem das Areal beherrschenden Fahnenturm. Bei diesen Kämpfen, welche bis zum 24. Februar 1968 andauerten, wurde die alte Kaiserstadt vollständig zerstört. Lediglich die Tempel Thái Hòa und Cần Thanh sowie Thế Miếu und Hiển Lâm Các blieben erhalten. In den steinernen Umfassungsmauern sind noch heute Spuren dieser Schlacht zu finden. 1993 wurde die Zitadelle von Hué zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Direkt innerhalb der Zitadelle, nahe den Mauern der Kaiserlichen Stadt, stehen neun "heilige" Kanonen. Diese bronzenen Geschütze wurden 1803 von Kaiser Gia Long in Auftrag gegeben und aus Gegenständen gegossen, die von den Tay-Son-Rebellen konfisziert worden waren. Obwohl die Geschütze nie in einer Schlacht verwendet wurden, gelten sie als symbolische Beschützer der Zitadelle und der Nguyen-Dynastie. Jedes der 6,10 m langen Geschützrohre lagert in einer Lafette aus Eisenholz, und man gab jeder Kanone einen individuellen Namen nach den Jahreszeiten, aber auch nach den Elementen wie z. B. Feuer, Erde, Holz, Luft und Wasser.
Der Tay-Son-Aufstand, oft auch als vietnamesischer Bürgerkrieg von 1771–1802 bekannt, waren eine Reihe militärischer Konflikte in der vietnamesischen Geschichte, die auf einen vietnamesischen Bauernaufstand in Tay Son (in Zentralvietnam) folgten.
Beim Näherkommen wird man gegenüber dem Eingang zur Kaiserlichen Stadt bereits von dem dreistöckigen 17 m hohen Fahnenturm, begrüßt, vietnamesisch Cot Co oder Ky Dai. Im frühen 19. Jahrhundert setzte dem Turm einen 30 m hohen Fahnenmast auf. Nachdem dieser 1904 durch einen Taifun und später dann noch im Vietnamkrieg beschädigt wurde, stammt der heutige Betonturm aus dem Jahr 1949. Während der Tet-Offensive 1968 wehte die Flagge des Viet Cong für 25 Tage über diesem Turm.
Da die Zitadelle neben den Kaisergräbern zu einem der beiden touristischen Glanzpunkte vor Ort zählt, konzentriert sich hier folgerichtig auch der Zustrom der Touristen. Bevor man den ehemaligen Palast betreten darf, muß erst eine Eintrittskarte zu 200.000 VND (7,20 €) pro Person erworben werden. Und nun ist es nicht etwa so, daß man in der Internetära die Möglichkeit des Erwerbs eines Onlinetickets vorgesehen hätte, nein! Man darf sich brav in lange Warteschlangen vor den drei besetzten Schaltern einreihen und wacker vor sich hin transpirieren, denn die herrschende Schwüle bei 26° C treibt einem den Schweiß aus allen Poren und belastet den Kreislauf.
Es scheint für die Vietnamesen von besonderem Reiz zu sein und bringt sie offenbar dem genius loci erheblich näher, wenn sie sich für den Besuch dieser Stätte historisch angehaucht kostümieren. Folglich sieht man scharenweise vor allem Frauen bunt gewandet in den typischen Ao Dais und mit historisierendem Kopfputz durch die Gegend flanieren und an den unmöglichsten Stellen für Fotos posieren. Ohne ein entsprechendes Beweisfoto oder –selfie ist man ja nie hier gewesen!
Eine ausgelassene Gruppe historisch kostümierter junger Menschen war wohl für ein professionelles Fotoshooting unterwegs, denn sie lief uns bei unserer Visite immer wieder über den Weg und vor die Linse. Man beachte: all diese historisierenden Kostüme sind zu 100 % aus Kunstfasern und entsprechend wasserundurchlässig. Man stelle sich die so erzeugte Transpiration der Träger vor...
Wenn man bedenkt, daß das gesamte Ensemble von Zitadelle und Kaiserpalast „lediglich“ aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts stammt, einer Epoche, als in Europa nach Stilmerkmalen des Klassizismus gebaut wurde, wird doch im Vergleich zu anderen Stätten hier in Vietnam ein ziemliches Tamtam darum gemacht. Das erinnert etwas an den überzogenen Stolz der US-Amerikaner auf ihre „Historical Buildings“ und ihr „National Architectural Heritage“, das stets etwas parvenühaft daherkommt – und uns Europäer innerlich grinsen läßt…..
Quellen: Wikipedia und https://localvietnam.de/ Czytaj więcej
petrolundcurry
Nice!