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ThailandBangkok13°51’11” N 100°33’47” E
Die Lisu

Die Lisu sind eine tibeto-birmanische Volksgruppe, die in den Bergregionen Myanmars (Burmas), Südwestchinas, Thailands und des indischen Bundesstaates Arunachal Pradesh lebt. Sie sind ein zweigeteiltes Völkchen: Es gibt die „Blumigen“, oder auch Hua Lisu und die „Schwarzen“ oder He Lisu. Die meisten der Lisu in Thailand gehören zu den Blumigen und leben fast überall in Thailands Norden verstreut.
Etwa 730.000 Lisu siedeln in den Präfekturen Lijiang, Baoshan, Nujiang, Dêqên und Dehong in den Provinzen Yunnan und Sichuan in Südchina.
In Myanmar stellen die Lisu eine von 135 ethnischen Gruppen mit einer geschätzten Population von 600.000 Individuen dar. Sie leben überwiegend im Norden des Landes.
Etwa 55.000 Lisu halten sich in Thailand auf, wo sie zu den sechs wichtigsten Bergvölkern gehören. Sie bewohnen hauptsächlich abgelegene Bergregionen.
Das Volk der Lisu besteht aus mehr als 58 verschiedenen Clans. Jeder Familienclan hat seinen eigenen Vor- oder Nachnamen. Die größten und bekanntesten Familienclans des Stammes sind Laemae pha, Bya pha, Thorne pha, Ngwa pha (Ngwazah), Naw pha, Seu pha und Khaw pha. Die meisten Familiennamen leiten sich aus ihrer Tätigkeit als Jäger in der Urzeit ab. Später übernahmen man jedoch auch viele chinesische Familiennamen.
Die Geschichte der Lisu wird in Form von Liedern von Generation zu Generation weitergegeben. Heute sind diese Lieder so lang, dass man eine ganze Nacht damit verbringen kann, sie zu singen.
Es wird angenommen, dass die Lisu ihren Ursprung in Osttibet hatten, noch bevor die heutigen Tibeter das Hochland besiedelten. Forschungen deuten darauf hin, dass sie sich von dort aus in den Nordwesten Yunnans ausbreiteten. Sie bewohnten über Jahrtausende eine Region in Baoshan und der Tengchong-Ebene. Lisu, Yi, Lahu und Akha sind tibetisch-birmanische Sprachen, die entfernt mit Birmanisch und Tibetisch verwandt sind.
Nach der Lesart der han-chinesischen Ming-Dynastie (um 1140–1644 n. Chr.) wurden die Sprachen und die Kultur der östlichen und südlichen Lisu stark von der Han-Kultur beeinflusst. Mitte des 18. Jahrhunderts begannen Lisu nach Nordburma zu ziehen, wo sie sich im Shan- und Kachin-Staat niederließen. Eine Gruppe der südlichen Lisu wanderte nach Mogok und in den südlichen Shan-Staat und dann im späten 19. Jahrhundert weiter nach Nordthailand.
Lisu werden in Indien als Yobin bezeichnet und leben als 5.00 Köpfe zählende Minderheit im indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh. Anfang der 1980er Jahre besaßen diese Lisu keine Staatsbürgerschaft, da sie als Flüchtlinge aus Myanmar galten. 1994 erkannte man ihnen dann doch die indische Staatsangehörigkeit zu, jedoch nicht den Status einer anerkannten Minderheit.
Lisu-Dörfer finden sich zumeist in der Nähe von Berggipfeln, und immer in der Nähe von Bächen oder kleineren Wasserfällen, um einen einfachen Zugang zum Waschen und Trinken zu ermöglichen. Ihre traditionellen Häuser sind in der Regel ebenerdig und haben Lehmböden und Bambuswände. Die typische farbenfrohe Tracht besteht aus bunten aneinandergenähten Stoffstreifen.
Der Lebensunterhalt der Lisu basiert auf dem Anbau von Trockenreis, Obst und Gemüse in Brandrodungslandwirtschaft. Sie leben jedoch typischerweise in ökologisch fragilen Regionen, in denen das Überleben oft nur schwierig ist. Daher waren sie stets auch auf Handel angewiesen. Dazu gehörte auch die Arbeit als Träger und Karawanenbegleiter. Mit der Einführung des Schlafmohns im frühen 19. Jahrhundert konnten viele Lisu-Siedlungen wirtschaftliche Stabilität erreichen.
Trotz jahrzehntelanger Rodung durch Bergvölker wie die Lisu verfügte Nordthailand über einen höheren Anteil intakter Wälder als jeder andere Teil des Landes. Der zunehmende Bau staatlicher Straßen, die Abholzung (legal, größtenteils aber illegal) durch thailändische Firmen und der Zustrom von Einwanderern aus dem Tiefland führten jedoch dazu, dass abgeholzte Felder nicht mehr brachliegen und sich erholen können, was einen essentieller Faktor für diese Art des Ackerbaus darstellt.
Die Brandrodungen in Einheit mit dem illegalen Holzeinschlag führten nun zu großen Arealen abgeholzter Berghänge, wo die fehlenden Wurzeln den Boden nicht mehr vor zunehmender Erosion bewahren konnten. Unter diesen Bedingungen waren Lisu und andere Bergvölker gezwungen, auf neue landwirtschaftliche Methoden umzusteigen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Bevor das Christentum die Lisu erreichte, waren sie Animisten. Die Religion der Lisu ist eine einfache Form des Animismus oder der Nat-Verehrung, bei der den Geistern der Berge Opfer dargebracht werden. Nats nennt man vor allem in Myanmar gottähnliche Naturgeister, die landesweit verehrt werden. Jedes Haus hat im Innern an der Rückseite einen Ahnenaltar. Die wichtigsten Rituale werden von Schamanen vollzogen. In jedem Dorf gibt es traditionell oberhalb einen heiligen Hain, wo der Himmelsgeist oder in China der „Geist des Alten Großvaters“ mit Opfergaben bedacht wird.
Das wichtigste Lisu-Fest fällt mit dem chinesischen Neujahrsfest zusammen und wird - ebenso wie Hochzeiten - mit Musik und Gelagen zelebriert. Die Menschen tragen zu diesen Anlässen viel Silberschmuck und ihre beste Kleidung, um ihren Erfolg im vergangenen Jahr zu zeigen.
Im Jahr 2008 gab es in Yunnan über 700.000 und in Myanmar 450.000 christliche Lisu. Nur die Lisu in Thailand blieben von christlichen Einflüssen unberührt.
Es sind zwei Schriften in Gebrauch. Die älteste und am weitesten verbreitete ist das Fraser-Alphabet, das um 1920 von James O. Fraser und dem Karen-Evangelisten Ba Thaw entwickelt wurde. Die zweite Schrift wurde von der chinesischen Regierung entwickelt und basiert auf Pinyin.
Frasers Alphabet wurde 1936 zur Erstellung der ersten publizierten Werke in Lisu verwendet: eines Katechismus, von Teilen der Heiligen Schrift und eines vollständigen Neuen Testaments. 1992 erkannte auch die chinesische Regierung das Fraser-Alphabet als offizielle Schrift der Lisu-Sprache an.
Nur ein kleiner Teil der Lisu kann allerdings diese Schrift lesen oder schreiben; die meisten lernen in der Grundschule das Lesen und Schreiben in ihren lokalen Sprachen (Chinesisch, Thailändisch, Birmesisch).
Quelle: Wikipedia,
Bilder z. T. auch https://www.green-trails.com/ und https://dhanalin.com/Baca lagi