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ThailandBangkok13°51’20” N 100°35’5” E
Die Akha

Die Akha (auch Aka) sind eine ethnische Gruppe, die in den Bergländern des nördlichen Südostasiens ansässig ist. Sie siedeln in der südchinesischen Provinz Yunnan, im Shan-Staat Myanmars sowie hochgelegenen Teilen von Nordthailand, Laos und Nordwest-Vietnam. Die Sprache Akha gehört zu den Lolo-Sprachen innerhalb der tibetobirmanischen Sprachfamilie und kennt nur die mündliche Überlieferung ohne schriftliche Zeugnisse. Man schätzt die Zahl der Akha auf mehr als 400.000. Sie bilden damit eine relativ große Minderheit in den Ländern, in denen sie leben.
In Thailand sind sie als eines der sieben größeren „Bergvölker“ anerkannt, in Laos als Lao Sung („Hochland-Lao“). In der Volksrepublik China und in Vietnam (17.500) werden sie als Teilgruppe der offiziell anerkannten Nationalität der Hani bzw. Hà Nhì betrachtet.
Hauptsiedlungsgebiet in Thailand sind heute die Bergrücken in den Nord-Provinzen Chiang Rai, Chiang Mai, Lampang, Phrae, Tak und Kamphaeng Phet oberhalb etwa 1.000 m in Thailand. Im Jahr 2000 lebten dort nach einer groben Schätzung rund 50.000 Akha in etwas mehr als 300 Dörfern. Sie stammen nach allgemeiner Auffassung aus dem tibetischen Hochland, sind von dort nach Yunnan gewandert, von wo ein Teil weiter in das nördliche Birma und Laos zog und seit Mitte des 19. Jahrhunderts auch Thailand erreichte. Selbst heute noch läßt sich eine Migration nach Thailand feststellen.
Die Akha leben traditionell als Bauern in auf Holzpfählen errichteten Bambushütten. Sie praktizieren eine Fruchtfolge aus Trockenreis, Weizen, Bohnen, Knoblauch und anderen Gemüsesorten. Ferner halten sie Schweine und Wasserbüffel. Diese intensive Landwirtschaft versucht die thailändische Regierung durch geeignete Hilfsprojekte in eine eher extensive Form umzusteuern. Das gilt ebenfalls für den in abgelegenen Gegenden noch immer praktizierten Schlafmohnanbau, eine seit Jahrhunderten aus medizinischen und religiösen Gründen geübte Praxis. Jedes Dorf hat eine Art „Bürgermeister“, der die Interessen der Bewohner gegenüber den thailändischen Kommunen vertritt.
Die Akha-Gesellschaft besteht aus einem patrilinearen Verwandtschaftssystem, das bestimmt, welche Gruppe oder welcher Clan Ehefrauen bereitstellt oder annimmt. In diesem System müssen Frauen in Clans einheiraten, die für sie als „Ehefrauen annehmende“ klassifiziert sind, und Männer können nur Frauen heiraten, die für sie als „Ehefrauen gebende“ bestimmt sind. Jedes Individuum ist also beschränkt in seiner Partnerwahl, nicht nur durch das Gebot der Exogamie, sondern auch durch komplexe Regeln für das Annehmen und Geben von Ehefrauen.
Die Akha treiben für gewöhnlich regen Handel mit den umliegenden Dörfern und Städten. Sie verkaufen ihre landwirtschaftlichen Produkte auf den örtlichen Märkten und decken sich dort mit Konsumgütern oder Kleidung ein.
Die Basis jeder Mahlzeit ist Reis. Dazu werden Eintöpfe, Gemüsebeilagen, Bambus und selbstgemachte Soßen aus Chili serviert. Ab und zu gibt es auch Huhn, Schwein, Fisch und auch Insekten. Dabei werden nach Möglichkeit alle Körperteile der Tiere verzehrt, samt Kopf und Knochen. Wie in Asien üblich essen sie mit den Händen oder mit Stäbchen. Suppen löffeln sie aus einer gemeinsamen Schüssel. Gegessen wird auf dem Boden auf einem Tischchen aus Bambus. Sehr gerne wird auch der selbstgebrannte Schnaps (Dschibbá) zu den Mahlzeiten getrunken. Er ist auch fester Bestandteil gesellschaftlicher Aktivitäten, Abende und Feste.
Handwerklich ist das Volk sehr begabt. Es stellt viele alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Körbe, Behälter oder Trinkbecher aus Bambus her. Dabei wird eisern an den alten Gepflogenheiten festgehalten und der Gebrauch „neumodischen“ Werkzeugs verweigert. Der Dorfschneider näht die traditionellen Trachten und Hemden sowie Mützen, Taschen, Geldbeutel oder Armbänder. Die hergebrachte Tracht der Frauen, auf die diese sehr stolz sind, ist sehr farbig. Sie tragen dazu spitze schwarze mit Silbermünzen benähte Mützen und Gürtel. Die Männerkleidung besteht aus schwarzen Hosen mit einer kurzen Jacke, die mit wenigen Knöpfen lose zusammengehalten wird. Die Kleidung besteht aus selbstgesponnener und –gewebter Baumwolle. Auch ihre Macheten, Messer und Fischernetze sind häufig Eigenkreationen.
Am Eingang zahlreicher Akha-Dörfer gibt es einen prunkvollen Eingang sowie eine riesige Schaukel, die im August während des „Schaukelfestes“ benutzt wird. Die Schnitzereien der Eingänge weisen traditionelle Themen des täglichen Lebens auf, durchaus auch aus der Neuzeit, wie Autos und Flugzeuge. Diese Tore dürfen nicht berührt oder respektlos behandelt werden.
Die Akha sind Anhänger einer animistischen Lokalreligion, die Ahnen- und Geisterverehrung umfaßt. Die Lebenden verstehen sich selbst als Bindeglied zwischen der vorigen und der kommenden Generation. Die Ehrung der Toten und der allmächtigen Geister durch Opfergaben ist somit der wichtigste Bestandteil ihrer Religion.
Jedes Dorf besitzt zwei Tore, die böse Geister aus dem Dorf fernhalten sollen. Jeder Besucher muß das Dorf durch diese Tore betreten. An den Toren findet man aus Holz geschnitzte männliche und weibliche Skulpturen, deren Geschlechtsmerkmale deutlich hervorgehoben sind. Ein jährliches Ritual ist die Erneuerung der Dorftore.
Wenn ein Dorfmitglied stirbt, dann gibt es eine fünftägige Begräbniszeremonie an der das gesamte Dorf teilnimmt, zusätzlich herrscht ein Arbeitsverbot. Der Verstorbene wird in seinem Zuhause aufgebahrt und feierlich verabschiedet.
Am Tage vor der Beerdigung muss der Geist des Verstorbenen aus dem Dorf getrieben werden. Er darf sich nicht weiter im Dorf aufhalten, da dies negative Auswirkungen auf das Leben der anderen Bewohner haben könnte. Er kann sich in jedem Haus und in jeder Person „verstecken“ und muss von einem Schamanen ausgetrieben werden. Dieser ist dazu bunt bemalt und trägt einen großen Holzhammer und einen übergroßen Holzpenis. Er läuft durch die Straßen und Häuser und treibt den Geist mit Schreien und Schlägen aus dem Dorf. Die Beerdigung findet dann am fünften Tage nach dem Tode im Kreise der Familie und außerhalb der Tore des Dorfes statt. Die Gräber befinden sich im Wald und sind nicht gesondert gekennzeichnet oder geschmückt.
Infolge des komplexen Glaubens war die Konvertierungsrate zum Christentum, die die seit 1869 hier praktizierenden Missionare erreichten, sehr gering. Erst 40 Jahre später konnte der erste Akha überzeugt werden, und weitere 27 Jahre später wurde die erste Baptistenkirche eingerichtet (1936). Dennoch treten seit den 1980er und 1990er Jahren vermehrt Akha in die christlichen Kirchen ein, dies jedoch weniger aufgrund des Wirkens von Missionaren, sondern aufgrund der Tatsache, daß sie aus finanziellen oder kulturellen Gründen keine Möglichkeit mehr haben, ihre traditionelle Religion auszuüben. Es waren einfach keine Familienmitglieder oder Ältere mehr da, die den überlieferten Glauben erklären konnten.
Teilweise sind bereits über 60 % der Bewohner konvertiert. Die thailändische Regierung hat flächendeckend Grundschulen in den Akhadörfern gebaut, in denen der gesamte Unterricht auf Thai abgehalten wird. Da der Buddhismus in Thailand Staatsreligion ist, müssen die Schulkinder während ihrer Schulzeit auch die Tempel besuchen und buddhistische Riten praktizieren.
Viele Akha in Thailand und Birma besitzen auch heute noch keine Staatsangehörigkeit. Ein Problem der Dörfer ist die Abwanderung vieler junger Menschen. Sie kehren ihren Heimatdörfern den Rücken und ziehen in die Städte. Zurück bleiben oft nur die Alten und die Kinder. Aufgrund der Tatsache, daß es keine schriftlichen Überlieferungen in der Sprache der Akha gibt, ist damit zu rechnen, daß Sprache und Religion eines Tages gänzlich verschwunden sein werden.
Es gibt vielerorts bereits asphaltierte Straßen, die die Bergdörfer mit den umliegenden thailändischen Ortschaften verbinden. Einige Dorfbewohner besitzen Motorroller, teilweise auch Autos. Viele Dörfer verfügen auch über eine ausreichende Stromversorgung, Satelliten- und Handyempfang. Auch moderne elektronische Geräte wie Kühlschränke, Fernseher, DVD-Player und Handys sind weit verbreitet.
Ein zentrales Problem ist erst in den letzten Jahrzehnten entstanden: Der Tourismus wurde und wird immer noch stärker in den Gebieten der Akha gefördert. Die Touristen stellen einen äußerst störenden Faktor dar, da viele Akha sich heutzutage auf das Geschäft mit den Touristen spezialisieren. Sie ziehen in traditioneller Tracht durch die Städte und verkaufen vorwiegend im Norden Thailands Handgemachtes und Schmuck. Es gibt Pläne durch die Organisation von nachhaltigem Tourismus dem Volk wieder mehr Zeit zu verschaffen, sich auf sein eigentliches Leben zu konzentrieren.
Quelle: WikipediaBaca selengkapnya