Wieder für das kommende Jahr vorgesorgt
December 15 in Thailand ⋅ ⛅ 31 °C
Alle Jahre wieder……...müssen wir zwecks Verlängerung unserer Aufenthaltserlaubnis zur Einwanderungsbehörde im Großkomplex an der Chaengwattana-Road. Auf der beigefügten Karte kann man sehen, daß das betreffende Gebäude gar nicht so weit von unserer Wohnlage entfernt ist.
An der Chaengwattana-Road sind in den letzten Jahrzehnten ausgedehnte Regierungsbauten aus dem Boden gestampft worden. Es finden sich hier z.B. die Zentrale der Thailändischen Post, das administrative Hauptquartier der Streitkräfte, der Verwaltungsgerichtshof und vieles andere mehr.
Eigentlich hatten wir einen persönlichen Termin für unser Anliegen ausgemacht. Allerdings lag dieser - da wir uns erst relativ spät um einen solchen bemüht hatten - exakt auf dem 24.12. vormittags. Wir wollten uns den Tag des Heiligen Abends allerdings frei halten, also sind wir aufs Geratewohl vorab gestern am 15.12. dorthin gegangen, riskierten damit jedoch auch, längere Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen.
Inzwischen kennen wir uns ja beinahe vorzüglich in den Lokalitäten und anderen Gegebenheiten aus. 75 Antragsteller hatten wir noch vor uns. Nützlicherweise kann man mit einer entsprechenden App auf dem Mobiltelefon auch von ferne das Vorrücken der Wartenden verfolgen, so daß wir uns ganz beruhigt in den Foodcourt im Erdgeschoß des Gebäudekomplexes setzen konnten, um bei Kaffee und Gebäck abzuwarten, bis die Reihe an uns war.
Dabei war nun auch Zeit, einige grundlegende Überlegungen auf der Basis gemachter Wahrnehmungen anzustellen. Thailand war ja nie eine Kolonie westlicher Mächte, worauf man zu einem berechtigten Teil auch patriotischen Stolz entwickelt hat, den man jedoch offenbar über Gebühr pflegt. Denn die Vermittlung von Fremdsprachen an den hiesigen Schulen – dabei kann man die bestehenden internationalen Schulen im Lande getrost rühmlich ausnehmen – ist nach wie vor auf einem bejammernswerten Niveau. Wir kommen hier in Bangkoks Stadtteil Bang Khen - und damit fernab jeglicher touristischer Brennpunkte wohnend – gerade so mit Ach und Krach und gutem Willen mit von uns brockenhaft beherrschtem Thai über die Runden. Dabei hat Ulrike einen weitaus fortgeschritteneren Status als ich, widmet sie sich doch seit zwei Jahren auf einer Onlineplattform kontinuierlich nebenbei dem Erwerb der hiesigen Sprache.
Eine einzige Frau im Büro der Hausverwaltung beherrscht radebrechend Englisch. Ringsum besteht jedoch an weiteren Englisch Sprechenden durchaus Mangel. Als ein Land, dessen Bruttoinlandsprodukt unterschiedlichen Quellen zufolge zu 10 bis sogar 20 Prozent vom Tourismus abhängt, sollte man vermuten und erwarten dürfen, daß sich dies in der öffentlichen Beschilderung niederschlägt. Jedoch Pustekuchen und Essig! Je weiter man aus dem Zentrum von Bangkok herausfährt, desto spärlicher sind zweisprachige Beschriftungen, die neben der Thaischrift Bezeichnungen in lateinischen Buchstaben aufweisen.
Ein analoges Verhalten in kleinerem Maßstab ist in den Foodcourts zu beobachten, sei es beispielsweise in dem des MBK-Einkaufszentrums mehr stadteinwärts, sei es wie vorliegend in dem der Einwanderungsbehörde: Beschriftungen fast ausschließlich in Thai. Gerade in einem Gebäude, in dem der Anteil an Landesfremden nachvollziehbar erheblich höher ist, als an anderer Stelle, sollte man im Interesse des Geschäfts doch vielleicht eine weitere lesbare Beschriftung erwarten. Aber nein…..Eine derartige Beschränkung, die Verweigerung, einmal über die eigene Nasenspitze hinaus zu denken, ist auf alle Fälle als taktisch sehr unklug, wenn nicht gar als schlicht dumm zu bezeichnen.
Nachdem wir dann noch die gewöhnliche einstündige Mittagszwangspause der Behörde zwischen 12 und 13 Uhr überstanden hatten, waren wir endlich auch an der Reihe. Gewieft durch die vielfältigen Wechselfälle mit diversen nicht vorhersehbaren fehlenden Dokumenten, Stempeln und Nachweisen der Vorjahre waren dieses Mal alle nötigen Dokumente und Kopien auf den ersten Versuch hin vorhanden.
Einzig wurde in diesem Jahr wie bereits 2023 in Gegenwart der Schaltergewaltigen wiederum die Anfertigung einer Handskizze abgefordert, auf der die unmittelbare Umgebung unserer Wohnlage nebst den vorhandenen Straßen etc. zu erkennen sein sollte. Mit dieser in unserem Fall lächerlichen Formalie will man offiziellerseits offenbar falsche oder vorgebliche Wohnungsanmeldungen verhindern.
Nun denn, wenn es der Sache dient, fügt sich der Antragsteller seufzend und gleichzeitig innerlich grinsend den Kopf schüttelnd auch diesem Erfordernis 😞😞
Als wir dann endlich die ersehnte Verlängerung unserer Aufenthaltserlaubnis um ein weiteres Jahr in die Pässe eingestempelt erhalten hatten, waren wir insgesamt fünf geschlagene Stunden in diesem Gebäude gewesen. Und zu allem Überfluß hatte dann zu diesem Zeitpunkt gegen 15 Uhr die andere Abteilung der Immigration auf der gleichen Etage bereits geschlossen. Als Ergänzung zur Aufenthaltserlaubnis benötigen wir nämlich stets noch eine Genehmigung zur wiederholten Einreise; denn sonst verliert der Permit nämlich im Moment einer Ausreise seine Gültigkeit.
Nun ja, dann werden wir ergo Ende Januar nächsten Jahres darum einkommen, dann, wenn wir nach 90 Tagen in Thailand unser fortgesetztes Verbleiben im Lande dokumentieren müssen. Das erste Mal nach jeder Einreise hat dieser Nachweis vollphysisch zu erfolgen. Wir dürfen also erneut hier antanzen. Den nachfolgenden 90-Tage-Nachweis kann man dann gnädiger Weise online führen.
Wie auch in den Jahren zuvor, hatte man wieder einen bunten Markt im überdachten Atriumhof des Gebäudekomplexes aufgebaut. Das Angebot wurde zu 90 Prozent von unterschiedlichsten Essensständen bestritten. So konnten wir uns wenigstens nebenbei mit zwei verschiedenen Curries und diversen anderen Snacks für daheim versehen.
Zu unserer Überraschung und Freude erwartete uns in unserer hauseigenen Paketstation ein Päckchen aus der Heimat. Birgit, die ich seit meiner ersten Klasse 1962 kenne, hatte uns mit einer liebevoll zusammengestellten Sendung bedacht. Da macht das Nach-Hause-Kommen gleich doppelt soviel Spaß!Read more










