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  • Wilkies Pools und Dawson Falls

    August 6, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 9 °C

    Meine letzten beiden Tage waren sehr nass. Gestern hat es den ganzen Tag geregnet und ich war durchnässt, nachdem ich alle weiteren Pflanzen beschnitten hatte.

    Heute begann mein Morgen wieder sehr nass, jedoch nicht wegen des Wetters. Ich bekam die Aufgabe, den Holzboden der Terrasse zu schrubben. Also zog ich mein Farmer-Outfit an, nahm den Gartenschlauch, streute Waschpulver auf den dunkelgrünen super rutschigen Boden und begann mit einem Besen zu schrubben. Irgendwann taten meine Arme weh. Das war ein richtiges Workout am Morgen! Der Boden war nach drei Mal schrubben und spritzen irgendwie immernoch dunkelgrün. Ich gab auf und schrieb Clare eine Nachricht, dass sie hoffentlich nicht zu enttäuscht ist, wenn sie nach der Arbeit das Ergebnis sieht :D Als ich Nachmittags nach Hause kam war die Terrasse trocken und das Grün war weg. Man hat es solange es nass war nur nicht gesehen...

    Nach getaner Arbeit machte ich mich auf den Weg zum Egmont National Park, um einen Wanderweg zu gehen (Wilkies Pools Loop Track) am Mt. Taranaki und die Dawson Falls zu sehen. Ich fuhr sogar schon 100 km/h auf der linken Seite, kaute dabei aber nervös auf meinem Kaugummi rum. Langsam gewöhne ich mich aber an das Linksfahren. Nach einer Stunde Fahrt Berg auf, Berg ab, kam ich am Dawson Falls Visitors Centre an. Viele Wanderwege starteten dort. Weil ich wieder alleine unterwegs war, schaute ich auf jeden Wegweiser 10 Mal, damit ich wirklich den richtigen Weg nehme. Diesmal traf ich nämlich nur eine Person auf dem Weg. Wieder lief ich durch einen dichten Wald mit moosbewachsenen Bäumen. Das kannte ich ja nun schon von der letzten Wanderung. Also machte ich mich ohne komisches Gefühl auf den Weg. Ich lief an kleinen Bächen vorbei bis zu einer Hängebrücke. Dort überquerte ich einen Bergfluss, der sich seinen Weg durch viele große Steine suchte. Mulmig wurde mir, als der Weg immer nasser wurde. Es hat so viel geregnet in letzter Zeit, dass ein kleiner Wasserfall meinen Weg versperrte. Ich hüpfte über ein paar Steine und ging mit etwas wackeligen Knien weiter. Wahrscheinlich eigentlich garnicht gefährlich, aber mir kam es vor wie ein reißender Fluss.
    Ein zweiter beängstigender Moment war, als der Weg mich plötzlich ins Flussbett führte. Ich hatte kurz Panik, dass ich irgendwo falsch gegangen sein musste, weil ich doch sicher nicht den „Fluss“ überqueren muss, dachte ich. Musste ich aber doch, denn ich sah auf der anderen Seite den Weg. Also wackelte ich wieder von Stein zu Stein und wieder hatte ich wackelige Knie danach..
    Als ich den Rundweg beendet hatte, ging ich noch 10 Minuten zum Wasserfall. Ich hatte Hunger und aß einen Apfel. Ich aß ihn komplett auf. Das hab ich glaub ich das letzte Mal in der Grundschule gemacht, um vor meinen Freuden anzugeben. Heute machte ich es, weil die Neuseeländer so viel davon sprechen fremde Samen von der Natur fernzuhalten. Ich hatte keine Tüte für meinen Apfel und wollte ihn nicht hinschmeißen, weil ich Angst hatte da würde nächstes Jahr ein Apfelbaum wachsen!

    Zurück bei Familie Mewes, zeigten mir Ella und Caitlin den Urwald der Familie. Das war mir nicht bewusst, wie viel Land sie haben. Clare erklärte mir, dass sie für Neuseeland typische Bäume und Pflanze wild wachsen lassen, um die seltenen Vogelarten zu schützen. Auf unserem Weg besuchten wir noch den „Wishingtree“ und die Ziege Milky und das Lama Milo.

    Jetzt bestaune ich grad den Sternenhimmel und die Milchstraße! So schön :) ich hab noch nie so einen hellen und vollen Sternenhimmel in Deutschland gesehen.

    Noch ein kurzer Nachtrag für alle Travel-Lisa-Liebhaber:
    Ich hatte gestern und heute meine ersten Lisa-Erfahrungen. 1) Ich habe Frederiks Mama nicht verstanden und anstatt auf Deutsch darum zu bitten es zu wiederholen sagte ich aus Gewohnheit: „again please.“ 2) Heute traf ich zwei Jungs aus Deutschland (offensichtlich Herr der Ringe-Fans) und sie fragten mich woher ich komme. Ich hab gefühlt 5 Minuten gebraucht, um zu sagen „Aus der Nähe von Hannover“, weil mir in dem Moment nur „next to“ eingefallen ist. Ich glaube die dachten ich stottere ein bisschen oder ich weiß nicht wo ich in Deutschland wohne :D
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