Neuseeland

July - October 2018
A 92-day adventure by Aen Read more
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  • Ja moin jetzt gehts los!

    July 26, 2018 in Germany ⋅ ☀️ 31 °C

    Jetzt gehts wirklich los... Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich mir hier vorgenommen hab :D
    Es wechselt die ganze Zeit zwischen „Hilfe, gleich bin ich alleine.“ und „Ja Moin, jetzt gehts wirklich los!“
    Nachdem ich heute morgen noch mit Mama, Beav und Frederik gemütlich gefrühstückt habe, hat mich Frederik zum Flughafen gebracht. Der Arme hat schon große Ohren, weil ich die ganze Zeit am quatschen bin und schon bestimmt 1000 mal gefragt habe, ob ich wirklich an alles gedacht habe. Zum Glück ist er noch bei mir..
    Wir haben meinen riesen Rucksack abgegeben, der jetzt wegen der Mülltüte wie ein Pokémon aussieht. Mutter Feldkamps Bauchtasche hat sich auch schon bezahlt gemacht, so hatte ich alle Dokumente beisammen. (Weil ich ja sonst immer so super organisiert bin)
    In 2 Stunden fliege ich los...
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  • Ankunft im "winterlichen" Auckland

    July 28, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 14 °C

    Ich hab das Schlimmste überstanden: Den 26,5 stündigen Flug. Ich habe aber glaub ich noch nie so einen entspannten Start miterlebt. Plötzlich waren wir in der Luft - ohne ein ekeliges Gefühl im Bauch oder Kopf. In den 6 Stunden von Frankfurt nach Dubai konnte ich nur wenig schlafen, was ich in Dubai dann merkte. Ich musste mich total zusammenreißen, damit ich nicht zu tief einschlafe und meinen Anschluss verpasse. Die 16 Stunden von Dubai nach Auckland waren dann noch super entspannt. Den Start hab ich vor Müdigkeit garnicht mitbekommen und immer wieder bin ich zwischendurch eingeschlafen. Ich saß neben einem sehr netten etwas älteren Neuseeländer. Wir haben uns ein bisschen unterhalten und ich musste ständig darum bitten, dass er das Gesagte nochmal wiederholt, weil er so leise und mit starkem Akzent sprach. Die Crew war super nett, es gab zum schlafen einen Sternenhimmel an der Flugzeugdecke und morgens wurde ein Sonnenaufgang simuliert. :)

    Kurz vor der Landung war ich plötzlich wieder super aufgeregt. Ein kleiner Junge war auch total aufgeregt, weil man auf einem Bildschirm den Flug aus der Perspektive des Piloten verfolgen konnte. Er rief immer wieder: „Oh my gooood daaad, there is the airport! I can see the airport!“ :D Ich war auch mindestens genauso aufgeregt wie er.

    Danach ging alles glatt. Ich musste etwas länger auf meinen Rucksack-Pokémon warten. Nachdem ich am Ausgang von Maori-Schnitzereien - nackte Holzmänner - begrüßt wurde, warteten schon Helen (die Tochter von Papas Cousine) und Claudia, ihre Freundin auf mich. Helen war super herzlich und wir haben kurz gequatscht und das Wichtigste wegen ihres Autos besprochen. (Da sie heute für 2,5 Monate nach Deutschland fliegt, kann ich hier ihr Auto benutzen). Dann musste Helen leider auch schon los ihren Flieger nehmen.
    Claudia brachte mich dann zur Wohnung, in der ich die ersten Tage verbringen werde. (Auch Freunde von Helen)
    Claudia war auch super lieb und schlug vor, dass wir zusammen in die Stadt fahren könnten, etwas essen und mir im Handyladen eine neuseeländische SIM-Karte kaufen könnten. Ich entschied mich also gegen die Dusche nach 34 Stunden Reise und wir fuhren in die Stadt. Wir haben uns super unterhalten, sogar auf englisch. (I’m so pwoud of me :D auch wenn mir tausend Wörter fehlten).
    Nach dem Essen fuhr sie mich noch ein Stückchen an der Promenade entlang und dann wieder zur Wohnung.
    Jetzt liege ich nach einer warmen Dusche totmüde im Bett und muss erstmal ein bisschen schlafen :)

    Ah und vom Winter merkt man hier nicht wirklich was :D In der Sonne war es richtig warm. Nur ohne die Sonne ist es etwas frisch! Und einen guten Tipp hab ich im Flugzeug noch erhalten: „Do never leave the house without a rainjacket!“ ☝🏼
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  • Auckland - die Vulkanstadt

    July 29, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 13 °C

    Gestern habe ich ein neues Wort gelernt und heute sofort die Bedeutung selbst erfahren: hilly (=hügelig). Ich war nämlich schon vor meinem Frühstück das erste Mal durchgeschwitzt. Gestern war ich super müde und nicht mehr fähig einen Supermarkt zu suchen, um mir etwas zu Essen zu kaufen. Darum bin ich dann heute hungrig losgelaufen, um irgendwo ein Kaffee zu suchen. Nachdem ich erstmal in die falsche Richtung gelaufen bin, lief ich den richtigen Weg über gefühlt 20 Hügel (ich würde sie eher Berge nennen) nach Kingsland, einem Stadtteil mit vielen Kaffees und kleinen Geschäften. Dort trank ich in der Sonne einen Cappuccino und aß ein Toast mit Marmelade :)
    Von dort aus fuhr mich Ryan (mein Mitbewohner) zum Mount Eden, dem höchsten Vulkan der Stadt. In Auckland gibt es viele Vulkane, die aber alle nicht mehr aktiv sind. Oben angekommen hatte ich einen tollen Blick über die ganze Stadt. Man konnte wirklich super weit gucken und überall in der Stadt ragten grüne Hügel aus dem Boden: die anderen Vulkane. Der Krater des Mount Eden war eigentlich nur ein großes Grasloch :D aber man konnte einmal um den Krater gehen und in jeder Richtung die Aussicht genießen. Dort hab ich heute Prescilla getroffen. Sie kommt aus Singapur und ist auch alleine unterwegs. Ich hab sie gefragt, ob sie ein Foto von mir machen kann :D Das war schön. Ab dann war ich nämlich nicht mehr alleine unterwegs :D
    Danach waren wir noch zusammen Kaffee trinken und China Town angucken, eine Straße mit vielen asiatischen Geschäften. Leider fährt Prescilla morgen weiter.

    Auf dem Heimweg hat es plötzlich super doll angefangen zu regnen. Aber zum Glück hatte ich ja eine Regenjacke dabei! Ich hab mich vor einem Stadion untergestellt und gewartet, bis der Regen vorbei war. Das Wetter ist echt wechselhaft. Der Regen ging so schnell wieder, wie er kam und die Sonne schien zum Glück wieder.

    Jetzt sitze ich kaputt und müde auf dem Sofa, hab eben Reis mit Scheiß gegessen und Ryan geholfen ein Sofa in sein Zimmer zu tragen. :D
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  • Rangitoto Island

    July 31, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute habe ich meinen ersten Adventure-Trip gemacht. Am Morgen habe ich mich mit Inge (aus den Niederlanden) getroffen. Wir haben schon gestern den Tag zusammen verbracht und den Stadtteil Ponsonsby erkundet und sind in die Innenstadt gelaufen. Mein Schrittzähler hat am Abend 22.000 Schritte angezeigt! Ich war auf jeden Fall super kaputt.

    Heute fuhr um halb 11 unsere Fähre ab zur Insel Rangitoto. Die Insel ist ein Vulkan und besteht nur aus schwarzen Vulkanstein. Ich fand das erst ein bisschen gruselig, aber das ist ja nichts neues bei mir. Ich war super froh, dass ich Inge dabei hatte!
    Wir gingen zuerst durch enge steinige Waldwege den direkten Weg zum Krater und zum höchsten Punkt. Das war so anstrengend, ich dachte ich kriege keine Luft mehr :D vielleicht hätte ich doch ein bisschen mehr Sport machen sollen. Zum Glück ging es nicht nur mir so!
    Oben angekommen konnte man super weit gucken. Das war echt schön, einfach nur schön! Und kalt, weil ich super durchgeschwitzt war! Wir gingen einmal um den Krater herum. Wir sahen Vögel mit dicken Bäuchen und so kleinen Flügeln, dass sie nicht fliegen können. Die waren süß.
    Auf dem Rückweg entschieden wir uns dann aus versehen für den langen Weg einmal um die halbe Insel. Der Weg war super schön, am Rand der Insel entlang. ABER irgendwann bekamen wir ein bisschen Panik, weil der Weg kein Ende nahm und die letzte Fähre um halb 4 fuhr. Und die Leute haben voll oft gesagt: „Make sure you catch the last ferry.“ Wir machten keine Pausen mehr und gingen super schnell, obwohl unsere Füße und Beine schon weh taten. Irgendwann kam ein Schild mit einer Zeitangabe und wir konnten wieder etwas entspannter gehen. Am End waren wir schon um 15 Uhr an der Fähre.

    Jetzt sitze ich in der Bahn nach Hause. Dort warten schon Rosa, Conor, Peggy and Ryan auf mich. Alle sind gestern nach Hause gekommen. Gestern hat Peggy super leckeres Essen gemacht. Heute kocht Rosa :) Ich bin gespannt was es heute gibt. Die vier sind super nett und lieb und ich fühle echt wohl bei ihnen, obwohl ich sie erst seit ein paar Tagen kenne.

    Zum Schluss noch ein paar Sachen, die mir gestern passiert oder aufgefallen sind:
    1. Die Leute hier sind mega freundlich: wenn man sich auf der Straße trifft, dann lächeln die Leute.
    2. Wenn man aussieht wie ein Touri und man verwirrt aussieht (so wie ich anscheinend gestern, als ich etwas länger auf mein Handy geschaut habe) fragen die Neuseeländer ob man Hilfe braucht.
    3. Im Kiosk gestern hat die Frau sich mit mir ein bisschen unterhalten und als ich nicht genug Cent hatte und mit einem Schein zahlen wollte, meine sie „Du bist neu hier, das ist ok. Du kannst es mir wann anders vorbeibringen“ :D
    4. Die Ampelschaltung an Kreuzungen ist komisch: Alle vier Fußgängerampeln werden gleichzeitig grün! Und danach sind die Autos dran und man steht gefühlt ne halbe Stunde da und wartet auf die nächste Grünphase.

    Soo gleich muss ich aussteigen. Ich freue mich nach 17 km und wieder 25.000 Schritten einfach nur darauf meine Schuhe auszuziehen, auf das leckere Essen und das Bett.
    Morgen geht es dann weiter mit dem Bus nach New Plymouth.
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  • New Plymouth

    August 1, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 9 °C

    Seit heute morgen um halb 7 sitze ich im Reisebus nach New Plymouth.
    Heute morgen hat mich Rosa gefragt, was ich in den sechs Stunden im Bus machen werde und ich sagte, dass ich schlafen werde, weil ich so müde bin. Nach fünf Stunden Fahrt bin ich nun immernoch totmüde, aber ich bekomme kein Auge zu, weil ich nicht aufhören kann aus dem Fenster zu schauen! Ich habe noch nie so eine Landschaft gesehen!! Es ist echt verrückt: überall sind grüne Hügel, Felsen, Seen und Flüsse. Auf den grünen Hügeln grasen Schafe, schwarze und braune Kühe, Pferde und Rehe.
    Jetzt nach fünf Stunden Fahrt dachte ich, ich könnte noch ein Stündchen schlafen. In dem Moment konnte man auf der rechten Seite das Meer sehen. Zum Glück war Frederik bis eben noch wach und ich konnte ihm Bilder und Videos schicken und erzählen wie aufgeregt ich bin :)

    Ich glaube ich bleibe jetzt einfach wach, bis ich in New Plymouth ankomme. Dort werde ich heute das erste Mal im Linksverkehr Auto fahren. Weil ich gestern Abend viel zu müde war, hat mir Fredi gestern mit Hilfe von Google Maps einen Masterplan zusammengestellt, wie ich am besten vom Bus zum Auto und dann mit dem Auto zur Farm komme und welche Attraktionen ich auf dem Weg noch mitnehmen kann. :)) (So viel dazu, dass ich mal alleine Reise, um selber planen zu müssen :D)
    Wenn das Wetter so bleibt, werde ich also später den Paritutu Rock besteigen.
    Die Farm, auf der ich die nächsten Tage verbringe, gehört Familie Mewes. Dort helfe ich der Familie auf dem Hof und passe auf die beiden Kinder auf und kann dafür umsonst bei ihnen wohnen und essen :) Ich bin super aufgeregt, wie es dort wohl ist.

    Jetzt liege ich im Bett. Es war ein langer aufregender Tag und ich bin super kaputt.
    In New Plymouth angekommen verfolgte ich den Plan und machte mich mit denn Rucksack auf dem Rücken auf den Weg zum Krankenhaus, um dort das Auto von Helen abzuholen. Schon nach ein paar Metern fragte mich ein älteres Pärchen woher ich komme, ein Mann mit Motorrad fragte dasselbe und was ich vorhabe und wieder nach ein paar Metern erzählte mir ein Opa am Straßenrand etwas, was ich aber nicht verstand :D Ich lächelte, antwortete etwas was passen könnte und ging weiter, bis ich das Auto fand. Dann begann der aufregendste Teil des Tages: das erste Mal auf der rechten Seite im Auto sitzen und auf der linken Seite der Straße fahren. Nachdem einige Male der Scheibenwischer volle Pulle loslegte, gewöhnte ich mich dann auch daran, dass der Blinker auf der anderen Seite des Lenkrads zu finden war. Alles ging zum Glück gut und ich kam heile beim Paritutu Rock, einem riesigen Felsen am Strand, an. Nachdem ich viele Treppen hinter mich gebracht hatte, musste ich den letzten Teil des Aufstiegs klettern und mich an einer Eisenkette festhalten. Ich war ziemlich stolz, dass ich mich getraut habe und als ich oben ankam. Die Sicht dort war wirklich beeindruckend und ich hatte ein seltsames Gefühl als ich da oben alleine auf dem Berg saß. Ich glaube heute war mein erster richtiger Heimwehtag...
    Nach dem Abstieg fuhr ich zu Familie Mewes. Ich wurde sehr herzlich empfangen und wir aßen gemeinsam Abendbrot. Die Mädchen sind 7 und 10. Wir haben gemeinsam in den Atlas geschaut, wo Deutschland ist, wir haben etwas gespielt und Ella (7) hat mir selbst verfasste Gedichte vorgelesen. Sie wollen mich mit in ihre Schule nehmen und viel mit mir unternehmen. Ich bin super gespannt auf die Tage hier. :)
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  • Work work work

    August 3, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 11 °C

    Zwei Tage bin ich nun schon bei Familie Mewes. Zwei schöne und eher ruhige Tage.
    Gestern wurde ich von einem Schnurren neben meinem Ohr geweckt. Eine der beiden Katzen hat es irgendwie in mein Häuschen geschafft. Ich hab mich richtig erschrocken! Wahrscheinlich war ihr draußen genauso kalt, wie mir drinnen!
    Weil ich wach war und fror ging ich schnell ins Haus und beobachtete noch etwas das morgendliche Treiben der Familie. Als die Kinder sich auf den Weg zur Schule machten, bekam ich von Claire die Aufgabe, die Fenster zu putzen, weil es draußen zu kalt war, um etwas im Garten zu machen. Also putze ich den ganzen Vormittag alle Fenster von innen und außen. Mit Musik auf den Ohren ging das aber ganz gut..
    Nachmittags holten Claire und ich die Kinder von der Schule ab. Richtig verrückt, viele der Kinder liefen Barfuß in der Schule und auf dem Schulhof herum. Im Winter! Die Kinder hatten schwarze Füße vom Schlamm. In Schulen in Deutschland unvorstellbar! Und ich hab mir die ganze Zeit Sorgen gemacht, dass sich die Kinder erkälten, denn ich hatte Mütze und Schal an und mir war immernoch kalt..
    Wir fuhren zusammen zu einem See, fütterten dort einen schwarzen Schwan mit rotem Schnabel und danach in einen Stadtpark mit Spielplatz, Babyenten und Wasserfall. Im Park fühlte ich mich als würde ich durch einen Urwald laufen.
    Abends war ich so kaputt, dass ich als Ella aus ihrem Buch vorlas im Sessel vor dem Ofen kurz einnickte. Ich fühle mich hier ein bisschen wie ein Baby, das so viele neue Eindrücke ordnen muss und es ist ganz schön anstrengend den ganzen Tag nur englisch zu hören und zu sprechen. Ich muss mich inmitten ganz schön dolle konzentrieren...Also fiel ich dann super müde ins Betti.

    Heute morgen fuhren wir alle gemeinsam in Ellas und Caitlin’s Schule. Freitags treffen sich alle Klassen in der Aula und Eltern sind auch eingeladen. SchülerInnen, die besonders aufmerksam, freundlich oder ähnliches waren, werden Awards überreicht und die Klassen können etwas vortragen. Danach schauten Claire und ich noch beim Warm-Up der ersten Klassen zu, was folgender Maßen aussah: Eine Musikanlage wurde auf den Schulhof gefahren und ältere SchülerInnen leiteten die jüngeren SchülerInnen an, zu der Musik zu tanzen. Mega cool! Die Kinder hatten richtig Spaß und gingen glaub ich mit guter Laune in die Klassen. :)
    Zu Hause angekommen war Gartenarbeit angesagt. Ich hab riesen Büsche beschnitten und mich gefühlt wie ein Farmer, auch wegen meines lustigen Outfits . Das hat Spaß gemacht und es war super Wetter. Irgendwie cool dieses Work-for-stay-Konzept! Nach getaner Arbeit fuhr ich in die Stadt. Dort wanderte ich durch dir Gegend, lief an der Küste entlang und schaute mir die älteste Steinkirche Neuseelands an „Church of St. Mary“. Danach traf ich mich mit Claire und den Kindern in einem Museum. Auf dem Rückweg kauften wir Fish and Chips. :) Grad saß ich noch mit Claire und Ralph zusammen. Wir haben ein Glas Wein getrunken und uns unterhalten. Die beiden sind auch schon super viel gereist und haben viel zu erzählen und sind super interessiert.
    Jetzt lieg ich wieder super müd im Betti. Gute Naaacht :)
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  • Pouakai Tarns und Mt. Taranaki

    August 4, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 8 °C

    Mein ganzer Körper ist so ko! Ich glaube ich bin noch nie so viele Treppenstufen an einem Tag gelaufen!
    Heute morgen bin ich super früh aufgestanden und bin zum Ende der Mangorei Road gefahren. Dort startet der Track zu der Pouakai Hut und den Pouakai Tarns, einem Bergsee. Von dort aus hat man eine super Sicht auf den Mt. Taranaki. Ich war super aufgeregt, weil dies meine erste Wandertour alleine werden sollte. Das erste Stück des Weges verlief zwischen Feldern und ich fühlte mich sicher. Plötzlich änderten sich die Landschaft und der Weg jedoch und ich fand mich in einem urwaldähnlichen Wald wieder, mit super matschigem Weg. Die Bäume waren alle moosbewachsen und standen dicht an dicht. Der Weg war rutschig und nass. Ich hab natürlich direkt Schiss bekommen und kurz überlegt, ob ich wirklich der Allein-Wander-Typ bin. Als ich dann merkte, dass ich nicht die einzige dort war, lief ich weiter und versuchte die anderen Gruppen zu verfolgen. Alle waren schneller als ich, weil ich ständig Jacken an- oder ausziehen, mich umgucken, Fotos machen oder trinken musste.
    Der matschige Weg veränderte sich in einen Holzpfad oder besser eine Holztreppe. Denn ab diesem Zeitpunkt lief ich Stufen hoch. Fast zwei Stunden lang nur Treppen! Je höher ich kam, desto öfter waren Stufen überfroren und super rutschig. Das war so anstrengend! Im Fitnessstudio hätte ich längst aufgegeben.. irgendwann machte ich mir Musik an. Ein Songtext war sehr passend: „...don‘t you ever stop. You just keep on dancing.“ Und ich sang im Kopf: „You just keep on walking!”
    Ich kam (mal wieder) völlig verschwitzt bei der Hütte an und freute mich über die tolle Aussicht. Ich ging jedoch schnell weiter Richtung See. Auf dem Weg machte ich bei einer besonders rutschigen Stufe noch einen kleinen Spagat.. Als ich den See sah musste ich lachen. Auf den Bildern sah er so groß aus, dass ich überlegte, wie lange ich wohl brauchen würde, um um den See herumzulaufen. Im Endeffekt war der See nur eine übergroße Pfütze. :D
    Am See traf ich ein Pärchen, Hendije aus Kanada und Michael aus Australien. Wir machten zusammen Mittagspause und traten gemeinsam den Rückweg an. Mit zitternden Beinen kamen wir nach 1,5 Stunden am Auto an und verabredeten uns für den Abend in der Stadt.

    Jetzt bin ich grad super müde aus der Stadt nach Hause gekommen. Claire nahm Hendije, Michael und mich mit auf eine Ausstellungseröffnung eines Neuseeländischen Künstlers. Das war interessant und verrückt. Danach waren wir noch was trinken.
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  • Wilkies Pools und Dawson Falls

    August 6, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 9 °C

    Meine letzten beiden Tage waren sehr nass. Gestern hat es den ganzen Tag geregnet und ich war durchnässt, nachdem ich alle weiteren Pflanzen beschnitten hatte.

    Heute begann mein Morgen wieder sehr nass, jedoch nicht wegen des Wetters. Ich bekam die Aufgabe, den Holzboden der Terrasse zu schrubben. Also zog ich mein Farmer-Outfit an, nahm den Gartenschlauch, streute Waschpulver auf den dunkelgrünen super rutschigen Boden und begann mit einem Besen zu schrubben. Irgendwann taten meine Arme weh. Das war ein richtiges Workout am Morgen! Der Boden war nach drei Mal schrubben und spritzen irgendwie immernoch dunkelgrün. Ich gab auf und schrieb Clare eine Nachricht, dass sie hoffentlich nicht zu enttäuscht ist, wenn sie nach der Arbeit das Ergebnis sieht :D Als ich Nachmittags nach Hause kam war die Terrasse trocken und das Grün war weg. Man hat es solange es nass war nur nicht gesehen...

    Nach getaner Arbeit machte ich mich auf den Weg zum Egmont National Park, um einen Wanderweg zu gehen (Wilkies Pools Loop Track) am Mt. Taranaki und die Dawson Falls zu sehen. Ich fuhr sogar schon 100 km/h auf der linken Seite, kaute dabei aber nervös auf meinem Kaugummi rum. Langsam gewöhne ich mich aber an das Linksfahren. Nach einer Stunde Fahrt Berg auf, Berg ab, kam ich am Dawson Falls Visitors Centre an. Viele Wanderwege starteten dort. Weil ich wieder alleine unterwegs war, schaute ich auf jeden Wegweiser 10 Mal, damit ich wirklich den richtigen Weg nehme. Diesmal traf ich nämlich nur eine Person auf dem Weg. Wieder lief ich durch einen dichten Wald mit moosbewachsenen Bäumen. Das kannte ich ja nun schon von der letzten Wanderung. Also machte ich mich ohne komisches Gefühl auf den Weg. Ich lief an kleinen Bächen vorbei bis zu einer Hängebrücke. Dort überquerte ich einen Bergfluss, der sich seinen Weg durch viele große Steine suchte. Mulmig wurde mir, als der Weg immer nasser wurde. Es hat so viel geregnet in letzter Zeit, dass ein kleiner Wasserfall meinen Weg versperrte. Ich hüpfte über ein paar Steine und ging mit etwas wackeligen Knien weiter. Wahrscheinlich eigentlich garnicht gefährlich, aber mir kam es vor wie ein reißender Fluss.
    Ein zweiter beängstigender Moment war, als der Weg mich plötzlich ins Flussbett führte. Ich hatte kurz Panik, dass ich irgendwo falsch gegangen sein musste, weil ich doch sicher nicht den „Fluss“ überqueren muss, dachte ich. Musste ich aber doch, denn ich sah auf der anderen Seite den Weg. Also wackelte ich wieder von Stein zu Stein und wieder hatte ich wackelige Knie danach..
    Als ich den Rundweg beendet hatte, ging ich noch 10 Minuten zum Wasserfall. Ich hatte Hunger und aß einen Apfel. Ich aß ihn komplett auf. Das hab ich glaub ich das letzte Mal in der Grundschule gemacht, um vor meinen Freuden anzugeben. Heute machte ich es, weil die Neuseeländer so viel davon sprechen fremde Samen von der Natur fernzuhalten. Ich hatte keine Tüte für meinen Apfel und wollte ihn nicht hinschmeißen, weil ich Angst hatte da würde nächstes Jahr ein Apfelbaum wachsen!

    Zurück bei Familie Mewes, zeigten mir Ella und Caitlin den Urwald der Familie. Das war mir nicht bewusst, wie viel Land sie haben. Clare erklärte mir, dass sie für Neuseeland typische Bäume und Pflanze wild wachsen lassen, um die seltenen Vogelarten zu schützen. Auf unserem Weg besuchten wir noch den „Wishingtree“ und die Ziege Milky und das Lama Milo.

    Jetzt bestaune ich grad den Sternenhimmel und die Milchstraße! So schön :) ich hab noch nie so einen hellen und vollen Sternenhimmel in Deutschland gesehen.

    Noch ein kurzer Nachtrag für alle Travel-Lisa-Liebhaber:
    Ich hatte gestern und heute meine ersten Lisa-Erfahrungen. 1) Ich habe Frederiks Mama nicht verstanden und anstatt auf Deutsch darum zu bitten es zu wiederholen sagte ich aus Gewohnheit: „again please.“ 2) Heute traf ich zwei Jungs aus Deutschland (offensichtlich Herr der Ringe-Fans) und sie fragten mich woher ich komme. Ich hab gefühlt 5 Minuten gebraucht, um zu sagen „Aus der Nähe von Hannover“, weil mir in dem Moment nur „next to“ eingefallen ist. Ich glaube die dachten ich stottere ein bisschen oder ich weiß nicht wo ich in Deutschland wohne :D
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  • Three Sisters

    August 7, 2018 in New Zealand ⋅ ☀️ 11 °C

    Ich hab heute die drei Schwestern getroffen, eine Steinformation im Meer. Die „Three Sisters“ kann man nur bei Ebbe sehen. Darum machte ich mich heute morgen früh auf den Weg, um die Ebbe nicht zu verpassen. Der Weg mit dem Auto führte mich über eine sehr kurvige Bergstraße an der Küste entlang. Ich denke hier jedes Mal beim Fahren, dass ich froh bin der Fahrer zu sein. Als Beifahrer würde mir jedes Mal schlecht werden bei den ganzen Kurven und Hügeln.
    Vom Parkplatz aus lief ich über den schwarzen glitzernden Sand, einmal um die Felsen herum, um die drei Schwestern sehen zu können. Auf dem Weg traf ich ein älteres Pärchen, die mir sagten ich solle mich lieber beeilen, weil sonst die Flut wiederkommt. Ich war ein bisschen verwirrt, weil ich mit Ralph die Ebbe-Zeiten nachgeschaut hatte und ich ja eigentlich früh dran war. Ich bin natürlich direkt unruhig geworden und bin schneller gegangen. (Als ich nach 2 Stunden wieder an der Stelle vorbeifuhr war immernoch Ebbe) Wiedermal umsonst verunsichern lassen... Die drei Schwestern sahen wirklich cool aus, sie ragten einfach so aus dem Meer. Auf dem Rückweg zum Parkplatz lief ich an einigen Höhlen vorbei und überall lagen diese dicken runden Steine. Ich saß ein bisschen auf einem und genoss die Aussicht.
    Später hab ich dann noch eine schöne Bucht gefunden, nachdem ich im nächsten Ort ein Eis gegessen und einen Kaffee getrunken habe. In der Bucht ging ich ein bisschen am Strand spazieren (weil ja immernoch Ebbe war) und saß in der Sonne. Das war schön. Leider musste ich mich bald auf den Rückweg machen, um die Kinder von der Schule abzuholen..

    Nach meinen Trips alleine, gestern und heute, merke ich, dass ich nicht sooo gerne alleine unterwegs bin. Alles sieht so super schön aus und es ist traumhaft hier und meine Selfie-Skills werden besser und besser, aber es wäre schön das mit jemandem teilen zu können und sich darüber auszutauschen... Also meine nächste Aufgabe in Wellington: Eine/n ReisepartnerIn für die Südinsel zu finden. Drückt mir die Daumen :)
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  • Roadtrip nach Wellington

    August 9, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 9 °C

    Ich hab den nächsten Stopp meiner Reise erreicht: Wellington. Heute morgen habe ich mich bei Regen mit dem Auto auf den Weg gemacht. Ich war irgendwie froh heute morgen, dass es jetzt weitergeht.
    Von New Plymouth nach Wellington sind es ca. 350 km. Da man aber die ganze Zeit Landstraße fährt und durch viele verschiedene Orte kommt, dauert die Fahrt 5 Stunden. Da ich es nicht eilig hatte, fand ich es super, die ganze Zeit an der Küste entlang zu fahren, die Landschaft und die verschiedenen Orte zu sehen. Meinen ersten kurzen Halt machte ich nach einer Stunde am Ohawe Beach. Da es aber super stürmisch war und ich seit gestern Halsschmerzen hab und mich nicht so fit fühle, bin ich schnell weitergefahren. Das Wetter wurde immer besser und die Sonne schien wieder. :) Ich machte meine Musik an und es machte voll Spaß so durch die Landschaft zu fahren.

    Auf halber Strecke kam ich nach Wanganui. Dort entschied ich mich eine Mittagspause zu machen. Am Ortseingang fand ich einen Park mit einem Vogelhaus und Wintergarten. Man konnte in das Vogelhaus gehen und viele Papageien und andere Vögel beobachten. Die flogen einfach so um einen herum.
    Ich fuhr weiter in die Innenstadt, holte mir einen Kaffee und setzte mich an einen Fluss, um meine geschmierten Stullen zu essen. Die Stadt war echt schön! Auf der anderen Seite des Flusses las ich von einem einzigartigen Bergfahrstuhl, der einen zu einem schönen Aussichtspunkt herauf brachte. Als ich zu der besagten Stelle kam, sah ich, dass man erstmal durch einen langen Tunnel in den Berg hineingehen musste, um zum alten Fahrstuhl zu gelangen. Ich hab natürlich direkt wieder Schiss bekommen und bin zurück zur Straße gegangen, um mich bei Bewohnern die da rumliefen zu vergewissern, ob das nicht gruselig sei. Als sie mir versicherten, dass es das sicher nicht sei, ging ich trotzdem mit einem mulmigen Gefühl zum Fahrstuhl. Neben dem Fahrstuhl stand: „Please ring bell for lift.“ ich klingelte und der Fahrstuhl rappelte los in meine Richtung. Ich wartete super unruhig. Die Tür wurde mir von einer Frau geöffnet - der Fahrstuhlfahrerin! Sie fährt den ganzen Tag Leute hoch und runter. Sie erzählte mir, dass Einwohner den Fahrstuhl manchmal nutzen, wenn sie ihre Einkäufe nicht den Berg hoch zu ihren Häusern schleppen wollen. Ich erzählte ihr nur wie froh ich war, dass ich nicht alleine mit dem Aufzug fahren musste und fragte sie, ob sie ein Foto von mir mache könne (was nicht sonderlich gut ging in dem wackelnden Aufzug). Oben hatte ich eine tolle Sicht. Auf dem Berg stand noch ein Memorial Turm, von dem man eine noch tollere Sicht hatte. Aber da war es so windig, dass ich mich festhalten musste.
    Nach Wanganui machte ich nur noch einen Halt am Foxton Beach, ein breiter schöner Strand. Richtig toll mit der Sonne. Es war relativ warm, trotz Winter und ich habe mich mit einer älteren Dame aus Australien unterhalten.

    Das letzte Stück nach Wellington rein war echt cool. Immer konnte man an einer Seite der Straße das Meer sehen und als ich nach Wellington reinfuhr hatte ich eine tolle Sicht auf den Hafen.
    Jetzt liege ich in einem super gemütlich Bett bei Christiane (Papas Cousine) und ihrer Familie, nachdem wir gemeinsam gegessen haben und ich nun mal wieder tot müde bin.
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