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  • The Organ Pipes und Nicoles Creek

    August 30, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 8 °C

    Heute bin ich richtig stolz auf mich! Ich hab ein paar Situationen gemeistert, die mir sonst mega Angst machen!

    Nach dem Frühstück fuhren Clement, ein verrückter Franzose den ich im Hostel kennengelernt hab, und ich zum Startpunkt des Organ Pipe Tracks. Ich hab mich ja schon vorgestern nicht alleine getraut dort hochzusteigen. Zum Glück hatte ich heute einen Begleiter für den Weg. Das Wetter spielte heute auch mit und wir machten uns an den Aufstieg.
    Der erste Teil des Weges war ähnlich wie die anderen Wege, die durch Waldgebiet führten. Es war matschig, ein bisschen rutschig und ging erstmal wieder nur bergauf. Nach ca 30 Minuten standen wir vor einem Berg aus riesigen Steinen und ein Wegweiser zeigte auf den Haufen und sagte uns, dass das unser Weg zu den Organ Pipes sei! Wäre ich alleine gewesen, hätte der Ausflug hier für mich geendet. Zu zweit kletterten wir auf den Steinen entlang. Wir trafen zwei Mädels mit ihrer Mutter, die uns abgekämpft entgegen kamen. (Dass sie ihre Mutter dabei hatten machte mir wieder Mut, dass ich das auch schaffen kann)
    Wir kletterten also weiter. Die Abstände wurden kurz bevor wir oben waren immer größer und ich klammerte mich an den Steinen fest. Das war ein krasses Gefühl, als ich endlich oben auf den Organ Pipes saß! Eine Mischung aus Panik, Höhenangst und Erleichterung und Stolz, dass man das geschafft hat! Ich hatte wackelige Knie und bewegte mich erstmal nicht mehr vom Fleck...
    Nach einer Pause gingen wir weiter durch den Busch. Clement wollte auf den nächsten kleinen Hügel, um eine bessere Sicht auf die andere Seite des Berges zu haben. Also liefen wir durch den Wald. Hier gab es nur noch Trampelpfade und die Pflanzen wuchsen über den Weg, also mussten wir gebückt gehen. So stelle ich es mir vor, wenn irgendwo steht: Sie mussten sich einen Weg durch das Dickicht schlagen! :D Am Ende wurden wir wirklich mit einer tollen Aussicht über das Meer und Dunedin belohnt!
    Den Rückweg, die Steine wieder runter, meisterte ich größtenteils auf dem Hintern und auf allen Vieren. Unten angekommen merkte ich meine Beine und meine Arme! Und ich war einfach nur froh, wieder heile beim Auto angekommen zu sein!

    Nach einer kleinen Snack-Pause machten wir uns auf den Weg zum zweiten Adventure-Punkt den ich rausgesucht hatte: Nicoles Creek Park.
    Dort gab es einen Wasserfall und man sollte Glühwürmchen sehen können.
    Der Weg war mal wieder matschig. Nach 10 Minuten war der Weg zu Ende und man stand in einem Flussbett oder eher Bachbett zwischen zwei hohen Felswänden, wie eine Schlucht. Ich dachte: Das sieht interessant aus, toll gesehen zu haben, lass uns wieder zurückgehen. Clement dachte: cool, dass sieht aufregend aus, der Weg geht bestimmt im Flussbett weiter. :D Also gingen wir weiter, hüpften über Steine, kletterten über umgefallene Bäume immer weiter Fluss/Bach-aufwärts. Irgendwann war es mir doch zu gruselig und wir drehten um und gingen zurück zum Weg. Einen 20 minütigen Aufstieg später kamen wir beim Wasserfall an. Es war echt schön dort. Die Bäume wuchsen über der Schlucht hinweg und irgendwie war das wieder eine Natur, wie ich sie vorher noch nicht gesehen habe. Überall wucherten Farne und die Steine waren mit Moos bewachsen. Wie so ein verwunschener Märchenort.
    Vom Wasserfall wäre ich einfach umgedreht und den gleichen Weg zurück gelaufen. Aber ich war ja mit einem verrückten Franzosen unterwegs, der am Flussbett entlang einen Trampelpfad fand. Mal wieder. Also folgte ich ihm und wieder hüpften wir über Steine, überquerten den Bach, kletterten über umgefallene Bäume. Diesmal Bach-abwärts. Ich heulte irgendwann nur noch rum, weil ich nicht mehr über glitschige Steine hüpfen wollte. :D Zum Glück erkannten wir irgendwann die Stelle wieder, an der wir schon vorher waren. Kurz danach waren wir zurück auf dem Weg und ich wieder heilfroh, als wir am Auto ankamen! Glühwürmchen sahen wir leider nicht. Erst wenn es dunkel wird kann man sie beobachten. Aber so lange wollten wir nicht warten.

    Im Nachhinein bin ich wirklich froh das heute alles erlebt zu haben! Das war ein toller Tag und ich war richtig mutig! Jetzt liege ich nach einem Bier in eine Rocker Kneipe zufrieden im Betti und bin super kaputt.
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