Satellite
Show on map
  • Abel Tasmen Costal Walk - die Erste

    September 19, 2018 in New Zealand ⋅ 🌙 11 °C

    Juhu ich hab den ersten Teil meiner mehrtägigen Wanderung geschafft...

    Gestern war ich den ganzen Tag super aufgeregt, weil ich ja noch nie über Nacht und mit so einem großen Rucksack gewandert bin.
    Morgens in Nelson hab ich erstmal mein Auto sortiert und schonmal den Rucksack vorgepackt. Zum Glück schien die Sonne und ich legte meine Sachen neben das Auto auf den Boden. Ich muss ein bisschen durcheinander ausgesehen haben, weil eine Frau anhielt und mich fragte, ob alles in Ordnung sei.

    Als das Auto wieder gepackt war, traf ich mich mit Eike, meinem Wanderpartner für die Tour. Wir hatten uns über Facebook verabredet und liefen erstmal ein bisschen durch die Gegend und schauten Nelson an. Nachdem wir einen Kaffe getrunken hatten, kaufte wir Essen für unsere Wanderung ein und machten uns mit den Autos auf den Weg nach Motueka, da dort die Informationsstelle zu finden ist, bei der man die Hütten für den Weg und das Wassertaxi buchen kann. Der gesamte Track ist 60km lang. Man kann ihn in 5 Tagen, mit 4 Übernachtungen laufen. Wenn man nicht viel Zeit hat, kann man auch zwei Tagesstrecken zusammenfassen, wenn man besonders schnell und fit ist und den gesamten Weg um einen Tag verkürzen. Ich hatte mich für 3 Nächte im Voraus entschieden und nicht den gesamte Weg zu laufen, sondern nur ca. 42km, da man sich an verschiedenen Stellen des Weges vom Wassertaxi abholen lassen kann. Eike wäre glaub ich gern den gesamten Weg gelaufen und hätte eine Hütte ausgelassen, sodass wir am ersten Tag 25km hätten laufen müssen. Wir überlegten lange hin und her. Am Ende Entscheid ich mich für die kürzeren Tagesstrecken und bin heute ehrlich froh darüber.

    Nach Fish‘n‘Chips übernachteten wir auf dem Parkplatz in Eikes Camper, frühstückten heute gemütlich in der Sonne in meinen Campingstühlen und starteten dann den Weg: 12 km und ca. 13 kg schwere Rucksäcke.

    Die ersten zehn Minuten waren super anstrengend. Der Rucksack fühlte sich nach ein paar Schritten doch ganz schön schwer an und ich brauchte erstmal ein bisschen, um alles so einzustellen, dass es sich bequem anfühlte. Aber nach den ersten zehn Minuten war das Schlimmste überstanden und ich hatte Spaß am Laufen. Der Weg war von Anfang an super schön. Erst konnten wir durch die Bäume das türkisfarbene Wasser und den weißen Strand sehen. Der Wald war voller Palmen und dichtem Bush. Richtig schön! Wir waren begeistert und liefen vor uns hin und quatschten. Irgendwann verlief der Weg nur noch durch den dichten Bush und wir waren ein bisschen traurig, dass wir den schönen Strand nicht mehr sahen. Nach einigen Kilometern sahen wir einen Sidetrack. Wir entschieden uns dafür die Sidetracks zum Strand mitzunehmen, weil wir uns ja für den kurzen Weg entschieden und darum mehr Zeit hatten. Am Apple Tree Bay machten wir eine kurze Mittagspause, aßen Müsliriegel und Bananen und dann ging es auch schon weiter. Es ist wirklich paradiesisch. Es wechselte immer zwischen Palmenwäldern und mediterranen Wäldern. Wir liefen über kleine Brücken, unter denen sich kleine Bäche ihren Weg durch die Steine zum Meer suchten. Zwischendurch erhaschten wir doch immer wieder einen guten Blick auf das wunderschöne Meer.
    Irgendwann war ich wirklich kaputt. Ich zuppelte immer mehr an meinem Rucksack rum, versuchte meinen Rücken und meine Hüften zu entlassen. Die taten schon so weh!

    1 km vor der Hütte gab es wieder einen Sidewalk zu einem Strand: Watering Cove. Das Schild sagte uns: 570m, 10 Minuten. Ich überlegte ein bisschen und entschied dann, dass ich das noch schaffen würde. Als ich den Weg lief dachte ich nur ‚Oh Shit!!!‘ denn der Weg ging super steil runter. Darum 570m in 10 Minuten. Ich dachte die ganze Zeit nur an den Rückweg zum Hauptweg, dass ich das alles wieder hochlaufen muss! Oh mändy! Aber der Strand war richtig schön! Mit goldenem Sand, türkisem Wasser und weißen riesigen Steinen im Wasser.

    Auf dem Weg nach oben dachte ich, ich sterbe. Ich war richtig am Schnaufen. Aber schneller als gedacht waren wir wieder oben. Juhu! Und dann war es nur noch eine halbe Stunde bis zur Hütte.
    Da die Sonne noch draußen war und wir verschwitzt, tauschten wir unsere Sachen schnell gegen den Badeanzug und hüpften einmal kurz in das super kalte Meer. Danach fühlten wir uns frisch und machten Nudeln. Das tat gut die zu futtern. Nach einem Spaziergang am Strand war ich einfach nur kaputt. Eike traf in der Hütte lustiger Weise ein Mädchen mit dem er in die Grundschule ging. Eike, Mona und ihr Freund unterhielten sich übers Medizinstudium, was alle drei machen oder machen wollen und ich hatte eine gute Entschuldigung, um mich zu verabschieden, weil ich tot müde war! Ich schlüpfte in meinen Schlafsack. Ich fühlte meinen ganzen Körper und schlief super schnell ein.
    Read more