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  • Day 15

    Detox Tag 1

    July 16, 2022 in Indonesia ⋅ ⛅ 25 °C

    Heute fängt meine Fastenkur an, in die ich mich hochmotiviert stürze. Die angesetzten 3 Tage Saft- bzw. Suppenkur plane ich sogar auf eine ganze Woche zu verlängern, wenn es gut läuft, denn schließlich möchte ich so viele gesundheitliche Vorteile wie möglich dadurch für mich erwirken.
    Gestern Abend bekam ich bereits meinen 3-Tage-Detox-Plan, der mir für das Frühstück um 8 Uhr, nachdem ich Meditation und Yoga ab 6 Uhr hinter mich gebracht habe, einen "Zen Powehouse Smoothie" ankündigt. Dieser sieht nicht appetitlich aus mit seiner grauen Farbe, aber überraschenderweise schmeckt er vorzüglich! Banane, Sonnenblumenkerne und noch andere wertvolle Zutaten seien enthalten und machen mich für's Erste zufrieden. Dass die anderen Gäste neben mir Rührei, Pancakes oder sogar Nasi Goreng zum Frühstück genießen, macht mir an dieser Stelle gar nichts aus und ich bin stolz auf mich. Am Vormittag steht eine weitere Udwartana Behandlung an (Massage mit Puder), die zusätzlich die Entgiftung und auch Fettabbau unterstützen soll. Danach fühle ich mich bereits straffer und bleibe weiterhin motiviert. Zwischendurch trinke ich den mir in einer Thermoskanne gebrachten Cumintee aus Cuminsamen und Wasser und vertiefe mich ins Lesen. Den Saft "Ayurveda Punch" zum Mittagessen lasse ich mir auf mein Zimmer bringen, weil sich allmählich doch der Hunger meldet und ich nicht ertragen möchte, wie die anderen alle richtiges Essen schlemmen. Der Saft (irgendwas mit Kurkuma, Ingwer und Limette) ist schnell getrunken und ich bin wiedereinmal froh, dass ich hier Lektüre zur Ablenkung habe, denn die vier Stunden bis zum nächsten Smoothie um 16 Uhr sind sehr lang...meine Laune ist leider nicht mehr die beste, aber ich trinke weiter Cumintee, der meinem Magen etwas zu tun gibt und lese, weil die Realität mir grad zu hart ist.
    Der "Zen Golden Glow Smoothie" schmeckt mir sehr gut, weil ich glücklicherweise die Kombination aus Spinat und irgendeinem Obst (vielleicht Apfel?) mag, aber gesättigt bin ich davon natürlich nicht.
    Wie gut, dass um 17 Uhr Yoga stattfindet und mich wiederum etwas ablenkt und fordert. Danach fühle ich mich ziemlich gut und vor allem leicht und kann mich nach einer ausgiebigen Dusche wieder dem Lesen widmen. Das erste Buch ist nun bereits durchgelesen, aber ich habe vorsorglich mehrere Bücher im Vorhinein bereits runtergeladen und kann direkt mit dem nächsten beginnen. Meine Gedanken schweifen zwischendurch immer wieder ab und ich ersehne die als Abendessen vorgesehene Kohlsuppe im ersten und den Salat als zweiten Gang.
    Endlich ist es soweit und ich begebe mich dieses Mal mit den anderen Gästen ins Restaurant, um mich nicht komplett abzuschotten. Aber wirklich auf ein Gespräch konzentrieren (und das ja auch noch auf Englisch!) kann ich mich nicht, denn meine Gedanken kreisen nur um die Kohlsuppe, die ich gleich essen darf. Schließlich erhalte ich die (erschreckend!) kleine Portion Kohlsuppe und esse sie in größter Sorgfalt und Aufmerksamkeit, damit das Vergnügen nicht allzu kurz ausfällt. Ein Vergnügen ist es allemal, denn die Suppe ist hervorragend. Die Kellnerin nickt lachend, als ich mich anschließend rückversichere, dass da auch noch ein Salat kommt. Es ist die gleiche, der ich um 16 Uhr schon vor ihrem Klopfen an meiner Tür den Saft quasi aus der Hand genommen habe. Sie hat meine Not direkt erkannt und schaut nun immer halb mitfühlend, halb lachend. "Du bist heute so still, Olga", merkt Mr Mahendra an und ich erkläre ihm ehrlich, dass ich quasi am Verhungern bin. Wieso ich mir das antäte, fragte seine Frau. "Du wirst doch leiden!" "Ja, ich leide jetzt schon!", schreit es in mir. Das kleine Tässchen Suppe und der Salat, der woanders nur als Garnitur durchgehen würde, waren nur ein Tropfen auf dem heißen Stein meines Hungergefühls! Ich erinnere mich immer schwerfälliger daran, wieso ich das mache. "Weil es gesund ist", ist meine klägliche Antwort. Und wenn, dann ziehe ich diese Prozedur hier durch, wo mir alles vorbereitet und gebracht und später auch wieder abgeräumt und gereinigt wird und ich mich um nichts dergleichen kümmern muss.
    Aber es ist trotzdem hart, schon am ersten Tag! Ich möchte dennoch gerne wenigstens die drei Tage durchhalten. Tschakka!
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